Batman: Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis

Justice League
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Batman:  Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis
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Summary
[Crossover: Batman/Justice League /Iron Man]Batman: Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis
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Chapter 46

In den nächsten Stunden traten die erst Nebenwirkungen auf. Bruce litt an starken Kopfschmerzen und war ständig müde. Schwerfällig fiel Bruce aufs Bett, kroch müde unter Decke und schlief augenblich ein. Der dunkelhaarige Millionär verschlief fast den ganzen Tag. Alfred weckte seinen Schützling nur für Essen, Heiltranke und um zu baden. Bruce beschwerte sich, war aber einfach heilfroh, dass er nicht auch noch an Übelkeit und Gelenkschmerzen hatte.
Damian schaffte es ab und zu seinen Vater dazu zu bewegen mit ihm und den Hunden in den großen Garten zu gehen. Schon nach fünfzehn Minuten fiel Bruce wie tot ins Bett und kroch zurück unter seine Decke. Der Butler verbrachte seine Tage mit einem Buche in einem Sessel neben dem Bett. Er las ihm aus Sherlock Holmes, Robin Hood und Zorro vor, wie früher, wenn Bruce als Kind krank gewesen war. Seine Stimme drang in Bruce Bewusstsein und trug ihn in ferne Welten.
Alfred hatte die Hoffnung, dass sich die Nebenwirkungen nach der ersten Behandlung verschwinden würden. Als sich keine Besserung einstellte, wurde er frustriert und später depressiv. Er wünschte sich nichts mehr, als Bruce wieder gesund sehen zu können. Damian ging dem übellaunigen Butler nach einer Auseinsetzung aus dem Weg. So trieb sich der schwarzhaarige Junge mit Ace und Krypto oft in London herum. Er steifte durch die Parkanlagen einfach um mal raus zu kommen.
Nach der fünfzehnten Behandlung setzte die gewünschte Veränderung ein. Bruce hatte längere Wachphasen und begann Lichtflecken wahr zu nehmen. Der Butler war mit Jason in der Stadt um ein paar Besorgungen für eine kleine Geburtstagsfeier zu machen. Kurz nachdem sie das Haus verlassen hatten, kam ein Parket von Wayne Enterprises, das Bruce unter sein Bett schob.
Bruce sah sich mit Damian im Fernsehen die Wiederholung einer alten Star Trek Episode an. Mehr hörte für Bruce, da er nur Lichtflecken wahrnehmen konnte. Die Hunde lagen zu seinen Füßen. Bruce streichelt Ace träge die Ohren. Damian erhob sich vom Sofa und ging in Richtung Küche, an der Tür drehte er sich noch mal um. „Vater, hast du Hunger?“ Sein Vater sah ihn verwirrt an, legte den Kopf schief und lauschte. „Wie bitte?“
„Hast du Hunger, Vater? Soll ich dir aus der Küche was mitbringen?“, fragte Damian noch mal mit ruhiger Stimme und musterte ihn. Er saß in entspannter Haltung und mit halb geschlossen Augen auf dem Sofa. „Nein danke, keinen Hunger.“
Ein bisschen verschlafen setzte der dunkelhaarige Millionär sich auf, kniff seine Augen zusammen und rieb sie mehrfach. Sie hatten begonnen zu jucken. Blinzelnd legte er seinen Kopf in die Hände, er konnte verschwommene Schatten und schwarzweiß tanzende Muster vor seinen Augen sehen. Bruce kniff seine Augen zusammen und presste die Hände gegen seine Stirn, die irritierenden Muster machten ihm Kopfschmerzen. Der dunkelhaarige Millionär seufzte und machte sich auf dem Sofa lang. Ace kuschelte sich an seinen Rücken und schlief. Krypto setzte sich neben Ace und drückte sich gegen ihn.
Im Laufe der nächsten Tage verwanden die verrücken Schatten und Muster aus schwarz und weiß. Langsam konnte er wieder Farben und Formen erkennen, erst nur verschwommen dann aber immer besser. Alfreds Stimmung besserte sich in dem Maße wie Bruce Zustande sich besserte.
Durch die erneut veränderte Wahrnehmung hatte der Dunkelhaarige Probleme sich zurechtzufinden. Bei dem Versuch ins Bad zu kommen, fiel er aus dem Bett und stolperte verwirrt durchs Zimmer. Ace drängte sich gegen seinen Herrn und bellte bis Alfred, Jason und Damian in das Zimmer zurückkamen.
„Bruce?“, fragten Jason und Alfred gleichzeitig besorgt. Damian eilte zu ihm und griff nach seiner Hand. „Geht es dir schlecht?“ Seufzend ließ der dunkelhaarige Millionär die Schultern sinken. Genervt fuhr er sich mit den Händen durch sein Gesicht und wischte so seine langen Haare zurück.
„Alles gut, ich wollte nur ins Bad. Ich kann wieder Farben und Formen wahrnehmen. Aber es ist alles noch unscharf und verschwommen. Alles ist so verwirrend. Ich kann mich nicht richtig auf meine Echoortung konzentrieren.“ Damian zog ihn wortlos mit sich aus dem Zimmer in Richtung Bad. Ace blieb die ganze Zeit neben ihm. Alfred fühlte sich schlecht, dass er nicht wie immer bei seinem Schützling geblieben war. Aber Bruce hatte darauf bestanden, dass er in seinem eigenen Bett schlief, als Damian Rückenschmerzen bekam.
Als würde Jason seine Gedanken kennen, legte er ihm freundlich eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen. In ein bis zwei höchst drei Tagen werden sich seine Augen ganz erholt haben. Auch wenn sie zu Anfang noch ein bisschen empfindlich sein werden.“
Der Butler sah in Jasons dunkelgrünen Augen eine Gerissenheit liegen, die ihn jedes seiner Worte glauben ließ. Alfred straffte die Schultern und brachte ein schiefes Lächeln zu Stande. „Das wäre mein schönstes Geburtstagsgeschenk. Danke, dass du das für Bruce tust.“
Jason gähnte, hielt die Hand vor den Mund und zuckte nachlässig mit dem Schultern. „Bruce ist mein Freund und so kann ich auch eine alte Schuld begleichen.“
Damian kam mit Bruce zurück ins Zimmer und führte ihn zum Bett. Ace sprang neben ihn und kuschelte sich an ihn. „Danke Damian. Tun mir leid ich wollte euch nicht wecken.“
„Keine große Sache.“ Damian fuhr sich durch seine kurzen schwarzen Haare, er freute sich, dass das Zeug das sein Vater nahm endlich wirkte. Er wünschte sich nicht mehr, als dass sein Vater gesund wurde. „Hast du noch Kopfschmerzen?“
„Nein, mir geht es so weit gut.“ Der dunkelhaarige Millionär kraulte Ace hinter den Ohren, der schwarze Hund leckte ihm über die Wange.
„Ich sollte mir mal schnell deine Augen ansehen.“ Jason setzte sich neben Bruce und seine Hand leuchte leicht auf. Er scannte die Augen seines Freundes mit Magie. Ihm fiel gleich auf, dass die schwache, blasse, hellblaue Augenfarbe langsam wieder zu dem altbekannten mitternachtsblau wurde. Bruce verengte die Augen und versuchte nicht dem Drang nachzugeben seinen Kopf weg zu drehen. Selbst das schwache Licht stach ihm schon in den Augen. Im Badzimmer hatte er sich auf Ace und seinen Tastsinn verlassen. Als Jason das bemerkte, ließ er das Licht in Sekundenschnelle erlöschen. Auf Jasons Gesicht zeichnete sich Sorge ab, da die Lichtempfindlichkeit erst so spät auftrat. „In ein bis drei Tagen solltest du sehen können. Die Lichtempfindlichkeit sollte dann auch in ein paar Tagen abklingen. Aber du solltest dich trotzdem noch ein bisschen schonen.“
„Das sollte vorerst helfen.“ Jason ließ mit einer Drehung seiner Zeigefinger eine schwarzblaue Sonnenbrille erscheinen und legte sie in die Hand seines Freundes. Der Rotweißhaarige erhob sich in einer leisen Bewegung vom Bett. „Sobald sich deine Augen verschlechtern, sag mir Bescheid.“
„Das werde ich, danke.“ Müde legte Bruce die Sonnenbrille auf den Nachttisch und gähnte.
„Gute Nacht Vater.“ Damian umarmte seinen Vater und versuchte alles um seine ausgesprochenen Gefühle hinein zu legen. Der dunkelhaarige Millionär wuschelte seinem Sohn durch die Haare. „Nacht, mein Sohn.“ Alfred musste bei diesem Anblick lächeln, er hoffte, dass sich Damian auch so gut mit seinem Bruder verstehen würde. Auch Jason und Alfred sagten gute Nacht und verließen mit Damian den Raum. Damian schlüpfte wieder in sein Bett in dem der immer noch der schlafende Krypto lag. Bruce seufzte und schlief zufrieden ein. Schon in ein paar Tagen würde er wiedersehen können.
Als Bruce am frühen Morgen von Alfreds Geburtstag die Augen aufschlug, konnte er wieder gestochen scharf sehen, wie vor dem Zwischenfall mit Raven X – 111 und dem Joker. Bruce blinzelte mehrfach. Auch die Lichtempfindlichkeit war vollkommen verschwunden. Selbst in dem schwachen Licht hatten seine Augen in den letzten Tagen geschmerzt. Es fühlte sich für Bruce seltsam an nach all der Zeit wieder sehen zu können.
Er setzte sich auf und sah sich in seinem Schlafzimmer um. Der Raum lag im Halbdunkel, trotzdem konnte er den schwarzen Kleiderschrank aus dem 19. Jahrhundert auf der anderen Seite des Raumes sehen. Er war verwundert, dass er sogar die verschlugen Blumenmustern erkennen konnte. Er warf sein Decke zurück sprang auf die Füße, schnappte sich seine Waschsachen aus seinem Schrank und eilte den Gang hinunter ins Bad. Bruce war überrascht wie schnell es seinem Gehirn wieder gelang die Sinneseindrücke zu verarbeiten. Er fand spielend seinen Weg.
Bruce genoss eine lange, heiße Dusche, wobei er merkte, dass er an Muskelmasse verloren hatte. Was kein Wunder war, wenn man bedachte, dass er in letzte Zeit nicht viel mehr gemacht hatte als zu schlafen. Es war einfach unglaublich für ihn nicht nur fühlen, sondern auch sehen zu können, was er tat. Er verließ die Dusche, schnappte sich ein Badetuch aus dem Badezimmerschrank und begann sich ab zu trocken. Er wickelte sein Badetuch um die Hüfte und fand seinen Waschbeutel neben denen von Damian und Alfred. Der dunkelhaarige Millionär musterte sein Spiegelbild, seine schwarzen Haare gingen ihm bis zu den breiten Schultern und er hatte einen gepflegten Vollbart.
Aus dem Wäschebeutel zog er seinen Kamm und ein Haargummi. Er band sich seine Haare zurück. Er überlegte nicht lange und begangen sich behutsam und langsam zu rasieren, denn er traute seiner Augen Hand Koordination noch nicht ganz. Als er sein Zeug wieder zusammen räumte, blickte er noch einmal in den Spiegel. Ohne Bart sah er frisch und ausgeruht aus. Bruce schlüpfte in ein schwarzes Shirt und blaue Jeans, dann hängte er das Badetuch auf. Ace wartete schon vor dem Bad und zusammen gingen sie in die Küche.
Der dunkelhaarige Millionär wollte Führstück für die anderen machen. Er deckte für Alfred, Jason, Damian und sich selbst. Es gab Orangensaft, Kaffee, Cornflakes mit Milch, Grapefruit mit Honig-Nuss-Frischkäse, gebratenen Speck, Würstchen und Spiegeleier. Bruce holte das Geschenk für Alfred unter seinem Bett hervor und stellte es auf Alfreds Platz. Ein paar Sekunden später kamen Alfred, Jason und Damian mit Krypto in die Küche.
„Wollte euch gerade holen“, grinste er nachdem er sich überrascht umgedreht hatte und lächelte als er Alfred und anderen zu sehen.
Alfred braucht nicht mal eine Sekunde um eins und eins zusammen zu zählen, er fiel Bruce um den Hals und zog ihn in eine Umarmung. „Du kannst wiedersehen.“
„Ja. Happy Birthday Alfred“, strahlte Bruce glücklicher als Alfred ihn Monate lang gesehen hatte. Damian schmiegt sich an seinen Vater. „Das ist der beste Tag seit langem, Vater.“
„Das ist das beste Geburtstagsgeschenk aller Zeit“, murmelte Alfred, löste sich von Bruce und wischte sich mit dem Handrücken seine Augen. Damian setzte sich, schnappte sich einen Teller und schaufelte den gebratenen Speck, Würstchen und Spiegeleier darauf. Mit vollem Mund sagte er: „Happy Birthday.“
„Es gibt noch mehr.“ Bruce grinste, reichte Alfred ein Taschentuch und schob ihn zu seinem Stuhl. Er überreichte das Paket dem glücklichen Alfred. Der Butler öffnete das Parket mit langen, geschickten Fingern und seine Augen wurden groß als er die Batman Comics sah. „Danke, Bruce.“
„Das sind alle Comics die seit unserer Reise erschienen sind.“ Bruce setzte sich rechts neben Alfred und nahm sich Orangensaft und Cornflakes mit Milch. Alfred stellte das Paket neben den Stuhl und nahm sich ein Spiegelei. „Danke, Bruce. Aber vor allem bin ich glücklich, dass du wieder gesund bist.“
Alfred begann zu essen und lobte seinen Schützling. Bruce wurde rot und sah zu Jason. „Danke Jason. Ohne dich müsste ich für immer in der Dunkelheit leben.“
Jason setzte sich ihm gegenüber und nahm sich Kaffee und Grapefruit mit Honig-Nuss-Frischkäse. Er legte den Kopf schief nahm einen Bissen, schluckte und sagte: „Du hast mich gerettet und ich dich. Das schmeckt richtig gut, Bruce.“

