Batman: Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis

Justice League
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Batman:  Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis
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Summary
[Crossover: Batman/Justice League /Iron Man]Batman: Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis
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Chapter 41

Eine paar Wochen später leerte Clark gedankenverloren seinen Briefkasten. Er dachte über die letzten Wochen nach. Über das Monster, das als Red Bat in Gotham City aufgetaucht war. Dass kein Batman da war, um die Stadt zu retten. Red Bat, den alle Zeitungen nur den Blood nannten.
Blood hatte den Commissioner angriffen und ihm eine DVDs geschickt, dass ihre geheime Identität aufgeflogen war.
Clark sank auf seinem Sofa zusammen, ging müde die Post durch. Erst jetzt fiel ihm der Briefumschlag auf, auf dem stand: „Von Blood an Clark Kent oder besser gesagt Superman.“ Ihm fiel auf, dass keine Briefmarke auf dem Umschlag war.
Clark riss ihn auf. Eine DVD fiel heraus. Auf der Hülle stand: „ Es ist alles deine Schuld, Clark Kent.“
Verwirrt fuhr Clark seinen Laptop hoch, legte die DVD ein. Blooder erschien auf dem Bildschirm. Clark wurde blass, als Blood seine Maske entfernte. Jason Todds Gesicht kam unter der Maske zum Vorschein.
„Du hast mir versprochen, Batman für mich zu beschützen. Batman wurde angegriffen, bevor sich seine Augen so verschlechtert haben.“
Clark musste schlucken, starrte auf den Bildschirm.
„Batman war nicht bei der Sache, als ihn Joker aus dem Hinterhalte mit einer Brechstange angriff. Wie bei mir.“ Jason starrte für eine Sekunde ins Nichts, bevor er weitersprach. „Seine Schutzlinsen brachen. Joker setzte Blendgranaten ein. Als das Licht auf Batmans Augen traf, brach er zusammen.“
Jason warf die Maske und den Umhang zu Boden sprach in die Kamera. „Ich habe Joker verjagt, brachte Bruce zurück zum Batmobil.“
Clarks Magen zog sich zusammen, er schlang seine Arme um sich.
„An meinem Todestag besuchte mich Bruce am Grab. Wo warst du? Du hast ihn alleine gelassen. Bruce hätte dich gebraucht.“ Jason verschränkte die Arme vor der Brust. „Bruce hat am Grab gesagt: Ich wollte den verdammten Freak umbringen für das, was er dir angetan hat, Jason. Aber Superman - oder Clark - hat mich davon abgehalten. Ich wollte den verdammten Freak umbringen für das, was er dir angetan hat, Jason. Clark hat mich davor gerettet. Ich würde zu dem werden, was ich jede Nacht bekämpfe: zu einem Dämon. Ich hätte nicht nur das Böse getötet, sondern auch das Gute in Batman. Ich würde dem, was noch von Bruce Wayne da ist, den Todesstoß versetzen. Ich habe beim Angriff von Scarecrow Angstgase etwas davon abbekommen. Ich litt die letzten Nächte an Alpträumen, in denen ich Joker getötet habe. Ich wurde süchtig zu töten. Ich würde ein Serienkiller sein, ein abscheuliches Monster. In diesen verdammten Träumen habe ich alles über das Töten und das Foltern gelernt. Ich erstellte eine Liste meiner Opfer. Dann brachte ich absolut alles über die Personen in Erfahrung, bevor ich sie verschleppte um sehr schlimme Dinge mit ihnen zu machen. Für mein Traumselbst waren die Schreie meiner Opfer wie Musik. Ich schrieb mit Blut Nachrichten an die Wände. Und das war nicht alles, was mein Traumselbst mit Blut machte. Wenn mein Traumselbst mit den Körpern fertig war, blieb nur noch ein riesiges Fleisch-Puzzle für die Cops übrig. Bevor ich aufwachte, drehte mein Traumselbst vollkommen durch und begann Alfred, Tim, Dick, dich und Damian abzuschlachten.“
Jason wischte mit dem Handrücken über die Augen. „Wenn ich dich durch Jokers Tod zurückholen könnte, würde ich es tun. Aber der Tod Jokers würde an deinem Tod nichts ändern, Jason. Es würde nicht nur mich zerstören, sondern auch Alfred, Tim und Dick. Ich hoffe, du verstehst mich jetzt besser, Jason. Und ich hoffe, dass du mir verzeihst, dass ich dich nicht retten konnte. Bis zum nächsten Mal, Jason.“
Jason fuhr sich wild durch seine weißschwarzen Haare. „Bruce hatte Angst, zu dem zu werden, was er bekämpfte. Bruce war an diesem Tag am Ende. Du hast ihn allein gelassen.“
Clark spürte, wie stumme Tränen über seine Wangen liefen.
