
Panthea
Panthea war von den Göttern gesandt. Sie war fürsorglich und hatte ein Auge für Unordnung. Sie lief gekonnt zwischen den Betten hindurch und sammelte mit Hilfe von Violet, jegliche Wäsche auf. Die Arme gefüllt bis zum Kinn, wurde zuerst die Wasche der Mädchen gemacht und während diese in der Maschine drehte, wurde bei den Jungs die schmutzige Wäsche eingesammelt. Dies war nur halb so viel. Selig sind die Männer, die ihre Kleidung einige Tage zu lange tragen! Dachte sich Violet und wischte sich mit dem Arm über die schwitzende Stirn. „Und jetzt wird gelüftet und durchgewischt!“ zwitscherte Panthea gut gelaunt während Violet wie ein Teenie jammerte. Sie wusste, dass viel Arbeit liegen geblieben war. Die erste Stunde half sie Panthea, bevor Violet sich in die Küche zurückzog um Essen zuzubereiten. Ihr Repertoire an Rezepten war sehr beschränkt, oftmals geschmückt mit zu vielen Röstaromen, doch die Kinder akzeptierten Violets Küche ohne zu nörgeln. Die Nörgelei gab es ohnehin nur bei Caitlyns Gemüsebeilagen. Das erinnerte Violet daran, dass sie in nächster Zeit trotzdem einmal Gemüse servieren muss, bevor sie an einem Elternabend zu hören bekommt die Kinder hätten eine Mangelernährung. Der jährliche Check-up der ihr staatlich aufgebrummt wurde um die Berechtigung das Heim zu führen, zu behalten war jedes Jahr auf ein Neues spannend. Die Kinder waren alle kerngesund, aber man wusste nie, was unter der Haut vor sich ging. Violet schauderte sich kurz bei der Erinnerung an die letzte Visite beim Zahnarzt. Myra weinte noch Tage später als ihr ein Zahn gezogen wurde und Violets Laune war nicht viel besser. Myra hatte beschissene Gene, aber angeblich war Violet an diesen Schuld. Irgendjemand musste schließlich Schuld bekommen, wieso also nicht die Frau aus Zaun… Sie hasste diesen Zahnarzt.
„Dein Essen brennt an.“ Violet wurde aus den Gedanken gerissen, fluchte und zog die Pfanne vom Herd. Toll. „Heute gibt es wohl angebrannte Nudeln…“ murmelte sie. Panthea stellte sich neben sie und blickte neugierig in die Pfanne. „Du bräts Nudeln?“ fragte sie verblüfft. „Ja. Die Kinder lieben blanke Nudeln mit etwas Butter gebraten.“ Panthea blickte nun zu Violet. „Normalerweise mache ich Gemüse hinzu, nur hatte ich heute keines.“ Log Violet und willigte ihre Wangen dazu sie nicht zu verraten. Panthea nickte nur und gab ein ‚Hmmm‘ von sich. Oh Gott was wenn sie eigentlich ein Geheimagent war? Sie würde irgendjemandem berichten, dass die Kinder im Schmutz leben und sich von fettigen Kohlenhydraten ernähren. „Fiona liebte Nudeln mit Käse als sie klein war. Hat Gemüse gehasst. Es war furchtbar schwierig ihr etwas zu kochen. Ich kann nur erahnen, wie schwierig das mit 12 Kindern sein muss.“ Panthea begann mit viel zu guter Laune den Abwasch. Violet fragte sich, wo sie diese gute Laune nur her hatte. „Wenn du gesündere Mahlzeiten haben möchtest, fürchte ich, musst du dir die selbst kochen.“ Erklärte Violet, während sie die Nudeln in einen größeren Topf schüttete, die besonders verkohlten dabei rauspickte um sie weg zu werfen. „Ich besitze ein sehr geringes Repertoire.“ Panthea lehnte sich an das Abwaschbecken, während sie zu Violet blickte mit ungewohnt ernster Miene. „Wie war das früher für dich? Als du klein warst meine ich…“ Violet blickte sie verblüfft an, während die ersten Kinder sich laut im Eingang zu erkennen gaben. „Was meinst du?“ fragte Violet, während sie einen Deckel auf den Topf setzte und die Arme verschränkte. Panthea hatte den Anstand etwas rot im Gesicht zu werden. „Entschuldigung ich hätte das nicht fragen dürfen…“ murmelte sie und Violet seufzte. „Ich stahl Essen. Es gab nicht jeden Tag was. Meistens gab ich es meiner kleinen Schwester. Ich kam auch ein oder zwei Tage ohne etwas zu essen aus. Hände waschen.“ Befahl Violet Marek als dieser sich einfach hinsetzen wollte. Er brummte und ging zum Waschbecken rüber und Panthea wich zur Seite. Violet war dankbar, dass sie das Thema ruhen ließ. Vander war ein fabelhafter Vater, trotzdem stand er nicht am Herd. Er besaß noch nicht einmal einen Herd! Die Gang kam klar. Für kleine Jobs links und rechts, gab es immer genug Almosen um sich etwas zu kaufen und in den härteren Zeiten, stahl sie Essen. Reichtum waren keine schicken Kleider oder eine große Wohnung wie sich die Menschen in Piltover immer gerne zu messen versuchten.
