
Chapter 36
Bruce hatte es mit einiger Mühe geschafft, sich aus Alfreds und Dicks Umklammerung zu lösen ohne die beiden zu wecken. Der dunkelhaarige Milliardär hatte sich ins Bad geschlichen und umgezogen.
Er schrieb schnell einen Zettel für Alfred, verließ das Zimmer mit Ace.
Bruce lief mit Ace die Themse entlang, rief dabei Oliver Queen an und fragte, ob er sein Haus in London benutzen könne.
Oliver meinte, das sei kein Problem.
Da er mit ein paar Freunden auch in London sei, könnte sie sich doch das Theaterstück Harry Potter and The Cursed Child ansehen.
Zwei Stunden später hatte Bruce schon 20 Kilometer geschafft. Ace hatte eine unglaubliche Ausdauer für einen kleinen Hund und hatte gut mitgehalten bis zu 18 Kilometern.
Erst dann begann er zu jammern.
Bruce hatte ihn auf dem Arm genommen und Ace in seine Jacke geschoben, da hatte sich der kleine Hund erschöpft zusammengerollt.
Der dunkelhaarige Milliardär beschloss, noch eine kleine Runde durch dem Hyde Park zu laufen um sich ganz auszupowern.
Es fühlte sich einfach gut an zu laufen, ohne über seine Probleme weiter nachzudenken.
In Park kaufte er an einem kleinen Imbiss ein Sandwich und eine Flasche Wasser und teilte sich beides mit Ace.
Ace leckte sich glücklich über sein Maul und leckte Bruces Finger ab.
Der kleine Hund war glücklich bei Bruce zu sein.
Der dunkelhaarige Milliardär war gegen zehn Uhr wieder zurück im Hotel und fuhr gleich mit dem Aufzug in sein Stockwerk.
Alfred und die Jungs warteten schon auf ihn.
Sie wollten zusammen essen gehen um die nächsten Schritte zu besprechen.
Bruce verschwand im Bad bevor Alfred zu einem Vortrag ansetzen konnte. Eine halbe Stunde später ließen sie sich Essen aufs Zimmer kommen, da Ace nicht mit ins Restaurant durfte.
Der dunkelhaarige Milliardär teilte sein zweites Frühstück wieder mit Ace.
Alfred warf ihm einen missbilligenden Blick zu.
Er hielt nichts davon, dass Bruce sein Essen mit Ace teilte, sagte aber nichts dazu.
„Was ist bei der Untersuchung herausgekommen?“ fragte Tim, der mit Conner auf dem Boden saß und mit ihm ein Sandwich teilte.
Bruce seufzte, kraulte Ace hinter den Ohren.
„Die Chance auf Erfolg liegt bei 19,08 %.“
Dick, Conner und Tim starrten Bruce geschockt an und sagten gleichzeitig: „Mein Gott!“
„Die Chance steht schlecht. Aber es gibt immer noch eine kleine Chance auf Heilung“, sagte Alfred erneut um den anderen Mut zu machen.
Er selbst glaubte nicht an seine eigenen Worte.
„Vor der OP muss ich meinen Stress-Level senken. Das wird die Chance auf 29 % erhöhen. Die OP ist in fünf Wochen.“ Bruce klang ruhig und gefasster als auch schon.
Als Bruce die angespannten Gesichter seiner Familie sah, sagte er ganz ruhig: „Ich habe mich vom Tag an, als ich von meiner Erkrankung erfuhr, darauf vorbereitet, vielleicht zu erblinden.“
Dick und Tim tauschten einen langen besorgten Blick aus.
Auch Conner, für den Bruce immer mehr ein Vater gewesen war als Clark, machte sich Sorgen.
„Hey Leute, ich kann eine Klicksonar-Technik.
Mit ihr kann ich mich wie eine Fledermaus in der Umwelt orientieren. Durch mehrmaliges Schnalzen oder Klicken lässt sich ein Objekt abtasten.
So erhalte ich Informationen über Größe und Form eines Objekts.
Und ich kann Blindenschrift lesen und schreiben.
Nicht zu vergessen, habe ich durch Batman jahrelange Übung, mich ohne Licht zu bewegen und zu kämpfen“, sagte Bruce und wechselte von einem Augenblick zum anderen das Thema. „Oliver hat uns angeboten, dass wir bei ihm wohnen können. Packt eure Sachen zusammen, wir ziehen um.“
Eine Stunde später kam Oliver zusammen mit Barry in einer Limousine um Bruce, Alfred, Ace und die Jungs abzuholen. Oliver machte gleich einen Witz über Bruce und seine Iron Man- und Captain America-Gepäck, was ihm sogleich einen bösen Blick von Tim, Alfred und Bruce einbrachte.
Als Oliver die ganzen Rosen erblickte, verschlug es ihm die Sprache, denn auch diese mussten alle mit.
Olivers Haus lag eine bisschen außerhalb von London. Das Haus war weiß und hatte viel Glas. Da Olivers Haus nur für ihn, Roy und eine paar Freunde ausgelegt war, mussten sie sich die Gästezimmer teilen. Barry teilte sich ein Zimmer mit seinem Neffen Wally.