„Wieso hast du Joker nicht getötet? Du mit all deiner Macht hättest Bruce retten können. Aber du hast ihn alleine gelassen als er dich am meisten brauchte.“
Der Journalist vergrub sein Gesicht in den Händen. „Bruce, es tut mir leid.“
„Und das alles nur, weil er dir gesagt hat, das er schwul ist.“ Jason sah kalt in die Kamera. Er sah aus als habe er den Schmerz der Welt zu tragen. „Dabei hast du nie bemerkt, dass Bruce dich liebt.“
Der Bildschirm wurde schwarz, der Journalist sank auf die Knie. Clark wurde schlecht, er musste sich übergeben.
Bruce wurde erst vier Tage vor Weihnachten entlassen.
Er hatte mehrere Wochen gebraucht um sich ganz von dem Fieber und der Infektion zu erholen.
Alfred holte Bruce mit einem Mietwagen aus dem Krankenhaus ab.
Dick war einkaufen für das Fest.
Conner, der sich immer noch nicht mit Clark vertrug, schmückte mit Tim zusammen das Haus.
Alfred führte Bruce die Treppen hinunter, schob ihn auf den Rücksitz und schnallte ihn an. Ace, der in den letzten Wochen ganz schön gewachsen war, sprang nicht in Bruces Schoß, sondern legte nur seinen Kopf auf dessen Knie.
Der dunkelhaarige Milliardär streichelte Aces Ohren. „Hey Kumpel, hast du mich vermisst?“
Ace leckte sanft über seine Hand. Alfred musterte Bruce im Rückspiegel. Bruce hatte durch die Bettruhe einiges an Muskelmasse verloren. Seine mitternachtsblauen Augen waren durch die Infektion zu einem kraftlosen Hellblau verblasst. Der dunkelhaarige Milliardär hatte einen Dreitagebart und seine Haare waren lang und fielen ihm in die Stirn. Er sah immer noch blass und noch ein bisschen kränklich aus. Aber immerhin viel besser als in den vergangenen Wochen.
Bruce kuschelte sich an Ace. Seufzend vergrub er sein Gesicht in Aces schwarzem Fell. „Ich habe dich vermisst.“
Alfred seufzte traurig. Es schmerzte ihn, dass Bruce sein Augenlicht verloren hatte. Er startete den Wagen und fuhr los. Bruce schlief während der Fahr wieder ein. Nach 97 Minuten Fahrt hielten sie vor Olivers Haus.
Benommen ließ sich Bruce von Ace und Alfred ins Haus führen, er merkte nicht, dass es begonnen hatte zu schneien. Er sank gleich wieder müde auf das Sofa im Wohnzimmer und schlief ein. Mit Dicks und Tims Hilfe gelang es Alfred, Bruce ins Schlafzimmer zu bringen.
Dick hatte die Hälfte der Sachen auf Alfreds Liste nicht bekommen. Sie mussten beiden noch einmal los. Dick hielt es für eine gute Idee, Ace mitzunehmen, damit er raus kam. Alfred bat Tim nach Bruce zu sehen während sie weg waren. Tim hörte nur mit einem halben Ohr zu, weil er mit Conner ein Comic las.
Conner wolle mit Tim eine Schneeballschlacht im Park machen, dieser stimmte gleich zu. Was Alfred von ihm gewollt hatte, war schon vergessen.
