Welcome to the Kiramman Orphanage

Arcane: League of Legends (Cartoon 2021)
F/F
G
Welcome to the Kiramman Orphanage
Summary
Beginnt mit Angst, wird zu fluff, erhält noch einmal eine ordentliche Portion Dark zum Ende hin. Und Regenbogen.
All Chapters Forward

alter Rhythmus

Violet hatte damit gerechnet. Sie wusste Caitlyn würde Panthea begleiten. Es war trotzdem ein Schock sie in der Tür der Küche zu sehen. Violet fühlte sich als würde sie sie das erste Mal wirklich sehen. Caitlyn hatte Augenringe und wirkte fast abgemagert.

„Tut mir Leid…“ murmelte Violet und wartete auf die Ohrfeige. Stattdessen griffen zwei gewohnte zarte Hände ihr Kinn und hob ihr Gesicht. Sie analysierte jeden Kratzer und jede Wunde. „Du hast dich übergeben. War es wegen einem Schlag gegen den Kopf?“ fragte sie faktisch und nur leicht besorgt. „Nein. Ich habe nur furchtbare Kopfschmerzen. Schon den ganzen Tag über und die Tabletten helfen nicht. Sie griff in die Tasche die jedoch nun leer war.“ „Sonstige Verletzungen?“ fragte Caitlyn und Violet zeigte auf ihre Rippe. Sie hatte bereits einen blauen Fleck.

„Okay. Holt die Jacke und die Schuhe.“ Befahl sie und zerrte an Violet herum, bis sie ihr das Oberteil über den Kopf gezogen hatte. „Zieh die Hose aus, jetzt sofort!“ befahl sie mit kaltem Ton und Violet gehorchte. „Es gibt eine Tür in einen Hinterhof, er ist winzig aber reicht aus. Ich brauch Benzin oder irgendetwas anderes zündbares und ein Feuerzeug!“ befahl sie weiter und Iris verschwand blitzschnell. „Was hast du vor?“ fragte Violet verwirrt. „Ich zerstöre Beweismaterial Violet!“ fauchte Caitlyn. „Du warst selten dumm! Wenn das zu dir zurückgeführt wird, verlieren wir nicht nur das Weisenheim, sondern du landest auch vor Gericht!“ Iris erschien mit einem Feuerzeug und Panthea griff unter das Spülbecken und zog ein brennbares Putzmittel hervor.

Die Kleidung brannte lichterloh und Caitlyn hatte Recht. Es war ein winziger unnützer Hof, gut versteckt hinter einer Tür, die sich hinter einem Schrank befand. Die benachbarten Gebäude besaßen kein Fenster in diese Richtung.

„Berichte?“ fragte Vivien besorgt und Caitlyn verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und Violet bemerkte ihre dürren Handgelenke. „Ich bin Commander von einer Gruppe von Nichtsnutzen, die nur in Zaun patrouilliert, was so viel bedeuten, wie den ganzen Tag in einer Bar rumhängt zum Saufen. Außer bei Ausnahmen wie dem Fest am Hafen, wenn alle sich frei nehmen zum Spaß haben und nur wir übrigbleiben. Weder sehe ich noch Berichte noch erfahre ich etwas etwaiges.“ Sie warf Vivien einen Blick rüber. „Sie wollten mich ganz rausschmeißen, was ihnen aber nicht möglich war. Du kannst dir also vorstellen wieviel Einfluss ich noch habe.“ Ihr Blick fiel wieder auf die brennende Kleidung und Violet wurde es schlecht bei den Worten.

