Mini-Vengers

Marvel Cinematic Universe The Avengers (Marvel Movies)
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Mini-Vengers
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Tony ist an Peppers Todesdrohungen was Loki angeht mittlerweile gewohnt, doch als JARVIS ihn schickt um einen weiteren Streit zwischen dem Rotschopf und dem Trickster des Hauses zu schlichten, traut er seinen Augen kaum. Denn abgesehen von Pepper, Loki und ihm selbst scheint der Avengers Tower nur noch von Kindern bevölkert zu sein...
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Kapitel 2

Kapitel 2

Tony

„Gott sei Dank Tony. Du bist noch du.“, seufzte Pepper bevor sie an Loki vorbeirauschte und ihm um den Hals fiel. Tony stolperte einen halben Schritt zurück und versuchte durch die Masse von Peppers Haaren hindurch die Situation im Auge zu behalten. Allein schon die Tatsache, dass Peppers sonst so ordentliche Frisur sich in Wohlgefallen aufgelöst hatte, sprach für einen Notfall von wahrhaft epischen Ausmaßen.

„Kein Traum?“, fragte Tony und Loki schüttelte zur Antwort den Kopf, während er weiterhin den kleinen Jungen tröstete, der sich noch immer an ihn klammerte als hinge sein Leben davon ab.

„Nein.“, antwortete jetzt auch Pepper und löste sich von Tony um Loki einen weiteren mörderischen Blick zuzuwerfen. „Irgendjemand hat die Avengers in einen Haufen Kleinkinder verwandelt und ich bin mir ziemlich sicher wer.“ Loki zuckte unter Peppers Funken sprühenden Augen zusammen und Tony konnte ihm das nur zu gut nachempfinden. Dann sickerte die Bedeutung von Peppers Worten erst so richtig in sein Bewusstsein.

„Kinder?“, fragte Tony schwach und sah noch einmal zu den beiden auf der Vitrine hinüber. Die kleine Rothaarige schenkte ihm einen Blick, den er nur zu gut kannte und beinahe hätten seine Knie nachgegeben. „Nat?“, fragte er dann und die Kleine hob eine Augenbraue nur um dann leichtfüßig von der Vitrine zu hüpfen, auf der Clint noch immer stand und sich offenbar nicht entscheiden konnte, ob eine Flucht in die Lüftungsschächte wirklich der beste Ausweg aus dieser Situation war.

Der kleine Junge in Lokis Armen hob den Kopf und diesmal erkannte Tony woher sein Gesicht ihm so vertraut war. Auch wenn er seinen Brucie-Bär noch nie mit Tränen in den Wimpern und laufender Nase gesehen hatte. Ohne groß darüber nachzudenken, ließ Tony Pepper stehen und kniete sich an Lokis Seite auf den Fußboden.

„Hey Kumpel. Keine Sorge. Die Lady ist nicht auf dich sauer.“, versicherte er und hatte plötzlich den Schoß voll anhänglichem Mini-Bruce. Noch immer schlabberte sein Pullover bis zu seinen Knöcheln hinunter, was allerdings nur gut war, denn von seiner neuen Position aus konnte Tony ein paar Jeans, die halb unter die Couch gerutscht waren ausmachen.

„Loki?“, fragte er leise während er Bruce beruhigend übers Haar streichelte, ohne wirklich zu wissen, was er da eigentlich tat. Der Trickster sah ihm für einen Moment in die Augen, dann folgte er seinen Blick zu den verlassenen Hosen und eine Erkenntnis blitzte in seinen grünen Augen auf, bevor er mit den Finger schnippte und die Garderobe der geschrumpften Avengers ihren neuen Körperverhältnissen anpasste.

„Wo sind Rogers und Barnes?“, fragte Tony leise um Bruce nicht wieder zu verschrecken, der sich inzwischen halbwegs beruhigt zu haben schien und unter seinem Pony verstohlene Blicke abwechselnd zu Tony und Loki warf.

