
Chapter 43
Der dunkelhaarige Milliardär und Alfred deckten sich mit Ausrüstung und Vorräten für eine lange Reise ein.
Alfred, Ace und Bruce wanderten jetzt seit zwei Wochen durch den Himalaya, leider verliefen sie sich oft.
Bruce kannte den Weg, aber die Blindheit machte es schwer, ihn zu finden. Der dunkelhaarige Milliardär konnte seine Klicklaute in den Bergen nicht richtig nutzen, weil der Schall zu viel Echo warf.
Das Bild in seinem Kopf war ganz verzerrt und sagte Bruce nichts über seine Umwelt. So war er ganz auf Ace und Alfreds Augen angewiesen.
Mehr auf Alfred, weil Ace sich hier nicht auskannte.
Auch für Alfred, der diese Reise schon ein paar Mal mit Bruce gemacht hatte, war es nicht leicht, den Weg zu finden. Da er weniger auf den Weg als darauf achtete, dass sich Bruce nicht verletzte. Bruce tat diese harte Reise richtig gut.
Die Bewegung hatte ihm in den letzten Wochen gefehlt und ihm gelang es, Clark aus seinem Kopfe auszusperren.
Alfred freute sich, dass sich Bruce so gut erholt hatte.
Er hatte viel mehr Probleme auf dieser harten Reise erwartet. Ihm fiel es schwer, mit Bruces neu entflammten Power mitzuhalten.
Bruce wollte so schnell wie möglich zu seinem Sohn. Wenn Alfred müde geworden war, nahm er ihn einfach huckepack.
Alfred hatte fast vergessen, wie stark Bruce war, da er in den letzten Monaten so geschwächt gewesen war. Bruce konnte stundenlang weiterlaufen mit Alfred, den Vorräten, Kleidung, Schlafsäcken und Zelt auf dem Rücken. Nicht zu vergessen mit Ace auf dem Arm, wenn dieser müde geworden war.
Alfred musste Bruce schon fast zwingen, eine Pause zu machen. Allein Bruces Wille, zu seinem Sohn zu kommen, hielt ihn auf den Beinen.
Schon vor Stunden hatte das Wetter umgeschlagen. Ace, Alfred und Bruce fanden sich in einem starken Schneesturm wieder. Alfred hatte sich mit einem Seil an den Rucksack und an Bruce und Ace gebunden. So konnten sie sich im Schneesturm nicht verlieren. Bei dem Wind konnten sie kein Zelt aufbauen.
Der Butler war zu tiefst besorgt.
Er konnte keinen Meter weit sehen. Er fühlte sich so hilflos, da Bruce auch ihn noch mitschleppen musste. Sie mussten einen Unterschlupf finden. Alle waren müde und brauchten eine Pause. Bruce hatte sich bei der Durchreise in einem Dorfe einen Mönchsstab besorgt, der sich jetzt als sehr nützlich erwies.
Der dunkelhaarige Milliardär hatte Alfred Ace, der nicht mehr weiterkonnte, in den Arm gelegt, ihn bei der Hand genommen, und tastete den Weg mit seinem Mönchsstab ab. Er wusste, dass das nichts bringen würde, versucht aber trotzdem, immer wieder mit seinen Klicklauten den Weg zu finden. Aber der Sturm verzerrte den Schall noch mehr als das Echo. Bruce konnte sich also nur auf das verlassen, was er mit dem Mönchsstab ertastete. Das machte ihm Angst.
Bruce war sich bewusst, dass er sich hoffnungslos im Schneesturm verirrt hatte. Aber sie mussten einfach in Bewegung bleiben, bis der Sturm aufhörte. Dann konnten sie das Zelt aufbauen und sich aufwärmen.
Alfred und Bruce hielten sich an den Steinen fest, als sie über einen schmalen Felssims zwischen riesigen Fels und einer Felsspalte gingen. Der Felssims brach unter Bruces und Alfreds Füßen weg.
Bruce liess den Mönchsstab fallen, versuchte, einen Halt zu finden. Seine Finger fanden wie durch ein Wunder einen Felsvorsprung. Er klammerte sich fest.
Ein starker Ruck ging durch seine Schultern, als sich das Seil mit Alfred und Ace spannte. Bruce kreuchte, klammerte sich noch fester an den Stein und schrie. Er schürfte sich an beiden Händen die Haut ab.
„Alfred, kletterte an mir hoch. Ace, nicht bewegen.“
Ace bellte schwach, ließ sich einfach hängen ohne sich zu bewegen.
Alfred streifte seinen Rucksack ab, ließ ihn in die Schlucht unter sich fallen, er würde ihn nur behindern.
Ace schnappte den Rucksack aus der Luft, seine Zähne gruben sich fest in den Stoff. Bruce stöhnte, seine Finger waren eiskalt, er hatte kein Gefühl mehr darin. Alfred hing nur eine Armlänge unter Bruce, zog sich an dessen Beinen hoch. Er erreichte die breiten Schultern von Bruce, hielt sich am Rucksack fest. Alfred sah gleich, dass Bruce sich an den Überresten des Felssimses festklammerte, nur einen halben Meter weiter weg.
„Halt noch ein bisschen durch“, sagte Alfred, streckte sich soweit er konnte dem Felssims entgegen. Nur eine Haaresbreite fehlte. „Ich komme nicht ran, es fehlt noch ein Stück.“
Bruce stöhnte, zog sich ein Stück hoch, stemmte sich mit Füßen gegen den Felsen und schob sich in die Richtung, in die Alfred sich streckte. Es kostete ihn übermenschliche Kraft. Bruce wünschte sich in diesem Augenblick nichts mehr als seine Greifhaken. Damit wäre ihre Rettung ein leichtes gewesen.
Alfred bekam den Felsen zu fassen, klammerte sich nur mit den Beinen an Bruces Rücken. Als Alfred einen festen Halt gefunden hatte, sagte er: „Ich lasse los.“
Er liess Bruce los. Bruce hätte sich auch nicht länger halten können. Alfred stöhnte auf, aber er würde nicht aufgeben. Der Butler war nur noch von einem Gedanken besessen: „Ich muss Bruce retten.“
Dieser Gedanken verlieh ihm übermenschliche Kraft. Er kämpft über den Rand. Er hatte es noch nicht ganz geschafft, als Bruce sich mit letzter Kraft nur noch mit einer Hand an den Rand klammerte, ihn mit der anderen hochschob. Alfred war über die Hilfe mehr als dankbar, kämpfte weiter, zog Bruce über den Rand und brach zusammen.
Bruce kam unter Schmerzen auf alle Viere, setzt sich auf und fand nach ein paar Sekunden das Seile. Mit steifen Fingern und unter Schmerzen zog er Ace und den Rucksack hoch in seinen Schoß.
Dann beschloss das Schicksal, ein riesiges Arschloch zu sein: ein Schneebrett löste sich nur Sekunden später. Bruce hörte ein lautes Knacken und sah nach oben. Als ihm einfiel, dass alles keinen Sinn mehr hatte, wollte er Clark rufen.
