
Chapter 20
Clark hoffte fast, dass Bruce seine Worte würde hören können.
Der dunkelhaarige Millionär erwachte aus einem unruhigen Schlaf mit Clarks Namen auf den Lippen. Ace begann leise zu winseln, rieb seinen Kopf an Bruces Hand und leckt darüber.
„Hey, mein Kleiner.“
Bruce nahm Ace auf den Arm um ihn zu streicheln.
Müde tastete der dunkelhaarige Millionär auf dem Nachttisch nach seiner Brille und setzte sie auf. Er brauchte Luft.
Bruce setzte Ace sanft auf dem Bett ab, erhob sich, ging zu seinem Kleiderschrank und zog sich an. Trotz der Dunkelheit fand sich Bruce ohne Mühe zurecht. Schon vor langer Zeit waren Batman und die Nacht zu seiner zweiten Natur geworden. Der dunkelhaarige Millionär schlüpfte in seine Schuhe, nahm sich die Jacke, die über dem Stuhl hing, und verließ den Raum. Ace sprang vom Bett und eilte seinem Freund nach, zog leicht an Bruces Hosenbein.
Bruce lächelte, als Ace in seine Arme sprang und ihn über die Wange leckte.
„Willst du mitkommen?“
Ace bellte begeistert und wedelte mit dem Schwanz.
„Na dann.“ Bruce ging mit Ace in den Armen die Treppe hinunter direkt zur großen Eingangstür.
Bruce ging zielsicher durch den dunklen Parkt von Wayne Manor auf den Wald zu, der hinter dem Haus lag.
Der dunkelhaarige Millionär war tief in Gedanken, streichelte geistesabwesend über Aces Kopf.
So merkten weder Bruce noch Ace, wie jemand lautlos über ihnen von Baum zu Baum sprang und ihnen folgte.
Es war Red Hood, der seit Bruces Besuch an seinem Grab ein Auge auf ihn hatte. Red Hood hatte von den Gesprächen zwischen Clark und Bruce nicht viel mitbekommen. Nur so viel hatte Jason verstanden, dass Bruce krank war, dass Clark sein Versprechen nicht gehalten und sich als der größte Hohlkopf unter dem Himmel erwiesen hatte.
Wie jede Nacht seit seinem Todestag, wachte Jason auf einer alten Eiche, von der er in Bruces Schlafzimmer sehen konnte, mit einem Nachtsichtgerät über dessen Schlaf. Als Bruce sein Schlafzimmer verließ, beschloss Red Hood, ihm zu folgen.
Nach einer guten halben Stunde verließ der dunkelhaarige Millionär mit Ace in den Armen den Wald. Bruce ging zu einer Klippe, die weit ins Meer hinaus ragte.
Bruce zog seine Jacke aus, breitete sie auf dem Gras aus und setzte sich mit Ace darauf. Von der Klippe auf konnte Bruce die Lichter vor Metropolis sehen.
Red Hood hielt an. Er konnte mit dem Nachtsichtgerät gut Bruces trauriges Gesicht sehen.
„Sieh mal, Ace. Das ist Metropolis.“
Bruce zeigte auf die andere Seit der Bucht, wo Metropolis lag.
Ace bellte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
Bruce streichelte ihm über die Ohren.
„Da lebt Clark.“
Der kleine schwarze Hund knurrte bei Clarks Namen.
„Ace, ist schon gut. Clark ist mein Freund“, sagte Bruce und fuhr Ace durch das schwarze Fell. Ace drehte sich zu Bruce und knurrte wütend, zeigte seine kleinen Reißzähne.
„Ich weiß, Clark war in letzter Zeit nicht sehr nett zu mir. Aber wir sind schon so lange Freunde. Er ist - oder besser gesagt war - mein bester Freund. Und ich liebe ihn immer noch. Auch wenn ich weiß, dass es nichts als noch mehr Schmerz für mich bedeutet“, seufzte Bruce und sank in sich zusammen.
Red Hood wäre fast vom Baum gefallen, als er hörte, dass Bruce Clark nach alle dem immer noch liebte. Halt suchend klammerte sich Jason an den Stamm. Im Stillen verfluchte er Clark.
Ace schüttelte wütend den Kopf und bellte laut als wolle er sagen: „Du spinnst doch! Er ist es nicht wert.“
Bruce musste lachen, hob Ace auf Augenhöhe. „Du verstehst jedes Wort, das ich sage, oder nicht?“
Ace nickte, leckte über Bruces Gesicht.
Der dunkelhaarige Millionär setzte Ace in seinem Schoß ab, wo dieser sich auf den Rücken drehte und zu Bruce auf sah. Geistesabwesend streichelte Bruce Aces Bauch und murmelte: „Clark, bist du jetzt bei ihr? Bist du jetzt glücklich mit ihr zusammen?“
In Red Hood zog sich alles zusammen als diese Worte hörte und er fragte sich: „Wie kann er ihn nach alle dem noch lieben?“
Einige Sekunden später kam Jason selbst auf die Antwort: Weil Bruce ganz einfach Bruce war. Der liebste, selbstloseste, beste und verständnisvollste Mensch der Welt. Red Hood hätte sein Leben darauf verwettet, dass Bruce selbst ihm vergeben würde, wenn er ihm eines Tages die Wahrheit sagen würde.
„Clark, ich hoffe, du wirst glücklich mit Lois. Ich wünsche dir trotz unseres Streits alles Gute für die Zukunft. Ich werde euch nicht im Weg stehen“, flüsterte Bruce. Es klang tief traurig.
Für Red Hood hörte es sich an, als würde sich Bruce selbst das Herz her ausreissen, darauf Fangango tanzen und es verkehrt herum wieder einsetzen.
„Ich hoffe, dass, wenn ich zurück bin aus London, dass wir dann immer noch Freunde sind. Dass du dann wieder in meiner Nähe sein kannst, auch wenn ich schwul bin“, sagte Bruce und wischte sich eine Träne weg. Ace rieb sich leise wimmernd an ihm.