Nein, Reichtum war, keinen Hunger leiden zu müssen. „So. Essenszeit!“ rief Violet und klatschte einmal in die Hand, als alle Kinder sich auf ihrem gewohnten Platz niedergelassen hatten. Violet schob sich die erste Schicht, die etwas dunkler war auf ihren Teller, bevor sie die nicht verbrannten Nudeln unter den Kindern aufteilte und schließlich Panthea den letzten Löffel in einen Teller schüttete. Diese bedankte sich in ihrer zarten Piltover Stimme und Violet stellte den leeren Topf in das Abwaschbecken, bevor sie sich an ihren Platz setzte.
Die Stimmung war wie gewohnt heiter und Iris nörgelte erneut wegen ihrer Uniform. „Ich weiss Iris, ich gebe sie heute ab, wenn ich Ezras Anzug abhole, so kann ich deine Uniform morgen abholen.“ Erklärte Violet mit gereizter Stimme und Iris gab sich zufrieden. „Stimmt Ezra hat heute Abend seinen Auftritt!“ Emilys Augen glänzten. „Ezra! Wie soll ich Violet anziehen? Heiße Mama oder Piltovers Elite?“ fragte Emily aufgeregt und Ezra wurde wieder rot. „Emily!“ fluchte Violet und Panthea lachte leise. „Okay okay dann zugeknöpft bis zum Kinn…“ Violet fand die Energie nicht etwas anderes zu tun als zu seufzen, doch Vivien kreischte bereits auf „Violet endet immer ‚heiß‘ wenn du sie anziehst Emily. Ich fürchte selbst ein Rollkragen könnte da keine Abhilfe schaffen!“ Alle lachten, Panthea war dabei die lauteste als sie besteuerte „Sie ließ bereits im Theater links und rechts Köpfe drehen!“ „Ich glaube nicht, dass die Leute deshalb die Köpfe drehen…“ murmelte Violet und während die Kinder weiter lachten und sich austauschten, blickte Panthea sie betrübt an. „Du denkst sie denken schlecht über dich?“ fragte sie leise genug, dass nur Violet sie hörte. „Was sollen sie sonst tun? Pilties ändern sich nie.“ Violets Stimme klang etwas zu gereizt, das bemerkte sie selbst. Es war auch Panthea gegenüber nicht fair, weshalb Violet sofort aufsprang um der Situation zu entfliehen. „Emily, mein Wunsch ist Kleidung die unscheinbar ist und mich einfach in der Menschenmenge unaufmerksam untergehen lässt okay? Und diesmal keine Absätze!“ „Unmöglich!!“ kreischte Emily „Du gehst in Piltovers Philharmonie, du MUSST da wie die Elite aussehen!“ Ezra sank etwas tiefer in seinen Sitz. „Die Philharmonie betreten im Normalfall nur die reichen Häuser! Und die bezahlen teuer für solche Auftritte! Du musst herausstechen.“ Violet stützte sich am Waschbecken ab, den Rücken zu den Kindern gedreht. „Du kannst da unmöglich in Lederjacke und Boots auftauchen!“ führte Emily weiter aus. Sie hatte Recht. Sie kam aus dieser Welt und wusste genau, wovon sie sprach. „Violet.“ Ertönte Ezras Stimme zaghaft. „Du musst nicht kommen. Ich will dich nicht dazu zwingen.“
Violet drehte sich besorgt zu Ezra und der Tisch wurde still. „Ezra!“ sie ging um den Tisch herum und umarmte den Jungen von hinten. „Ich würde um nichts in der Welt deinen Auftritt verpassen! Und wenn ich mich über das Dach in das Gebäude schleichen muss, hörst du?“ Es war wichtig an seiner Seite zu sein, aus so vielen Gründen mehr, als dass es nur ein Auftritt war. Es war das Gebäude, nun wiederaufgebaut, in welchem seine Familie starb. Als er ihr diesen Auftritt annoncierte, schlief weder Ezra noch Violet in dieser Nacht. Sie saßen zusammen, Ezra an ihre Schulter gelehnt und weinend, und warteten auf den Sonnenaufgang. Er wollte nicht auftreten, Violet erklärte ihm, dass es womöglich seine einzige Chance sei, denn an diesem Abend wären wichtige Aristokraten anwesend und möglicherweise könne Ezra ein Auslandstudium machen im Bereich Musik. Es wäre eine unglaubliche Chance. „Nur noch einmal.“ Versprach sie ihm. Nur noch einmal dieses Gebäude betreten, danach könne er ihm auf ewig den Rücken kehren, gemeinsam mit ganz Piltover. Noch einmal und die Geister könnten endlich ruhen, mit etwas Glück für immer.