Leider war es schon zu spät. Die Lawine riss mehrere Steine mit auf den Weg nach unter in die Schlucht, wie auch Ace, Alfred und Bruce. Bruce konnte Alfred und Ace noch fest an sich ziehen und drückte in der gleichen Sekunde noch auf seine Armbanduhr, bevor sie unter dem Schnee begraben wurden. Die Armbanduhr sendete ein Notsignal aus.
Das ist Ende ihrer Reise. Für dieses Kapitel. Keine Sorge, es geht bald weiter.
Gotham City
Blood jagte einen verängstigen grauhaarigen Mann durch die Gassen von Crime Alley. Er jagte ihn in die gleiche Gasse, in der Thomas und Martha Wayne ermordet worden waren. Es hatte ihn zwei Wochen gekostet, Chill in einer heruntergekommen Bar aufzuspüren. Der grauhaarige Mann trug eine alte, aufgetragene graue Jacke, eine blaue Stoffhose und einen zerfetzten Schal.
Blood sprang vom Dach hinter Chill in die Gasse.
„Wie fühlt sich das an, Joe? Gejagt zu werden wie ein Tier?“ fragte Blood, zog eine Schusswaffe aus seinem Umhang und richtete sie auf Joe Chills Kopf. Chill fuhr verängstigt herum, starrte in blutrote Augen und sagte mit zitternder Stimme: „Lass mich gehen, ich habe dir nie etwas getan.“
„In dieser Gasse hast du Schwein Martha und Thomas Wayne ermordet! Vor den Augen ihres achtjährigen Sohnes Bruce Wayne“, schrie Blood, sprang nach vorn und schlug Chill ins Gesicht, brach ihm die Nase. Chill landete hart auf dem Rücken, die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst.
„Weißt du überhaupt, wie es sich anfühlt, seine Eltern sterben zu sehen?“ fragte Blood und beugte sich über das verängstigte Gesicht.
„Was hast du damit zu tun?“ Chill zitterte am ganzen Körper und brachte nur mit Mühe heraus: „Bist du Bruce Wayne?“
Blood schlug den Mann erneut, diesmal in den Magen. „Ich bin nicht Bruce Wayne. Aber er ist mein Vater. Du wirst heute Nacht dafür bezahlen, was du ihm angetan hast.“
Chill keuchte auf vor Schmerzen, als Blood ihm die Waffe auf die Stirn setzte. „Bruce hatte versucht, die Blutung seiner Mutter zu stoppen mit seinen bloßen Händen. Er hat gespürt, wie das Leben aus ihr herausrinnt. Und du scheiß Mistkerl hast nicht nur Martha und Thomas Wayne ermorden“, Blood trat ihn in die Rippen, Chill keuchte auf von Schmerzen. „Sondern auch den Menschen, der Bruce hätte sein können!“
„Es tut mir leid. Aber ich brauchte das Geld. Also mische dich nicht ein. Bitte geh, Blood. Batman würde nie jemanden töten“, jammerte Chill verängstigt, drehte seinen Kopf zur Seite als könne er diese Augen nicht mehr ertragen.
„Stimmt schon.“ Blood steckte die Waffe zurück ins Halfter, zerrte Chill auf die Beine. „Lauf weg und komm nie wieder zurück.“
Chill ließ sich das nicht zweimal sagen, rannte zum anderen Ende der Gasse, als Bloods eisige Stimme ihn erstarren ließ. „Chill, dreh‘ dich nochmals um.“
Er konnte nicht anders als gehorchen, drehte sich ganz langsam um und fragte mit zitternder Stimme: „Ja?“
„ICH BIN NICHT BATMAN!“ Blood zog zwei Schusswaffen aus seinem Umhang und feuerte ihm auf die Beine. Chill fiel zu Boden. Er drehte sich auf den Bauch, versuchte sich wegzuschleppen.
Blood steckte die Waffen weg, riss Chill an seiner Schulter hoch und warf ihn auf den Rücken, Chill landete hart auf dem Boden. Er schrie auf, als sich Bloods schwarze Hand um seinen Hals schloss und ihm langsam die Luft abdrückte. „Ich werde dich töten. So wie den Joker, Harley Quinn, Two-Face und Killer Croc .“
Er zog blitzschnell seine Hand weg. Chill, der schon blau anlief, schnappte nach Luft. Blood erhob sich mit bösem Grinsen, zog erneut seine Waffen. „FAHR ZU HÖLLE!“
Er schoss mit einem bösen Lachen das ganze Magazin leer. Chill wurde von Kugeln durchbohrt.
Blood holte einen Zettel aus seiner Tasche, heftete ihn mit einer Nadel an die Leiche. Auf dem Zettel stand:
„Batman ist tot. Niemand ist mehr sicher. Bane, du bist der nächste. – Blood“
Er hatte auch bei den Leichen vom Two-Face und Killer Croc Zettel hinterlassen, um die nächsten Opfer anzukünden. Nur eine Sekunde später war Blood aus der Gasse verwunden.
Dr. Leslie Thompkins wohnte nur eine Straße weiter weg, hatte die Schüsse gehört und rannte in die Gasse. Blood hörte ihren Schrei, als er sich auf das Dach schwang. Er landete auf dem Rand und drehte sich um.
Dr. Thompkins sah suchend nach oben, erblickte Blood und erstarrte zu Stein.
Er brauchte nicht einmal eine Sekunde, um sie zu erkennen. Blood wollte nicht von ihr erkannt werden und verschwand in der Nacht.
New York
Eine paar Wochen später im Avengers Tower. Tony war auf dem Sofa eingeschlafen nach einer Mission. Jarvis kam ins Wohnzimmer und ging die Post durch. Er war überrascht, als er einen Brief von Bruce fand. Aber Alfred hatte den Brief geschrieben, was Jarvis traurig machte. Es erinnerte ihn daran, dass Bruce jetzt blind war.
Er ging zu Tony, schüttelte ihn sanft an der Schulter und hielt ihm den Brief hin: „Post von Bruce.“
Tony schoss hoch, schnappte sich den Brief, riss den Umschlag auf und begann gleich zu lesen. Sein Gesicht wurde immer länger, Tony seufzte und fuhr sich durch die Haare.
„Er bedankt sich für die Rosen, weil sie ihm durch eine schwere Zeit geholfen haben. Aber leider wird er auf eine lange Reise gehen.“ Tony blickte fragend zu Jarvis, dieser zuckte nur die Schultern. Tony las weiter. „Wohin will er reisen?“
Jarvis schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, als ihm der letzte Anruf von Alfred wieder einfiel.
„In den Himalaya zu einem Tempel. Bruce hatte da früher ein paar Jahre gelebt um sich zu finden.“
„Himalaya“ seufzte Tony traurig. Als er weiterlas, weiteten sich seine Augen und wurden riesig. „Wenn Bruce wieder da ist, möchte er sich mit mir treffen.“
Der dunkelhaarige Erfinder sprang auf. Den Brief noch in der Hand fiel er Jarvis um den Hals.
