
Chapter 12
Drei Tagen später.
Bruce hatte begonnen, sich in Blindenschrift zu üben.
Der dunkelhaarige Millionär trainierte auch, sich blind durch Haus und Parkt zu bewegen.
Er machte sich keine große Hoffnung auf Heilung, aber für Alfred versuchte er stark zu sein.
Er hatte mehrfach vergeblich versucht, Jason Blood zu erreichen.
Schon seit zwei Stunden schlug Bruce wütend auf eine Trainingspuppe in der Batcave ein.
Er versucht die überflüssige Energie abzubauen, die er sonst auf der Batman-Patrouille verbrannte. Alfred ließ ihn in seinen Zustand nicht auf Patrouille gehen.
Bruce spürte, wie Batman unter seiner Haute brannte, wie er große Lust hatte, in seiner Wut auf Joker oder einen anderen Gangster einzuschlagen statt auf die Trainingspuppe. Aber Bruce bekämpfte den Drang, als Batman hinauszugehen, tat, was Alfred wollte.
Alfred wusste immer, was gut für ihn war.
Das letzte Mal, als er so wütend gewesen war, war gewesen, als sich Clark als homophob deklariert hatte. Bruce, die Augen mit einer blaugrauen Augenbinde verbunden, schlug auf die Trainingspuppe ein. Die langen nächtlichen Kämpfe machten sich jetzt bezahlt. Jeder Tritt und Schlag war ein Treffer.
„Dick meint, er habe im Augenblick keine Zeit um heimzukommen“, dachte Bruce, versetzte der Trainingspuppe eine Reihe Schläge und Tritte. Der dunkelhaarige Millionär murmelte traurig: „Ich muss es ihm dennoch persönlich sagen.“
Eine weitere Abfolge von Hieben gegen die Brust war noch härter als die letzte.
„Ob Damian schon davon erfahren hat? Wenn ich ihn nur finden könnte. Es wäre besser, wenn ich es ihm persönlich sagen könnte“, knurrte Bruce, das Gesicht der Puppe verwandelte sich vor seinem geistigen Auge in das von Clark.
Bruce schlug wütend auf das Gesicht ein, verfluchte sich selber, weil er ihn liebte. Der dunkelhaarige Millionär musste an das Gespräch mit Tim denken und wurde ruhiger.
Tim war entsetzt gewesen, als Bruce es ihm gesagt hatte, hatte sich an ihn geklammert. Der Gedanke an seinen Sohn und an Alfred half Bruce, langsam und tief durchzuatmen. Tim ließ ihn nicht mehr aus den Augen und Alfred erdrückte ihn fast mit seiner Fürsorge. Er musste lächeln, dass Alfred sich immer noch so um ihn kümmerte. Er war ihm deswegen nicht böse.
„Zu allem Überfluss ruft Clark ständig hier an. Weil er wissen will, was los ist.“
Erneut blitzte Clarks Gesicht vor Bruces geistigem Auge auf, wilde Schlägen und Tritte trafen die Puppe ins Gesicht, als er wieder er an Clarks bevorstehende Hochzeit dachte. Die Angst über die bevorstehende Erblindung machte ihn noch wütender. Die letzten Schläge waren so hart, dass sie den Brustkorb der Trainingspuppe eindrückten.
Superman tauchte hinter Bruce auf wie aus dem Nichts. Er fragte leise:
„Bruce?“
„KENT!“ Bruces Wut wurde erneut entfacht, sein rechter Arm durchschlug den Brustkorb der Trainingspuppe. Der dunkelhaarige Millionär zog seinen Arm ruckartig auf dem Brustkorb.
Dabei zog er sich tiefe Kratzer am Arm zu, die Trainingspuppe fiel krachend zu Boden.
Clark starrte Bruce mit weit aufgerissenen Augen an. Er hatte seinen Freund schon lang nicht mehr so wütend erlebt.
„Was willst du?“ knurrte Bruce in bester Batman-Stimme.
Er schüttelte seinen schmerzenden Arm und ging blind, ohne an andere Trainingsgräte anzustoßen, zu einem Untersuchungstisch. Clark konnte nicht anders als Bruces Fähigkeiten zu bewundern.
Bruce warf die Augenbinde auf den Tisch, nahm ein Handtuch, wischte sich den Schweiß ab und setzte sich seine Brille auf.
Erst jetzt bemerkte er die blutigen Kratzer, seufzte und wollte sie gerade versorgen, als Alfred ihn zum Essen holte. Er sah die Kratzer und war alles andere als begeistert.
Leise Ermahnungen murmelnd säuberte und verarztete der Butler Bruces Arm ohne Clark zu beachten.
Für einen Augenblick war Clark ganz vergessen.
Bruce hielt ganz still und lächelte. Er fühlte sich wie ein kleiner Junge, wenn Alfred ihn so ermahnte.
Superman sah verwundert, wie Bruces Gesicht sich veränderte, wenn er echt lächelte. In diesem Augenblick sah Bruce Wayne aus, wie er ohne den Tod seiner Eltern aussehen würde.