„Wie konnte das passieren?“ platzte es aus ihr raus und alle herumstehende blickten weg, als sich Caitlyn langsam zu Violet drehte. „Willst du die Wahrheit?“ fragte sie so ruhig, dass Violet das Herz zu rasen begann. Sie nahm ihr Schweigen als Einladung. „Ich litt an einer Depression Violet. Ich sperrte mich im Schlafzimmer ein bis mein Vater mir drohte mich einweisen zu lassen nachdem er meine Tür aufbrach. Die Obrigen waren bestürzt von meinem Fehlen, dass selbst Sevika keine intelligente Lüge mehr einfiel und sie ihr drohten ihren Arsch gleich nach meinem vor die Tür zu setzen. Sie war so allgegenwärtig die Schnauze zu halten, sonst würde Zaun jetzt nicht mehr am Verhandlungstisch sitzen. Es reichte ihnen nicht mich nur raus zu schmeißen, nein, sie nutzten die Chance auf die sie wie Aasfresser seid Minute eins warteten und nahmen mir den Rest der jemals etwas in meinem Leben bedeutete; meine militärischen Ränge mitsamt den Waffen. Sogar das von Kiramman zu Kiramman Oberhaupt vererbte Gewehr packten sie mit ein. Alles wurde zerstört. Mein Vater erlitt einen Nervenzusammenbruch. Danach drohten sie mir Sky wegzunehmen und es war das Letzte das ich in meinem Leben noch retten konnte Violet. Das und das Kiramman Geld, das nun keine Eingaben mehr hat, sondern lediglich Ausgaben in Form eines Weisenheims. Habe ich etwas vergessen? Ah ja, die Obrige Elite war so nett und setzte das Gerücht in die Welt ich hätte dich betrogen mit einer, ich zitiere ‚schmutzigen Schlampe aus Zaun. Je dreckiger sie sind, desto mehr gefielen sie mir‘. Die Piltover Aasgeier labten sich tagelang an meinem toten Körper bis sie endlich anfingen meine Existenz zu vergessen.“

Violet war kreidebleich geworden. Ihre Finger fühlten sich taub an aber das Blut rauschte unkontrolliert in ihren Ohren.

„Aber das wusste sie da.“ Caitlyn machte eine Kopfbewegung in Pantheas Richtung und Violet blickte über ihre Schulter zu der Brünetten rüber. „Du gehörst zu einem guten sauberen Haus. Sitzt bestimmt bei genügenden langweiligen Teekränzchen herum, wo das einzige Highlight der Frauen der Schmutz der Gesellschaft ist. War es so interessant, dass du beschlossen hast dich in unser Leben zu infiltrieren um in der ersten Reihe zu sitzen? Um dich beim nächsten Treffen besonders wichtig zu machen?“ Caitlyn klang eiskalt und bedrohlich und Panthea wich einen Schritt zurück. „I-ich kannte die Gerüchte ja. Und was mit deinem Haus passierte, war allgemeines Wissen dafür brauchte es keine Teekränzchen! Ich erfuhr es beim Becker beim Brötchen holen!“ jetzt keife sogar Panthea und Violet schüttelte ungläubig den Kopf. „Und ich habe euch nicht infiltriert! Dass du jedem misstraust, ist dein Problem Kiramman, aber ich fand Violet sympathisch und ich hatte etwas Mitleid und ohnehin Langeweile allein zuhause. Ich liebe Kinder und wünschte mir immer mehr doch wurde nie gesegnet. Ich bin meinem eigenen Interesse gefolgt, mehr nicht!“ Ihre Wangen färbten sich rot und Caitlyn knurrte bedrohlich.

Violet musste aus dieser Situation. Sie drehte sich um und flüchtete. Sie wusste nicht wohin und fand sich vor einer Wand im Eingangsbereich wieder. „Violet?“ Sie drehte sich panisch und vor ihr stand Ezra. Er zuckte zusammen als er sie sah. „Hey…“ flüsterte sie sichtlich überfordert. „Ich habe Scheisse gebaut Ezra.“ Der Junge umarmte sie umgehend fest und Violet klammerte sich an ihn.

„Hör zu, egal was passiert. Ich liebe dich und bin stolz auf dich okay?“ „Nein!“ wehrte sich Ezra flehend. „Sag so etwas nicht.“ „Was auch immer passieren wird, ich will, dass du das weißt.“

„Violet!“ rief Vivien über den Flur und Violet ließ von Ezra ab. „Emily!“ schrie Vivien schließlich und Caitlyn erschien hinter Vivien während Emily erschien. Sie sah verweint aus. „Schneide Violet die Haare. Färb sie schneit sie mach, was du tun musst, dass sie nicht aussieht wie jetzt!“ rief Caitlyn hoch und Emily nickte it großen Augen. Vivien umarmte Violet kurz. „Ich gehe nach Zaun und besorge Boxhandschuhe. Caitlyn erklärt dir den Rest des Plans.“ Vivien flog im nächsten Augenblick zur Tür in die Nacht hinaus.