„Bruce will sich mit mir treffen! Dank dir, J.“
Jarvis wollte etwas sagen, bevor Tony noch auf die Idee kam, Bruce nachzureisen. Schlagartig ließ er davon ab und holte erst einmal tief Luft, als Tony erneut den Brief durchsah und fragte: „Wie lange war Bruce beim letzten Mal im Tempel? Wird er bald zurückkommen?“
„Zwei Jahre?“ Tony seufzte traurig und ließ die Schultern hängen. „Könnte ich ihm nicht nachreisen? Weißt du, wo der Tempel ist?“
Jarvis schob ihn zurück aufs Sofa, setzte sich neben ihn und überlegte einen Moment lang, was er sagen sollte.
„Nein, ich weiß es nicht. Das letzte Mal war er drei Jahre dort, mit Alfred zusammen.“
Tony fiel aus allen Wolken, als er das hörte und wurde leichenblass. „Drei Jahre? Ich möchte ihn jetzt treffen, nicht erst in drei Jahren.“
„Tony, beruhige dich. Damals hatte Bruce nur Alfred, es gab keinen Grund, den Tempel zu verlassen. Jetzt hat Bruce vier Söhne. Drei, um die er sich liebevoll kümmert. Er hat auch noch andere Verpflichtungen als die Spendengala für ein Kinderkrankenhaus.“
„Ich würde gerne mal richtig mit ihm sprechen um ihn kennen zu lernen.“ Tony seufzte tieftraurig, sank tief ins Sofa.
Jarvis wusste nicht, was er sagen sollte, aber er vermisste seinen Bruder, wollte ihn und Bruce und die Jungs wiedersehen. Ihm würde es gefallen, wenn Bruce und Tony ein Paar würden.
„Wieso mag Bruce Rosen so sehr?“ fragte Tony, fuhr durch seine Haare und legte den Kopf in den Nacken.
„Wayne Manor hatte einen wunderschönen Rosengarten, den Martha angelegt hatte. Bevor die Waynes ermordet wurden, half Bruce seiner Mom oft oder spielte einfach nur dort. Nach ihrem Tod arbeitete Alfred weiter im Garten. Er konnte Bruce mit einiger Mühe überreden, ihm zu helfen.“
Jarvis musste mehrfach schlucken, Tony fiel der Schmerz in den blauen Augen auf. Sanft drückte Tony Jarvis‘ Hand.
„Rosen erinnern Bruce an die besten Tage in seinem Leben, geben ihm ein Gefühl von Sicherheit.“
Der dunkelhaarige Erfinder wusste wie es war, ohne Eltern aufzuwachsen. Jarvis hatte ihn allein aufgezogen bis er ins Internat gesteckt worden war. Tony fragte sich, wie es wohl gewesen wäre, mit Bruce aufzuwachsen.
„Jarvis, erzähle mir doch etwas von Bruce und Alfred.“ Tony richtete wieder auf, legte seinen Kopf schief. Er wusste, dass Jarvis nur zu gern über Alfred und Bruce redete.
Jarvis lächelte, sah Tony wissend an. „Ich habe dir schon alles über Alfred, Bruce und die Jungs erzählt.“
„Was ist mit Jason passiert?“ fragte Tony sanft. Jarvis hatte ihn nur an Rande erwähnt.
Jarvis hob abwehrend die Hände. „Das ist eine Sache, über die du mit Bruce reden solltest.“
„Wieso?“ fragte Tony und verengte die Augen. Jarvis Antwortet war immer ausweichend, wenn er nach Jason und Damian fragte.
„Du hast heute nichts zu Mittag gegessen. Ich mache dir was zu Essen.“ Jarvis überlegte nicht lange, sprang auf, ging in Richtung Küche. „Nicht, dass du mir wieder in alte Muster zurückfällst.“
„Jarvis?“ fragte Tony verwirrt und folgte ihm in die Küche. Steve und Bruce saßen am Küchentisch und machten sich über die Überreste des Abendessens her.
Der dunkelhaarige Erfinder lehnte sich an den Türrahmen und verschränkte die Armen vor der Brust. „J, was ist mit Jason und Damian?“
Jarvis fuhr herum, mit einem Teller in der einen und einem Messer in der anderen Hand. „Das kann ich nicht, Tony. Ich habe es Alfred versprochen. Bitte versteh das.“
„Na gut, J. Komm, ich helfe dir.“ Seufzend ging Tony zu Jarvis und nahm ihm den Teller aus der Hand.
Himalaya
Der dunkelhaarige Millionär spürte wie er, Alfred und Ace von Schnee umschlossen wurden. Trotz Alarm hörte er ein schreckliches Knacken, alles in ihm zog sich zusammen. Ein paar Sekunden später konnte Bruce spüren, wie etwas Heißes an seiner Wange vorbeischoss. Ein wütendes Knurren ertönte, als sich etwas in den Stoff seine Winterjacke grub. Ein Ruck ging durch Bruces ganzen Körper, sie wurden nach oben gerissen.
Bruce war verwirrt, klammerte sich fest an Alfred und Ace, er musste jetzt einfach hoffen, dass alles gut wurde. Etwas traf den dunkelhaarigen Millionär hart am Kopf. Ein brennender Schmerz schoss durch die linke Seite eines Kopfes. Der dunkelhaarige Millionär spürte nur den Schmerz, dann gingen beim ihm die Lichter aus.
Der dunkelhaarige Millionär kam an einem schönen warmen Ort wieder zu sich. Benommen spürte er einen weichen, warmen Stoff. Er schlug seine blinden Augen auf, nahm sich ein paar Augenblicke Zeit, um seine Benommenheit abzuschütteln. Nahe bei sich hörte er ruhige Atemzüge, er machte mehrere leise Kicklaute. Der Schall sagte ihm, dass er in einem kleinen Raum war. Als er Hände und Kopf bewegte, streifte er erneut über weichen, warmen Stoff. Er dachte müde: „Eine Decke und Kopfkissen.“
Bruce drehte seinen Kopf nach rechts machte weitere Klicks. Das sagte Bruce, dass Ace und Alfred in eine dicke Decke gekuschelt neben ihm schliefen.
Links neben sich hörte er ein weiteres ruhiges Atmen, erneut machte Bruce eine paar Klicker.
„Ein weiterer Hund. Und ein Junge“, dachte Bruce müde, fuhr mit seinen Händen über sein Gesicht, spürte sofort die Verbände. Er musste einen Schmerzlaut unterdrücken, ein scharfer Schmerz schoss durch seine Hände.
Der dunkelhaarige Millionär betastete behutsam seinen hämmernden Kopf, fand einen dicken Verband.
„Mich hat etwas am Kopf getroffen“, kam Bruce in den Sinn. Langsam befühlte er seine verbundenen Finger und Hände und zuckte schmerzhaft zusammen. Bruce konnte seine Finger kaum bewegen, sie war steif und geschwollen. Bruces Geiste war noch langsam. Ihm fiel das Notsignal wieder ein. Er musste mehrere Minuten über das nachdenken, was er spürte. Nach ein paar weiteren Überlegungen schloss er, dass sie im Tempel sein mussten. Und, dass der Junge neben ihm Damian sein könnte.