Natasha hatte sich unterdessen zusammen mit Clint zu Tony und Loki gesellt, wobei dem Ex-Playboy durchaus nicht entging, dass sie mit ihrem Positionswechsel dafür gesorgt hatte, dass sie sich nun wieder so weit wie irgend möglich von Pepper entfernt befand. Notfalls mit ihm selbst und Loki als menschlichen Schutzschilden dazwischen.

„Kluges Mädchen.“, lobte er ohne nachzudenken und erntete ein Schnauben von Pepper sowie ein Lächeln von Nat, das genauso schnell wieder verschwand wie es gekommen war.

„Sir, Captain Rogers und Sergeant Barnes befinden sich in einem ähnlichen Zustand wie Dr. Banner, Ms. Romanov und Mr. Barton.“, teilte JARVIS mit. „Sie befinden sich zur Zeit in ihren Schlafzimmern.
Und darf ich hinzufügen Sir, dass auch Mr. Wilson von diesem Verjüngungsphänomen betroffen zu sein scheint?“ Tony zuckte kurz zusammen. Er hatte völlig vergessen, dass Sam gerade auch im Turm war. Er besuchte seinen Joggingkumpel und hatte seine Flügel mitgebracht, die seit seinem Zusammenstoß mit dem Winter Soldier eher einem Schrotthaufen ähnelten als dem eleganten Flugapparat, zu dem Tony sie eigentlich gemacht hatte.

„Kannst du die drei herholen?“, wandte sich Tony erneut an Loki nur froh, dass Thor sich im Moment irgendwo in der Mitte von Nirgendwo befand um seine Beziehung mit Jane wieder einmal zu kitten.
Die Forscherin konnte es so gar nicht leiden wenn der Donnergott sich allzu lange nicht bei ihr meldete und erst recht konnte sie es nicht ausstehen, wenn er einem ihrer Experimente in die Quere kam. Tony hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht zu erfragen, was dieses Mal den Grund zum Streiten geliefert hatte. Thor hatte schließlich ein gewisses Talent dafür Dinge zu zerstören, die er eigentlich nur genauer unter die Lupe nehmen wollte. Tonys Toaster konnte ein Lied davon singen.

„Oh und JARVIS, sei so gut und riegle die Etage ab. Es wäre mir lieber wenn wir dieses Chaos auf so wenig Raum wie möglich einschränken könnten. Pepper grummelte weiter vor sich hin wie ein Bär, den man aus dem Winterschlaf gerissen hatte, doch Loki nickte und machte sich auf den Weg die übrigen Kinder einzusammeln.

Tony fühlte sich weiterhin komplett überfordert. Ein Gefühl mit dem er sein Leben lang nur allzu vertraut geworden war. Also tat er, was er am besten konnte. Witze reißen, sich souverän geben und genau das sagen, was ihm gerade durch den Kopf ging.

„Will noch jemand Frühstück?“, schnatterte er los und kämpfte sich mit Bruce im Arm auf die Beine. Der kleine Junge hatte ihm beide Arme um den Hals geschlungen und schien nicht vor zu haben in nächster Zeit loszulassen. Tony tätschelte ihm den Rücken und wandte sich an die Ninja-Zwillinge. „Cornflakes? Toast? Ich würde Omelette anbieten, aber jeder hier weiß, dass man mich besser nicht in die Nähe des Herds lassen sollte.“ Pepper schnaubte amüsiert und dachte sicher genau wie Tony an den missglückten Versuch ein Frühstück in der Bordküche seines Flugzeugs zu fabrizieren.

Clint hatte bei der Erwähnung von Essen sichtbar aufgehorcht und kam nun, mit einem Seitenblick zu Nat, zögernd einige Schritte auf Tony zu.

„Erdnussbuttersandwiches?“, fragte er hoffnungsvoll und Tony konnte nur beten, das JARVIS diesen unglaublich goldigen Gesichtsausdruck für die Nachwelt festhalten würde.

