Le Mondial

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Le Mondial
Note
Die Rechte an den Figuren dieser Geschichte liegen beim ZDF und der Neuen Deutschen Filmgesellschaft. Die Geschichte bzw. die Handlungen sind mein Eigentum.
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Kapitel 16

Der Himmel über Schwerin färbt sich in der Abenddämmerung zartrosa und die Vögel in den großen Ulmen vor dem Haus in der Mozartstraße 17 geben noch einmal ihr abendliches Konzert, bevor sie sich zu späterer Stunde dann zu ihren Nestern aufmachen. Durch das offene Fenster im zweiten Stock des Wohnhauses klingen Stimmen und leise Musik. In der Wohnung duftet es nach orientalischen Gewürzen und gelegentlich hört man Geschirr klappern.

Uli Kersting, ihres Zeichens eine der besten Köchinnen der Stadt, steht in der Küche und bereitet eine Shakshuka vor, während Eva de Vries mit einer Flasche Bier neben ihr am Herd steht und fasziniert dabei zuschaut, mit welch koordinierten Bewegungen Uli die Zutaten für das israelische Gericht vorbereitet. Uli bewegt sich mit einer fast tänzerischen Leichtigkeit durch ihre Küche - keine ihrer Bewegungen ist unbedacht oder zögerlich. Im Nu hat sie die erste Stufe der Zubereitung in der Pfanne erledigt und stellt sodann die Pfanne zum langsamen Garen in den Ofen.

“So”, sagt Uli und wischt sich die Finger an ihrer behelfsmäßigen Schürze aus einem Geschirrtuch ab. “Das braucht jetzt erst mal ‘ne Weile. Sollen wir…” - doch sie kann ihren Satz nicht beenden, weil Eva einen Schritt auf sie zu macht und sie mit beiden Armen umschlingt.
Ihre Lippen berühren sich und einen Augenblick später gleitet Evas Zunge über ihre Unterlippe und bittet um Einlass. Uli seufzt leise auf und lässt sich in den Kuss fallen, der zu Beginn noch zärtlich und tastend ist, sich dann aber in eine Leidenschaft hineinsteigert, die ihre Knie weich werden lässt.
Erst als beide Luft holen müssen, können sie voneinander lassen. Uli lehnt ihre Stirn an die von Eva, noch immer ein wenig atemlos. Sie lächelt.

“So schön kann es sein, für dich zu kochen”, sagt sie leise. “Das sollten wir öfter machen.”

“Sehr gerne”, erwidert Eva, deren Atem ebenfalls noch schneller als üblich geht. “Wir müssen das unbedingt etablieren.”

“Komm, lass uns ins Wohnzimmer gehen, das Essen dauert eh noch eine Weile”, sagt Uli und greift nach Evas Hand, um sie mit sich ins an die Küche angrenzende Wohnzimmer zu ziehen. Dort lässt sie sich auf das dunkelgrüne Sofa fallen und Eva tut es ihr gleich. Leise klingt Wild Horses von The Gardener & The Tree aus der Stereoanlage und eine Weile sitzen die beiden Frauen einfach nur nebeneinander und genießen die Musik. 

Eva spielt mit geschlossenen Augen mit Ulis Haarsträhnen, die sich aus dem Dutt gelöst haben, den sie sich vorm Kochen gebunden hatte. 
Uli dreht den Kopf nach links und betrachtet mit einem Lächeln das Seitenprofil der blonden Frau, die sie vor einigen Wochen noch für arrogant, überheblich und überhaupt einfach unausstehlich gehalten hatte. 