Der dunkelhaarige Millionär machte erneut eine Reihe von Klickern, legte seine Hand auf den kleinen Körper. Trotz der Schmerzen tastete er sanft, fühlte mehrere Verbände, was Bruce nur noch mehr verwirrte.
Damian neben ihm wachte nicht auf, murmelte im Schlaf: „Vater. Gut, dass du da bist.“
Bruce lächelte, legt seine Hand auf Damians Schulter, dachte bei sich: „Wer auch immer das getan hat wird sich wünschen, Damian nie getroffen zu haben.“
„Wenn Damian verletzt ist, konnte er uns nicht retten“, dacht Bruce, brauchte aber einige Momente, um den Sinn dieser Worte zu begreifen. Der dunkelhaarige Millionär machte mehrere Klicklaute, um den ganzen Raum zu erfassen. Müde dachte er, dass Clark nicht im Raum sein konnte.
In Bruces schläfrigen Geist drang nur langsam ein, das Krypto das Notsignal gekannt haben musste.
Der dunkelhaarige Millionär kam langsam zur der Schlussfolgerung: „Krypto hat uns gerettet.“
„Krypto“, flüsterte Bruce. Krypto erwachte, als seinen Namen hörte.
Krypto schwebte über Bruces Gesicht, stupfte ihn sanft mit der Nase an. Bruce legte ihm seine Hand auf den Kopf.
„Danke. Gute Junge“, murmelte Bruce und schloss die Augen. Seine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Krypto rollte sich hinter Bruce zusammen als dieser wieder einschlief.
Das Kapitel ist für eine Freundin, die eine schwere Zeit hat. Gib nicht auf!
Bruce was wieder einmal in einem Alptraum gefangen. Jason verwandelte sich in Robin, nur Sekunden später wurde er von Joker getötet. Joker löste sich mit einem bösen Lachen in Nichts auf. Batman rannte zu der Leiche von Robin. Im Rennen verwandelte sich Batman zu Bruce und wieder zu einem kleinen Jungen. Er ging kraftlos neben Robins Leiche in die Knie. In Bruces Kopf drehte sich immer wieder das Gleiche im Kreis. „Nicht noch einmal. Nicht noch einmal.“
Robins Leiche erhob sich vor Bruces entsetzen Augen, er hatte fünf Einschusslöcher in der Brust. „Wieso hast du mich sterben lassen, Bruce?“
Bruce starrte Robin einfach nur an, unfähig, ein Wort herauszubringen. Robin verwandelte sich in Red Hood, packte Bruces Hals und drückte ihm die Luft ab. Bruces Finger vergruben sich in Todesangst in Red Hoods Arm. Red Hood warf ihm nur einen mitleidigen Blick zu, drückte noch fester zu. „Du bist zu schwach um dich selber zu retten.“
Damian erwachte von einem Schrei, sein Vater warf sich in seinem Bett hin und her. Ohne lang zu überlegen, versuchte Damian seinen Vater zurück auf die Matze zu drücken, bevor er sich verletzen konnte.
Bruce wachte aus seinem Alptraum auf, als ein Gewicht auf ihm lag. Immer noch halb im Alptraum gefangen, stieß er - was auch immer auf ihm lag - hart von sich. Damian landete keuchend einen Meter weg von seinem Vater auf dem Rücken. Er hielt sich die Seite. Trotz seiner Verletzungen war Vater immer noch stark. Er schlug seine nutzlosen Augen auf, in einer fließenden Bewegung stand Bruce auf und nahm Kampfhaltung ein.
Nach Luft schnappend versuchte Damian, wieder auf seine Beine zu kommen. „Vater wach auf. Du hattest einen Alptraum.“
Als er Aces aufgeregtes bellen hörte, schoss Alfred hoch, warf seine Decke von sich. Er brauchte nur einen Augenblick um die Lage zu erfassen. Alfred schnappte sich seine Krücke, die neben seiner Matratze lag, kam mühsam auf die Beine. Damian, immer noch auf dem Rücken liegend, sah wie sein Vater wild hin und her blickte ohne etwas zu sehen. Alfred hatte schon gesagt, dass sein Vater erblindet war. Aber es tat weh, seinen mutigen, starken Vater so zu sehen. Langsam versuchte Damian sich aufzusetzen, ihm tat immer noch alles weh. Er würde sich die Zähne zusammenbeißen und sich nicht beschweren, sein Vater hatte daran keine Schuld.
„Bruce, du hattest einen Alptraum.“ Langsam näherte sich Alfred Bruce, sprach mit sanfter Stimme immer auf ihn ein. „Du bist nicht in Gefahr, keiner will dir was tun.“
In Bruces benommenen Geist drang Alfreds Stimme. Auch wenn er nichts sehen konnte, so würde er seinem Freund immer vertrauen. Er ließ seine angespannten Arme sinken. Alfred legte ihm seine Hände auf die Schultern, schob ihn zurück auf seine Matratze. Ace und Krypto kamen gleich zu Bruce und kuschelten sich an ihn. Der dunkelhaarige Millionär holt tiefe Luft, sandte eine Reihe von Klicken aus. Die Klangmuster des Raumes sagten Bruce, dass alles gut ging und keine Gefahr bestand. Bruce sank erleichtert in sich zusammen. Bruce schloss für einen Moment die Augen um den Alptraum abzuschütteln.
Der dunkelhaarige Millionär zwang sich, gleichmässig zu atmen um sich zu beruhigen. Er konnte sich unglaublich gut auf seine Echoortung verlassen. Ihm wurde in diesem Augenblick klar, was sie für ein Glück hatten, noch zu leben. Ihm war klar, dass es einfach nur Leichtsinn gewesen war, sich mit Ace und Alfred alleine auf diese Reise zu machen. Sie hätten keine anderen um Hilfe bitten können, die Lage des Tempels musste unter allen Umständen geheim bleiben. Aber der Wunsch zu Damian zu gehen, war übermächtig gewesen, er hatte alle Vorsicht in den Wind geschlagen.
Damian kam wieder auf die Füße, humpelte zu seinem Vater und ließ sich neben ihn sinken. Besorgt musterte er ihn. Er sah nicht gut aus. Er warf Alfred einen besorgten und verwirrten Blick zu. „Vater?“
„Seine Alpträume sind wieder schlimmer geworden.“ Bruce hörte ein Klicken, bevor sich Alfred mit einem Stöhnen neben ihm auf die Matratze niederließ. Er schlug wieder seine blinden Augen auf, als Alfred eine Hand auf seine Schulter legte. „Bruce, wie fühlst du dich?“
Krypto knurrte, als Damian seinem Vater zu nahekam, aber Damian wich nicht zurück, starrte den Hund an.
„Was willst du, Köter?“
„Krypto, aus! Komm her. Damian ist mein Sohn“, seufzte Bruce. Ihm tat immer noch alles weh, das Erwachen aus dem Alptraum hatte es nicht besser gemacht. Er konnte kaum seine Hände bewegen und hatte immer noch Kopfschmerzen. Müde lehnte er sich gegen Alfred.
