Mini-Vengers

Marvel Cinematic Universe The Avengers (Marvel Movies)
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Mini-Vengers
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Tony ist an Peppers Todesdrohungen was Loki angeht mittlerweile gewohnt, doch als JARVIS ihn schickt um einen weiteren Streit zwischen dem Rotschopf und dem Trickster des Hauses zu schlichten, traut er seinen Augen kaum. Denn abgesehen von Pepper, Loki und ihm selbst scheint der Avengers Tower nur noch von Kindern bevölkert zu sein...
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Kapitel 11

Kapitel 11

Tony

Das Frühstück am nächsten Morgen verlief mit derselben Sorte Chaos wie schon am Tag zuvor. Zum Glück war Tony dem Chaos nicht abgeneigt und Loki war ohnehin in seinem Element. Thor schaufelte Unmengen an Essen in sich hinein, was Steve und Bucky dazu brachte ihre nicht gerade große Scheu vor dem Zuschlagen zu vergessen. Tony fragte sich nicht zum ersten Mal ob die beiden noch immer ihren Super Soldaten Metabolismus hatten, oder nicht, aber er kam nicht dazu nachzufragen ob er ein paar Tests machen durfte. Was vermutlich auch besser so war.

„Sir, darf ich Sie an ihren Termin mit Mr. Parker erinnern. Seine Tante hat sich heute Morgen gemeldet und das Treffen vorverlegt.“

Tony nickte ohne wirklich zuzuhören und nippte an seiner zweiten Tasse Kaffee.

„Sir“, versuchte JARVIS es noch einmal, dann traf Tony ein scharfer Tritt gegen sein Schienbein.

„Autsch Loki. Wofür war das denn?“, beschwerte sich Tony, was Clint eine Kicherattacke entlockte, die darin endete, dass er seine Cornflakes quer über den Tisch und zum Großteil über Sam verteilte.

„Igitt“, schrie der auf und schon steigerte sich der Lärmpegel am Tisch auf mindestens das Doppelte. Tony sah auf sein Handy, das inzwischen vibrierte und hörte nun bei JARVIS drittem Versuch endlich, dass er ein Treffen mit dem unbekannten Fotografen hatte. Um ehrlich zu sein hatte er den schon wieder komplett vergessen und eher gehofft eine weitere Nachricht von Pepper zu bekommen. Er war sich nicht so ganz sicher, ob sie im Moment wegen irgendetwas sauer auf ihn war, oder nicht. Ein Gefühl das er nur allzu gut kannte. In neun von zehn Fällen musste Pepper schon explodieren, damit ihm auffiel, dass etwas nicht stimmte. In letzter Zeit war explodieren sogar wörtlich zu nehmen, ein Umstand an den Tony sich noch immer nicht so ganz gewöhnt hatte. Auf der anderen Seite hatte Pepper es irgendwann aufgegeben ihn anzurufen, wenn sie nicht in der Stadt war, da er die Angewohnheit hatte sämtliche Anrufe zu ignorieren wenn er sich in seiner Werkstatt eingrub, oder mit den Avengers um die Häuser zog.

„Anthony Edward Stark.“ Tony kam aus seiner Pepper induzierten Trance und duckte sich unter Lokis wütendem Blick, der gerade dabei war Clint vor Sams Revanche in Sachen Essensschlacht zu retten.

„Ich bin dann mal weg“, verabschiedete Tony sich rasch von den Odinbrüdern und der Rasselbande an seinem Tisch. Dann machte er sich auf zu dem Treffpunkt, den Mrs. Parker ihm vorgeschlagen hatte. Tony war nicht oft in Queens, doch er sah keinen Grund, der vermutlich völlig unschuldigen Tante des Möchtegern-Papparazzos den Tag zu verderben.

Happy war nicht allzu begeistert von Tonys Entscheidung den Anzug zu nehmen statt sich fahren zu lassen, doch immerhin hatte er seinen Boss dazu überredet, dass er ihm im Auto folgen durfte. Auch wenn Happy mittlerweile eher für Pepper arbeitete und hauptsächlich für die Sicherheit zuständig war. Manche Gewohnheiten ließen sich eben nur schwer ablegen und er fuhr Tony schon so lange durch die Gegend, dass es ihm praktisch in Fleisch und Blut übergegangen war.

Tony nahm das Angebot hauptsächlich deshalb an, weil Happy eigentlich inzwischen Peppers Chauffeur war und Tony nur noch zur Verfügung stand wenn der Rotschopf in der Stadt war. Allerdings würde er den Teufel tun und sich deswegen beschweren. Er konnte auf sich aufpassen. Pepper neigte dazu Dinge in Brand zu stecken, klar wer da eher den Bodyguard brauchte.

Das Café, das Peters Tante ausgesucht hatte war gut besucht, doch Tony machte sich nicht die Mühe erst irgendwo in einiger Entfernung zu landen um weniger Aufmerksamkeit zu erregen. Er war Tony Stark, Aufmerksamkeit war sein zweiter Vorname.