Bruce erwachte gegen 12 Uhr aus einem erholsamen Schlaf, setzte sich verschlafen auf. Der dunkelhaarige Millionär schlug die Augen auf. Es tat ihm jedes Mal aufs Neue weh, die Augen zu öffnen ohne etwas sehen zu können. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, er verdrängte diese Gedanken in seinen Hinterkopf. Er machte mehrere Klicklaute in Richtung Boden, fand so ein Paar Hauschuhe und zog sie an. So stellte er auch fest, dass er allein im Raum war. Für einen Augenblick fragte sich Bruce, wo die anderen waren.
Bruce fand mit weiteren Klicklauten die Tür, verließ den Raum und ging zur Treppe. Bruce blieb wie angewurzelt stehen. Er war sich nicht sicher, ob er versuchen sollte, allein die Treppe hinunter zu gehen. Ein Moment später war er sauer auf sich selbst und dachte: „Ich war der verdammte Dark Knight.“
Bruce legte eine Hand aufs Geländer, die andere gegen die Wand. Mit weiteren Klicklauten ging er langsam die Treppe hinunter ohne zu fallen. Unten angekommen schickte Bruce seine Klicklaute in alle Richtungen um seinen Weg zu finden. Er ging nach links die Treppe hinunter zum Fitnessraum.

 

Bruce war heilfroh, dass er mit Alfred alle Zimmer des Hauses abgegangen war, bis sich der Grundriss in sein Gehirn eingebrannt hatte. Der dunkelhaarige Milliardär schlängelte sich durch die Geräte mit seiner Klicker-Methode zum Box-Sack. Er wollte wissen, was er noch leisten konnte nach einer so langen Bettruhe. Der dunkelhaarige Millionär schlug ein paarmal gegen dem Box-Sack um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Bruce versuchte, nicht an die letzten Wochen zu denken, aber er konnte nicht anders als über seine neue Lage nachzudenken. Er spürte eine unglaubliche Wut, als ihm erneut in den Sinn kam, dass sich seine Chance Heilung auf 64 Prozent erhöht hatte und er jetzt für immer blind war, weil ein Instrument nicht steril gewesen war.
Bruce schlug fester zu als ihm bewusst war. Er musste an Tim denken, der ihm versucht hatte zu helfen. Die Schläge gegen den Box-Sack wurden heftiger bei dem Gedanken, dass Tim sich die Schuld an seiner Erblindung gab. Diese Gedanken machten ihn nur noch wütender, Bruce schlug immer weiter auf den Box-Sack ein. Bruce spürte nicht, wie seine Hände und Arme zu schmerzen begannen.
Erschöpft schlug Bruce ein letztes Mal zu. Der Stoff des Boxsackes gab beim letzten Schlag nach, die Füllung rieselte zu Boden.
Der dunkelhaarige Millionär setzte sich erschöpft und schwer atmend auf eine Sportmatte. Seine Arme und Hände, sein Rücken und die Schultern waren verspannt und taten höllisch weh. Sein Shirt klebte an seinem Körper, seine verschwitzten Haare hingen ihm in die Stirn.
Sein Herz wurde ihm noch schwerer, als er an Alfred dachte, der sich rund um die Uhr Sorgen um ihn machte. Für Bruce war es in den letzten Wochen oft so gewesen als könne er Alfreds Schmerz spüren, der seinen Ziehsohn so sehen musste. Dem dunkelhaarigen Millionär war, als würden ihm Verlust, Angst und Schmerz der letzten Monate, die Sorge um Tim sowie Alfreds Schmerz und Angst alle Kraft rauben.
Kraftlos sank Bruce immer noch schwer atmend in sich zusammen. Er ließ Schultern und Kopf hängen. Langsam aber sicher wurde ihm klar, dass er durch seine Erblindung viel mehr als nur sein Augenlicht verloren hatte. Er würde nie mehr Alfreds warmes, liebvolles Lächeln und sein Blick sehen können. Tims bewundernde Blicke, sein Grinsen, Liebe und Vertrauen in den eisblauen Augen. Dicks selbstbewusstes Lächeln, den stolzen Gesichtsausdruck, wenn man ihn lobte. Clarks meerblaue Augen, den Sternhimmel, einen Sonnenaufgang, die Lichter von London, Damian und Ace.
Beim Gedanken an Damian wurde ihm ganz schlecht. Er vermisste ihn, hoffte, dass es seinem Sohn gut ging. Er bedauerte ihren Streit und dass er Damian nicht noch einmal gesehen hatte vor seiner OP.