„Na aber sicher doch. Nichts geht über Erdnussbutter mit Marmelade.“ Clints Gesicht begann zu strahlen und er griff ohne zu zögern nach der Hand, die Tony ihm hingestreckt hatte, bevor er an der Seite des Mechanikers in die Küche stapfte. Pepper sah ihrem Freund sprachlos nach, dann schüttelte sie den Kopf, zog ihr Handy aus der Tasche und begann Tonys Termine für den Rest der Woche zu verschieben. Irgendetwas sagte ihr, dass diese Situation im Avengers-Tower nicht so schnell zu lösen sein würde.

 

Pepper

Aus Peppers Sicht war die Gala so gut gelaufen wie sie es eben erwarten konnte, wenn Tony sich nicht aus seiner Werkstatt heraus bewegte. Selbst Bruce hatte den Schutz seines Labors verlassen um für die gute Sache präsent zu sein. Tony dagegen hatte ihr schon von Anfang an gesagt, dass sie ihn nicht dazu bringen würde eine Veranstaltung zu besuchen, die zu Barnes Ehren gegeben wurde.

Auch wenn sein Hass auf den ehemaligen Winter Soldier sich inzwischen gelegt hatte und er sich sogar bereit erklärt hatte ihn im Tower wohnen zu lassen. Allerdings erst nachdem er sich unter heftigem Gebrummel, noch bevor Steve auch nur einen Ton gesagt hatte, in seine Werkstatt verzogen hatte um das Terminator-Ersatzteillager wie er sich auszudrücken pflegte, gegen etwas zu ersetzen, dass sich auch in seiner Gegenwart als Arm bezeichnen durfte.

Nach den Ereignissen in Washington DC, die Pepper noch immer vorkamen wie ein wahr gewordener Alptraum, hatte Tony wie auch schon in Sachen Loki jeden guten Rat von ihr und Rhodey in den Wind geschossen und einmal mehr einen Streuner im Tower willkommen geheißen.

Auch bei diesem Streuner hätte Pepper im keine Vorhaltung gemacht, wenn er stattdessen zum Blaster gegriffen hätte, wenn sie auch für den unter Gehirnwäsche stehenden Sergeant Barnes irgendwie mehr Mitleid aufbringen konnte als für Thors kleinen Bruder.

Loki war sich dessen durchaus bewusst, doch bisher hatte er noch keinen Weg gefunden um Peppers rauchendes Temperament von sich zu überzeugen. Tony dagegen schien dem Gott der Lügen fast blind zu vertrauen.

Es machte Pepper wahnsinnig. Nicht genug, dass er ihr seine Firma aufs Auge drückte um weiterhin nur das zu tun, wozu er Lust hatte. Wobei sie zugeben musste, dass sie im ersten Moment froh gewesen war, dass es nicht mehr leichte Mädchen und Glückspiel waren, mit denen er sich die Zeit vertrieb. Allerdings hatte sie schnell feststellen müssen, dass sein neues Hobby, die Welt zu retten, ihr noch weniger Zeit zum Schlafen ließ. Ständig wurde sie von der Angst begleitet, dass er eines Tages nicht mehr zu ihr zurückkommen würde.

Das Wurmloch über New York hatte diese Furcht für sie viel zu real werden lassen, doch Tony hatte sich weiterhin wie besessen mit seinen Anzügen beschäftigt. Pepper hatte begonnen die Dinger regelrecht zu hassen. Natürlich wusste sie wie viel es Tony bedeutete Iron Man zu sein, doch manchmal in den finstersten Stunden vor dem Morgengrauen wünschte sie sich die Zeit zurück als sie beide noch ein eingespieltes Team gewesen waren. Als das größte Übel am Horizont noch der nächste Skandal gewesen war für den sie ihren Boss einen Kopf kürzer machen konnte. Eine Zeit in der sie nicht damit hatte rechnen müssen, dass Hubschrauber in ihr zu Hause krachten, weil Tony seine Adresse irgendeinem durchgeknallten Psychopathen verraten hatte. Damals als sie noch nicht in Flammen aufgegangen war, wann immer ihre Gefühle sie zu überwältigen drohten.