 

Ein paar Tage später war Bruce mit Ace, Krypto, Jason und Damian den Vormittag in der Stadt. Bruce wollte für Damian ein paar neue Sachen besorgen. Später wollte Jason ihm seinen liebsten Platz in London zeigen. Sie hatten Alfred gefragt ob er mit wollte, aber er sagte, dass er Mal in Ruhe seine neuen Comics lesen wollte.
Der Butler saß auf dem Sofa und überlegte sich während er aufstand wie er die ganze Sensation mit Blood Jason erklären sollte. Er erhob sich langsam und ging auf und ab. „Wieso hatte Jason diese ganzen Morde begangen? Er hatte ja nicht nur als Blood sondern auch als Red Hood getötet?“

Nachdenklich fuhr sich Alfred durch seinen Schnurrbart und legte den Kopf schief. Dick hatte ihm von allen Morden, die Jason als Blood begangen hatte, erzählt. Er murmelte die Namen der Opfer vor sich hin: „Joker, Harley Quinn, Joe Chill, Two-Face, Killer Croc und nicht zu vergessen Bane.“
Alfred kam wieder das Gespräch mit Dick in dem Sinn. „Er mordet als Blood um Bruce zu schützen. Er wollte als Blood, Batmans Platz einnehmen und viel härter durchgreifen als der schwarze Ritter das je könnte.“

Auch fiel ihm ein weiterer Teil des Gesprächs wieder ein, dass Jason sich nur noch an Bruce erinnerte. Dass Jason Bruce Wochen lang verflogt hatte. So hatte er als Red Hood auch Batman vor dem Joker retten können. Jason hatte Bruce an seinem Grab gesehen und ihn gehört.
Der Butler ließ sich zurück auf das Sofa fallen und versuchte die ganze Sache durch Jasons Augen zu sehen.

-der Joker nimmt mir Bruce weg
-Bruce gibt sich die Schuld an meinem Tod
-er kann den Joker nicht töten, ohne sich zu zerstören
- Bruce hat immer Angst zu dem zu werden, das er bekämpft
-der Joker ist daran schuld, dass Bruce blind wird
-er wird nie aufhören Batman/ Bruce zu verletzen
-Batman kann den Joker nicht töten, also muss ich es tun um ihn zu beschützen.
-wenn ich Batmans Platz einnehme, ist Bruce endlich frei
-die Irren von Gotham City werden nie aufhören, also muss ich sie töten

Alfred konnte Jasons Haltung nachvollziehen, aber das hieß nicht, dass er sie gut fand.
Im Stillen musste der Butler sich aber eingestehen, dass er Chill und den Joker gern selbst getötet hatte. Für das, was sie Bruce angetan hatten. Alfred war schon klar, dass Bruce ihm so etwas nie verzeihen würde. Jason musste das ebenfalls bewusst gewesen sein, trotzdem hatte er alles getan um Bruce zu schützen.

Ohne es zu merken, fuhr sich Alfred geistesabwesend durch seinen Schnurrbart.
Er fragte sich, ob die Lazarus Grube zu dauerhaften Schäden an Jason Geist geführt hatte. Bruce hatte ihm erzählt, dass vorübergehender Wahnsinn eine der Nebenwirkungen der Lazarus Grube war. Wer wusste schon, was das Zeug für Auswirkungen auf Jasons Geist und Körper hatte, Stunden oder Tagen nach seinem Ableben
Er hatte sich damals an Jasons Tod die Schuld gegeben, weil er ihn ausgebildet und ihn zu Robin gemacht hatte.
Alfred kannte seinen Schützling gut genug um zu wissen, dass er sich an alle Morden von Blood die Schuld geben würde.

Alfred wurde totenstill und sank in sich zusammen, bei der Erinnerung dass Bruce nach Jasons Tod am Boden zerstört gewesen war.
In dieser Zeit hatte der dunkelhaarige Millionär sich in seiner Arbeit vergraben, er war 24 Stunden am Tag Batman. Ohne an seine Gesundheit zu denken, trainierte oder lernte er um seine Fähigkeiten auf allen Gebieten zu verbessern.
Es war als hatte Batmans Geist Bruces Körper übernommen.
Als Batman vollkommen übermüdet in der Bathöhle zusammengebrochen war, hatte Alfred ihn ans Bett gekettet. Er hatte 43 Stunden durchgeschlafen. Als Bruce wieder erwachte, erwartete ihn Alfred mit was zu Essen und einem langen Vortrag, wie wichtig Essen und Schlaf war. Der dunkelhaarige Millionär hatte eingesehen, dass sein Körper am Rande der Erschöpfung war. Wenn er so weiter machte, würde er sich zu Grunde richten.
Der Butler wollte sich nicht einmal vorstellen, wie Burce sich fühlen würde wenn er von Bloods Taten wüsste. Ihm war ganz klar, dass er Bruce nicht von Blood erzählen konnte, ohne dass sein Schützling sich selbst die Schuld geben würde. Alfred erhob sich und eilte zurück in sein Schlafzimmer; auf seinem Nachttisch lag sein Handy.
Er wählte schnell Dicks Nummer, der ging nach dem dritten Klingeln dran. Dicks verschlafene Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung. „Alfred? Ist bei euch alles in Ordnung?“
„Ja, uns geht es allen gut. Aber du musst mir jetzt gut zuhören, Dick.“ Alfred versuchte ruhig zu klingen und sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen. Aber Dicks geschult Ohren nahmen sie gleich wahr. „Leg los, Alfred, ich bin ganz Ohr.“
Das ließ sich Alfred nicht zwei Mal sagen und machte sich gleich daran Dick die Lage auseinander zu setzen.
Dick wurde bei Alfreds Worten hellwach, er begriff, dass sein Freund Recht hatte. Schnell besprach Dick mit Alfred, was zu tun war.
Dick sagte dem Butler, dass es Jason körperlich gut ging, aber sein Geist immer noch verwirrt war. Jason konnte sich daran erinnern, dass Bruce Batman war, sein Freund, Lehrer und Ersatzvater. Er konnte sich auch vage an Alfred erinnern. Aber er wusste nicht wer Dick war.
Dick konnte Alfred am anderen Ende tief seufzen hören und fragte: „Du machst dir Sorgen wie Bruce das alles aufnimmt, oder? Und wie Jason auf ihn reagiert?“

„Ja. Bruce darf auf keinen Fall von Blood erfahren, es würde ihn zerstören.“ Alfred klang besorgt und gestresst.