„Krypto hat uns gerettet. Sei nett zu ihm. Ich fühle mich schrecklich. Aber ich werde mich erholen.“
Krypto legte seinen Kopf neben Ace in Bruces Schoß. Als Bruce aufging, dass er nicht wusste, ob Alfred verletzt war, rieb er sich seufzend seine Schläfen. „Alfred, wurdest du in der Lawine verletzt? Geht es Ace gut? Wie lange sind wir jetzt in Tempel?“
Alfred musste mehrfach schlucken bevor er sprach. Er wusste, Bruce würde sich selbst die Schuld geben. Er hatte mehr auf Bruce geachtet als auf alles andere, seit sie sich verlaufen hatten.
„Ace ist unverletzt. Zwei Tage. Ich habe mir das linke Bein gebrochen. Es wurde gerichtet und geschient. Ich habe keine starken Schmerzen.“
Der dunkelhaarige Millionär vergrub sein Gesicht für eine Sekunde in seine steifen Hände, er hätte nie mit Alfred auf diese Reise gehen sollen. Nur wegen ihm war Alfred verletzt. Im gleichen Augenblick wurde ihm bewusst, dass Damian dann immer noch ganz allein sein würde. Schuldgefühle gruben sich wie Krallen in sein Herz. Bruce sah auf, als Alfred seinen Arm um ihn legte. „Es ist nicht allein deine Schuld. Wir waren beide leichtsinnig und haben unsere Kräfte überschätzt. Und die Lawinengefahr unterschätzt.“
„Danke.“ Der dunkelhaarige Millionär muss lächeln. Alfred wusste immer, was er brauchte. „Trotzdem tut es mir leid, dass du verletzt wurdest, Alfred. Danke“, gähnte Bruce und hielt sich die Hand vor den Mund.
„Wie hat Krypto euch gefunden?“ fragte Damian und rückte näher zu seinem Vater, der zu seiner Überraschung einen Arm um ihn legte und ihn an sich zog.
„Meine Armbanduhr war ein Geschenk von Superman. Wenn man sie zweimal drückt, sendet sie ein Notsignal, das Superman überall auf der Welt hören kann. Wenn er den Planet verlässt, sagt er jeweils Krypto, er solle auf mich aufpassen.“
In Alfred zog sich alles zusammen. In jedem von Bruces Worten lag Schmerz. Damian fragte sich, was zwischen seinem Vater und Superman vorgefallen war, dass ihn das noch immer so schmerzte.
Er legt eine Hand auf Kryptos Kopf. „Danke, Kumpel.“
Krypto legte seine Pfote auf Bruces Arm und bellte glücklich. Ace rieb sich an Krypto um ihm zu danken, der weiße Hund leckte ihm über die Ohren. Der Welpe bellte glücklich, sprang wieder in Bruces Schoß.
Als Damian bewusst wurde, dass er fast seinen Vater verloren hatte, schluckte er seinen Stolz hinunter. „Danke, Krypto dass du meinen Vater und Alfred gerettet hast.“
Der weiße Hund leckte Damian die Wange, dann legte er sich wieder zu Bruce. Damian wischte mit dem Handrücken über seine Wang. „Vater, hast du meine Rufe gehört?“
Der dunkelhaarige Millionär nickte nur, er wurde wieder müde und begann zu zittern.
Alfred merkte gleich, dass es Bruce wieder schlecht ging. „Bruce, du musst dich wieder hinlegen. Die Anstrengung der Reise und der Schneesturm haben deinen Körper sehr mitgenommen.“
„Gut.“ Bruce kroch zurück unter seine Decke. Erst jetzt merkte er, dass es nicht eine war, sondern zwei dicke Decken. Ace war eine Sekunde später neben ihm, Bruce zog ihn an sich. Krypto rutschte unter die Decke, schmiegte sich an Bruces Rücken. Er nahm Clarks Aufgabe, Bruce zu schützen, sehr ernst.
Der dunkelhaarige Millionär erhob noch einmal. Mit einer Reihe von Klicklauten fand er Alfreds Decke, legte sie ihm um die Schultern. Lächelnd wandte sich Alfred seinem Schützling zu, der sich wieder zusammenrollte. „Danke, Bruce.“
„Wow, wie machst du das, Vater?“ fragte Damian bewundernd. Bruce hob müde seinen Kopf. „Echoortung wie bei den Fledermäusen. Das Schallmuster zeigt mir Größe, Standort, Personen und Objekte. Das Schallmuster von Alfred ist ganz anders als deines, das von Ace oder das von Krypto. Ich kann es dir zeigen, wenn es mir wieder besser geht.“
Müde schloss Bruce die Augen, ließ seinen Kopf aufs Kissen sinken, zog Ace an sich.
Alfred gab Damian eine Zufassung über die letzten Monate. Damian war so wütend auf Clark, dass er am ganzen Körper zitterte. Gleichzeitig war Damian traurig über die Erblindung seines Vaters. Er hätte gerne den Arzt, der seinen Vater behandelt hatte, mit seiner Katana besucht. Er war verwirrt über Jason, den zweiten Robin. Er erinnerte sich dunkel daran, dass sein Großvater in diesem Zusammenhang etwas erwähnt hatte.
„Wieso bist du in den Tempel der Unendlichkeit gekommen?“ fragte Bruce mit müder Stimme.
Alfred und Damian sahen überrascht zu Bruce. Sie hatten gedacht, er sei eingeschlafen. Der dunkelhaarige Junge sank in sich zusammen. Er wusste, dass er mit seinem Vater über seinen Großvater und seine Mutter reden musste.
Damian begann mit zitternder Stimme über Mutter und Großvater zu sprechen. Überrascht sah der dunkelhaarige Junge auf, als sich zwei Arme um ihn schlangen. „Vater?“
„Hier bist du in Sicherheit, Damian. Weder Ra's al noch Talia kennen diesen Tempel.“ Bruce zog Damian enger an sich und mit in seine Decke. Im ersten Augenblick wollte sich Damian losreißen. Aber zum ersten Mal seit seiner Flucht vor Talia und Ra's al fühlte er sich sicher. „Ich habe keine Angst.“
„Nur ein Narr hat keine Angst“, sagte Bruce verschlafen. Es fiel ihm immer schwerer, seine Augen offen zu halten. „Ich habe auch Angst. Sie hat mich oft wachsam und am Leben gehalten.“
„Ja, Vater.“ Damian dachte über die Worte seines Vaters nach, kam zu dem Schluss, dass er Recht hatte.
Alfred und Bruce fragten gleichzeitig. „Woher hast du alle diese Verletzungen?“
Damian drückte sich ohne es zu merkten an seinen Vater, es tat gut, sich jemandem anzuvertrauen. „Von einer Gruppe junger Mönche beim Training. Sie mögen mich nicht.“
„Ein Mönch würde nie jemanden beim Training absichtlich verletzen. Großmeister Ishida würde das in diesem Tempel nicht dulden.“ Bruce musste mehrfach gähnen nach diesen Sätzen. Der dunkelhaarige Millionär spürte die Müdigkeit in den Knochen. Er sank in sich zusammen, wollte nur noch schlafen.