Tim und Conner teilten sich einen Raum, sowie Ace, Bruce und Alfred. Oliver lud Bruce, Alfred und die Jungs auch zu dem Theaterstück Harry Potter and The Cursed Child ein.
Ace war nicht so begeistert alleine zu bleiben. Bruce legte Ace zusammen mit seinem Batman Stofftier aufs Bett und streichelte ihm sanft über den Kopf.
Tim und Conner, beide Harry Potter-Fans, versanken vollkommen in dem Stück. Auch Barry, Alfred, Wally und Oliver fanden es super. Oliver versuchte den ganzen Abend, sich an Bruce heran zu machen, bis sich Alfred zwischen sie setzte.
Bruce seufzte genervt, versucht dem Stück etwas abzugewinnen, aber er fand die Handlung ein bisschen flach. Zu konstruiert. Aber er war froh, dass es kein Batman-Stück war. Ihm wurden schlecht bei dem Gedanken an einen singenden und tanzenden Batman. Am besten noch mit allen, Robin und Superman. Bruce schüttelte nur den Kopf bei diesen Gedanken.
Nach dem Stück gingen sie alle zusammen essen.
Nach Bruces morgendlichem Sport besprachen sie beim Frühstück, was sie heute machen wollten.
Barry, Wally, Tim und Conner wollten zum Bahnhof Kings Cross, Station Platform 9 ¾, zum Shop und zum Schluss noch die Harry Potter-Set Tour machen. Bruce und Oliver wollt sich eine Robin Hood Ausstellung an sah. Bruce schlossen sich Oliver an, und Alfred – der Bruce nicht aus den Augen ließ - kam gleich mit.
Am letzten Tag von Barry, Wally und Oliver beschlossen sie, alle das Sherlock Holmes-Museum zu besuchen. Später am Abend flogen Barry, Wally und Oliver mit dem Nachtflug zurück in die USA.
Oliver hatte Bruce die Schlüssel in die Hand gedrückt und gesagt: „Mein Haus ist dein Haus. Bleibt so lange ihr wollt.“ Bruce solle den Schlüssel einfach in den Briefkasten werfen, wenn sie abreisten.
Barry hatte Bruce umarmt und ihm alles Gute gewünscht für die OP. Oliver hatte ihm liebevoll auf die Schulter geklopft und gewünscht, dass Bruce wieder gesund wird.
In den nächsten Tagen machten sie alle zusammen mehrere Tagesausflüge nach London um sich Großbritanniens Nationalmuseum, das Tate Modern, das weltberühmte British Museum und das Natural History Museum anzusehen. Die Museen nahmen einen Großteil der Woche in Anspruch, weil Alfred und Bruce sich immer viel Zeit nahmen, um sich alles an zusehen.
Dick und Tim langweilten sich, aber sie wollten mit Bruce Zeit verbringen. Ohne den ganzen Stress ging es Bruce immer besser.
Dick schlug vor, dass sie auf den Spuren von Jack the Ripper wandeln könnten. Sie nahmen an einer Führung durch das East End teil, hatte merklich Spaß dabei. Sie machten eine nächtliche Kutschenfahrt und bewunderten die Altstadt.
In den nächsten Wochen besahen sie sich den Buckingham Palace, das Westminster Abbey, den Big Ben und die Gemäldegalerien der National Gallery. Alfred hatte viel über London zu erzählen, besonders, als sie im Tower oft London die Kronjuwelen in den Schaukästen bewunderten. Alfred kannte jedes Stück beim Namen, kannte seine Story und teilte sie den Jungs auch mit.
In der letzten Woche zeigte Alfred seinen Freunden die Parks der Stadt wie Hyde, Regent’s, Richmond, St James's, Victoria Park und Hampstead Heath.
Am letzten Abend, bevor Bruce ins Krankhaus musste, fuhren alle mit dem London Eye. Dick und Tim bewunderten wie kleine Kinder die Lichter der Stadt. Auch Bruce fand das Lichtermeer wunderschön und hoffte, dass er es nicht zu letzten Mal sah. Es erinnerte ihn an Metropolis. Er nahm sich vor, sich nach der OP mit Clark zu vertragen. Er vermisste ihn. Auch wenn es immer noch wehtat, wollte Bruce Clark nicht verlieren.
Am Morgen gingen sie ins St Bartholomew’s Hospital. Bruce dachte, als er den Untersuchungsraum betrat, an den Ort, wo sich Holmes und Watson zum ersten Mal getroffen hatten. Alfred legte ihm die Hand auf die Schulter und brachte ein schwaches Lächeln zustande als er sagte: „Es wird alles gut, Bruce. Wie sind alle bei dir."
Bruce nickte stumm. Er wusste im tiefsten Herzen, dass es nur leere Worte waren.
Er hatte sich auf diesen Tag jahrelang vorbereitet. Trotzdem hatte Bruce Angst. Der dunkelhaarige Milliardär versuchte sich zu entspannen, als ihn der Arzt untersuchte.
„Ihre Werte haben sich in den letzten Wochen sehr verbessert, Mr. Wayne. Ihre Chance hat sich auf 64 % erhöht.“
Bruce nickte, spürte, wie sich Alfreds Hände fest in seine Schultern klammerten und murmelte: „Das ist gut.“