„Was hast du vor?“ fragte Violet irritiert. „Ab jetzt hast du Boxunterricht mit Vivien. Sie würden das den jungs niemals abkaufen, aber Vivien passt perfekt ins Schema. Wenn sie zurück ist, verpasst du ihr ein paar damit es aussieht als hättet ihr trainiert. „Ich werde sie nicht schlagen!“ rief Violet umgehend. „Na gut, sollen wir erzählen wir zwei hätten uns gestritten? Meinetwegen. Los, brich mir die Nase.“ Forderte Caitlyn heraus und öffnete die Arme einladend und Violet wich zurück. „Nein…“ hauchte sie entsetzt. „Dann geh jetzt hoch mit Emily.“

Eine halbe Stunde später saß Violet mit schwarzem Haar und einem viel zu kurzen Schnitt auf Emilys Bett und wartete auf Viviens Rückkehr. „Vivien steckt das ein, keine Sorge Violet.“ Beruhigte sie Emily während sie Violet kleine Zöpfchen flochte, sie aber sofort wieder öffnete und wieder von vorne an einer anderen Stelle anfing. Sie war nervös und es beruhigte sie und Violet war es ziemlich egal inzwischen, was sie mit dem Haar machte. Ihretwegen hätte sie ihr den Schädel ins Feuer stecken können, bis alles abgeflammt war.

Vivien stürzte plötzlich ins Zimmer und jeder sprang hoch. „Hab sie!“ grinste sie breit. Die Enforcer würden den Besitz nicht zurückverfolgen können. Es reichte wenn Vivien ähnliche Boxwunden hätte um den Enforcer’n, sollten sie auftauchen, zu beschwichtigen sie wüsse nicht wovol sie reden. Violet glaubte nicht dass der Plan funktionieren würde. Sie rannte mies gelaunt den Tag über durch die Stadt und saß gerade einmal eine halbe Stunde vor dem Angriff bei den Lehrerinnen, mit ihrem gewohnten Haar und ohne Verletzungen. Niemand würde ihr abkaufen, dass sie nach Hause gin, in schwarze Haarfarbe stürzte und sich mit Vivien vermöbelte.

Emily würde aussagen, dass es für ihre Fashionmappe war welche sie noch diese Woche fertigstellen musste, und Vivien würde aussagen dass sie sich schon länger trainieren, dieses Mal aber das erste Mal ernsthaft boxten und sich etwas gehen ließen. Niemals würde es funktionieren. Caitlyn ließ sie mit diesem Plan zurück und wünschte Violet viel Glück.

Sie wusste genau, dass es schief gehen wird.

„Los, schlag zu!“ befahl Vivien. Violet weigerte sich, bis Iris die Handschuhe nahm und Vivien unter Protest vermöbelte. Die Handschuhe hinterließen keine Wunden, was Violet vorher bereits wusste. Sie seufzte und stand auf. „Komm her.“ Sie stellte Vivien gerade hin. „Du weißt, dass ich dich liebe ja?“ fragte sie leise und Vivien nickte. „Ich liebe dich auch Violet. Schlag zu.“ Sie schloss ihre Augen und Violet holte aus, drosselte ihre Kraft etwas, und schlug Vivien auf die Augenbraue. Sie taumelte nach hinten und landete auf dem Hintern. „Das reicht!“ befahl Violet laut und drehte sich weg, während sich Vivien an die blutige Augenbraue griff, „wow“ murmelnd.

Sie sammelte die größeren Kinder zusammen, Marek Ezra, Emily, Vivien und Iris.