Damian senkte seinen Blick. Er wusste, dass er sich mit seiner Sturheit selbst im Weg stand. „Sie trainieren mich nicht im Tempel, sondern in einem kleinen Tal am Wasserfall.“
Bruce wurde schlagartig klar, dass sein Sohn niemandem von den Misshandlungen erzählt hatte.
Der dunkelhaarige Millionär nahm seinen Sohn an den Schultern, drehte ihn mit dem Gesicht zu sich. Damian fühlte sich, als würden die blinden Augen seines Vaters in seine Seele blicken. Die Wut in Bruces Stimme war nicht zu überhören.
„Du hast keinem davon erzählt. Deine Sturheit wird dir eines Tages das Genick brechen. Du weißt einfach nicht, wann Schluss ist, oder?“
„Seine Sturheit hat er von seinem Vater“, sagte Alfred, Missbilligung in jedem Wort. Damian brauchte Führung wie sein Vater in dem Alter. Bruce seufzte, legte seinen Kopf schief, sah in die Richtung, woher Alfreds Stimme kam.
„Das ist nicht hilfreich, Alfred. Und ich bin nicht stur.“
„Aber sicher, Master Bruce, wie Ihr meint“, sagte Alfred. Jetzt klang er wieder wie ein Vater, der mit seinem trotzigen Sohn spricht.
Bruce schüttelte nur den Kopf, er wusste, dass Alfred es nur gut meinte.
„Ich trainiere schon mein ganzes Leben alle Arten von Kampfkünsten und konnte keinen dieser Mistkerle besiegen.“ Damian ballte seine Hände zu Fäusten. Er schämte sich für sein Versagen und war gleichzeitig auch wütend.
„Natürlich kannst du sie nicht besiegen. Das sind ausgebildete Mönche, die trainieren schon seit Jahrzehnten. Sie sind Großmeister die Kampfkünste. Sie sind auf dem gleichen Level wie Batman, oder besser“, knurrte Bruce mit allerbester Batman-Stimme. Ace und Krypto kauerten sich jammernd zusammen.
Damian zuckte erschrocken zusammen. Ihm wurde bewusst, dass er nie eine Chance gegen die fünf Kämpfer hatte.
„Sie haben mich nur zum Spaß gequält.“ Der dunkelhaarige Junge sah geschlagen auf, blickte in die blinden Augen seines Vaters, die erneut bis auf seine Seele vordrangen.
Bruce verschränkte seine Arme vor der Brust. Die Bewegung schickte Wellen von Schmerz durch seine Arme, augenblicklich löste er sie wieder. „Wer hat dir das angetan? Gib mir ihre Namen.“
„Yuichiro, Yoshitaka, Gingka, Makkuro, Choji und Kyodai Ken“, sagte Damian. Er sprach mit gesenktem Blick, seine Hände waren immer noch zu Fäusten geballt.
„Kyodai Ken.“ Alfred schnappte hörbar nach Luft. In diesem Moment wünschte sich Alfred in der Lage zu sein, seinen Schützling vor Kyodai zu schützen.
Bruces Gesicht war wutverzerrt. Er musste sich zwingen, nicht um sich zu schlagen. „Zuerst hat er versucht mich zu bestehlen, dann entführte er Alfred, zwang mich zu einem Kampf auf Leben und Tod. Jetzt greift er meinen Sohn an. Diesmal wird er mir nicht so einfach davonkommen.“
Alfred sah, dass Bruce seine verletzten Hände zu Fäusten ballen wollte. Schnell ergriff er sanft dessen rechtes Handgelenk.
„Bruce, nicht deine Hände. Deine Wunden reissen wieder auf. Du musst dich beruhigen.“ Er rutschte näht zu Bruce, sanft streichelte er über die verbundenen Finger. „Du bist müde, verletzt und am Rande der Erschöpfung. Im Augenblick kannst du nichts gegen Kyodai tun. Du brauchst eine Pause um gesund zu werden.“
Damian sah überrascht, wie sein Vater sich beruhigte und sich wieder hinlegte. Fast in selben Augenblick schlief er ein.
„Damian, halte dich fern von Kyodai. Jetzt wo du weisst, dass dein Vater hier ist, wird er alles tun, um sich an ihm zu rächen.“ Alfred nahm seine Decke von den Schultern, breitete sie über Bruce aus. Die Hunde legten sich wieder zu Bruce.
„Ich werde ihm aus dem Weg gehen.“ Damian fühlte sich nach dem Gespräch besser, die Anspannung der letzten Wochen fielen von ihm ab. Er fühlte sich jetzt ausgepowert, müde kroch er auf seine Matte und schlief ein.
Alfred nahm seine Krücken, humpelte zurück zu seiner Matratze und ließ sich darauf sinken. Er brauchte dringend ein bisschen Schlaf. „Morgen werden wir uns dem stellen, was kommen wird.“
Blood schwang sich über die Dächer von Gotham City. Er landete auf dem Kopf eines Wasserspeiers und überblickte die Stadt. Er hatte trotz aller Mühe der Cops Bane gefunden und getötet. Die Ankündigung hatte Bane leider nicht in Angst und Strecken versetzt wie Two-Face und Killer Croc.
Nachdem Blood den Joker getötet hatte, hatte er mit den Ankündigungen begonnen, um seine Opfern zu verängstigen.
Es gefiel ihm, wenn seine Opfer versuchten, ihm zu entkommen. Es gefiel ihm, sie in die Eng zu treiben und langsam zu töten. Er fand immer mehr und mehr gefallen am Töten. Was Jason langsam aber sicher beunruhigte.
Bis jetzt hatte er nur Verbrecher getötet. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis er den ersten Unschuldigen töten würde. Er spürte, wie sein Geist langsam in Blood überging und sein Selbst als Jason Todd spaltete.
Im Kopf ging er die Liste seiner Opfer durch. Joker, Harley Quinn, Joe Chill, Two-Face, Killer Croc und jetzt auch noch Bane. Blood sprang mit einer Drehung auf ein weiteres Hausdach, versuchte alle Bösewichte im Kopf zusammen zu bekommen, die noch töten wollte. Hugo Strange, Riddler, Poison Ivy, Deadshot, Pinguin, Black Mask, Mr. Freeze, Scarecrow,Two-Face, Clayface, Talia al Ghul, Ra's al Ghul und Catwoman.
Ein schlecht geworfener Batarang schoss an Blood vorbei, er griff ihn aus der Luft. Mit einem Dreh schoss er ihn zurück auf Robin. Der musste sich fallen lassen um auszuweichen.