Mehr als ein Cafébesucher brach spontan in Jubel aus als Iron Man auf dem Bordsteig landete. Doch Tony entging nicht, dass mehrere Leute ihm wenig schmeichelhafte Blicke zuwarfen. Eigentlich bestand Pepper seit einem Vorfall mit einer Fotografin an die Tony sich nicht einmal erinnern konnte darauf, dass Differenzen mit der Presse zuerst an sie weitergeleitet wurden. Aber bei diesem Parker Jungen hatte Tony irgendwie das Gefühl, dass er viel Wind um nichts machte. Er hatte JARVIS einen Background-Check machen lassen und der hatte ergeben, dass Parker ein überdurchschnittlich kluger Kopf war, der nach dem tragischen Tod seiner Eltern bei Onkel und Tante lebte. Fotografie schien sein einziges Hobby, abgesehen vom Wissenschaftsclub, zu sein und Tony fand ihn alles in allem eher sympathisch als besorgniserregend.

Nach der unvermeidbaren Runde von Autogrammen an seine jüngeren Fans, machte Tony sich auf die Suche nach Tante May. Ihr Gesicht war ihm aus Peters Akte vertraut und er entdeckte sie an einem Tisch in der Ecke. Die alte Dame sah so aus als würde sie sich insgeheim über das Spektakel, das er verursacht hatte königlich amüsieren, war aber offenbar zu wohlerzogen um wie die Jugendlichen offen in Jubel und Gelächter auszubrechen.

„Mrs. Parker, nehme ich an“, grüßte Tony und ließ sich auf dem Stuhl nieder, der ihm am meisten Überblick über den Raum verschaffte. May nickte und warf einen bedeutungsschwangeren Blick auf ihre Armbanduhr, den Tony wie üblich ignorierte. Er würde wahrscheinlich noch zu seiner eigenen Hochzeit zu spät kommen, das war einfach ein Teil seines Images.

Tony bestellte bei der breit grinsenden Bedienung einen Kaffee auch wenn er hoffte, dass dieses Treffen nicht lange genug dauern würde um ihn zu trinken. Er liebte Kaffee abgöttisch, aber das Gesöff, das die meisten Menschen Kaffee nannten, hatte nichts mit dem zu tun, was er in seinen eigenen vier Wänden servierte. Auch wenn DUM-E, besagten Kaffee gelegentlich mit Motoröl aufpeppte.

Der Teenager um den es ihm hier eigentlich ging hatte sich auch noch nicht blicken lassen. Weswegen sich Tony wegen seines Zuspätkommens noch weniger Schuldgefühle einreden lassen würde als so schon.

„Ich will ihnen wirklich keine Umstände machen, Mr. Stark, aber Peter ist ein so anständiger Junge und hat uns noch nie irgendwelchen Ärger gemacht. Ich glaube einfach nicht, dass er mit irgendwelchen Kriminellen im Bunde ist. Sie sagten es ginge um irgendwelche Fotos?“ Mays Monolog kam für Tony nicht unerwartet und er lächelte sie ermutigend an. Diese Tante gefiel ihm ungemein. Sie erinnerte ihn irgendwie an seine Tante Peggy auch wenn die in letzter Zeit stetig abbaute und ihn nur noch selten erkannte. Viel eher kam es da vor, dass sie ihn für Howard hielt und ihn anmeckerte, dass er sich weniger um Captain America und mehr um seinen Sohn kümmern sollte.

„Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass ihr Enkel etwas mit unserem derzeitigen Problem zu tun hat, ich möchte eigentlich nur wissen, wer seine Fotos an die Zeitung verkauft hat.“, beruhigte Stark die sichtlich echauffierte Dame und lenkte sich selbst damit von den Gedanken an seine Patentante ab, die doch nicht zu einem positiven Ende führen würden.

„Ähm. Hallo Mr. Stark“, meldete sich da eine nervöse Stimme zu Wort. Tony sah auf und entdeckte einen Teenager, der so aussah als wäre er noch nicht ganz in seine langen, ungelenken Gliedmaßen hineingewachsen. Tony selbst hatte diese Phase in seinen Teenagerjahren irgendwie übersprungen, was Rhodey immer darauf zurückführte, dass er so klein war, dass es nichts gab in das er hätte hineinwachsen müssen.

„Du musst Peter sein“, schlussfolgerte Tony und sah Peter über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg an. Auch der erste Eindruck des Jungen, schrie alles andere als kriminelles Superhirn.

„Ja“, nuschelte der Teenager und ließ sich neben seiner Tante nieder.

„Okay dann können wir das hier ja hoffentlich schnell hinter uns bringen.“ Tony legte die ausgedruckte Version der Bilder auf den Tisch, die JARVIS entdeckt hatte. Der Blick des Jungen sagte Tony mehr als sein Gestammel in den nächsten zehn Minuten, das sich in etwa zusammenfassen ließ zu: Ja er hatte die Bilder geschossen, aber veröffentlich hatte er sie nicht.