Pepper versuchte sich in der Situation zurecht zu finden, in die Tony sie mithineingezogen hatte, doch manchmal fiel es ihr schwer.

Seit sie nicht mehr in Malibu, sondern in New York lebten, in eben jenem Turm aus dessen oberster Etage Loki Tony geworfen hatte, war Tony nicht mehr der einzige, der sich vergebens um einen normalen Tag-Nacht-Rhythmus bemühte. Pepper mochte die Avengers keine Frage, doch wenn irgendjemand ihr vor zehn Jahren gesagt hätte, dass sie einmal Tony Starks Freundin sein würde, hätte sie gewiss nicht damit gerechnet in einer abgedrehten Art von WG mit einem Haufen Superhelden zusammenzuleben.

Mit Natasha Romanov kam sie von der ganzen Bande noch am besten zurecht. Hauptsächlich, weil sie in ihrem Kopf weiterhin darauf bestand, dass diese Nat sich in gar nicht so vielen Dingen von der Natalie Rushman unterschied mit der sie stets gut zusammengearbeitet hatte, selbst als ihre zwischenzeitlichen Eifersuchtsanfälle ihr noch die Sicht getrübt hatten. Nicht dass sie nicht daran gewöhnt gewesen wäre. Tony flirtete mit allem was nicht bei drei auf dem Baum war und damals waren sie schließlich noch kein Paar gewesen.

Dass Tony ihr verschwiegen hatte wie schlimm es wirklich um ihn stand, hatte sie tief erschüttert, doch sie wusste, dass er sie und Rhodey nur von sich weggestoßen hatte, weil das nun mal einfach typisch für Tony war. Er versuchte immer es allen anderen recht zu machen auch wenn sie sich manchmal selbst daran erinnern musste, dass er das selbstsüchtige Arschloch nur zur Perfektion spielte und in Wirklichkeit um einiges verletzlicher war als er je zugeben würde.

Mit Clint Barton hatte Pepper wenig zu tun und wenn dann nur wie heute im professionellen Rahmen, der ihr den Abstand gab, den sie brauchte um mit den verrückten Gestalten, die nun zu ihrem Leben gehörten zurecht zu kommen.

Zu Beginn hatte Pepper versucht Tony zu überreden den Turm ganz den Avengers zu überlassen und sich irgendwo eine Bleibe nur für sie beide zu suchen, oder noch besser die Superhelden in irgendeine ungenutzte Anlage auszusiedeln und den Turm wieder so zu nutzen wie sie das ursprünglich geplant hatten. Tony hatte nur abgewunken. Er wirkte geradezu begeistert so viele Leute unter seinem Dach willkommen zu heißen, dabei hätte Pepper darauf geschworen, dass er nicht einen dieser Helden wirklich mochte, oder sie gar zu dem winzigen Kreis an Menschen zählte, die er Freunde nannte. Um genau zu sein umfasste diese Bezeichnung eigentlich nur Rhodey, Pepper selbst und Happy, es sei denn man zählte die Maschinen dazu. Pepper weigerte sich was das anging. Sie mochte JARVIS, aber nur insofern, dass er ihr die unmögliche Aufgabe auf Tony Stark acht zu geben um einiges leichter machte.

Vielleicht war es das, was Pepper an den Avengern am meisten irritierte. Seit Tony sich ihnen in der Schlacht um New York angeschlossen hatte, hatte sie das Gefühl ihren Tony nicht mehr wirklich zu verstehen. Sie, die immer gewusst hatte, welche Knöpfe es zu drücken galt um das zerstreute Genie auf Kurs zu halten, stand plötzlich vor verschlossenen Türen. Da waren zum Beispiel die Kinonächte, in denen sich sämtliche Avenger vor dem Fernseher auf der Gemeinschaftsebene des Turmes, die Tony exakt für diesen Zweck entworfen hatte, versammelten und stundenlang alte und neue Klassiker schauten.