„Ich werde gleich mit Tim reden. Jason dürfte eine bisschen schwieriger werden.“
Dick überlegte fieberhaft, was er sagen konnte, um ihn zu beruhigen. „Aber er würde alles für Bruce tun. Die Liga könnte ein Problem sein. Blood hat sie alle per Video bedroht. Ich weiß nicht wie viele wissen, dass Jason Blood war.“
„Gut. Halt mich bitte auf dem Laufenden, Dick. Ich muss jetzt Schluss machen, kann Bruce auf dem Flur hören.“ Alfred legte in der Sekunde auf als der dunkelhaarige Millionär an die Tür klopfte. „Alfred, darf ich reinkommen?“
„Ja.“ Alfred legte sein Handy zurück auf den Nachttisch, erhob sich in einer fließenden Bewegung vom Bett und öffnete die Tür. Das Lächeln des dunkelhaarigen Millionärs verschwand in dem Augenblick, als er Alfreds besorgtes Gesicht sah. „Alfred, ist was passiert? Geht es dem Jungen gut? Oder ist was mit Barry, Clark oder Gotham?“
„Nein, mach dir keine Sorgen, Bruce.“ Alfred hob abwehrend die Hände und beeilte sich zu sagen: „Dick und Tim geht es gut. Clark, Barry und die Stadt sind in Ordnung. Mir geht es auch gut.“
Im Stillen freute sich der Butler, dass Bruce erst zuletzt nach Gotham gefragt hatte. Der dunkelhaarige Millionär sah für eine Sekunde erleichtern aus doch nur einen Augenblick später war die Sorge wieder da. „Was ist es dann, was dir Sorgen macht, alter Freund?“
„Du. Ich muss mit dir über etwas Wichtiges reden.“ Alfred schnappte sich Bruce Handgelenk und zog ihn neben sich aufs Bett. Bruce legte seinen Kopf schief und sah ihn fragend mit seinem Welpenblick an. „ Was habe ich jetzt wieder angestellt?“
„Du hast nichts angestellt Bruce.“
Alfred holte tief Luft und sah in die tiefen, mitternachtsblauen Augen seines Schützlings. „Ich muss mit dir über Jasons Tod reden.“
Der Butler konnte sehen, wie alle Farbe aus Bruce Gesicht wich. Der altbekannte Schmerz flammte in seinen Augen auf und er sank in sich zusammen. „Was ist mit Jason?“ Alfred legte seinem Schützling eine Hand auf die Schulter. „Jason ist wieder am Leben. Ich kenne nicht alle Zusammenhänge, aber die Lazarus Grube und Ras hatten etwas damit zu tun.“
Bruce schüttelte ungläubig den Kopf, wenn ihm das jemand anders als Alfred gesagt hätte, er hätte es für einen schlechten Witz gehalten. Und er würde demjenigen für diesen schlimmen Witz eine verpassen. Aber Alfred würde nie auf diese Weise mit Bruce Schmerz spielen. Erst nach fast fünf Minuten schaffte Bruce es etwas anderes zu tun als ihn anzustarren, er fuhr sich mit beiden Händen durch seine nachtschwarzen Haare. Das konnte doch alles nur ein Traum sein, er musste einfach fragen: „Jason lebt noch oder wieder?“
„So viel ich weiß wurde Jason durch die Lazarus Grube zurückgeholt.“ Alfred spürte wie ein Zittern durch den Körper unter seiner Hand ging, er dachte für eine Sekunde, Bruce würde in Tränen ausbrechen. Er sah geschockt, verwirrt, wütend, traurig und verletzt und das alles gleichzeitig aus. Wieder einmal überraschte ihn sein Schützling. Der schloss die Augen und zwang sich tief durchzuatmen. Als der dunkelhaarige Millionär wieder die Augen aufschlug, sah er mitgenommen aus, aber voller Tatendrang. Der Schmerz in seinen Augen war dem alten Feuer gewichen.
„Okay, jetzt mal ganz langsam. Sag mir alles, was du weiß. Wo ist er jetzt? Wie geht es ihm?“ Bruce rieb sich nachdenklich über sein Kinn. „Hat sein Gehirn Schäden davongetragen?“

 

„Also das kann ich dir noch nicht sagen, ich habe noch nicht mit Jason gesprochen.“ Alfred rieb sich verlegen den Nacken, er fühlt sich unwohl in seiner Haut. Er wollte seinen Schützling nicht belügen, aber Alfred wusste, was am besten für ihn war. „Aber er könnte eine Persönlichkeitsveränderung, durchgemacht haben.“
„Nach so einer lebensverändernden Erfahrung, würde mich das nicht wundern, Alfred.“ Der dunkelhaarige Millionär seufzte, rieb sich den Nasenrücken und kniff die Augen zusammen. „Ich hoffe es gibt keine bleibenden Schäden. Wo ist er im Augenblick?“

„In Gotham City bei Tim und Dick“, sagte Alfred und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er mehr wusste, als er sagte. „Körperlich geht es Jason gut. Aber sein Geist ist noch verwirrt.“
Bruce seufzte schwer, wurde noch blasser und vergrub sein Gesicht in den Händen. Bevor er allerdings fragen konnte, sagte Alfred schnell: „Er erinnert sich an dich, Bruce. Dick sagt, dass fast alle seine Erinnerung mit dir zu tun haben.“
In den Augen des dunkelhaarigen Millionärs blitzte Sorge auf. Er richtete sich wieder auf und legte den Kopf schief. „Kann er sich an den Joker erinnern?“
Der Butler zwang sich direkt in Bruce mitternachtsblaue Augen zu sehen. „Leider kann ich auch das nicht mit Sicherheit sagen.“
„Es wäre schön, wenn Jason diese Teile seines alten Lebens vergessen könnte“, murmelte Bruce nachdenklich. Ein paar Sekunden später schüttelte er den Kopf. „Wir sollten kein Geheimnis aus Jasons Vergangenheit machen. Er muss wissen wer er ist.“ Alfred zuckte leicht zusammen, aber Bruce merkte es nicht. „Weiß er wer du bist?“
„Ja, aber nicht so deutlich wie bei dir. Aber er weiß nicht wer Dick ist.“ Alfred wägte jedes Wort ab, um nichts Falsches zu sagen.
Bruce schoss eine Frage nach der anderen durch den Kopf, es fühlte sich an als würde ihm gleich der Schädel platzen. Er rieb sich verwirrt seine Schläfen mit kreisenden Bewegungen. Der dunkelhaarige Millionär musste seine Fragen einfach aussprechen, auch wenn er sicher war, dass Alfred sie nicht beantworten konnte.
„Wie ist Ra’s an die Leiche gekommen?
Was hatte er mit Jasons Körper vor?
Wie lange war er tot, bevor er zurückgeholt wurde?
Ist er noch der Alte?
Wie lang ist Jason wieder unter den Lebenden?
Wieso ist er nicht zu mir gekommen, wenn er sich doch an mich erinnert?
Gibt Jason mir die Schuld? “
Alfred fasste Bruce bei den Schultern und zwang ihn so in seine Augen zu sehen. „Bruce, atme ganz tief durch. Versuch dich wieder zu beruhigen.“
Er zwang sich seine Augen zu schließen, atmete tief und gleichmäßig ein und leerte seinen Geist von allen Fragen, die sich um Jason drehten. Erst nach fast fünf Minuten öffnete er die Augen und sah fragend seinen Butler an. „Was soll ich jetzt machen?“
„Wir müssen uns jetzt erst in Ruhe die nächsten Schritte überlegen.“ Alfred sprach sanft und liebevoll. In Bruce Ohren hörte es sich so an als würde er zu einem Schwerkranken sprechen. Bruce dachte, dass das daran lag, dass Alfred Angst hatte er würde in den gleichen Zustand zurück fallen, wie nach Jasons Tod. Bruce fragte sich, ob er ihm die ganze Wahrheit sagte.
Wusste sein alter Freund mehr als er ihm sagte? Wie lang wusste Alfred schon von Jason? Fragte sich Bruce im Stillen.
Der Butler stellte seinem Schützling eine Reihe Vorschläge vor. Bruce hörte nur mit halbem Ohr zu und nickte nur stumm. Etwas aus der Tiefe seines Geistes drang mit aller Macht zurück an die Oberfläche. Er erinnerte sich an die Bibliothek von Wayne Manor, bevor er erblindet war.
Wie Red Hood vor ihm stand, als er aus seinem Schlaf erwachte. Wie Dick gegen Red Hood gekämpft hatte. Bruce wurde schlagartig bewusst, dass er damals erkannt hatte, dass Jason und Red Hood, ein und dieselbe Person war.
Der dunkelhaarige Millionär wurde leichenblass, starrte Alfred mit weit aufgerissen Augen an und zitterte am ganzen Körper. In dieser Sekunde öffnete sich Alfreds Schlafzimmertür und Damian kam in den Raum. Er hatte seinen Vater gesucht, er wollte ihn fragen, ob er mit ihm „die Maske des Zorro“ ansehen wollte.
Als Damian seinen Vater sah, blieb er wie angewurzelt im Türrahmen stehen. „Vater, geht es dir nicht gut?“
„Jason ist Red Hood“, brachte Bruce nach einigen Sekunden heraus. Alfred klappte der Mund auf. Er fragte sich, was Bruce noch wusste. Der dunkelhaarige Millionär atmete ein paar Mal tief durch bevor er sagte: „In der Bibliothek von Wayne Manor, als Dick gegen Red Hood gekämpft hat. Ich hab Jasons Kampfstil erkannt. Mein Geist konnte es nicht verarbeiten, ich habe es verdrängt.“
Damian wurde schnell klar, dass sein Vater von Jason Todd, dem zweiten Robin sprach. Der schwarzhaarige Junge trat in das Schlafzimmer und sah vor Alfred zu seinem Vater. „Ihr redet von Jason Todd? Dem zweiten Robin?“
Alfred nickte nur stumm. Bruce Hände krampften sich in den Stoff seiner Hose, als er versuchte sich zu beruhigen. Damian sah schuldbewusst zu seinem Vater. „Ich muss dir was sagen, Vater. Großvater ist schuld an Robins Tod.“
„Was meinst du damit, Damian?“, fragte Bruce. Er kämpfte mühsam darum seine Gefühle zu beherrschen. Das war ganz schön viel auf einmal. Damian schob sich zwischen seinen Vater und Alfred aufs Bett. Damian wollte das alles nur hinter sich haben und sprach einfach drauf los: „Ich habe ein altes Tagebuch auf dem Dachboden gefunden. Ich habe darin gelesen. Ra’s wollte den Joker als Ablenkung für dich nutzen, während er einen anderen Plan verfolgt. Er ließ den Joker von ein paar seiner Männer aus dem Arkham Asylum holen.“
„Sie ließen ihn auf die Stadt los“, hauchte Alfred geschockt, Bruce starrte blicklos ins Nichts. Damians Hände vergruben sich in seinem neuen, himmelblauen Shirt. „Großvater schreibt, dass er nicht wollte, dass Robin stirbt“, sagte Damian und sah in das ausdruckslose Gesicht seines Vaters. Alfred warf Damian einen vielsagenden Blick zu. Damian erhob sich und setzte sich auf die andere Seite von Alfred.
Der alte Butler schob sich neben seinen Schützling und legte ihm einen Arm um die Schultern. Bruce nahm Alfred neben sich nicht einmal wahr. Er war tief in seinen eigenen Gedanken versunken. Ra’s wollte nicht, dass Robin stirbt. Was zur Hölle hatte er sich dabei gedacht den Joker aus Arkham Asylum heraus zu holen? Vor was wollte er mich ablenken? Wie ist er an Jasons Leiche heran gekommen?
Damians Stimme riss Bruce aus seinen Gedanken, als er erneut sprach: „Er hat den Bestatter großzügig entlohnt. Hat Jasons Leiche gegen eine lebensechte Kopie ausgetauscht.“
Bruce erinnerte sich nur vage an Jasons Beerdigung, es hatte in Strömen geregnet. Alfred und Dick mussten ihn stützen, er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Bei der Trauerfeier hatte Bruce nur einen kurzen Blick in den Sarg geworfen. Er wusste, dass dieser Anblick ihn bis in seine Träume verfolgen würde.
Alfred stieß ihn leicht an, was ihn aus seinen Gedanken riss. Er schob all seinen Schmerz und die verwirrten Fragen von sich. Bruce Augen richteten sich auf Damian. Seinem Sohn entging das kurze Aufblitzen von Schmerz in den mitternachtsblauen Augen nicht. „Großvater, hat Jason zur Lazarus Grube gebracht um ihn zurück zu holen“
Der dunkelhaarige Millionär lehnte sich leicht gegen Alfred und sagte mit leicht zitternder Stimme: „Aber etwas ist schrecklich schief gegangen.“
„Ja, aber Großvater ist nicht weiter darauf eingegangen, was schief ging.“ Damian senkte den Blick, es wäre ihm lieber gewesen jemand anderer hätte es seinem Vater sagen können. Er fühlte sich mehr als unwohl in seiner Haut.
Der dunkelhaarige Millionär hatte die Wirkung der Lazarus Grube untersucht. Nachdenklich rieb sich Bruce sein Kinn. „Jasons Beerdigung war drei Tage nach seinem Tod. Ich nehme an, dass er den Austausch nicht gleich vornehmen konnte. Die Lazarus Grube kann Tote auch nach mehreren Tagen zurückholen. Aber mit jedem weiteren Tag erhöht sich die Gefahr von Hirnschäden, Wahnsinn oder dauerhafter geistiger Verwirrung.“
Ein eisiges Schweigen breitete sich nach diesen Worten im Raum aus, alle Anwesenden hingen ihren eigenen Gedanken nach.