Der Tisch wirkte betrübt während Ezra gegen die Tränen kämpfte. „Hör zu.“ Sie hockte sich neben ihn und nahm sein Gesicht in die Hände. Mit dem Daumen strich sie ihm eine Träne von der Wange. „Mein Kampf ist nicht dein Kampf Ezra. Du konzentrierst dich auf dich, nicht auf mich. Versprich mir das! Ich begleite dich in dieses Gebäude, bleibe an deiner Seite, bis dein Auftritt ist und danach gehen wir zusammen nach Hause. Ganz einfacher Plan, nicht wahr?“ Ezra nickte. Er setzte zu einem ‚aber‘ an „Nein Ezra, denk an mein Versprechen.“ Ermahnte sie und er nickte. Alle blieben noch eine Weile ruhig und Ezra beruhigte sich etwas. Um die bedrückte Laune etwas zu brechen, grinste sie Ezra an „Also, hast du einen Kleiderwunsch für mich?“ Er lief umgehend knallrot an, murmelte jedoch. „Passend zu meinem Anzug?“ Violet sprang hoch. „Emily du hast gehört, passend zu seinem Anzug! Der Anzug ist dunkelgrün, absolut nicht meine Farbe, aber wenn jemand das hinkriegt, dann du!“ Emily sprang hoch und machte einen militärischen Salut. „überlass das mir Ezra! Sie werden sich alle die Genicke verzerren, so werden sie die Köpfe drehen!“ versprach sie tot ernst und Violet stöhnte „Emilyyy“ doch Ezra begann laut zu lachen.
Die Küche leerte sich und Violet blieb in einer angenehmen Stille mit Panthea zurück. Sie wusch ab während die Brünette die Teller trocknete. „Die Kinder lieben dich abgöttisch.“ Bemerkte Panthea plötzlich und Violet seufzte. „Mir brennt das Herz, wenn ich daran denke, dass manche bald nicht mehr da sein werden. Wenn Ezra gut ist… wird er nächstes Jahr nicht mehr hier sein, sondern in einem Internat irgendwo da draußen in einer mir vollkommen fremden Welt.“ Violet spürte die Tränen brennen. „Dabei habe ich das Gefühl als sei er noch nicht bereit seine Vergangenheit loszulassen… und dann sage ich mir, manchmal ist es besser ‚gezwungen‘ zu werden loszulassen. Wir können nicht ewig…“ ihr versag die Stimme beim letzten Wort. Sie sah Jinkx, spürte den Griff sich lockern, welcher sie hielt. Hastig legte sie den nassen Teller zurück ins Seifenwasser, bevor sie ihn loslassen würde. Panthea blieb still, ließ Violet ihren Kampf allein mit sich austragen. Violet strich sich mit dem oberen Teil ihres Armes, welcher nicht voll Seifenwasser war, eine Träne weg. „Entschuldigung.“ Bat sie schließlich. „Manchmal holen mich meine eigenen Geister aus der Vergangenheit ein.“ Erklärte sie kurz und änderte das Thema. „Ich muss nachher den Anzug aus der Wäscherei holen und gehe etwas einkaufen. Irgendwelche spezielle Wünsche?“ „Etwas Schokolade.“ Lächelte Panthea, nahm die Änderung des Themas kommentarlos an. Violet nickte und beendete den Abwasch.