Bruce gab sich seinem Selbstmitleid hin, begann am ganzen Körper zu zittern. Tränen rannen ihm über die Wangen. Er wusste nicht, wie lange er so da saß ohne sich zu rühren.
Der dunkelhaarige Millionär zwang sich, tief durchzuatmen um sich zu beruhigen. Das Zittern hörte langsam auf. Mit den Handrücken wischte Bruce über die Augen. Er verschmierte seinen Schweiß und die Tränen über sein Gesicht. Bruce fühlte sich besser, nachdem er seinem Schmerz nachgegeben hatte, jetzt war alles raus. Er würde sich dem stellen, was auch immer auf ihn zukommen würde.
Mühsam stemmte sich der dunkelhaarige Millionär auf die Beine. Er fühlte sich im Augenblick wie der einsamste Mensch der Welt.
„Alfred?“
Keine Antwort. Bruce wunderte sich, dass das Haus so still war. Er legte den Kopf schief und lauschte.
Er musste allein im Haus sein.
Bruce seufzte. Ihm war ganz klar, wieso er sich trotz seiner Familie und Freunde allein fühlte. Er vermisste Clark. Der dunkelhaarige Millionär wusste, dass Clark seine Stimme und seinen Herzschlag von überall auf der Welt hören konnte. Clark würde immer kommen, wenn Bruce ihn rief.
Bruce machte es traurig, dass Clark seinen Herzschlag hören konnte, aber nicht wahrnahm, was sein Herz wollte. Und selbst wenn, so würden er und Clark trotzdem nie mehr als Freund sein. Bruce seufzte traurig. Ihre Freundschaft musste reichen.
„Kal-El, komm bitte zu mir.“
Clark fuhr im Bett hoch, als er seinen Namen hörte. Nur Sekunden später flog er aus dem Fenster.
Der dunkelhaarige Millionär verließ den Fitnessraum, tastete sich langsam die Treppe hoch und ging zur Haustür. Als es nur eine Sekunde später klingelte, öffnete Bruce die Tür. Er machte schnell ein paar Klicklaute und erkannte Clark.
Superman hatte sich hinter einer Hecke wieder in Clark verwandelt bevor er klingelte. Clark rieb sich am Hinterkopf. „Darf ich reinkommen?“
Der dunkelhaarige Millionär musste sich zusammenreißen, Clark nicht um dem Hals zu fallen. Erst jetzt merkte er, wie sehr er ihn vermisst hatte. Clark fiel gleich auf, dass Bruces Augen zu einem kraftlosen Hellblau verblasst waren. Dass sein Freund ein bisschen blass und kränklich wirkte. Er roch auch, dass Bruce vor kurzem Sport gemacht hatte. Clark wusste nicht wieso, er sog Bruces Duft, gemischt mit Schweiß, tief in sich ein. Ihm gefiel es, auch wenn er nicht wusste wieso.
Bruce wusste durch die Klicklaute wo Clarks Hand war und zog ihn mit sich.
„Ja natürlich, komm rein.“
Clark konnte gerade noch die Tür hinter sich zuschlagen, als ihn Bruce ins Wohnzimmer zog.
Bruce ließ sich auf einen Sessel fallen, Clark setzte sich aufs Sofa.
„Wie geht es dir? Wo sind die anderen?“
Clark hatte beschlossen, nicht über Jason, die Stadt, den Blooder oder Joker zu sprechen.
„Wo die anderen sind weiß ich nicht.“ Bruce seufzte, fuhr sich durch seine verschwitzten Haare. „Mir geht es nicht so besonders. Ich bin jetzt blind.“
Der Journalist suchte gleich nach dem Herzschlag der andern. Dick und Alfred ging es gut. Trotzdem stimmte etwas nicht. Alfred würde Bruce nie allein lassen.
„Bruce, es tut mir leid.“ Clark ballte seine Hände zu Fäusten. Es machte ihn wütend, dass Bruce nicht mehr sehen konnte. „Was ist passiert?“
Bruce erzählte mit tieftrauriger Stimme von der Infektion, die seine Körper angegriffen hatte, von den Instrumente, die nicht steril gewesen waren. Clark fragte Bruce, wie er zurechtkomme.