Zur gleichen Zeit im Wachturm im Büro des Martian Manhunter:
Red Hood und Nightwing saßen vor Martian Manhunters Schreibtisch auf Holzstühlen. Nightwing versuchte dem grün häutigen Alien die Lage auseinander zu setzen. Martian Manhunter hatte sein Kinn auf seine zusammen gefalteten Hände gestützt. „Ich werde Red Hoods Erinnerungen wiederherstellen. Aber ich tue das nicht für dich, sondern für Batman. Er hat schon genug wegen deiner Dummheit durchgemacht.“
Red Hood zuckte bei diesen Worten zusammen und senkte beschämt den Blick.

 

New York:

 

Tony kam schlecht gelaunt aus dem Büro. Pepper war ihm wegen den Kosten für einen Windpark auf die Nerven gegangen. Seit der Erfinder sich von Pepper getrennt hatte, war sie zu einer unerträglichen Nervensäge geworden.
Genervt hatte Tony sich seine Konsolen aus dem Wohnzimmer geschnappt und sich in seine Werkstatt zurückgezogen um in Ruhe spielen zu können.
In den letzten Wochen hatte Tony Fallout 4 und Far Harbor mehrfach durchgespielt, immer wieder hatte er einen anderen Charakter als Begleiter mit auf die Reise genommen. Er hatte Paladin Danse, Bürgermeister John Hancock, Preston und MacCready mitgenommen. Aber keiner von ihnen war ihm so ans Herz gewaschen wie sein alter Synths-Freund Nick Valentine, den nahm er immer noch am liebst mit auf die Reise.
Auch heute verließ Tonys Charakter Robert Ballantine die Valentines Detective Agency mit Nick und durchstreifte wieder einmal Diamond City.
Jarvis, sein kleiner, nachtblauer Kater saß wieder in Tonys Schoß auf dem alten, abgenutzten Sofa und sah ihm beim Spielen zu.

Die gold-silber-gestreifte Katze Friday und sein anderer grausilberner Kater Vision jagten sich gegenseitig und immer wieder eine Stoffmaus auf dem Boden.
Tony wollte sich von Bruce ablenken. Doch seine Gedanken wanderten immer wieder zu dem gut aussehenden Millionär mit den bezaubernden mitternachtsblauen Augen. Jarvis sagte immer wieder, er müsse sich gedulden; dass Bruce im Augenblick eine schwere Zeit durchmachte.
Der Erfinder fragte sich im Stillen oft, ob er Bruce helfen könnte? Wann er und Bruce sich wohl endlich kennenlernen würden? Ob er überhaupt eine Chance bei Bruce hatte?
Tony schimpfte sich einen Narren, weil ein Mann, den er nur ein paar Mal getroffen hatte, so viel Platz in seinem Kopf einnahm.
Wenn der Erfinder nicht arbeitete, oder als Iron Man mit den Avengers unterwegs war, verlor er sich in Fallout 4 und Far Harbor mit Nick.
Nach zwei Stunden Far Harbor mit Nick wollte Tony mal wieder was anderes spielen und legte Grand Theft Auto IV ein.
„Jarvis, was meinst du, könnte Bruce mich mögen?“, fragte Tony, verließ mit Niko seine Wohnung im Spiel und klaute das erstbeste Auto.
Jarvis sprang auf Tonys Schulter, rieb sich ermutigend an dessen Wange und miaute.
„Danke, Kumpel. Hoffentlich mag er Katzen“, murmelte Tony und musste lachen als Jarvis ihm über die Wang leckte. Der Erfinder jagte wie ein Irrer durch die Innenstadt von Liberty City und fuhr dabei ein Auto nach dem anderen zu Schrott. Eine Stunde später machte er seine Konsolen aus und ging zu seiner Werkbank mit Jarvis auf der Schulter.
Tony beugte sich unter die Werkbank, holte eine Kiste mit Einzel- und Ersatzteilen hervor, stellte sie auf die Arbeitsplatte und durchsuchte sie tief in Gedanken. Dann kam ihm eine Idee. Tony fuhr sich kurz durch den Bart dann rief er: „ Friday, Vision, kommt mal zu mir.“
Ein gold-silber-gestreifter Blitz schoss auf die Werkbank und sah fragend zu Tony auf. Der grausilberne Vision kam mit der Maus im Maul zu ihm und setzte sich neben Friday. Jarvis der nachtblaue Kater setzte sich zu den anderen und sah ebenfalls zu dem Erfinder auf.
„Was haltet ihr davon wenn ich noch einen Kater baue?“, fragte Tony und streichelt Friday und Vision hinter den Ohren.
Friday schnurrte und rieb sich an Tonys Hand, neue Katzen hieß jemand neues zum Spiele. Vision miaute fragend mit schief gelegtem Kopf. Jarvis ging zu dem herumliegenden Werkzeug und kam mit einem Schraubenschlüssel im Maul wieder, als wollte er sagen: „Mach dich an die Arbeit.“
„Ok, Jarvis und Friday sind dafür. Was ist mit dir Vision?“, fragte Tony und streichelte Jarvis über den Kopf und anschließend Fridays Bauch. Vision nickte und rieb sich an Tonys Bauch. „Also das ist ein Ja.“
„Ich werde euren neuen Bruder Valentine nennen“, lachte Tony als ihn alle drei Katzen schnurrend ansahen. Sie wusste alle drei, dass der Erfinder, den neuen Kater nach Detektiv Nick Valentine benannte, nach seinem Lieblingsbegleiter aus Fallout 4.
Der Erfinder spielte eine Weile mit seinen drei Freunden, dann machte er sich an die Arbeit. Vision, Jarvis und Friday brachten dem Erfinder immer wieder die passenden Teile und das Werkzeug, sie merkten gar nicht wie die Zeit verging.
Als Tony nicht zum Abendessen kam, wollte der menschliche Jarvis nach ihm sehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Tony über seine Spiele oder die Arbeit die Zeit vergessen hätte.
Jarvis fand Tony auf dem Sofa schlafend, eng an seine Katzen gekuschelt. Auf der Werkbank saß ein neuer, halbfertiger Katzen-Körper. „Tony, Zeit zum Abendessen.“
Tony setzte sich verschlafen auf, blinzelte und fuhr sich durch sein Haar, das in alle Richtungen abstand. „Ich komme, Jarvis. „
Der Erfinder erhob sich und schon saß J auf seiner Schulter, Vision und Friday rieben sich an seinen Beinen. Tony, der wusste was sie wollten, machte auf einer Werkbank schnell Platz für seine Katzen und stellte drei Teller mir Futter für sie hin. J, Vision und Friday sprangen miauend auf die Werkbank und begann zu essen. Tony folgte seinem alten Butler aus der Werkstatt und durfte sich einen Vortrag anhören, wie wichtig es war zu essen.

 

London/ Flugzeug:

Ein paar Tage später untersuchte Jason Blood ein letztes Mal Bruce Augen und erklärte ihn für gesund vollkommen wiederhergestellt. Er sagte Bruce aber, dass er sich melden sollte, wenn sich etwas änderte. Für den Notfall gab Jason Alfred eine Pille, wenn er nicht erreichbar war.
Der dunkelhaarige Millionär nutzte trotz seiner geheilten Augen, immer noch seine Echoortung, weil er sie sehr nützlich fand.
Am nächsten Morgen fuhren Jason, Alfred, Bruce, Damian, Ace und Krypto zum Flughafen London Heathrow. Alfred hatte sich wieder mal selbst übertroffen und in der kurzen Zeit Tickets für alle bekommen. Sie verabschiedeten sich von Jason vor der Sicherheitskontrolle. Eine halbe Stunde später waren die Hunde, Alfred, Damian und Bruce endlich im Flugzeug. Bruce war ein bisschen besorgt wegen Ace und Krypto. Ob sie den Flug gut überstehen würden?
Alfred meinte mit einem beruhigenden Lächeln, dass schon alles gut werden würde. Er versuchte sich zu entspannen.
Die Triebwerke sprangen an und Bruce wirkte angespannt, er machte sich nicht nur Sorgen um die Hunde, sondern vor allem um Jason.
Damian, der neben seinem Vater am Fernster saß, las wieder mal die schwarze Fledermaus, die er sich am Flughafen gekauft hatte.
Stunden später flog ihr Flugzeug über New York. Bruce betrachtete die Lichter der Stadt.
Alfred schlief an seiner Schulter und auch sein Sohn hatte sich an ihn gekuschelt. Bruce hatte einen Arm um Damian gelegt und überlegte, wie sie am schnellsten nach Gotham City kommen würden. Ein schwerer Sturm zog über Metropolis und Gotham City hinweg, ihr Flug war nach New York umgeleitet worden.
Sie waren im Landeanflug auf den John F. Kennedy International Airport, als Bruce sah, wie etwas Verschwommenes auf ihr Flugzeug zu raste. Das Flugzeug geriet ins Schlingern, als ein Blitz in das Triebwerk einschlug. Bruce rieb seine Augen. Immer wieder tanzten Lichtpunkte vor ihnen herum.
Beschützend zog er seinen Sohn an sich, während er mit weit aufgerissenen Augen Rauch vom Triebwerk aufsteigen sah.
Alfred und Damian wurden durch den unruhigen Flug geweckt. Sie fragten Bruce, was los war. Er zeigte wortlos zum Fernster hinaus. Damian und Alfred starrten entsetzt aus dem Fernster auf das rauchende Triebwerk.
„Vater, sieh mal“, sagte Damian und zeigte auf eine Mann mit langen, goldenen Haaren, die im
Wind wehten und einen Hammer schwang. Bruce sah von seiner Uhr auf. Er hatte ein Notsignal abgesetzt. Der dunkelhaarige Millionär erstarrte als er Thor erkannte, der gegen ein unbeschreibliches, geflügeltes Monster kämpfte und immer wieder Blitze herauf beschwor.
„WAS ZUR HÖLLE TREIBT DER DUMMKOPF DA!!!“, entfuhr es Damian, der sich an den Arm seines Vaters klammerte.
Das zweite Triebwerk wurde von einem weiteren Blitz getroffen. Sie fielen nur Sekunden später einige Meter weiter ab. Alfred wusste, dass es bei einem Absturz nicht viel helfen würde, trotzdem zog er Damian und Bruce schützend an sich. Bruce überlegte nicht lange und zwang Damian zwischen sich und Alfred. Bereit beide mit seinem eigenen Körper zu schützen, so wie Alfred es für sie tun würde. Er spürte wie sich Damian an ihn klammerte und hörte Alfreds hämmernden Herzschlag.

Eine paare Minuten zuvor im Stark Tower…
Tony war nach dem Abendessen wieder zurück in seine Werkstatt gegangen um noch eine bisschen an seinem neuen Kater zu arbeiten. Der Erfinder war über seiner Arbeit eingeschlafen. Als Tony wieder aufwachte, fand er sich mit seinem Gesicht im nachtblauen Fell von Jarvis wieder. Der schnurrte beruhigend.
Tony erhob sich und weckte seine Katzen. Der Erfinder blinzelte verschlafen, rieb sich die Augen und bemerkte, dass Friday und Vision nicht weit weg von Jarvis schliefen. Jarvis streckte sich und leckte Tony über Wange. Liebevoll streichelte der ihm über den Kopf. „Zeit fürs Bett, Friday und Vision.“
Jarvis sprang auf Tonys Schulter, auf die andere kletterte Vision.
Friday sprang in seine Arme, er machte das Licht aus und sie verließen die Werkstatt. Als Tony durch das Wohnzimmer in Richtung seines Schlafzimmers ging, sah er durch die große Glastür nach draußen. Tony erblickte Thor am Himmel der mit einem unbeschreiblichen, geflügelten Monster rang, viel zu nah an einem Flugzeug.
Er sah den zweiten Blitz in das Triebwerk einschlagen und wie das Flugzeug abstürzte.
Der Erfinder überlegte nicht lange und stürmte mit seinen drei Katzen auf die Plattform, er musste nicht einmal etwas sagen. Seine drei Roboter-Katzen verwandelten sich in eine vielfarbige Rüstung.
Da seine drei Roboter-Katzen fast immer bei ihm waren, hatte Tony ihnen die Fähigkeit gegeben sich in eine Notfalle-Rüstung zu verwandeln.
Iron Man schoss pfeilschnell auf die Maschine zu, stemmte sich gegen die Nase des Flugzeugs und reizte den Antrieb seines Anzugs bis zum Letzten aus.
Er riss die Maschine mit aller Macht hoch und verhinderte so in letzter Sekunde, dass das Flugzeug in ein Hochhaus stürzte. Iron Man wusste, dass der John F. Kennedy International Airport nur 203 Meter nördlich seiner derzeitigen Position lag. Dennoch war er nicht sicher, ob er es bis zum Airport schaffen würde. Thor rang immer noch mit dem Monster und geriet immer wieder in seine Flugbahn.

Krypto, der das Notsignal im Fachtraum hörte, brach seine Box auf. Ace bellte wie wild und wollte zu Bruce, er musste ihn doch beschützen.
Krypto glitt durch die Wand des Flugzeugs. Der weiße Hund packte einen der Flügel und half Iron Man die Maschine in der Luft zu halten, während er gleichzeitig versuchte Thor und das Monster mit seinem Hitzeblick fern zu halten. Iron Man konnte Krypto nicht sehen, spürte aber, dass die Last leichter geworden war. Er mühte sich das Flugzeug zum John F. Kennedy International Airport zu geleiten, als sich ein rotblauer Blitz auf Thor und das Monster stürzte. Iron Man erkannte aus dem Augenwinkel wie Superman Thor und das Monster aufs Meer zu trieb.
Krypto und Iron Man schafften es die Maschine unsanft runter zu bringen. Iron Man ging neben dem Flugzeug in die Knie, seine Rüstung verwandelte sich in drei müde Katzen. Tony nahm seine drei Freunde auf die Arme.
„Das hab ihr gut gemacht, J, Friday und Vision.“ Drei müde Roboter-Katzen schnurrten und kuschelten sich an ihren Freund.
Er ging zur Seite um für die Rettungskräfte Platz zu machen, als Krypto zu ihm flog und bellte. Die Katzen sahen auf und knurrten warnend, Tony grinste. „Ach du hast mir geholfen diesen Vogel zu landen.“
Krypto bellte und leckte dem Erfinder über die Wange, um sich zu bedanken.
Die Ohren des weißen Hundes stellten sich auf und er schoss zum Flugzeug zurück.
Tony sah wie Krypto die Wand des Fliegers aufriss. Ein paar Taschen und Koffer fielen aus dem Fachtraum. Krypto und Ace waren die einzigen Tiere im Fachtraum gewesen. Er trug dessen Box ins Freie und lud ihn neben einem überraschten Tony ab. Der weiße Hund zerbrach die Box mit einer Pfote, ohne Ace zu verletzen. Ace kroch aus der zerbrochenen Box und drängte sich zitternd gegen Krypto, der ihm sanft über die Schnauze leckte. Ace jammerte herzzerreißend.
„Ist das dein Freund?“ Tony lächelte und ging zu dem Hund, während die Rettungsarbeiten um ihn herum im vollen Gange waren. Krypto bellte, versuchte Ace zu beruhigen und blickte gleichzeitig suchend umher.

Tony war schon vor der Flugzeugrettung müde gewesen, jetzt fühlte er sich als würde er gleich im Stehen einschlafen. Seine müden Roboter-Katzen brauchten dringend ihr Energiefutter, um sich wieder aufzuladen.

„Ich hoffe ihr findet schnell euren Besitzen“, sagte Tony und machte sich auf den Weg um ein Taxi zurück zum Stark Tower zu bekommen. Er wollte nicht gaffen. Krypto bellte nur kurz, während Ace sich immer wieder umsah.

Nicht mal drei Minuten nachdem Tony weg war, schossen die zwei Hunde auf Bruce und Damian zu, die beide unverletzt waren.

Die Hunde sprangen glücklich um sie herum. Bruce fasste Krypto und Ace an ihren Halsbändern und zog sie weg vom Flugzeug. Er wollte nicht im Weg stehen. Alfred und Daniam folgten ihm in einen dunklen Durchgang zwischen zwei Gebäuden, die verlassen aussahen.

Es gab von Bruce, Damian und Alfred Lob und Streicheinheiten für Krypto und beruhigende Worte für Ace, der immer noch verängstigt wirkte.

Superman überflog den Flughafen auf der Suche nach seinen Freunden, er hörte Bruce Herzschlag und flog nach Gehört zu ihm.

Superman landete ein paar Augenblicke später neben Bruce und musterte seinen Freund besorgt. „Geht es euch gut?“

„Wir sind alle unverletzt.“ Bruce lächelte dankbar und streichelte Kryptos Bauch, der sich auf den Rücken gedreht hatte. „Danke, für deine Hilfe.“

„Was war das für ein Ding?“, fragte Damian und rieb sich die Oberarme.

„Ich weiß es nicht.“ Superman rieb sich den Nacken und sah von Damian zu Bruce, der immer noch die Hunde streichelte. „Zusammen haben wir es geschafft das Ding zurück nach Asgard zu schicken.“

„Du fliegst nicht zufällig nach Gotham City?“, fragte Bruce, erhob sich wieder und sah fragend zu seinem Freund. Superman sah für eine Sekunde ein bisschen verwirrt aus.

Bruce legte den Kopf schief und lächelte. „Könntest du uns nach Hause mitnehmen? Wir müssen so schnell wie möglich zurück nach Wayne Manor.“

Superman hatte das Zögern in Bruce Stimme wahrgenommen. Also wollte er nicht nach Wayne Manor, sondern zu Jason. Er hatte wie die anderen zugestimmt Bruce nichts von Blood zu sagen. Clark war, wie Alfred, der Meinung, dass er schon genug durchgemacht hatte. Das reichte für mehr als ein Leben.

„Klar, aber ich kann euch nicht alle auf einmal tragen. Ich müsste zwei Mal fliegen.“ Supermans Worte waren noch nicht ganz verklungen, da schnappte sich Krypto Damian am Rücken seiner Jacke und erhob sich in die Lüfte. Damian sah nicht gerade glücklich aus, aber ihm war klar, dass das der schnellste Weg zurück nach Gotham City war.

„Kommt schon“, knurrte Damian mit verschränkten Armen und einem Gesicht wie drei Tage Regenwetter.

Bruce nahm Ace auf den Arm und sagte ihm, dass alles gut werden würde und er keine Angst haben musste.

„So müssen wir nur einmal fliegen. Haltet euch gut fest.“ Superman schlang einen Arm um Alfred und den anderen um Bruce. „Ich hab euch, macht euch keine Sorgen.“

Superman erhob sich in die Luft. Krypto schwebte dich neben ihm in Richtung von Gotham City. Bruce hatte das Gepäck ganz vergessen, er wollte nur noch zu seinen Söhnen.

Ein Stunde später landeten sie auf dem Rasen von Wayne Manor. Superman war langsam geflogen, da er Angst hatte Ace könnte aus Bruce Griff rutschen.