Ihre Aufgaben erledigt, eilte sie zurück zum Heim und während Panthea die Einkäufe einräumte, brachte sie Ezra seine Uniform. Ihre Füße fühlten sich schwer an, während sie zum Mädchenzimmer rüber schritt. Emily erwartete sie bereits. Vivien, die sich es nicht nehmen ließ Violet bei ihren Qualen zu beobachten, saß auf ihrem Bett. Iris saß auf dem Fensterbrett und ließ ihre dünnen Beine baumeln. Ihre Blassheit wirkte manchmal, im falschen Licht, richtig abschreckend. Jinkx war auch so blass. Wie ein Wesen, dass nie das Sonnenlicht sah. Vivien hatte ein besorgtes Gesicht und Violet wollte sich gerade erkundigen wieso, doch Emily riss sie zu ihrem Bett rüber und katapultierte sie barsch in dieses. „Da bist du ja endlich!! Wo warst du so lange?! Ich bin gut, ich kann aber keine Wunder bewirken!!“ keifte sie und Violet hob die Augenbrauen. „Das Konzert ist in 3 Stunden.“ Bemerkte sie trocken und Emily verdrehte die Augen dramatisch. „Duh! Ich sag ja ich kann keine Wunder bewirken!“ Sie drückte Violet etwas Stoff in die Hand. „Los, duschen, Haare waschen und das zackig! Wir können keine Zeit verlieren!“ Violet hob sich irritiert und blickte auf den Stoff runter, während Emily an ihr zerrte. „Was ist das?“ Sie drehte den Stoff und erkennte einen BH. „Emily das geht alles allmählich zu weit“ „Los los los!“ sie schob Violet ins Bad und zog die Tür zu. „Du hast 5 Minuten!!“ rief sie gegen die Tür und Violet schimpfte ein letztes Mal, bevor die Dusche ansprang. „Interessante Taktik. Ich weiß aber nicht ob überrumpeln diesmal wirkt.“ Meinte Iris trocken. „Pläne ändern sich manchmal. Ihr zwei sagt kein Wort verstanden?“ warnte Emily und baute sich vor Vivien auf, die sie nur unbeeindruckt ansah. „Wir sollten sie warnen Emily.“ „Nein!“ entschied Emily entschieden. Vivien seufzte und schlug ihre Beine übereinander. „Okay. Wenn es schief geht, bist du Schuld verstanden?“ Emily blies nur ihre Wangen auf und willigte ein. „Gut, ihr könnt dann alle auf mich zeigen!“ Das Rauschen des Wassers erlosch und Emily machte ‚Shhh‘ in die Richtung der beiden anderen Mädchen, die ihr simultan die Zungen rausstreckten.
Violet verließ in Unterwäsche das Badezimmer, lehnte sich kurz an die Tür mit wuscheligem feuchtem Haar, die Arme vor der Brust verschränkt. „Ehrlich jetzt?! Ein Push-up? Ich habe genug Brust du musst sie mir nicht noch vergrößern…“ brummte Violet genervt und Emily zerrte sie zu ihrem Bett. Anfangs hatte es Violet strickt gemieden sich vor den Mädchen in etwas anderem als einer Hose und einem Shirt zu zeigen. Inzwischen wurde sie jedoch von Emily so oft angezogen und dabei unsanft herumgeschubst, dass sie es aufgab ihren Körper zu verstecken. Vivien pfiff einmal laut. „Die Dinger sind ja jetzt riesig. Ist das dein Plan Emily? Nackenbruch aufgrund von Riesen-Titten? Der Plan wirkt aber nur bei den Männern, welche Waffe setzt du gegen die Frauen ein?“ Violet blickte verwirrt zur Vivien rüber, während Emily Vivien einen schmutzigen Blick zuwarf. Sie nahm die BH-Träger ab und Violet wurde es mulmiger, dann hielt sie ihr einen Zweiteiler entgegen in waldgrün mit goldenen Verziehungen. Mit der Hose konnte Violet leben. Sie war auch leider auch etwas breitbeiniger als ihre normalen engen Hosen, was ihr wieder dieses Gefühl gab ‚alt‘ zu sein aber das Oberteil machte ihr ein mulmiges Gefühl. „Mag ich nicht.“ „Weiss ich aber du wirst BOMBE aussehen!“ stellte Emily fest und zwang Violet in ein verdammt enges Korsett. „Erinnert mich daran aufzuhören zu essen!“ rief Violet zu den zwei Mädchen die amüsiert beobachten, wie Emily an ihr herumriss um das Korsett vorne zuzubinden. „Hilf mir mal!“ rief Emily zu Vivien rüber, die träge aufstand und neben Emily stehen blieb. „Zieh du mal, du bist kräftiger!