Bruce zuckte mit den Schultern. „Ich trainierte jeden Tag, seit ich an dieser Erkrankung leide. Mach dir keine Sorgen, ich komme schon klar.“
Clark nickte nur, machte sich aber trotzdem Sorgen um Bruce. Er beschloss, immer ein Ohr auf ihn zu haben.
Der Journalist wollte gerne Bruce auf das Gefühl für ihn ansprechen, aber er erzählte, was er in letzter Zeit gemacht hatte. Er erzählte ihm von seinem Kampf in Sokovia mit den Avengers gegen Ultron. Bruces Gesichtsausdruck wurde besorgt, als er von Iron Mans Kampf hörte, was Clark nicht gefiel. Als Bruce hörte, dass Lois Clark betrogen hatte, wollte er sie nur schlagen. Trotz Supermans Macht löste Clark in Bruce immer den Wunsch aus, ihn zu beschützen. Er war gleichzeitig eifersüchtig und wütend auf Lois, weil sie eine Chance gehabt hatte, mit Clark glücklich zu sein, und sie hatte sie weggeworfen.
Da Bruce selbst am besten wusste, wie sich ein gebrochenes Herz anfühlte, empfand er für Clark nur Mitgefühl. Clark fühlte sich schlecht als unendlicher Schmerz und gleichzeitig Mitgefühl in den blassblauen Augen aufblitzte. Der Journalist wünschte, dass er seine Verhaltenstherapie früher gemacht hätte. Jetzt hatte er kein Problem mehr mit Homosexualität. Er hatte seine Homophobie vollkommen abgelegt, ihm war bewusst, wie dumm sein Verhalten gewesen war.
Clark tat unendlich leid, dass er Bruce allein gelassen hatte, ihn verletzt und ihm das Herz gebrochen hatte. Auch war er besorgt über Bruces kühle Art. Als Clark überlegte, wie er das Eis brechen könnte, hörte er Bruces Magen knurren.
„Hast du heute schon etwas gegessen?“ frage Clark besorgt.
Bruce schüttelte den Kopf.
„Wie wäre es, wenn du duschen gehst und ich mache unterdessen etwas zu essen?“ fragte Clark mit schiefgelegtem Kopf.
Bruce seufzte, rieb seinen Bauch. „Gute Idee. Ich habe nicht einmal bemerkt, was für einen Hunger ich habe.“
Clark musterte Bruce und fragte verlegen: „Brauchst du Hilfe im Bad?“
Bruce sprang auf, sein Kopf war flammenrot angelaufen und er hob abwehrend die Hände. „Spinnst du? Nein. Ich komme besser allein klar.“
Clark blickte Bruce nach, der langsam aus dem Wohnzimmer ging ohne sich zu stoßen. Als dem Journalisten klar wurde, was er gefragt hatte, lief er ebenfalls rot an und ging in die Küche. Der Journalist kochte Nudeln für Bruce. Er behielt Bruce beim Kochen die ganze Zeit mit dem Röntgenblick im Auge.
Clark verstand nicht, wieso ihm jetzt erst auffiel, wie gut Bruce aussah.
„Besonders sein wohlgeformtes Hinterteil. Verdammt sexy“, dachte Clark und deckte für sich und Bruce den Tisch. Als ihm bewusst wurde, was er dachte, schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Oh Gott.“
Bruce brauchte lang im Bad, weil sich noch rasieren musste. Er kam eine halbe Stunde später umgezogen in die Küche, wo Clark auf ihn wartete.
Bruce setzte sich Clark gegenüber an den Tisch. „Das riecht richtig gut.“
„Ich hoffe, es schmeckt. „Clark begann langsam zu essen.
„Lecker.“ Bruce schlang die Nudeln hinunter als habe er seit Tagen nicht gegessen. Clark fiel auf, dass Bruce trotz seiner Blindheit keine Hilfe brauchte. „Du brauchst echt keine Hilfe.“
„Nee, ich habe mit Alfred in letzten Wochen geübt“, murmelte Bruce mit vollem Mund.