Die Frau, die als Hotelchefin ins Mondial gekommen war und begonnen hatte, radikale Änderungen regelrecht durchzudrücken . Wie hatte sie sie verabscheut, sich gefragt, warum ausgerechnet jemand wie Eva de Vries in ein kleines Hotel wie das Mondial geschickt worden war, um dort ‘andere Seiten aufzuziehen’. Aber nach und nach hatte sie Eva immer besser kennengelernt und sich irgendwann - den Zeitpunkt konnte Uli nicht mehr genau bestimmen - in sie verliebt. Bei dem Gedanken daran, wie sie Eva in einem Überschwang von Ärger und Gefühlen in der Hotelküche geküsst hatte, verdreht sie die Augen. Was war da bloß in ihr vorgegangen? Dann aber gleiten ihre Gedanken zurück zu dem Abend, der alles, aber auch wirklich alles verändert hatte. 
Der Abend, an dem sie bis in die frühen Morgenstunden mit Eva gemeinsam die Schlacht - und ja, es war eine regelrechte Schlacht gewesen, nämlich eine in der Küche - um das Mondial gekämpft und tatsächlich gewonnen hatten. Sie hatte es genossen, mit Eva gemeinsam zu kochen - auch wenn diese, was die Arbeit in der Küche anging, sehr anstrengend gewesen war. Uli grinst bei dem Gedanken daran, wie ungelenk Eva den Speck geschnitten und es außerdem geschafft hatte, eine gesamte Palette mit rohen Eiern auf dem Fußboden der Küche zu verteilen. 
Die schönste Zeit war die des Aufräumens gewesen, und außerdem der Sonnenaufgang alleine mit Eva am See. Beim Gedanken daran, wie sie miteinander zu einer unhörbaren Melodie getanzt hatten, spürt Uli wieder das bekannte Flattern im Bauch - wie von einer ganzen Armada von Schmetterlingen.

Sie lässt ihre Hand auf Evas Oberschenkel gleiten und drückt ihn zärtlich. Eva öffnet die Augen und lächelt. “Kann dieser Abend bitte nie aufhören?”, fragt sie, während sie Ulis Hand mit ihrer eigenen umschließt. 

“Das wär’ mir mehr als recht”, erwidert Uli. “Aber wenn du willst, können wir noch ganz viele solcher Abende haben, nur du und ich. Naja, und vielleicht irgendwann auch Ivy.” 

Noch bevor sie den Satz beendet hat, wird ihr bewusst, was sie da gerade gesagt hat. Sie hat auf einmal das Gefühl, der gesamte Inhalt ihres Bauchs befände sich im freien Fall - wie würde Eva reagieren? War sie mit dem Gesagten und der damit verbundenen, unausgesprochenen Frage zu schnell vorgeprescht? Aber noch ehe Uli sich mehr in ihre Zweifel hineinsteigern kann, reagiert Eva auch schon.

“Was willst du mir damit sagen?”, fragt sie mit einem warmen Lächeln. “Dass das mit uns beiden was Ernstes ist?”

“Äh,...ja?”, antwortet Uli zögerlich. “Also für mich zumindest, für dich nicht? Wenn dir das zu schnell geht, musst du das nur sagen, dann können wir…”

Eva legt ihr einen Finger auf die Lippen. “Nein, Uli. Das geht mir überhaupt nicht zu schnell. Ich sehe das genau so. Du und ich, gemeinsam.” Sie lächelt und legt ihre Hand an Ulis Wange. “Du bist mir sehr wichtig, Uli Kersting. Und ich will mit dir gemeinsam in die Zukunft gehen.”

Uli lächelt, bevor sie Eva einen zärtlichen Kuss auf die Lippen gibt. Gerade als sie sich anschickt, auf Evas Schoß zu klettern und sie mit beiden Armen fest zu umschlingen, scheppert in der Küche auch schon der altmodische Wecker, den Uli für das Essen gestellt hatte. 
Mit einem Murren lässt sie Eva los und springt vom Sofa auf, um die Pfanne mit dem Shakshuka aus dem Ofen zu nehmen. Eva steht ebenfalls auf und folgt ihr grinsend in die Küche, wo sie beginnt, die Schränke nach Geschirr zu durchforsten, um den Tisch zu decken. Nach einigen Versuchen findet sie die richtigen Schränke und beginnt, den Holztisch einzudecken. Währenddessen nimmt Uli die schwere gusseiserne Pfanne aus dem Ofen.

“Das riecht wie Urlaub!”, entfährt es Eva. Uli grinst.