„Hört mir gut zu…. Morgen früh werden Enforcer mich verhaften.“ Vivien begann umgehend ihren Protest und Violet bat sie darum zu schweigen. „Ich weiß, wie dieses Spiel läuft. Morgen früh kommen sie mich holen. Ich werde mich nicht wehren, vielleicht werden sie mich trotzdem etwas herum schubsen. Ihr reagiert nicht, habt ihr verstanden? Ihr seid still. Ich hätte am liebsten ihr würdet nicht zusehen müssen. Wir werden das Frühstück in die Länge ziehen, vielleicht habe ich Glück. Iris. Es tut mir unendlich leid, dass ich nicht anwesend sein werde, aber ich werde an dich denken hörst du?“ Violet lächelte traurig während Iris wegblickte. „Vivien, ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Auftritt. Sing so laut du kannst, ja? Vielleicht höre ich dich ja.“ Vivien nickte auch wenn beide wussten, dass es sich um eine Lüge handelte. „Wenn sie mich geholt haben, müsst ihr umgehend Caitlyn bescheid geben. Keine Alleingänge! Ihr seid minderjährig. Sie steht immer noch im Vertrag, sie wird als Erwachsene die volle Verantwortung hiervon übernehmen, ob sie mag oder nicht. Ihr macht ihr keinen Ärger hört ihr? Sonst verliere ich euch alle und… ich kann euch nicht verlieren okay? Bitte versprecht mir, dass ihr euch benehmt.“ Sie flehte und war den Tränen nahe. Das waren sie inzwischen jedoch all. Es folgten Tränen und Versprechungen.

Die Nacht war unruhig und Violet bekam kein Auge zu. Sie hatte Panthea nach Hause geschickt. Sie würde nicht mehr zurückkehren.

Sie saß komplett angezogen mitsamt Schuhen am Küchentisch und blickte in die frühe Morgensonne und genoss einen letzten Kaffee. Es klopfte plötzlich sehr laut an der Tür. Sie waren zu früh.

Sie seufzte, erhob sich und blickte ein letztes Mal durch die Küche bevor sie zur Tür schritt.

„Violet.“ Flüsterte Vivien am Geländer. Auf der anderen Seite tauchte Ezra auf und lehnte gegen die Tür der Jungs, bereit die Tür fest zu zu halten damit niemand etwas mit ansehen musste. „Ich liebe euch alle.“ Flüsterte Violet.

Es klopfte erneut und sie nickte den Beiden kurz zu. Ezra zog die Tür zu als der erste an der Tür zerrte und wissen wollte was los sei, Marek unterstützte ihn von der anderen Seite. Vivien wurde auf ihrer Seite von Iris unterstützt.

Violet atmete einmal tief durch und öffnete die Tür groß. Zwei große Enforcer standen in ihrer Tür und lasen ihr kurz den Grund der Verhaftung vor. Sie hielt ihnen bereitwillig die Hände entgegen. Im nächsten Augenblick packte der Enforcer sie und warf sie zu Boden und riss ihr die Arme schmerzhaft auf den Rücken. Sie hörte Vivien schreien, während der Enforcer sie sehr unsanft auf die Beine riss. Sie zwang sich ihm keinen Schmerzensschrei zu schenken, dann riss er sie mit sich und warf sie unsanft in einen Transportwagen. Sie krabbelte hoch und lehnte sich gegen die Wand des Wagens, während der Wagen davor fuhr.

Der Wagen fuhr die Hauptstraße entlang, an der Kiramman Villa vorbei. Caitlyn stand weinend auf der Treppe und ihre Blicke trafen sich kurz. Sie wusste, dass der Plan nicht funktionieren würde. Violet lehnte den Kopf gegen die Wand des Wagens und schloss die Augen. Die Fahrt war kurz, die Handhabung harsch, bis sie schließlich in einer Zelle landete auf den Armen Gefängniskleidung und ein „Du weißt ja, wie es hier abläuft Schätzchen“ als Abschied.

Vielleicht war Stillwater ja ihr eigentliches Zuhause? Mit diesem wirren Gedanken zog sie sich um und warf ihre zivile Kleidung in den Flur vor ihrer Zelle und rollte sich auf ihrem Bett zusammen.

Nichts hatte sich in Stillwater geändert. Es brauchte eine Nacht Schlaf und Violet erwachte in einem ihr gewohnter Rhythmus. Eine Art Sirene die als Wecker fungierte. Aufstellen an der Zelle und abwarten. Rückwärts mit den Händen am Rücken zur Zellentür und sich die Handschellen anlegen lassen. Anschließend die Zelle langsam verlassen. Kurzer Marsch in die Kantine. Der Gestank weckte umgehend alte Erinnerungen an grausiges Essen. Aufstellen und Hände vor dem Körper in Handschellen binden lassen.

Sie nahm sich brav ein Tablett und bekam ihre Essenration. Sie setzte sich irgendwohin und fixierte das Essen. Sie trank nur etwas Wasser. Als die Pause vorbei war, schmiss sie das nicht angefasste Essen weg und stellte das Tablett ab, aufstellen und Hände zurück auf den Rücken. Ausgang.