“ „Verdammte Scheisse nein sie bringt mich um“ warf Violet panisch ein, doch Vivien zog bereits, breit grinsend, am Lederband und Violet keuchte umgehend, musste jedoch sofort danach nervös lachen. „Ich flehe dich an Vivien. Wenn du mich tötest, wird das hier geschlossen“ sie zeigte mit dem Finger zur Zimmerdecke, welche sinnbildlich für das Heim stand. „Denk an die anderen Kinder!“ flehte Violet gespielt theatralisch und alle mussten lachen. Vivien hatte erbarmen und spielte Emily vor sie würde ihre ganze Kraft aufbringen, ließ das Korsett aber etwas lockerer. Locker genug, dass es fest saß ohne Violet die Rippen in wichtige Organe zu bohren. Emily betrachtete ihr Werk, einige Schritte von Violet entfernt. „Der BH muss weg.“ Warf Iris von der Seite rein und Violet warf ihr einen scharfen Blick zu. „Der BH muss weg.“ Wiederholte Emily entschieden und Violet fluchte. Sie zog ihn ihr in zwei gekonnten Handbewegungen weg und Violet stopfte sich irritiert ihre Brüste weiter ins Korsett. Das Korsett hatte einen Herzausschnitt, doch drückte es ihr unangenehm die Brüste zu hoch und vergrößerte sie deswegen. Emily zupfte an ihren Händen und beide Frauen rangelten kurz. „Du wirst meine Brüste nicht anfassen!“ fluchte Violet während Emily argumentierte sie stelle sich wie ein kleines Kind an. Das Gerangel hielt eine Weile an bis Emily den Kampf gewann und erst von Violet abließ, als sie zufrieden war mit dem Anblick. „Das war sexuelle Belästigung.“ Argumentierte Violet erschöpft und wurde ignoriert. Zu Violets Erleichterung machte Emily ihr keine Locken oder Zöpfe, sondern style ihr das Haar wie Violet es gewohnt trug.
„Vivien“ befahl Emily plötzlich und Vivien trag vor und reichte dieser etwas. „Kannst du deinen Nasenring wechseln?“ Sie hielt Violet einen goldenen Ring entgegen. „Klar.“ Violet ging ins Bad und wechselte den silbernen Ring zu einem schlichten Ring nur in Gold, passender zum Outfit. Sie betrachtete sich kurz im Spiegel. Sie sah schlicht aus, zeitgleich, aber edel aufgrund der Farbe. Das Korsett trug sich unangenehm, machte ihr jedoch eine verdammt schlanke Taille und Violet verzog das Gesicht. Sie fand sich richtig attraktiv, ein Gefühl, das sie nie empfand. In ihrer Welt gab es ‚sich wohl fühlen‘ und auch ein eher neutrales Gefühl sich selbst gegenüber. Sich jedoch sehen und bewusst attraktiv finden? Das war das Einhorn unter ihren Emotionen. „Du musst dich noch schminken!“ rief Emily und Violet seufzte.
„Hier.“ Emily reichte Violet zuletzt ein Anzugoberteil. Es war kurz geschnitten und würde ihre Taille betonen, passte von der Farbe perfekt zur Hose. Es war nicht schließbar, schmiegte sich perfekt um ihre muskulösen Arme. „Du hast es geschafft mich in einen Anzug zu stecken und mich dabei aussehen zu lassen wie eine Frau.“ Murmelte Violet und in einem unbeobachteten Augenblick, küsste sie Emily auf die Stirn. „Danke.“ Flüsterte sie ihr zu und sie strahlte.
„Oh!“ Violet drehte sich und die Brünette stand vor ihnen mit roten Wangen. „Du siehst sehr hübsch aus!“ Ihre Stimmte klang fast zittrig. Ezra erschien in diesem Augenblick und lief um drei Nuancen dunkler Rot als Panthea an. Emily grinste so breit, noch etwas breiter und ihr grinsen würde die Ohren erreichen. „Ich bin bereit! Und du?“ Ezra nickte, immer noch rot. Violet schritt in ihren geliebten verhassten Absätzen zu ihm rüber und zupfte kurz an seiner Krawatte. Sein Anzug saß perfekt und ließ ihn viel erwachsener erscheinen als er eigentlich war. Violet versuchte nicht traurig zu werden bei seinem Anblick und lächelte ihn aufmunternd an. „Wir schaffen das, ja?“ Flüsterte sie ihm zu und er nickte erneut.