Ein wenig nachhaken von Tonys Seite brachte heraus, dass Peter in letzter Zeit nur eine einzige ungewöhnliche Begegnung gehabt hatte, die Tony aufhorchen ließ. Peters Beschreibung einer umwerfenden Frau mit violetten Augen und langen blonden Haaren, die offenbar von ihren Katzen wie besessen war, sagte Tony zwar nichts, aber vielleicht fand JARVIS ja jemanden auf der Gästeliste der Gala, der diesem Bild entsprach.

Tony unterhielt sich noch eine Weile mit Peter und seiner Tante, was damit endete, dass er Peter anbot sich als Praktikant bei Stark Industries zu melden, falls er jemals Lust hatte mit ihm oder Bruce zu arbeiten, was den Jungen sichtlich von den Füßen riss. Danach machte Tony sich auf den Heimweg um sich erneut ins Chaos des Avengers-Kindergartens zu stürzen.

 

Rhodey

Rhodey hatte sich losgeeist sobald seine Pflichten es zuließen, was hieß, dass er mindestens vierundzwanzig Stunden eher in New York eintreffen würde als er und Tony eigentlich geplant hatten. Peppers Anruf war nicht besonders detailliert gewesen, doch er kannte die CEO seines besten Freundes inzwischen gut genug um zu wissen, wenn etwas im Argen lag.

Seit Loki im Avengers Tower lebte, oder eigentlich schon seit Tony diese verdammte Bombe durch ein Portal am Himmel geflogen hatte, war es mit ihm und Pepper auf und ab gegangen. Rhodey war hin und hergerissen, wem er jetzt beistehen sollte, doch am Ende des Tages war Tony sein bester Freund. Auch wenn Pepper das Beste war, was ihm je passiert war. Außerdem musste er sich gelegentlich daran erinnern, dass der Tony, den er den größten Teil seines Lebens gekannt hatte, in einer Höhle in Afghanistan gestorben war. Auch wenn Tony es bis zu seinem letzten Atemzug bestreiten würde, der Mann, den Rhodey damals in seiner Privatmaschine mit eingebauter Poldance-Stange begleitet hatte, war nicht derselbe, der ihm zu Weinachten ununterbrochen mit dem perfekten Geschenk für seine Freundin auf den Nerv gefallen war.

Rhodey hatte es geschafft seine Vorgesetzten zu überzeugen ihm den War Maschine Anzug für den Tripp zu überlassen und er nutzte dieses Privileg gnadenlos aus. Auch wenn sein Codename offiziell Iron Patriot lautete, würde Rhodey wahrscheinlich niemals dazu übergehen sich so zu nennen. Nicht freiwillig. Und ganz bestimmt nicht in Reichweite von Tonys Ohren.

Rhodey war in den frühen Morgenstunden aufgebrochen und da er es im Gegensatz zu seinem besten Freund nicht darauf anlegte jeden Geschwindigkeitsrekord zu brechen, den der Anzug je aufgestellt hatte, brauchte er bis zum frühen Nachmittag bevor die Skyline von New York vor ihm auftauchte.

Der Avengers Tower war nicht zu übersehen, dennoch drehte Rhodey noch eine Ehrenrunde um die Turmspitze bevor er auf der Landplattform aufsetzte und sich von JARVIS aus der Rüstung helfen ließ. Zu seiner Überraschung kamen weder Tony noch sonst irgendwer vom Team um ihn zu begrüßen, doch da er früher dran war als geplant machte er sich keine allzu großen Gedanken.

Tony war wahrscheinlich in seiner Werkstatt und ließ sich das Gehirn von irgendeiner Metal-Band wegpusten. Selbst wenn JARVIS ihm gemeldet hatte, dass Rhodey im Anflug war, würde er noch eine Weile brauchen um sich von seinem derzeitigen Projekt loszureißen, das aller Wahrscheinlichkeit nach der Grund für Peppers Anruf war.

Die Glasschiebetür zu Tonys Penthouse öffnete sich sobald Rhodey sich näherte und JARVIS begrüßte ihn mit denselben höflichen Worten wie jedes Mal. Rhodey grinste schief beim Anblick des Loki-förmigen Loches im Boden, das Tony zwar hatte ausbessern lassen, das man aber dank des Farbunterschiedes im Boden noch immer ohne Zweifel erkennen konnte.

„JARVIS, wo bleibt Tony?“, fragte Rhodey nachdem er sich an der Bar niedergelassen hatte um seinen vom Fliegen müden Muskeln ein wenig Ruhe zu gönnen.

„Sir ist derzeit unabkömmlich. Soll ich Sie zu ihm führen Colonel?“, antwortete die AI mit einer gewissen Anstrengung in der Stimme und Rhodey fragte sich nicht zum ersten Mal, was um alles in der Welt Tony dieses Mal angestellt hatte.

„Danke, JARVIS, zu freundlich.“ Rhodey stand auf und ließ seinen Rücken knacken bevor er sich zum Aufzug begab und von JARVIS auf die Gemeinschaftsebene der Avengers gebracht wurde. Egal womit er gerechnet haben mochte, der Anblick von Tony, der mit ernsthaft konzentrierter Miene hinter einem Mädchen mit dunkelroten Haaren kniete und versuchte einen französischen Zopf zu flechten, verschlug ihm die Sprache.

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