Die Wiese war immer noch nicht vorhanden und der Beton schrie vor Trauer. Sie setzte sich mit dem Rücken an das Gitter gelehnt in einen Fleck Sonne und profitierte von dem bisschen Licht, das ihr am Tag gestattet wurde.

Marek hatte gerade seine Wissenschaftsmesse. Was er wohl gebaut hatte und vorstellte? Violet hatte vergessen zu fragen. Sie hätte es wohl eh nicht kapiert. Sie war zu dumm für solche Dinge. Und morgen ist Iris Wettbewerb. Hoffentlich wird Caitlyn sie begleiten. Es war nicht fair, dass sie für sie nicht da sein konnte.

Schon bald war die Pause vorbei und jeder stellte sich wieder brav auf. Zurück in der Zelle, rückwärts an die Tür und die Handschellen abgelegt bekommen. Violet rollte sich umgehend auf ihrem Bett zusammen und versuchte ihre Stunden in Gefangenschaft zu verschlafen.

Erst nach einer Woche Aufenthalt in Stillwater, durfte man den ersten Besuch empfangen. Violet verweigerte die Anfrage und rollte sich stattdessen auf ihrem Bett zusammen.

Die Tage bluteten ineinander und schon bald hatte Violet kein Zeitgefühl mehr. Der übliche Trott. Deshalb überlebte sie ihre Jahre hier. In dunklen Zellen war es unmöglich die Tage zu zählen. Wenn sie den Ausgang und damit mit sich führendem Wissen, dass gerade mal ein Tag vergangen war, nicht mehr aushielt damals, prügelte sie sich um in einer der Zellen tiefer unten in Stillwater zu landen. Sie empfand es damals als Segen im Dunklen zu verrotten und endlich nicht mehr die Tage zählen zu müssen.

Sie dachte mehrmals darüber nach, bezähmte sich. Sie war ein vorzeige Modell von einer unschuldigen Insassin. Ließ sich sogar von einer anderen Insassin die Fresse polieren, als sie sie unverhofft anrempelte in der Kantine. Die Wachen waren sichtlich enttäuscht als sie sie blutüberströmt auf dem Boden aus dem Raum ziehen mussten. Sie jammerte nur und ließ es brav in eine Akte schreiben, wie armselig sie doch war.

Als sie in ihre Zelle zurückkehren durfte, lag ein Brief auf dem Boden. Damals hatte niemand sie besucht oder ihr geschrieben, trotzdem sah sie bei den anderen Insassen, wie sie Briefe erhielten.

Briefe bedeuteten drei Wochen Aufenthalt.

Zögerlich nahm sie den Brief und drehte ihn in der Hand. Sie roch an ihm und er duftete umgehend nach Caitlyn. Sie setzte sich erschöpft auf ihr Bett und öffnete den eh schon geöffneten Brief mit zitternden Händen. Jegliche Post wurde immer vorher durchgelesen und analysiert.

 

Violet meine Liebe,

Ich habe versucht dich zu besuchen, doch man sagte mir du würdest Besuche verwehren!

Ich hoffe du liest diesen Brief und zerreißt ihn nicht. Bitte, ergib dich nicht einem Schicksal, das du dir selbst aufbürdest, was aber noch nicht für dich entschieden wurde! Ich weiß die Verhaftung kam als Schock und niemand von uns kann es nachvollziehen! Du warst jahrelang nichts anderes als eine Frau voller Liebe für mich und für die Kinder. Es handelt sich hier um ein Missverständnis und wir werden dies auch beweisen.

Emily hat gestern ihre Aussage für dich gemacht. Sie erzählte ihnen von ihrem Fashion Projekt. Sie wollten ihr erst nicht glauben, dass du ihr bereitwillig deinen Kopf hinhältst, und ich erklärten ihnen, dass du früher immer etwas eigen mit deiner Frisur warst, man Emily aber nichts abschlagen kann. Emily war frustriert denn sie bekommt ihre Mappe jetzt nicht fertig. Sie hatte dir gerade erst die Haare gestylt und kam noch nicht einmal dazu die Fotos mit den Outfits zu machen! Ich bin ihr keine Muse genug sagt sie. Zu dürr und zu groß und Kurvenlos.