In seinem Kopf kämpfte Jason gegen Blood, der dunkel in seinem Körper hockte und schrie, er solle ihn töten. Jason hasste Tim, weil er seinen Platz an Batmans Seite eingenommen hatte. Aber er wollte Tim nicht töten, das würde Bruce zerstören. Blood zog in Bruchteilen ein Netz aus einer Gürteltasche und warf es über Robin. Das Netz sendete mehrere Elektroschocks aus, lähmte so Robins Muskeln. Er hörte Superboy, bevor er ihn sah. Blood warf blind Metallkugeln nach ihm. Superboy nahm die Metallkugeln nicht ernst, bis sie auf seiner Brust aufplatzten, künstliche Kyptongase traten aus. Von Krämpfen geschüttelt brach Superboy auf dem Boden zusammen. Es würde ihn nicht umbringen, aber ihm seine Kraft für Wochen lahmlegen. Blood war schon fünf Dächer weiter, bevor Superboy auf dem Boden aufschlug.
Catwoman sprang Blood in den Weg, er konnte ihren Schlag nur mit Glück abblocken. Nightwing packte ihn, umklammerte ihn von hintern.
„Hallo Jason. Ich glaube, wie müssen reden.“
Blood riss sich mit einer Drehung los, trat ihm mit einem Tritt die Beine weg. Nightwing landete mit einer Dehnung auf den Händen, sprang mit einer Rolle in die und über ihn hinweg. Blood hatte Mühe, Catwoman und Nightwing gleichzeitig abzuwehren.
„Wie haben nichts zu bereden. Verschwinde, Nightwing.“ Blood schlug Catwoman ins Gesicht, brach ihr so die Nase und trat sie in den Unterleib. Er landete gleich noch ein paar weitere Treffer in Nightwings Magen und trat ihm in die Weichteile. Nightwing ging keuchend zu Boden und hielt sich den Unterleib. Eine wütende Catwoman sprang auf ihn zu mit ausgefahrenen Krallen. Blood ließ sich fallen, stützte sich mit den Händen ab und trat sie mit beiden Beinen weg. Catwoman landete mehrere Meter weg von Blood, rutschte fast über den Dachrand.
„Ich tue das hier für Bruce. Nur so kann er frei sein. Zwingt mich nicht noch einmal, gegen euch zu kämpfen. Dick, ich will weder dich noch einen der andern töten. Bruce hat schon zu viel durchgemacht.“ Blood beugte sich über Nightwing und legte ihn in Handschellen. „Du und ich haben uns nichts zu sagen.“
Nightwing sah Sterne, als ihm Blood eine verpasste. Blood sprang in die Tiefe, schwang sich auf das nächste Dach. Eine Stunde später war Blood zurück in seinem heruntergekommenen Versteck.
Er hatte geduscht, trug ein einfaches schwarzes Shirt und eine graue Stoffhose, saß auf der Fensterbank. Jason betrachtete den blassen Vollmond. Jason vermisste Bruce, er konnte sich nicht mehr an viel erinnern vor seinem Tod. Er erinnerte sich noch daran, wie gut es sich angefühlt hatte, Robin zu sein, an Batmans Seite zu kämpfen, dem Bösen in den Hintern zu treten. Er erinnerte sich an Alfreds Liebe und Fürsorge. Fast alles in seiner Erinnerung war eng mit Bruce verbunden. Bruce war der erste, der an ihn geglaubt und ihn geliebt hatte. Er hatte ihn von der Straße geholt, ausgebildet und ihm ein Zuhause gegeben. Dann hatte ihm Joker das alles weggenommen. Jason wischte mit dem Handrücken über die Augen. „Bruce, ich wünschte, ich hätte auf dich gehört. Dann wäre ich jetzt bei dir, Bruce.“
Er fuhr durch eine weißschwarz Haare. Jason vermisste Bruce mit jeder Faser seines Körpers. Seufzend legte er seine Hand gegen das Fensterglas, betrachtete seine Spiegelung. Sein Mund klappte auf, als ein Abbild seines jungen Selbst darin erschien.
„Du muss aufhören zu töten, kämpfe gegen Blood. Du bist Jason Todd, Bruce Waynes Sohn. Bruce wird dir das nie verzeihen. Batman mordet nicht.“
Jason fiel rücklings von der Fensterbank auf den Boden, schoss wieder in die Höhe und starrte in das Glas. Sein junges Selbst war verschwunden. Er fuhr sich durch seine Haare, sackte in sich zusammen.
„Langsam werde ich verrückt.“ Im inneren von Jason zog sich alles schmerzhaft zusammen. Sein junges Selbst hatte recht: Bruce würde ihm nie verzeihen. Er wünschte sich in diesem Augenblick nichts mehr als Bruces Führung.
„Bruce, ich wünschte, du wärst jetzt bei mir“, flüsterte Jason, schlang seine Arme um sich selbst. Voller Emotionen und erschöpft kroch Jason ins Bett und träumte von Batman und einer besseren Zeit.
Bruce musste Bettruhe halten, da er sich nicht ohne Schmerzen bewegen konnte. Er schaffte es kaum drei Meter, ohne vor Schmerz zusammen zu klappen. Damian trainierte unter der Anleitung seines Vaters in ihrem Zimmer. Alfred wich in dieser Zeit nur von der Seite seines Schützlings, wenn er ins Bad musste oder in die Tempelküche ging um etwas zu kochen. Auch Damian verließ den Raum nur, wenn er das Bad auf dem Gang benutzen musste. Oder, wenn Ace und Krypto raus mussten. Dann versuchte er, Kyodai Ken nicht über den Weg zu laufen. Er nahm Alfreds Warnung sehr ernst.
Ein paar Tage später machte Damian mit Ace und Krypto einen Ausflug in die umliegenden Berge um Kräuter für die Hände seines Vaters zu suchen, die nur sehr langsam heilten. Kyodai versuchte Damian aus dem Hinterhalt zu überfallen. Ace hatte ihn zuerst gehört, er hatte ihn angesprungen und in die Hand gebissen. Kyodai hatte es nur mit Mühe und Not geschafft, Ace abzuschütteln.
Bevor Damian etwas tun konnte, war da auch schon Krypto. Er griff Kyodai mit seinem Hitzeblick an. Kyodai warf sich der Länge nach zu Boden, muss sich wegrollen, als Krypto erneut angriff. Ace landete auf den Pfoten, verbiss sich erneut in seinem Fleisch, Kyodai heulte auf. Krypto schoss vor, nagelte Kyodai auf dem Boden fest und biss ihn mit einem wütenden Knurren in die Schulter. Er starrte den Mann wütend an und biss noch ein bisschen fester zu.
Der weiße Hund zog sich zurück, packte Ace im Genick und zog ihn weg. Kryptos Augen flammten rot auf, er knurrte wütend. Kyodai kam auf die Beine, warf Damian einen hasserfüllten Blick zu und verschwand im Schatten. Damian machte, dass er so schnell wie möglich wieder in den Tempel kam.
Er hatte die Kräuter für seinen Vater gefunden. Damian beschloss, seinen Vater nichts von diesem Vorfall zu erzählen. Mit Alfreds Hilfe verarbeitete Damian die Kräuter zu einer Paste. Die Paste half dem dunkelhaarigen Millionär gegen die Schmerzen und seinen Wunden zu heilen. Er begann langsam mit kleinen Übungen, ermüdete aber noch schnell. Alfred hielt ein waches Auge darauf, dass er nicht übertrieb. Es dauerte noch zwei Wochen, bevor sich Bruce wieder ohne Schmerzen bewegen konnte. Er nahm sein Training wieder auf.