Tim, Jason und Dick, die ihr tägliches Training heute im Garten gemacht hatten, sahen sie landen und kamen zu ihnen gerannt. Tim und Dick fielen Alfred und Bruce gleich um den Hals. Die beiden Jungen waren glücklich sie wieder zu sehen und dass Bruce wieder gesund war. Dick zog Damian in eine Umarmung. „Schön, dass du wieder da bist, kleiner Dummkopf.“ Damian zögerte eine Sekunde, erwiderte die Umarmung und murmelte: „Ich hätte nicht weglaufen sollen, es tut mir leide.“

Tim streichelte Krypto und Ace hinter den Ohren. Jason stand ein bisschen abseits und sah den anderen zu wie sie sich glücklich umarmten. Er fragte sich im Stillen, ob er noch ein Teil der Familie war?

Seine Erinnerungen waren vor drei Tagen wiederhergestellt worden. Er wusste wieder alles und erinnerte sich an Dick, Alfred und vor allem an Bruce.

Leider hatte Jason nicht nur gute Erinnerung an sein altes Leben.

Er erinnerte sich auch wieder an seine Eltern, das Leben auf der Straße, an seinen Streit mit Bruce kurz vor seinem Tod, an den Joker und seine Wiederbelebung.

In den letzten Tagen hatte Jason versucht sich mit Tim anzufreunden und Dick wieder näher zu kommen. Aber es fiel ihm nicht leicht, sich Dick gegenüber zu öffnen, nicht nach allem was er getan hatte.

Mit Tim war es auch nicht besser, er hatte seinen Platz als Robin eingenommen. In den letzten Tagen hatte sich Jason mehr als einmal gefragt, ob Tim nicht auch seinen Platz in Bruce Herzen eingenommen hatte.

Wollte ihn Bruce noch in seinem Leben?

Auch war Jason nicht mehr sicher, wer er jetzt war.

Jason Todd, das Straßenkind, das zu Bruce Sohn geworden war und Batmans Partner. Der durch seine eigene Dummheit zu Tode gekommen war.

Oder Red Hood, der einfach tat, was er wollte und wann er es wollte, ohne an die Folgen zu denken. Keine Freunde, kein zu Haus oder Familie. Nur vage Erinnerungen an Bruce in seinem Kopf und die Bereitschaft alles für ihn zu tun.

Blood, das Monster, das nicht mehr wusste, was falsch, oder richtig war.

Jason sah auf, als ihn Bruce beim Namen rief, ihre Blicke trafen sich.

In Bruce Augen konnte Jason nur Sorge, Angst und immer noch Liebe für den verlorenen Sohn. Bruce breitete die Arme aus. „Na komm Jason.“

„Bruce.“ Jason vergrub sein Gesicht an Bruce breiter Brust und klammerte sich an ihn. Bruce zog Jason an sich, als wollte er ihn nie wieder loslassen.

Jason konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten und klammert sich so fest an, dass es schon weh tat, aber er sagte nichts. „Es tut mir so leid. Ich hätte auf dich hören sollen, dann wäre das alles nicht passiert.

Bruce konnte nichts sagen. Es war als hätte er seine Stimme verloren. Er hielt seinen Sohn einfach nur fest.

 

Erst nach einigen Minuten fand Bruce seine Stimme wieder: „Ist schon gut. Das ist nicht mehr wichtig. Hauptsache du bist wieder am Leben.“ „Es tut mir leid, ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen und das ganze ungeschehen machen.“ Jason wischte sich mit dem Handrücken immer wieder über die Augen. Er schaffte es aber nicht, Bruce in die Augen zu sehen. Bruce verwuschelte Jason die Haare.

„Das habe ich mir auch schon mehr als nur einmal gewünscht, Jason“ Im Stillen fragte sich Bruce wie oft er sich das im Laufe seines Lebens schon gewünscht hatte, ohne dass sich etwas geändert hatte. Als seine Eltern und Jason starben und als Clark ihm sein Herz brach.

Superman fühlte sich höchst unwohl in seiner Haut, er hatte sich mit Bruce ausgesprochen und ihre Freundschaft mehr schlecht als recht zusammengeflickt. Es fühlte sich wie ein bloßer Schatten ihrer alten Freundschaft an. Superman wusste, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, das zu ändern. Clark verabschiedete von den Anderen, zuletzt von Bruce. Der dunkelhaarige Millionär bedankte sich geistesabwesend bei Clark, er hatte nur Augen für Jason.

Jason brauchte einige Zeit um sich zu beruhigen. Alfred drängte Bruce und Jason mit sanfter Gewalt ins Haus zu gehen. Dick und Tim folgten ihnen ins Wohnzimmer. Ace sprang seinem Herrn schwanzwedelnd nach, er konnte spüren, dass sich ein alter Schmerz gelöst hatte. Superman wollte seinen vierbeinigen Freund wieder mitnehmen und rief ihn: „Krypto, komm. Wir gehen heim.“

Der weiße Hund beachtete ihn nicht, sondern ging zu Damian. Superman versucht es erneut und beugte sich nach vorn, als wollte er ihn streicheln. Krypto knurrte wütend und schnappte nach Clark. Dann drehte er sich mit erhoben Kopf um, wedelte mit dem Schwanz, ging zu Damian und rieb sich an ihn.

„Schön wie du willst.“ Seufzend erhob sich Superman in die Lüfte und flog davon. Krypto und Damian gingen ins Haus und folgten Damiens Vater ins Wohnzimmer. Ohne es zu wissen fragten sich Jason und Damian genau dasselbe: wo wohl ihr Platz in ihrer neuen Familie sein würde.

Der dunkelhaarige Millionär fühlte sich im Augenblick einem langen Gespräch über seine irritierende Gefühlswelt nicht gewachsen. Sanft aber bestimmt drängte Bruce Jason in die Batcave, zur Krankenstation, wo er ihn in den nächsten Stunden allen möglichen Tests unterzog.

Jason hätte lieber über die ganz Sache gesprochen, aber er spürte, dass Bruce im Moment nicht dazu in der Lange war. Vier Stunden später hatte Bruce mit Alfreds Hilfe, der ihm zur Hand ging, die Tests abgeschlossen. Jason zog sich wieder an und erhob sich vom Untersuchungstisch.

„Du machst dir zu viele Sorgen, Bruce. J'onn hat gute Arbeit geleistet.“ Bruce antwortete nicht, sondern starrte wie gebannt auf den Schirm des Bat-Computers und versuchte die Daten auszuwerten. Alfred beugte sich besorgt über Bruce‘ Schulter und versuchte aus den Zahlen schlau zu werden. „Bruce?“ Bruce zog seine Augenbrauen hoch und tippte ein paar weitere Zahlen.

„Ich kann keinerlei körperlichen oder geistigen Schänden feststellen“, murmelte Alfred und sah nachdenklich zu seinem Schützling. „Jason, du hattest großes Glück. Du bist ein gesunder Achtzehnjähriger.“ Breit lächelnd drehte sich der dunkelhaarige Millionär mit seinem Drehstuhl zu Jason um. „Ich muss mich bei J'onn für seine ausgezeichnete Hilfe bedanken.“

„Könnten wir unter vier Augen reden?“, fragte Jason und zog sein Shirt zu Recht. Bruce erhob sich in einer fließenden Bewegung aus dem Lederdrehstuhl, sah kurz zu Alfred, dieser nickte ermutigend, und dann zu Jason. „Lass uns spazieren gehen, Jason.“

Jason, Alfred und Bruce gingen die Treppe hoch, die zum Wohnzimmer führte. Auf der letzten Stufe zum Wohnbereich drehte sich der dunkelhaarige Millionär noch mal um und lies seinen Blick durch die Batcave wandern. Er war hin und her gerissen zwischen seinem Vorsatz ein neues Leben anzufangen und dem Schwur, den er am Grab seiner Eltern geleistet hatte.

Bruce konnte spüren, wie Batman in seinem Innern zu neuem Leben erwachte. Er brannte unter seiner Haut, wollte raus. Sein Blick blieb an dem Glaskasten hängen, in dem er sein derzeitiges Kostüm aufbewahrte. Seine Augen trafen die weißen der Maske und Bruce spürte, wie ein Ruck durch seinen Körper ging. Es war als würde Batman nach ihm rufen. Für einen kurzen Augenblick spürte er den Wunsch sich Umhang und Maske überzuwerfen und einen Verbrecher zu jagen.

Bruce schreckte hoch, aus seinen Gedanken gerissen, als Alfreds Hand sich auf seine Schulter legte. Der dunkelhaarige Millionär sah in die besorgten Augen seines Butlers. „Bruce, kommst du?“ Bruce schüttelte sich, als wollte er die unerwünschten Gedanken abschütteln. Alfred konnte sehen, wie der nachdenkliche Gesichtsausdruck verschwand. Für eine Sekunde war ihm, als hätte er Batman gesehen.

Ihm war Bruce Blick zu seinem Kostüm nicht entgangen, seine Gedanken überschlugen sich. Er drückte leicht die Schulter seines Schützlings und fragte in leicht besorgtem Tonfall: „Geht es dir gut?“ „Ja, mir geht es gut.“ Er wischte sich seine langen schwarzen Haare aus dem Gesicht, lächelte schief und löschte das Licht. Dann trat er neben Alfred und zog am Pendel. Die Standuhr schob sich wieder zurück an ihren Platz.

Jason sah Bruce erwartungsvoll an und fragte noch einmal verlegen: „Können wir jetzt gehen?“

Damian saß vor dem Kamin an Krypto gekuschelt und las ein Buch aus der Bibliothek. Er blickte fragend zu seinem Vater auf. Tim saß mit seinem Laptop auf dem Sofa und chattete mit Conner. Dick saß in einem der Sessel und sah angespannt zu Bruce. Ace war wie aus dem Nichts neben Bruce aufgetaucht, beschnüffelte Jason kurz und sah zu Bruce auf, der vollkommen entspannt wirkte. Der dunkelhaarige Millionär streichelte Ace über den Kopf und sagte zu niemand bestimmten im Raum: „Jason Werte liegen im normalen Bereich. Jason und ich werden einen kleinen Spaziergang durch den Park machen“, fügte Bruce dann hinzu und ging in Richtung der Eingangshalle. Ace folgte ihm wie ein Schatten. Eine Sekunde später war Jason an Bruce anderer Seite und zusammen verließen sie das Wohnzimmer.

Bruce trat raus in die Parkanlagen von Wayne Manor. Er konnte die Rosen aus dem alten Garten seiner Mutter riechen. Es erinnerte ihn an die vielen Rosen die ihm Tony geschickt hatte. Er fragte sich, ob Tony noch ab und zu an ihn dachte.