“Dann hoffen wir mal, dass es auch nach Urlaub schmeckt. Die kommende Woche wird ja für uns beide wahrscheinlich eher weniger mit Urlaub zu tun haben…”

Und da ist er wieder, der Knoten in Evas Magen. Den ganzen Nachmittag über hatte sie es geschafft, die Gedanken an den morgigen Montag und das Gespräch mit Jeremy zu verdrängen, aber jetzt ist es plötzlich wieder da. Eine Sorgenfalte zieht sich über ihre Stirn. 
Uli, die gerade die Pfanne samt einer großen Kelle auf den dafür vorgesehenen Untersetzer auf den Esstisch stellen will, bemerkt Evas Gesichtsausdruck sofort. Sie stellt hastig die Pfanne ab und macht einen Schritt auf Eva zu. Mit beiden Händen umfasst sie Evas Hände und schaut besorgt in ihr Gesicht.

“Was ist denn? Hab’ ich was falsches gesagt?”

“Nein, nein, überhaupt nicht. Ich hab’ nur daran gedacht, was diese Woche alles so ansteht. Und daran, dass ich morgen Jeremy seine Kündigung überreichen muss.”

Beim Namen ihres Noch-Ehemanns und Vater ihrer Tochter bildet sich auch auf Ulis Stirn eine steile Falte und sie verzieht das Gesicht.
“Ja, da war ja noch was…aber weißt du was? Wir essen jetzt erst einmal gemeinsam und in Ruhe, und danach machen wir einen Plan. Für die kommende Woche, und generell für uns. Essen hat noch immer geholfen.” Mit diesem letzten Satz versucht sie, Eva ein Lächeln zu entlocken, und siehe da - es gelingt ihr. Wenig später sitzen die beiden beim Essen und als Eva den ersten Löffel des israelischen Gerichts probiert, kann sie nicht anders, als leise zu seufzen. 

Uli grinst. “Gehe ich richtig in der Annahme, dass es dir schmeckt?”

“Schmecken? Das ist untertrieben! Das ist absolut fantastisch, Uli!”, entfährt es Eva.

“Das freut mich”, erwidert Uli zufrieden. Sie steht noch einmal auf, um sich ein Glas Wein einschenken und will gerade für Eva eine neue Flasche Bier aus dem Kühlschrank holen, als Eva grinsend sagt: “Lass mal, ich probiere gerne einen Schluck Wein mit. Schließlich muss ich mich ja jetzt, wo ich mit einer Köchin zusammen bin, auch in die Wissenschaft des Weintrinkens einfinden.”

‘Zusammen bin’, hallt es in Ulis Gedanken nach. Sie lächelt. Ja, das war sie wohl jetzt. Sie war mit Eva de Vries zusammen . Sie zuckt lächelnd mit den Schultern und greift ein zweites Weinglas. Sie schenkt zuerst Eva, dann sich von dem kräftigen italienischen Rotwein ein und hebt ihr Glas. “Auf uns, auf die Zukunft.”
Mit einem leisen Klingen stoßen die Gläser aneinander und Uli schaut abwartend zu, wie Eva einen Schluck aus dem Weinglas nimmt. Deren Augen weiten sich einen Moment lang, dann lächelt sie.

“Der ist gut! So schön kräftig aber nicht zu bitter”, konstatiert sie. “Ich seh’ schon, mit dir werd’ ich noch zur Weintrinkerin…’

Uli lacht. “Wir werden sehen…vielleicht kannst du mich ja dann im Umkehrschluss in die Kunst des Biertrinkens einführen…”

“Sehr gerne”, erwidert Eva ebenfalls grinsend und dann wenden sich die beiden Frauen wieder ihrem Essen zu.

 

Einige Zeit später, die Pfanne mit dem Shakshuka ist mittlerweile restlos ausgekratzt, beginnt Uli den Tisch abzuräumen. Eva sitzt mit zufriedenem Gesicht am Tisch und schaut ihr zu. Als Uli jedoch anfängt, das Geschirr zu spülen, steht sie auf und scheucht sie mit fuchtelnden Händen weg.

