
Chapter 29
Flughafen von Gotham City
Tony sah mit leicht geöffnetem Mund verträumt den beiden Männern nach, bis sie in der Menschenmenge verschwunden waren. Der dunkelhaarige Erfinder hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, aber jetzt hatte Amors Pfeil ihn mitten ins Herz getroffen.
Er fühlte sich, als habe ihn Mjolnir am Kopf getroffen, als ihm mit Schrecken klar wurde, dass er nicht einmal den Namen des Mannes wusste, der sein Herz gestohlen hatte.
Pepper zerrte Tony weiter zu ihrem Anschlussflug nach New York. Tony hörte keine Worte, er schwebte wie auf Wolken hinter Pepper her. Er fragte sich, wie der Mann mit diesen wunderschönen mitternachtsblauen Augen hieß. Vage kam ihm der Mann bekannt vor, aber er konnte sich nicht erinnern woher.
Nach weiteren fünf Stunden waren Tony und Pepper in New York. Pepper fuhr gleich weiter zu Stark Industries. Tony fuhr mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit zurück zum Avengers Tower.
Der dunkelhaarige Erfinder stürmte gleich in seine Werkstatt, um Nachforschungen über den Mann anzustellen. Er stürmte vorbei am überraschten Steve, der Tony noch nie so verträumt gesehen hatte.
Tony eilte zu seinem Arbeitstisch, der von den Bauplänen von Iron Man-Anzügen übersät war, fuhr gleich seinen Laptop hoch. Er wurde von den drei Roboterkatzen Friday, Vision und Jarvis begrüßt – letztere benannt nach seinem Butler.
Friday war eine gold-silber-gestreifte Katze, die in seinen Schoß sprang und sich an ihn kuschelte. Tony streichelte sie sanft hinter den Ohren. Jarvis sprang auf seine Schulter. Er war ein kleiner nachtblauer Kater, der seinen Kopf glücklich schurrend an Tony rieb.
„Hallo J, ich habe dich auch vermisst.“
Vision, ein grausilberner Kater, schmiegte sich um sein Bein, sprang auf den Tisch und rollte sich neben dem Laptop. Der dunkelhaarige Erfinder saß ratlos vor dem Bildschirm, wusste nicht, wonach er suchen sollte.
Gedankenverloren zog Tony seine Kette aus seinem Hemd. Ein Batarang hing daran, die Ecken waren abgerundet, so konnte er sich nicht verletzen. Der dunkelhaarige Erfinder trug den Batarang seit dem Tag, als Batman ihn aus der Wüste gerettet hatte.
Batman hatte ihm den Batarang gegeben, um ihn immer daran zu erinnern, ein besserer Mensch zu sein. Tony seufzte verträumt, als er über die Begegnung mit diesem wunderbaren Mann nachdachte.
„Bruce“, murmelte Tony, als ihm wieder einfiel, wie der alte Mann ihn genannt hatte.
Jarvis und Vision sahen ihn fragend an. Friday kuschelte sich dicht an Tonys warmen Bauch und schurrte.
„Mein Traummann“, seufzte Tony verliebt, tippte den Namen ein. Jarvis und Vision sahen sich fragend an, sie hatten beide bemerkt, dass Tony verliebt war.
Der dunkelhaarige Erfinder erstarrte, als er in der Bildersuche Bruces wunderschönes Gesicht sah. Er seufzte, streichelte Jarvis und Vision. „Ist er nicht wunderschön?“
Leider waren auf keinem der Bilder die Augen des Mannes zu sehen.
Jarvis und Vision miauten besorgt, schmiegten sich an ihren liebeskranken Freund.
Tony begann, alles, was er über Bruce Wayne finden konnte, zu lesen. Er war überrascht zu lesen, dass Bruce drei Söhne hatte. Sein Sohn Jason Todd war bei einem Unfall gestorben.
Tony klappte der Mund auf, als er las, dass Bruces Eltern ermordet worden waren. Er musste an seine eigenen Eltern denken. Eine weitere Parallele zwischen ihren Leben fiel ihm auf: sie beide waren von ihren Butlern aufgezogen worden.
Tony sah ein Bild von Bruce als Kind in Alfreds Armen. Da fiel ihm auf, wie ähnlich er Jarvis sah. Jarvis kam in dieser Sekunde mit Tee und Keksen für Tony und Futter für die Katzen. Er blickte ihm über die Schulter. „Das ist ja Bruce.“
„Hallo, Jarvis. Ich habe Bruce an Flughafen von Gotham getroffen.“ Tony räumte die Pläne beiseite, stellte das Futter auf den Tisch. Vision, Jarvis und Friday sprangen auf den Tisch und begannen, zusammen zu fressen.
„Schön, dass du wieder da bist.“ Jarvis zog einen Hocker neben Tony. „Wie geht es meinem Bruder?“
„Er war nicht glücklich, dass ich mit Bruce geredet habe. Aber ich habe auch Bruce versehentlich die Brille heruntergeschlagen“, murmelte Tony verlegen.
„Du kannst von Glück reden, dass du noch lebst. Bruce ist Alfreds Baby. Er kämpft wie eine Löwenmutter, wenn es um Bruce geht.“ Jarvis musterte Tony, sah den verträumen Blick und wie sein Ziehsohn von innen heraus strahlte.
„Du bist verliebt in Bruce Wayne.“ Jarvis schlug die Hände über dem Kopf zusammen, seufzte und legte eine Hand auf Tonys Schulter. „Wenn dir es ernst ist mit Bruce, wird es nicht leicht sein. Er hat es nicht leicht gehabt in seinem Leben. Und Alfred ist ein Übervater, er wird alles tun, um seinen Schützling zu schützen.“
Tony nickte, seufzte, sah wieder verträumt auf Bruces Bild. In seinem Kopf erklang auf einmal:
„Kann es wirklich Liebe sein“ aus „Der König der Löwen“. Tony summte leise.
Jarvis schüttelte den Kopf. Tony war vollkommen hin und weg.