Müde kam der dunkelhaarige Millionär nach einem Training mit Damian ins Zimmer und sank auf seine Matratze. Alfred sah besorgt von seinem Buch auf, erhob sich mühsam und humpelte zu ihm.
„Du hast wieder übertrieben.“
Bruce war immer noch langsam und hatte viel einstecken müssen. Damian hatte sich nicht zurückgehalten, Bruces Arme waren mit blauen Flecken übersät. Bruce blinzelte müde, setzte sich steif auf.
„Eine bisschen bin ich noch zu langsam.“
Seufzend ließ sich Alfred neben ihm auf Matratze fallen, musterte die blauen Flecken.
„Du brauchst noch Ruhe. Du kannst dich erst seit ein paar Tagen ohne Schmerzen bewegen. Und dann stürzt du dich gleich wieder in einen Kampf.“
„Ich bin nicht verletzt, es war nur ein Training mit Damian. Ein paar blaue Flecken. Mach dir keine Sorgen“, lächelte Bruce müde mit schief gelegtem Kopf und gähnte. Der dunkelhaarige Millionär zuckte zusammen, als er Alfreds Blick auf sich spürte. Es war, als würde Alfred in seine Seele sehen. Eine bisschen verunsichert fragte Bruce: „Alfred, was stört dich?“
Damian kam von einem langen Spaziergang mit Ace und Krypto wieder, er hatte noch eine paar Kräuter für seinen Vater gesammelt. Er wollte gerade den Raum betreten, als er die unsichere Stimme hörte. Damian legte sein Ohr gegen die Tür um zu lauschen.
„All diese verfluchten Kämpfe“, knurrte Alfred. Es klang verstimmt. Bruce rutschte unruhig hin und her. Im Augenblick fühlte er sich alles andere als wohl in seiner Haut. Alfred machte seiner Verärgerung Luft:
„Mit Superbösewichten, Dämonen, Aliens, kranken Irren oder einem gehirngewaschenen Superman. Ich muss dich hinterher immer wieder zusammenflicken.“ In Alfreds Stimme schwang unterdrückte Wut, Sorge, Verzweiflung und Angst mit. Aber vor allem anderen war die väterliche Liebe in jedem Wort zu hören.
Nach einem paar Klicken fand Bruce Alfreds Hand und ergriff sie.
„Alfred, ich habe dir in der ersten Stunde als Batman versprochen, dass ich immer nachhause kommen werde. Und ich werde immer wieder zurückkommen.“
„Und in was für einem Zustand?“ fragte Alfred, zog seine Hand weg und verschränkte die Armen vor der Brust. „In vielen Nächten kamst du halbtot oder kurz davor nach Hause.“
„Ich bin immer noch an einem Stück, Alfred“, seufzte Bruce und fuhr sich durch die Haare, fand Alfreds Blick auch ohne ihn zu sehen. „Alfred, wir haben zusammen viele Leben gerettet. Und die Stadt braucht einen Batman. Aber es wird sich jetzt ändern.“
„Ich bin sehr stolz auf dich und was du für die Stadt getan hast. Aber es ist nicht deine Aufgabe, Gotham City zu beschützen. Das ist der Job dieser nutzlosen Cops.“ Alfred wollte am liebsten schreien, aber er wusste, dass er ruhig bleiben musste, um Bruce nicht zu verletzen.
Das Gesicht des dunkelhaarigen Millionärs verfinsterte sich. Alfred legte ihm die Hände auf die Schultern.
„Bruce, du bist für mich wie mein eigener Sohn. Jede Nacht habe ich mir Sorgen gemacht um dich, als du aus Batman unterwegs warst. Die Jungen und ich brauchen dich. Und wir wollen dich nicht verlieren. Du musst auch dich selbst denken. Ich will dich nicht beerdigen müssen.“
Bruce musste mehrfach schlucken. Er konnte Alfreds Ängste, Sorgen und Gefühle spüren. Dieselben Sorgen, Ängste, Gefühle und Zweifel waren Bruce hundertmal durch den Kopf gegangen. Der dunkelhaarige Millionär zog Alfred in die Arme. Der Butler seufzte traurig, zog seinen Schützling eng an sich.
„Ich bin nicht mehr Batman, auch wenn ich wieder gesund werde“, sagte Bruce. Er wusste nicht, wie er Alfred sonst beruhigen könnte. In den dunklen Stunden der Nacht hatte er oft dieselben Gedanken gehabt.
„Alfred, ich weiß noch nicht, wo mich mein Weg hinführt, wenn ich den Tempel verlasse. Doch er führt nicht zurück nach Gotham. Ich möchte weit weg von der Stadt neu anfangen. Ich muss nur noch einmal zurück um eine Sache zu klären.“ Bruce griff sich seine Flasche, die neben seinem Lager stand und trank eine paar Schlucke Wasser, schloss sie wieder und stellte sie weg. „Alfred, es tut mir leid, dass ich dir so viele Sorgen bereite.“
„Bruce, ist in Ordnung. Du willst den Menschen helfen. Aber du darfst dabei dein eigenes Wohl und deine Gesundheit nicht vergessen.“ Sanft schob Alfred Bruce auf sein Lage, da ihm fast die Augen zufielen.
„Ich werde in Zukunft besser auf mich Acht geben, versprochen, Alfred.“ Bruce rutschte dicht zu Alfred, der ihm sanft durch die Haare streichelte.
„Ich nehme dich beim Wort.“
Damian wartete noch einen Augenblick, bevor er den Raum betrat. Müde trabte Ace zu Bruce, kroch zu ihm unter die Decke. Müde öffnet Bruce seine Augen einen Spalt, zog Ace an sich und dämmerte langsam weg. Krypto rollte sich neben Bruces Kopf zusammen. Damian begann wortlos die Kräuter auf dem Tisch auszubreiten und sie zu der Paste zu verarbeiten. Schwerfällig stützte sich Alfred auf seine Krücken, humpelte zurück zu seiner Matratze, nahm sein Buch und las weiter.
Alfred legte sein Buch beiseite, griff neben seinem Kopfkissen nach seinem MP3-Player. Er machte ihn an, legte sich hin, schloss die Augen und genoss die ersten Klänge von Mondscheinsonate. Er wünscht sich nichts mehr, als dass Bruce sein Wort hielt und jetzt besser auf sich achtete.
Alfred fühlte sich schlecht, weil er glücklich war, dass sein Schützling nicht mehr Batman sein konnte. Die Blindheit war Segen und Fluch zugleich. Sie gab Bruce die Chance auf ein neues Leben. Der Butler hoffte, dass sein Schützling nie wieder in die Maske und den Umhang des dunklen Ritters schlüpfen musste. Alfred wollte nie wieder gezwungen sein müssen, Bruce zusammenzuflicken. Jeder Verletzung seines Jungen fühlte sich für Alfred an, als sei es seine eigene. Er wollte einfach, dass Bruce und die Jungs glücklich wurden, ohne sich für diese verdammte Stadt weiter aufzuopfern.