“Los, lass mich das mal machen. Setz’ du dich hin und entspann’ dich einfach mal. Du hast die meiste Arbeit hier gemacht, jetzt bin ich dran.”

“Ja aber-”

“Nichts aber. Du setzt dich jetzt hin und ich räume hier auf. Ende der Diskussion.”

“Jawohl, Frau de Vries”, gibt Uli sich geschlagen und lässt sich auf den Stuhl plumpsen. Eva schenkt ihr noch Wein nach und macht sich dann daran, das Geschirr und sämtliches Zubehör, das Uli zum Kochen gebraucht hatte, abzuwaschen.
Uli schaut ihr grinsend dabei zu, wie sie versucht, die richtigen Schränke für das jeweilige Teil zu erraten. Nach einer halben Stunde ist die Küche wieder im Originalzustand und die beiden verkrümeln sich, jede mit einem Espresso in der Hand, wieder ins Wohnzimmer. Die Stereoanlage läuft noch immer, leise singt Leonard Cohen ‘ ...first, we take Manhattan, then we take Berlin… ’.
Nachdem die letzten Takte des Liedes verklungen sind ergreift Uli als Erste das Wort.

“Meinst du, wir sollten über morgen reden?”

“Hmpf”, erwidert Eva nur und die steile Falte auf ihrer Stirn, die Uli vor dem Essen so erfolgreich verdrängt hatte, ist wieder da. “Es ist ja nicht so, dass ich ein solches Gespräch zum ersten Mal führe”, beginnt Eva sich zu rechtfertigen. “Wenn du wüsstest, wie oft ich schon Leute hab’ rauswerfen müssen, und wie oft die dann in meinem Büro ausgerastet sind…”

“Ja, das glaube ich dir. Aber Eva, dieses Mal ist das anders. Es ist jemand anderes.”

“Verdammt das weiß ich”, fährt Eva sie an. Uli, der vollkommen bewusst ist, dass Eva nicht auf sie, sondern auf die ganze Situation sauer ist, reagiert gelassen. Sie nimmt wortlos Evas Hand in ihre.

“Entschuldige Uli, das ging nicht gegen dich. Es tut mir leid, ich wollte dich nicht ankeifen. Aber ich hab’ grad keine Ahnung, was ich tun soll, und wenn ich eins hasse, dann das Gefühl, eine Situation nicht unter Kontrolle zu haben.”
Fast muss Uli grinsen - dass Eva eine Frau war, die gerne die Kontrolle behielt, war ihr schon am ersten Tag, als sie sich kennenlernten, bewusst geworden. Sie kann sich jedoch zusammenreißen und versucht, Eva zu beruhigen. 

“Eva. Du bist immer noch du. Du bist Eva de Vries, Chefin dieses wunderbaren Hotels. Du kannst das. Du hast schon ganz andere Situationen gemeistert. Du kannst mit Menschen umgehen, du kannst Konflikte lösen und ja, du kannst auch Leuten kündigen, die nicht gut sind. Stell’ dir einfach vor, dass er einen Gast beleidigt hat oder sowas. Und denk’ nicht daran, dass er mein Mann - pardon, bald Ex-Mann ist und mich angegangen hat. Ignorier’ das doch - ”

“Das kann ich aber nicht ignorieren, verdammt noch mal!”, fällt Eva ihr scharf ins Wort. “Er hat dich geschlagen! Auf offener Straße! Ich war dabei ! Wie soll ich das ignorieren können?”

Ihre Atmung hat sich beschleunigt und ihr Gesicht ist gerötet. Sie erinnert sich daran, wie es für sie war, dabei zuzusehen, wie Jeremy Uli ins Gesicht geschlagen hatte. Sie bebt regelrecht vor unterdrücktem Zorn. “Ich hätte ihn anzeigen sollen”, presst sie zwischen den Zähnen hervor.