Pepper hatte keine Zeit für solche Dinge. Abgesehen davon, dass niemand, nicht einmal Tony sie noch einmal dazu würden bringen können sich StarWars anzusehen. Wenn sie schon Zeit vor dem Fernseher verbrachte, dann mit einer guten Flasche Wein und Tony an ihrer Seite. Und zwar nur Tony. Es war nicht so, dass sie sein Team nicht mochte, aber sie kam nicht umhin festzustellen, dass Tony jede und wirklich absolut jede Kinonacht mit den Avengern verbrachte. Sie versuchte sich davon zu überzeugen, dass es nichts bedeutete, dass sie Tony zu ihren Date-Abenden regelmäßig aus der Werkstatt schleifen musste, wenn er sie nicht schlicht vergaß, doch es war schwer und sie hatte zunehmend das Gefühl gegen eine Armee von Windmühlen anzukämpfen. Allein. Als wären Tony und sie nicht länger eine Einheit.

Pepper versuchte die düsteren Gedanken zu verdrängen und sich auf das Gespräch zu konzentrieren, das sie gerade führte, doch jedes Mal wenn sie den Blick durch den Raum schweifen ließ, sah sie genau die Leute, die ihre düsteren Gedanken bevölkerten.

Da war Captain America in einer Uniform, die unter Garantie Tony irgendwie beschafft hatte, Sergeant Barnes an seiner Seite wie ein treuer Wachhund. Pepper hatte sich insgeheim gefreut den Captain kennen zu lernen, denn auch sie hatte in ihrer Kindheit den einen, oder anderen Comic durchgeblättert. Steve war höflich, doch Pepper hatte das Gefühl mit einem Schlafwandler zu reden. So viele Dinge, die für sie selbstverständlich waren, waren ihm völlig fremd. Er und Tony schienen solche Gegensätze zu sein, dass Pepper sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie sie zusammenarbeiten sollten, doch beide hatten ihr das Gegenteil bewiesen. Tony und Steve würden wahrscheinlich nie die besten Freunde werden doch bei jedem Einsatz wirkte es als würde die beiden schon seit Ewigkeiten Seite an Seite kämpfen und nicht erst seit dem Angriff auf New York.

Pepper war jedes Mal wieder verblüfft wenn sie morgens in die Küche der Gemeinschaftsebene kam und Steve bereits dort war und Frühstück machte. Ganz allmählich hatte sie ihn über diese morgendlichen Begegnungen ein wenig besser kennen gelernt doch sie war meilenweit entfernt davon ihn mehr als eine flüchtige Bekanntschaft zu nennen.

Sie hatte früher nie verstanden wovon ihre Freundinnen geredet hatten, die sich darüber beschwerten, dass ihre Freunde sich zu sehr mit ihren Hobbys, ihrer Clique, oder ihrem Job beschäftigten und sie selbst dabei irgendwie auf der Strecke blieben. Jetzt dagegen wusste Pepper worum es bei diesen Gesprächen gegangen war. Die Avengers waren Tonys Freunde und eigentlich war Pepper in ihrer Umgebung überflüssig. Nicht dass Tony sich nicht freute, wann immer Pepper es einrichten konnte Zeit mit ihm und seinen neuen Freunden zu verbringen, doch genau wie seine Arbeit in der Werkstatt, konnte Pepper sich nur schwer für seine unverständlichen Gespräche mit Bruce begeistern, für die sie vermutlich einen weiteren Studienabschluss benötigte. Oder für die kindischen Streiche, die er mit Clint ausheckte und die im Normalfall nur ihren hart erarbeiteten Zeitplan über den Haufen warfen.