Heute begleitete ich Vivien zur Aussage. Sie besitzen nun auch eine Kopie von Viviens Anmeldung im Boxclub von Piltover. Ihr früherer Trainer namens Ekko war so nett uns auch eine Kopie auszuhändigen von ihren früheren Boxerfahrungen in Zaun. Normalerweise tun die Leute in Zaun so etwas nicht, aber er war so nett. Erklärte sich auch bereit persönlich vorbeizukommen aber seine Anwesenheit war unnötig und ich bin froh, dass wir ihn nicht unnötig belästigen mussten. Das Zeugnis war Beweis genug.

Viviens Augenbraue heilt übrigens sehr gut. Ich hoffe die Lippe, die sie dir in ihrem Übermut verpasste, heilt ebenfalls gut?

Morgen schildert Frau Panthea ebenfalls den Ablauf des Abends.

Violet. Ich liebe dich über alles und die Kinder vermissen dein Lachen. Ich auch.

Sie vermissen deine Nudeln und hassen meinen Brokkoli.

 

In Liebe, deine Cait.

PS: Iris ist ein begnadetes Talent! Sie hat komplett abgeräumt und wurde Erste in drei von vier Kategorien! Bei der vierten wurde sie Zweite. Sie ist besser als ich!

Das Schulfest war chaotisch. Ich erzähle dir davon, sobald du wieder zuhause bist. Vivien hat eine wunderschöne Stimme und hatte dir einen Song gewidmet, selbstgeschrieben! Sie wird ihn dir vorsingen, wenn du zurück bist.

 

Violet schluchzte laut und weinte bittere Tränen. Sie konnte keine Hoffnung besitzen, es würde zu viel schmerzen, wenn sie schuldig gesprochen würde. Sie las den Brief immer und immer wieder, rollte sich zusammen und presste ihn in einer Umarmung an sich als sie zu müde war weiterzulesen.

Der gewohnte Rhythmus wiederholte sich jeden Tag und sie fühlte sich wie starr an. Wie eine Marionette, die morgens aufgedreht wird und solange funktioniert, bis die Spannung abends nachlässt. Dann klappte sie meistens ins sich zusammen und schlief.

Eines morgens änderte sich etwas im Rhythmus. Die Sirene weckte alle wie gewohnt, aber man holte Violet nicht. Sie stand irritiert am Gitter und blickte sich um. Hatte man sie vergessen? Würde man sie schlagen?

Ein Wächter tauchte vor ihr auf und drückte ihr etwas in die Hand. „Umziehen!“ befahl er und blieb stehen. Im Gefängnis empfand man keine Scham und Violet zog sich bis auf die Unterwäsche aus, und griff zu dem ersten Stück Kleidung, bevor sie realisierte, dass es ihr Shirt war. Ihre zivile Kleidung als sie hergebracht wurde. Sie zog sich so schnell sie konnte um und der Wächter übergab ihr noch ihre Boots in die stieg. Er öffnete die Zellentür und Violet schritt sehr langsam und zaghaft aus der Zelle. Das Zuschlagen der Zellentür hinter ihr ließ sie zusammenzucken. „Los, weiter.“ Befahl er und sie sie ging in die Richtung, in die er zeigte. Der Ausgang, oder eher der Eingang zu diesem Stockwerk. Normalerweise musste sie immer in die andere Richtung gehen.

Sie folgte ihm unsicher in den Aufzug und schluckte nervös. Ihr Herz begann zu rasen. War sie frei? Unmöglich!

Sie durfte sich diese Hoffnung nicht erlauben. Der Aufzug kam zum Stand auf Stockwerk 0 und Violet erstarrte. „Hoffentlich leb wohl!“ zischte er und gab Violet einen kleinen Schubser in den Rücken, weil sie den Aufzug nicht sofort verließ. Sie stolperte einige Schritte nach vorne und dann sah sie sie. Caitlyn.

Violet stürzte nach vorne, fiel fast über ihre eigenen Füße und landete in Caitlyns Armen. Caitlyn selbst stürzte einige Schritte zurück, fing Violet jedoch auf und lachte während Violet bitter weinte. Sie umklammerten sich eine halbe Ewigkeit, bis Caitlyn ihr ins Ohr flüsterte „Komm, lass uns nach Hause gehen! Die Kinder warten bereits!“

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