“Nein”, erwidert Uli sanft. Sie nimmt Evas Gesicht in ihre Hände. “Das hätte nichts gebracht. Es wäre eh nichts dabei herumgekommen und Ivy hätte ihren Vater verloren. Das hab’ ich nicht gewollt. Wenn er jetzt keinen Job mehr hat und kein Geld, wird er sich im Klaren werden müssen, was er von der Zukunft und von seinem Leben will. Ein Leben ohne mich, aber im besten Fall ein Leben, wo er für seine Tochter noch eine Rolle spielt.”

Evas Atmung beruhigt sich. “Wahrscheinlich hast du recht”, antwortet sie, jetzt wieder etwas ruhiger. “Ich werd’ das so machen, wie du sagst. Mir vorstellen, dass die Situation eine ganz andere ist und er einem Gast was aus dem Zimmer geklaut hat. Ganz einfach. Und ich werde versuchen, das Gespräch so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Die Kündigung schreibe ich noch morgen früh vor dem Frühstück.”

Uli schaut etwas irritiert und sagt dann: “Wie, vor dem Frühstück? Willst du nicht hier bei mir deinen Kaffee trinken und etwas essen? Du hast ja deinen Laptop nicht dabei…”

Da versteht Eva erst, wie das für Uli geklungen haben muss, was sie gesagt hat. “Oh Gott nein! Nein, so meinte ich das nicht! Ich meinte nur, dass ich das morgen früh noch erledigen will, bevor ich in mein Büro gehe. Natürlich werde ich hier mit dir frühstücken.”

Uli lächelt. “Na dann ist’s ja gut. Ich wollte dir nämlich morgen früh mein berühmtes Omelett kredenzen. So eins hast du noch nie in deinem Leben gegessen, das schwöre ich dir.”

“Hmmmh, das klingt verführerisch”, erwidert Eva mit funkelnden Augen. Dann wird sie aber wieder ernster. “Aber musst du nicht schon total früh aufstehen? Deine Schicht beginnt doch um sieben Uhr, oder?”

“Stimmt. Aber das hindert mich nicht daran, dir um viertel nach sechs ein Omelett zuzubereiten - schließlich musst du ja nicht ganz so früh los und kannst in Ruhe essen, wenn ich weg düse.”

“Das klingt nach einem Plan”, sagt Eva lächelnd und küsst Uli zärtlich. Doch der Kuss, der als zärtliche Liebkosung beginnt, wird immer leidenschaftlicher. Schließlich steht Uli auf und zieht Eva unter dem Refrain von All those little words mit sich in ihr Schlafzimmer.

 

Nach einer sehr kurzen Nacht will Uli ihren Handywecker, der sie pünktlich um 05:30 Uhr weckt, am liebsten an die Wand werfen. Sie grummelt leise und vergräbt ihr Gesicht wieder im Kopfkissen. Eva, die schon bei den ersten Tönen von David Bowie’s Starman aufgewacht war, grinst. Sie streicht über den Kissenberg, unter dem sich irgendwo ihre Freundin verbirgt.

“Rise and shine, meine Liebe”, flüstert sie lächelnd.

“Ich mag nicht ‘risen’ und auch nicht ‘shinen’”, antwortet Uli gedämpft. “Ich mag’ mich hier mit dir verstecken und sonst niemanden sehen.”

“Ich weiß. Das wär’ mir jetzt auch lieber. Aber wir haben uns ja heute Abend wieder”, erwidert Eva sanft.

Mit einem letzten Seufzen wirft Uli dann theatralisch das Kissen auf den Boden, in das sie sich gekuschelt hat, und steht auf. Vorher drückt sie aber noch einen Kuss auf Evas nackte Schulter, bevor sie sich dann, nackt wie sie ist - ein Pyjama in der vergangenen Nacht überflüssig gewesen - ins Bad begibt.

Eva grinst und lässt sich noch einen Moment in die Kissen fallen, bevor sie aufsteht, um in der Küche die erste Kanne Kaffee aufzusetzen, damit Uli diese gleich nach dem Fertigmachen trinken kann.


‘So könnte ich jeden Morgen aufwachen’, denkt sie und beginnt, die Bialetti mit Wasser und Kaffee zu füllen.

Sie hofft, dass die Zukunft noch viele genau solcher Morgende für sie beide bereithalten wird.

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