Clark nickte, fragte sich, ob Bruce jemals geglaubt hatte, dass die OP ihm helfen könnte. „Hatst du je daran geglaubt, dass die OP dich heilen kann?“
Der dunkelhaarige Milliardär hatte schon wieder den Mund voll, nickte, schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern, sah Clark ratlos an.
„Du weißt es nicht?“ fragte Clark.
Bruce nickte, schluckte die letzte Nudel hinunter. Clark fragte sich, was Bruce jetzt mit seinem Leben anfangen wollte. „Weißt du schon, was du jetzt machen willst?“
Der dunkelhaarige Milliardär machte ein paar Klicklaute, stellte fest, dass sein Teller leer war. „Nein. Ich weiß nur, was ich nicht will.“
„Und was möchtest du nicht mehr, Bruce?“ fragte Clark, hoffte, dass er nicht zu den Dingen gehörte, die Bruce nicht mehr haben wollte.
Bruce legte sein Besteck weg, fuhr sich nachdenklich über sein Kinn. „In meinem neuen Lebensabschnitt wird es keinen Platz für Batman geben. Das ist ein für alle Mal vorbei.“
„WAS?“ entfuhr es Clark. Bruce konnte sich das Gesicht seines Freundes gut vorstellen.
„Ich bin nicht mehr in der Lage, Batman zu sein. Und ich möchte meiner Familie meinen Verlust ersparen.“ Bruce seufzte traurig, drehte seinen Kopf dahin, wo er Clarks Gesicht glaubte. „Und dir auch, Clark.“
Clark klappte der Mund auf, er brachte kein Wort heraus.
Bruce wollte nicht weiter darauf eingehen, sprach einfach weiter: „Ich möchte nicht mehr zurück nach Wayne Manor und Gotham City. Damit verbinde ich zu viele schlechte Erinnerungen.“
„Wo möchtest du denn leben?“ fragte Clark, erhob sich, nahm die Teller und stellte sie in die Spüle.
„Ich würde gerne in London bleiben. Oder zurück nach Japan oder China. Ich weiß noch nicht. Es kommt auch darauf an, was Alfred und Tim wollen.“ Bruce erhob sich, schob seinen Stuhl zurück an den Tisch. Zusammen gingen Clark und Bruce zurück in Wohnzimmer, setzten sich aufs Sofa.
„Ich weiß eine Sache, die ich möchte.“
Clark sah Bruce fragend an, dann fiel ihm ein, dass dieser nicht sehen konnte und er fragte: „Was ist das?“
„Ich möchte einfach nur Bruce sein. Nicht der Sohn meiner Eltern oder Batman. Nur Bruce.“ Bruce ließ sich tief ins Sofa sinken.
„Du musst nicht das Gewicht der ganzen Welt alleine tragen.“ Clark legte seine Hand auf Bruces Schulter. Bruce sah in die Richtung, wo er das Gesicht seines Freundes vermutete. „Du bist, wer du willst, Bruce.“
Der dunkelhaarige Milliardär brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Das wäre schön, wenn ich das könnte.“
„Bruce, ich weiß, dass du mich liebst“, sagte Clark mit sanfter, freundlicher Stimme. Er zog seine Hand nicht weg von Bruces Schulter.
Bruces Lächeln verblasste augenblicklich. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Er erstarrte, seine Gedanken rasten, sein Herz hämmerte in seiner Brust.
Sekunden später kamen Alfred, Ace und Dick mit mehreren Tüten ins Wohnzimmer und fragten gleichzeitig: „Was will denn der hier?“ Ace sprang vor, begann wütend zu bellen und zeigte alle seine Zähne.
Clark zog seine Hand weg, blickte in die wütenden Augen von Dick. Dann in die von Alfred, in denen sich Liebe, Wut und Hass mischten, Sorge und der Wille, Bruce vor allem zu schützen.
Das riss Bruce aus seiner Erstarrung. Er blickte in die Richtung von Ace. „Aus, Ace! Komm her.“
Ace hörte auf zu bellen, ging zu Bruce, sprang aufs Sofa und legte sich ihm halb in den Schoß.
„Clark ist auf meinen Wusch hier“, sagte Bruce. Ihm war auf einmal schlecht. Alfred nickte, merkte aber, dass es Bruce nicht gut ging, legte ihm die Hand gegen die Stirn. „Geht es dir nicht gut?“

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