Wortlos schlugen Jason, Ace und Bruce den Weg zum Wald ein, weg vom Haus und dem Rosengarten. Der Wald lag im Halbdunkel. Ohne dass Bruce es bemerkte, benutze er die Echoortung. Es war ihm schon zur zweiten Natur geworden.

„An was erinnerst du dich?“, fragte Bruce und machte ein paar Klicks. Jason sah ihn kurz verwirrt an, beschloss aber nicht zu fragen. Jason legte den Kopf schief und sah sich um. Der Wald hatte sich nicht viel verändert, es kam ihm alles so vertraut vor, als wäre er nie weg gewesen.

„An meine Eltern, das Leben auf der Straße. An den Streit mit dir kurz vor meinem Tod durch die Hand des Jokers. Verschwommen an meine Wiederbelebung und Ra's Lazarus Grube. Wie es war dein Robin zu sein.“ Nachdenklich rieb sich Bruce das Kinn und murmelte: „Du warst mein Robin. Kannst du dich an Einzelheit aus deinem Leben erinnern? Oder sind es mehr Bruchstücke?“ Bruce streichelte gedankenverloren im Laufen über Ace Kopf.

„Ich erinnere mich nicht an alle Einzelteile meines Lebens. Sondern nur im Zusammenhang mit dir.“ Jason ließ niedergeschlagen den Kopf hängen, als er weiter sprach: „Kurz nach meiner Wiederbelebung konnte ich mich nur an dich erinnern. Ich irrte die ersten Wochen ziellos durch die Weltgeschichte, bis die Erinnerungen an dich immer stärk wurden. Ich schlug mich nach Gotham City durch und wurde zu Red Hood. In meiner geistigen Verwirrung habe ich ein paar schlimme Dinge getan.“

Bruce ganzer Körper spannte sich an, ein Muskel zuckte in seinem Gesicht. „Es war nicht deine Schuld, Jason. Ich habe die Wirkung der Lazarus Grube untersucht. Die Lazarus Grube kann Tote auch nach mehreren Tagen zurückholen. Aber mit jedem weiteren Tag erhöht sich die Gefahr von Hirnschäden, Wahnsinn oder dauerhafter geistiger Verwirrung.“ Bruce legte Jason einen Arm um die Schultern, der sah zu ihm auf. „Wieso hat er mich überhaupt zurückgeholt?“

„Er ließ den Joker auf die Stadt los, um sich mit mir an zu legen. Als hätte er einen anderen Plan verfolgt. Ra’s wollte nicht, dass du stirbst. Er hat den Bestatter großzügig entlohnt und deine Leiche gegen eine lebensechte Kopie ausgetauscht. Er ließ dich zur Lazarus Grube bringen um sich zurück zu holen.“ Bruce zog Jason in eine Umarmung, und sprach stockend weiter. „Es ist schrecklich schief gegangen. Bei der Trauerfeier habe ich nur einen kurzen Blick in den Sarg geworfen. Selbst das hat mich schon bis in meine Träume verfolgt.“

Jason erwiderte die Umarmung fest und sah direkt in die Augen von Bruce. „Es ist gut, dass Ra’s mich zurück geholt hat. Jetzt bin ich wieder da wo ich hingehöre. Aber, woher weißt du das alles? “ Der dunkelhaarige Millionär löste sich von Jason. Sie gingen weiter.

„Damian hat in alten Aufzeichnungen seines Großvaters gelesen.“ Jason zuckte bei dem Gedanken an seine neuen Brüder zusammen, er hoffte, dass Bruce es nicht merkte. Bruce bemerkte es natürlich und sah Jason fragend an.

„Stimmt was nicht?“ Jason sah verlegen weg und zuckte nachlässig mit den Schultern. „Wie ist Tim zum neuen Robin geworden?“ „Tim war damals im Zirkus als Dicks Eltern starben. Später hat er einen Bericht über Batman und Robin im Fernsehen gesehen. Er erkannte Dicks Bewegungen bei Robin.“

Der dunkelhaarige Millionär steckte sich genüsslich, atme tiefe eine und dachte daran, wie schön es doch war wieder zu Hause zu sein.

„Er hatte zu der Zeit noch nicht gelernt, dass er sich als Robin anders bewegen muss. Tim hat ein paar Nachforschungen über Robin angestellt und kam wegen Dick zu mir. Er wollte selbst gern Robin sein, also verriet er uns nicht.“ Bruce band sich seine langen, schwarzen Haare zurück. Sie fielen immer wieder in sein Gesicht, sie waren in den letzten Monaten recht lang geworden. Seine Haare gingen ihm jetzt bis zu seinen Schultern.

„Als du dann getötet worden bist, wollte ich keinen neuen Partner. Aber sowohl Alfred, Dick als auch Clark wollten ihm eine Chance gaben.“ Bruce sah kurz zu Jason der leicht angespannt war. „Also begannen sie ihn auszubilden. Tim hat ein gutes Herz, aber er ist nicht so begabt wie du oder Dick. Er muss sich alles hart erarbeiten. Tim brauchte auch dazu Hilfestellung, aber er ist auf seine ganz eigene Art ein guter Robin.“

Jason konnte den unterdrückten Schmerz in Bruce Stimme hören. Er wusste, dass er Bruce durch seine Dummheit schrecklich verletzt hatte. „Hast du meine Tod je ganz verarbeitet?“

„Ich habe deinen Tod nie richtig verarbeitet, sondern mehr in den Hintergrund verdrängt. An jedem Weihnachten, deinem Geburtstag, oder Todestag riss die halb verheilte Wunde wieder auf. Clark oder Alfred haben mich an diesen Tagen ans Grab begleitet. Ich habe mit dir gesprochen und Blumen niedergelegt“, sagte Bruce und legte Jason einen Arm um die Schultern. „Clark hat mir sehr geholfen.“

Jason musste schwer schlucken und drängte sich dicht an Bruce. „Ich muss dir noch was sagen.“ Bruce blickte seinen Schützling fragend an und nickte ermutigend. „Als meine Erinnerungen langsam klarer wurden, bin ich dir als Red Hood oft gefolgt. Ich wollte mich dir offenbaren, aber ich wusste nicht wie.“

„Du meinst wie in der Bibliothek?“, fragte Bruce und versuchte zu lächeln, aber es war mehr eine Grimasse.

„Nicht meine beste Idee. Ich war auch in der Nacht da, als der Joker dich angriff“, sagte Jason und wünschte sich er hätte Bruce vor dem Joker beschützen können. Er fragte sich, ob Bruce sich so, bei seinem Tod, gefühlt hatte. „Ich hab dich zurück zum Batmobil gebracht.“

„Danke, ohne dich hatte mich der Joker in diese Nacht getötet“, sagte der dunkelhaarige Millionär und sah ihm direkt in die himmelblauen Augen. Jason war es, als würde er bei Bruce Worten ein paar Zentimeter über dem Boden schweben. Aber dieses Gefühl verschwand so schnell wie es gekommen war. Er sah ihn mit schief gelegtem Kopf an.

„Ich war auch an meinem letzten Todestag am Grab und habe dich gehört. Dein Schmerz fühlte sich an wie meiner. Ich bin froh, dass du den Joker nicht getötet hast, es hätte dich zerstört. Und du hattest vollkommen Recht, ich habe das alles nur für ein Spiel gehalten. Ich war nur ein dummer Junge, der Superheld spielen wollte.“ Jason sah besorgt zu Bruce, der sich von ihm gelöst hatte und am ganzen Körper vor unterdrückter Wut zitterte.

„Ich hätte auf deine Erfahrung und Führung vertrauen sollten. Mich nicht für den größten halten sollen.“

„Ich habe auch Fehler gemacht. Du hättest eine ganz andere Führung von mir gebraucht als Dick sie bekommen hat.“ Der dunkelhaarige Millionär musste ein paar Mal tief ein und aus atmen bevor er weiter sprach: „Danke, dass du mir keine Vorwürfe wegen des Jokers machst. Ich hätte ihn nicht töten können, ohne zu einem Monster zu werden.“

„Es hätte an meinem Tod nichts geändert und mich auch nicht zurückgebracht.“ Jason fühlte sich als könnte er Bruce Schmerz spüren, wie damals am Grab. Bruce schloss die Augen und machte nachdenklich ein paar Klicks, ohne es zu merken. Er musste daran denken, wie er in seinen jungen Jahren als Batman ‚Joe Chill‘ gestellt hatte. In seiner blinden Wut hätte Batman ihn fast getötet, als ihm klar geworden war, dass das seine Eltern nicht zurück bringen würden.

„Stimmt, es hätte dich nicht zurück gebracht, oder meine Eltern.“ Jason und Bruce gingen schweigend nebeneinander her, als der dunkelhaarige Millionär sagte: „Ich habe als Batman auch Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin. Auch wegen mir sind Menschen schon getötet worden.“

Jason hätte zu gern gefragt, was passiert war, aber ihm war ganz klar, dass Bruce nicht mehr sagen wollte. Sie verließen schweigend den Wald und eine Minute später waren sie an der gleichen Stelle, an der der dunkelhaarige Millionär, Tim und Ace vor so vielen Monaten gesessen hatten.

Bruce setzte sich, Ace rollte sich in seinem Schoß zusammen und rieb sich an seinem Herrn. Jason setzte sich neben ihn. Bruce und Jason saßen schweigend Schulter an Schulter und sahen sich den Sonnenuntergang an während sie ihren Gedanken nachhingen.

Gedenkverloren rupfte Jason, ohne dass er es mitbekam, mit seinen Fingern immer wieder Gras aus. „Wirst du jetzt wieder Batman, Bruce?“ Bruce sah von Ace, der seine Hand leckte auf und seufzte lang und frustriert.

„Ich weiß noch nicht, wohin mich mein Weg führt.“ Jason legte den Kopf schief und musterte Bruce von der Seite. „Ich bin hin und her gerissen zwischen meinem Vorsatz, ein neues Leben anzufangen und dem Schwur, den ich am Grab meiner Eltern geleistet habe. Es ist, als könnte ich spüren, wie Batman in meinem Innern zu neuem Leben erwacht. Er brennt unter meiner Haut, will raus. Es ist so als wollte er mich zurück in die Dunkelheit ziehen.“ Jason legte seine Hand auf Bruce Arm und dieser sah auf.

„Ganz gleich, wie du dich entscheidest. Alfred, Dick, Clark, Tim, Damian, ich und auch alle deine anderen Freunde werden dich unterstützen.“ Ace sprang an ihm hoch, drückte Bruce zu Boden und begann ihn wild abzulecken. Bruce lachte und streichelte ihm über die Ohren.

