
Chapter 7
Er schloss die Augen, hatte immer noch Kopfschmerzen, so sah er das Lächeln seines Freundes nicht.
Alfred sorgte mit strenger aber liebvoller Hand dafür, dass Bruce die Bettruhe einhielt. Ein paar Tage nach dieser Woche kam Bruce todmüde nach Hause. Er hatte nach viel zu langen Pressekonferenzen, mehreren Meetings und einer Vorstandsitzung auch noch eine Batman-Patrouille gehabt. Das hatte ihm den Rest gegeben. Bruce Wayne fiel wie tot ins Bett. Er war in Tiefschlaf gesunken, als sein Handy klingelte.
Bruce schnappte sich sein Handy vom Nachttisch und knurrte:
„Wer stört?“
Eine erschrockene Stimme fragte:
„Bruce?“
„Clark. Weißt du, wie später es ist?“ fragte Bruce und setzte sich stöhnend auf. „Herr Gott, was willst du um diese Zeit, Clark?“
„Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich muss dir etwas sagen. Kannst du nach Metropolis ins Diner kommen?“ fragte Clark verlegen. Als er auf die Uhr sah, stellte er fest, dass es 04.59 Uhr war.
Bruce knurrte verschlafen in sein Handy.
„Ja. Aber frühestens in einer Stunde! Und komm nicht zu spät, Kent!“
Bevor Clark etwas sagen konnte, hatte Bruce aufgelegt.
Batman flog mit dem Batwing nach Metropolis, zog sich in einer Gasse um. Als Bruce Wayne lief er zum Diner, setzte sich in eine Sitzecke am Fenster und bestellte sich einen Kaffee. Er seufzte, sah auf die Uhr und trank schon den dritten Kaffee, als Clark nach einer halben Stunde eintraf. Clark setzte sich strahlend auf die andere Sitzbank Bruce gegenüber.
„Schön, dass du gekommen bist.“
„Ja, klar“, gähnte Bruce und nahm einen großen Schluck Kaffee. „Also. Was ist so wichtig, dass du mich von meinem wohlverdienten Schlaf abhältst?“ Es war mehr ein Knurren als ein Gähnen. Bruce schob seine schwarz verspiegelte Sonnenbrille in seine Haare. Clark ging nicht auf Bruces schlechte Laune ein. Er strahlte.
„Lois hat meinen Antrag angenommen.“
Dem dunkelhaarigen Millionär entgleisten die Gesichtszüge. Entsetzen veränderte sich langsam zu endloser Traurigkeit. Bruce fühlte sich, als werde ihm sein Herz aus dem Leib gerissen. So, als würde er seine Eltern noch einmal sterben sehen. Clark wurde todblass. Er konnte hören, wie Bruces Herz ein paar Herzschläge aussetzte und sah den Schmerz in Bruces Augen. Bevor Clark etwas sagen konnte, verschloss sich Bruce, schloss den Schmerz tief in seinem Herzen ein. Es kostete den dunkelhaarigen Millionär übermenschliche Kraft, aber er schaffte es, eine Maske aufzusetzen. Er zwang sich zu lächeln.
„Das ist großartig, Clark. Ich freue mich für dich. Aber wieso hast du mir das nicht einfach am Handy gesagt?“
Clark war vollkommen überfordert und sagte das Erstbeste, das ihm einfiel:
„Ich möchte, dass du mein Trauzeuge bist.“
„Tut mir leid, Clark. Dafür werde ich keine Zeit haben. Ich verreise für fünf Monate geschäftlich“, sagte Bruce und legte das Geld für den Kaffee auf den Tisch. Dann stand er auf, setzte seine Sonnenbrille wieder auf. Das alles war mehr als er ertragen konnte. Bevor Clark noch etwas sagen konnte, eilte Bruce aus dem Diner, zog sich um und schwang sich in das Batwing. Der Reporter rannte Bruce nach, aber dieser war schon in den Schatten der Nacht verschwunden.
Batman flog zurück nach Gotham City. Müde kletterte er aus dem Batwing. Er ließ Maske und Umhang einfach zu Boden gleiten, Handschuhe und Gürtel flogen hinterher. Die Platten der Rüstung und die Stiefel lagen auf dem Weg zur Treppe auf dem Boden. Bruce trug jetzt nur noch seinen Stoffanzug, den er unter Rüstung trug. Der dunkelhaarige Millionär stolperte benommen die Treppe hoch zum Schlafzimmer. Er ging wie von einem Autopiloten gesteuert. Bruce warf den Stoffanzug zu Boden. Er zog ein schwarzes Shirt und eine Unterhose an, warf sich aufs Bett. Er legte seine Sonnenbrille auf den Nachttisch.
Bruce drückte sein Gesicht in die Kissen, aber er weinte nicht. Der dunkelhaarige Millionär hatte schon lange keine Tränen mehr. Er zog sich die Decke über den Kopf, rollte sich zu einem kleinen Ball des Schmerzes zusammen und klammerte sich an seine Kissen.