Dann war da noch Loki. Nachdem Thor seinen zu der Zeit schwer lädierten Bruder angeschleppt hatte, waren er und Tony praktisch unzertrennlich. Zwei Verrückte, die einander verstanden als hätten sie zum ersten Mal jemanden getroffen, der tatsächlich dieselbe Sprache sprach. Auch wenn Pepper sich dumm dabei vorkam. Sie war ein klein wenig neidisch auf Loki. Nicht eifersüchtig. Nein Tony würde sie nie betrügen wenigstens was das anging war sie sich nach wie vor zu hundert Prozent sicher, aber sie sah die beiden zusammen und hatte das Gefühl, dass Tony ihr immer weiter entglitt.

Als JARVIS sie in den frühen Morgenstunden nach der überstanden Gala anrief um von einem Problem auf der Gemeinschaftsebene zu berichten, hatte Pepper es noch nicht einmal geschafft nach Hause zu kommen. Dabei brachten ihre heiß geliebten Louboutins sie inzwischen um und ihre Frisur hatte es geschafft ihr einen ausgewachsenen Haarnadel Kopfschmerz zu verpassen.

Eigentlich sehnte sie sich nur noch nach einer heißen Dusche um sich danach neben Tony zusammenzurollen und für ein paar Stunden an nichts mehr zu denken.

Stattdessen erfuhr sie von JARVIS auf dem Weg zurück in den Turm, dass es offenbar einen Notfall gab, der einen Haufen Kinder zum Inhalt hatte. Als sie dann, von JARVIS gelotst in den Gemeinschaftsraum kam und Loki inmitten eines Rudels Kleinkinder vorfand, war ihre Geduld schon beinahe nicht mehr existent. Definitiv war sie nicht in der Lage rational mit dem Trickster umzugehen, der nicht in der Lage zu sein schien eine Unterhaltung zu führen, ohne ihr jedes Wort im Mund zu verdrehen. Sie hasste das. Und in diesem Moment hatte sie keinen Nerv mehr dafür sich wie ein zivilisierter Mensch zu benehmen. Sie hatte in weniger als zwölf Stunden ihren nächsten Termin und davon musste sie noch mindestens zwei im Flugzeug verbringen, was ihr im besten Fall ganze acht Stunden Schlaf gewehrt hätte. So jedoch sah Pepper sich einer weiteren Herausforderung gegenüber, um die sie nie gebeten hatte.

Kinder gehörten nicht zu den Dingen mit denen sie viel zu tun hatte. Sie hatte kein wirkliches Verhältnis zu Kindern, auch wenn sie sich gelegentlich dabei erwischte sich vorzustellen wie es wohl wäre eines zu haben. Allerdings sah sie da hauptsächlich einen ganzen Haufen Verantwortung, der sich zu dem gesellen würde, die sie jetzt schon hatte und um ehrlich zu sein, hatte sie so ihre Zweifel ob Tony wirklich Vatermaterial war.

Ihr Gespräch mit Loki wurde so schnell explosiv, dass Pepper selbst später nicht mehr wusste, was um alles in der Welt sie so auf die Palme gebracht hatte. Dann war Tony aufgetaucht und hatte doch tatsächlich die Frechheit besessen nicht nur ausgeschlafen auszusehen, sondern sich auch noch auf Lokis Seite zu schlagen. Pepper hatte es keine Sekunde länger ausgehalten, Tonys Terminkalender für die nächste Woche leer geschaufelt, was bedeutete, dass ihr eigener langsam aber sicher an seine Grenzen kam und hatte den Turm beinahe fluchtartig wieder verlassen.

Sie war zu dem kleinen Appartement in der Stadt gefahren, dass sie sich geleistet hatte als Tony sie zu seiner CEO ernannt hatte und das sie aus Gründen, die sie sich selbst nicht erklären konnte auch dann nicht aufgegeben hatte als sie permanent zu Tony nach Malibu gezogen war.

Vielleicht würde ein wenig Zeit allein sie wieder in die Spur bringen.

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