„Ich weiß, dass du auch für mich da bist. Guter Junge.“ Sanft schob Bruce Ace weg, setzte sich auf und streichelte ihm den Bauch.

„Darf ich?“, fragte Jason und als Bruce nickte, streichelte er ihm sanft den Rücken.

 

Wie vor all den Monaten als er mit Tim und Ace an dieser Stelle gesessen hatte, fiel Bruce Blick auf das hell erleuchtete Metropolis auf der anderen Seite Bucht, seine Gedanken wanderten zu seinem Clark. Bruce dachte einmal mehr an ihren Streit, die Aussprache, und all die verletzen Gefühle. Dennoch hatte Clark ihm nicht nur einmal in den letzten Monaten das Leben gerettet. Tief in Gedanken ging der dunkelhaarige Millionär noch einmal die Einzelteile ihres Zusammentreffens durch. Jasons Magen begann laut zu knurren, er rieb sich den Bauch. „Bruce, ich hab Hunger lass uns zurück gehen.“

Bruce sah Jason verirrt an, er hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen. Jason stieß seinen Ersatzvater sanft an. „Ich habe Hunger, lass uns zurück ins Haus gehen.“

„Geh schon vor, hole dir was zu essen. Ich komme dann nach.“ Der dunkelhaarige Millionär rieb sich über sein Kinn, erhob sich und sah nachdenklich zu Metropolis hinüber. Jason sprang neben ihm auf die Füße und sah besorgt zu Bruce. „Stimmt was nicht?“

„Ich möchte die Ruhe noch ein bisschen genießen. Alfred hat mich seit meiner Erblindung kaum einen Moment aus den Augen gelassen. Er wird ein richtiger Übervater.“ Bruce klang nicht böse, wenn er über Alfred sprach lag immer nur Liebe, oder Sorge in seiner Stimme. Nie ein böses Wort.

Der dunkelhaarige Millionär sah wieder nach Metropolis und fragte sich, ob es Clark gut ging. Seine Gedanken verwirrten den Millionär, erst konnte er nur an seine Jungs denken und jetzt nahm Clark wieder den Raum in seinem Geist ein.

„Deine Augen sind wieder ganz gesund?“, fragte Jason besorgt, ob Bruce alleine den Weg zurück finden würde.

Bruce grinste seinen Ziehsohn nur breit an. „Ich bin wieder ganz gesund. Außerdem kann ich mich mittels Echoortung zurechtfinden und Ace ist ein ausgebildeter Blindenhund. Ich komme schon zu recht.“ Jason musterte Bruce noch einmal, nickte und machte sich auf den Weg zurück zum Haus. Bruce stand mit Ace an seiner Seite einfach nur da und genoss die Stimmung, die ihm Metropolis brachte, bis sich ein fliegender Mann gegen das Licht der Stadt abzeichnete.

Bruce wusste, dass es Superman war, der über der Bucht schwebte. „Danke für deine Hilfe, Clark.“

Supermans Kopf schoss herum, seine Augen trafen die von Bruce und er schoss wie ein Pfeil auf seinen Freund zu. Er blieb nur eine Armeslänge von Bruce entfernt in der Luft stehen.

„Willst du mir ein bisschen Gesellschaft leisten?“, fragte Bruce, setzte sich wieder und klopfte neben sich aufs Gras. Superman ließ sich neben seinen Freund sinken, ohne lang zu überlegen und nahm seinen Umhang ab, bevor er ihn Bruce um die Schultern legte.

„Danke.“ Bruce zog den roten Umhang enger um sich und rutschte dichter an seinen Freund heran, bis sich ihre Schultern berührten. Ace legte seinen Kopf in Bruce Schoß, ließ sich aber auch von Clark anfassen. Superman wurde rot, sie waren sich schon lange nicht mehr so nahe gekommen. Der dunkelhaarige Millionär lächelte Clark an, als wäre nie etwas gewesen und fragte: „Was hast du seit unserem letzten Treffen so gemacht?“

Nacht einer weiteren Ermunterung seitens Bruce, erzählte Clark von seiner Arbeit und dem Stress mit Lois. Bruce erzählte Clark von seiner Heilung, von Alfreds Geburtstag und den Sorgen, die er sich um seine Söhne machte.
So saßen Bruce, Ace und Clark im Gras und redeten über Gott und die Welt, bis Alfred sie fand. Superman verabschiedete sich war er schon weit weg, bevor ihm auffiel, dass er seinen Umhang vergessen hatte.

Beim Abendessen im Wohnzimmer teilte Bruce wieder einmal sein Essen mit Ace, während die Nachrichten liefen. Es wurde über den Flugzeugabsturz berichtet. Dick, Jason und Tim, die schon gegessen hatten, starrten ihren Ziehvater fassungslos an.

Bruce, der immer noch Supermans Umhang um die Schultern trug, zuckte nur mit den Schultern, nahm einen letzten Bissen und murmelt: „Macht euch doch keine Sorgen. Uns geht es allen gut.“ Ace leckte den Teller ab. Alfred warf dem Treiben einen bösen Blick zu und sagt: „Master Bruce hat Recht. Uns geht es dank Iron Man, Superman und Krypto gut.“

Ein paar Tage später, im Stark Tower tapste Tony müde mit seinen drei Katzen ins Wohnzimmer, Rosenduft schlug ihm entgegen. Tony brauchte einen Moment um zu begreifen, was er da sah. Seine Augen weiteten sich. Auf dem Wohnzimmertisch war ein kleines Meer aus als roten und gelben Rosen. Jarvis kam mit der letzten Vase gelber und roter Rosen aus der Küche und stellte sie auf dem letzten freien Platz auf den Tisch. „Morgen, Tony.“

Er nahm eine rotgoldene Grußkarte von einem der Sträuße und übergab sie Tony. „Die sind vor nicht einmal einer halben Stunde gekommen.“

„Danke, Jarvis.“ Tony klappte die Grußkarte auf und las sie noch halb verschlafen. Schlagartig wurde er hellwach, Tony las die Grußkarte gleich noch einmal. „Die sind von Bruce Wayne, er bedankt sich für seine Rettung“, rief Tony begeistert und sprang wie ein Gummiball auf und ab.

„Er schreibt, dass er wieder gesund ist und dass ich dich von Alfred und ihm grüßen soll.“ Seine drei Katzen sprangen aufs Sofa um Tony nicht zwischen die Füße zu kommen.

„Bruce hat mir Blumen geschickt.“ Tony war vollkommen überdreht und sprang überglücklich durch das Wohnzimmer. Der Butler schüttelte nur den Kopf über seinen Schützling und dachte im Stillen, wäre Tony eine Comic-Figur, hätte er jetzt Herzen in den Augen. Und der Raum wäre voller Herzen, die um Tonys Kopf schwebten. Jarvis freute sich von seinem Bruder und Bruce zu hören. Aber ihm war bewusst, dass er jetzt eingreifen musste, bevor Tony etwas Unüberlegtes tat.

Der Butler umfasste Tonys Schultern und drückte ihn sanft, aber bestimmt, aufs Sofa.

„Du atmest jetzt erst mal ganz tief durch. Es ja toll, dass Bruce gesund ist und wieder im Land. Und dass er dir Blumen geschickt hat.“ Jarvis sah Tony direkt in die Augen und sprach in sehr erstem Ton weiter. „Tony, das heißt noch lange nicht, dass er deine Gefühle erwidert. Ihr habt ja kaum mehr als ein paar Sätze mit einander gesprochen.“

Das nahm Tony allen Wind aus den Segeln. Er sank in sich zusammen.

„Stimmt schon.“ Er fuhr sich mit einer Hand durch seine kurzen, schwarzen Haare, legt den Kopf schief und sah Alfred unsicher an. „Du glaubst nicht, dass ich eine Chance bei Bruce habe, oder?“

„Ich bin mir sicher, wenn ihr euch erst einmal besser kennenlernt, stehen deine Chancen gar nicht schlecht. Aber du neigst dazu über zu reagieren wenn es um Bruce geht.“ Jarvis lies Tonys Schultern los, musterte ihn prüfend und musste lächeln. „Dich hat es ganz schön erwischt, was Tony?“

„Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Es ist als würde sich mein Gehirn ausschalten.“ Tony fuhr sich verlegen durch seinen Bart. „Wenn ich an Bruce denke, fühle ich mich wie ein liebeskranker Teenager.“

„Ich verstehe.“ Jarvis rieb sich nachdenklich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken.

„Am besten überlässt du alles weitere mir. Ich werde Alfred anrufen und fragen, ob Bruce Lust hat sich mit dir zu treffen. Du versuchst dich wieder in den Griff zu bekommen, denn so wird das nichts mit Bruce.“ Jarvis verschwand in Richtung Küche und ließ einen sehr nachdenklichen Tony auf dem Sofa zurück. Seine Katzen kamen zu Tony und rieben sich miauend an ihm.

Eine Woche später in Bruce Waynes Büro im obersten Stockwerk von Wayne Enterprises. Bruce war an seinem ersten Tag zurück wieder ins Büro gegangen. Der dunkelhaarige Millionär kam gerade aus der Mittagspause zurück. Er hatte sich mit Alfred, Jason, Tim, Damian und Dick zum Mittagessen in der Stadt getroffen. Sie waren bei Bat Burger gewesen, es war besser gelaufen als Bruce gedacht hatte. Die Jungs kamen langsam besser miteinander klar. Bruce hoffte, dass sie zu einer Familie zusammenwachsen würden. Er hatte Ace im Büro gelassen. Dieser sprang nun auf ihn zu.

„Guck mal Ace, was ich hier habe.“ Er hielt Ace eine Batman Figur hin. Ace bellte, beschnüffelt sie und legte den Kopf schief. Bruce lächelte als Ace behutsam seinen Ärmel schnappte und ihn zum Schreibtisch zog. „Was ist denn?“

Ace stellte sich auf die Hinterbeine und bellte. Bruce sah, was sein Freund ihm zeigen wollte.

Auf dem Schreibtisch lag ein gold-rotes Päckchen. Er legte die Figur bei Seite, nahm das gold-rote Päckchen in die Hand und besah es sich von allen Seiten.

Ein kleiner Zettelt hing daran, Bruce las: „Von Tony, für Bruce.“

Der dunkelhaarige Millionär packte ein gold-rotes Handy aus und er machte es gleich an.

Nur eine Nummer war eingespeichert, ohne lange zu überlegen, wählte Bruce sie.

Nach dem ersten Klingeln nahm Tony ab. „Tony Stark.“

„Hallo Tony, hier ist Bruce Wayne. Ich habe dein Geschenk bekommen.“

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