Emily presste ihr eine farblich passende Clutch in die Hand und Violet wollte sich bereits wehren. „Du benötigst Taschentücher, glaub mir.“ Flüsterte Emily ihr zu und Violet ergab sich dem Wissen des Mädchens. Sie leitete Ezra zur Tür raus, ihre Hand auf seinem Rücken „Bis nachher! Wartet nicht auf uns!“ sie winkte kurz noch zu Panthea dann schloss sich die Tür. Dass die Mädchen sich dahinter stritten, bekam Violet nicht mehr mit.
„Ich finde es immer noch nicht okay, dass du sie nicht warnen wolltest!“ fluchte Vivien und ihre Stimme klang absolut giftig. Iris blickte ebenfalls wütend zu Emily. „Wovor warnen?“ fragte Panthea und Emily ließ ihre Schultern etwas sinken. „Naja… es ist ja nicht nur eine Schulaufführung, sondern ein richtiges Konzert und da werden alle großen Häuser eingeladen. Eine Einladung die man eigentlich als Hausoberhaupt nicht abschlagen kann ohne triftigen Grund.“ Murmelte Emily und Panthea blickte sie verwirrt an. „Scheisse, Caitlyn wird da sein!“ fluchte Vivien als Erklärung und die Brünette reagierte mit einem ‚Oh‘ bevor sie leise fragte „Was läuft da eigentlich genau? Ich kenne nur die Gerüchte…?“ „Oh ich will gar nicht erst von Gerüchten hören!“ fluchte Vivien laut und stampfte an Panthea vorbei zur Küche, während sie zurückrief „Die Zaun Schlampe ist bestimmt schuld? GRRR Ich hasse Pilties!“ Die Küchentür schlug laut hinter Vivien zu und die drei Frauen schwiegen sich kurz an. „Naja… eher im Gegenteil. Einige viele Gerüchte sind eher gegen die Kiramman Familie. Es heißt, Cassandra hätte diese Beziehung zu Lebzeiten nie erlaubt und… Caitlyn habe keine korrekte Erziehung genossen sonst… wäre es nie so weit gekommen.“ Iris rümpfte die Nase und Emily schnaubte. „Die Kiramman Familie ist eine der ehrenvollsten Familien in ganz Piltover! Sie haben mit ihrem Geld überhaupt erst diese Stadt miterschaffen! Wie können sie so etwas über ihresgleichen behaupten?“ Sie empörte sich laut. „Ohne Caitlyn Kiramman hätten wir den Kampf gegen Noxus verloren! Wie kann man so undankbar sein!?“ sie schnaubte laut und Panthea seufzte. „Naja… Sie haben inzwischen Caitlyn aus dem Consulat geworfen…“ Emily verschluckte sich laut und sogar Iris blickte verwirrt. „Was? Wann?“ fragte die Schwarzhaarige verwirrt. „Vor einigen Wochen… Als die Gerüchte der Trennung aufkamen, weil man Beide nicht mehr gemeinsam sah.“ „Und die Begründung?“ fragte Emily empört. Panthea blickte sie verwirrt an „Ihr wisst gar nichts?“ fragte sie überrascht und Viviens Stimme ertönte hinter ihr „Was wissen wir nicht?“ fragte sie gereizt.
„Naja… angeblich war Caitlyn regelmäßig nicht anwesend, wenn Sitzungen waren. Der Frau aus Zaun gingen die Ausreden aus und dann… warfen sie sie raus… sie sperrte sich zuhause ein. Und plötzlich sah man sie auf den Straßen in Uniform. Man degradierte sie runter, tiefer als Commander einer Garde ging es jedoch nicht. Der Weg nach oben wird ihr auf lebenslänge versperrt bleiben, heißt es.“ „Gut!“ knurrte Vivien wütend und Iris verschränkte die Arme. „Die Beiden sind nicht getrennt. Nur… reden sie sich auch nicht aus.“ Erklärte Emily betrübt. „Und jetzt könnten sie aufeinandertreffen?“
„Entweder endet es gut, weil niemand sich begegnete, sehr gut weil sie sich aussprechen konnten oder in einem absoluten Desaster.“ Brummte Vivien. „Mit etwas Glück bemerken sich Beide nicht, denn Caitlyn sitzt bestimmt irgendwo auf einem Logenplatz.“ Warf Emily ein. „Wir können jetzt eh nur abwarten.“ Beendete Iris die Diskussion und alle nickten betrübt. Sie verteilten sich im Haus, Panthea in der Küche, die Mädchen in ihrem Zimmer und zählten nervös die Stunden.