Welcome to the Kiramman Orphanage

Arcane: League of Legends (Cartoon 2021)
F/F
G
Welcome to the Kiramman Orphanage
Summary
Beginnt mit Angst, wird zu fluff, erhält noch einmal eine ordentliche Portion Dark zum Ende hin. Und Regenbogen.
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Begabungen

Die Anmeldung der Kinder in diverse Schulen in Piltover, verlief desaströs. Ezra, Emily und Jessica wurden mit offenen Händen genommen, ja sogar die drei kleinsten Piltover-Waisen kamen in einer Grundschule unter. Bei Kylian, Myra und Lee begannen bereits die Diskussionen. Argumentationen fielen wie ‚man könne sie ja vielleicht noch formen.‘ und nach einigen hitzigen Einwürfen von Caitlyn, waren zumindest die drei auch untergebracht. Vivien, Iris und Marek waren jedoch ein anderes Thema.

Marek lungerte mit langen Beinen in einem gepolsterten Stuhl. Caitlyn ermahnte ihn mehrmals sich richtig hinzusetzen, die Länge der Diskussion brachte ihn jedoch immer wieder in die Ausgangsposition. Das und die von Pubertären anders empfundene Schwerkraft. Sie saß Vivien auch nicht unbedingt adrett in ihrem Stuhl. Sie hatte die Beine breit und die Arme verschränkt und ein freundlich gezwungenes Lächeln, das jedoch eher nach Krieg drohte. Iris sass zwar elegant, aber Violet wusste, dass alles an ihr nach einem kauernden, wartenden Raubtier aussah. Sie hatte vor fast einer Stunde das letzte Mal geblinzelt, Hände im Schoss, die langen Nägel spitz gefeilt.

Violet ermahnte sich nicht auszusehen wie eine Kombination von allen drei Kindern, was äußerst schwer war. Caitlyn verpasste ihr manchmal einen leichten Klaps auf den Oberschenkel, was so viel bedeutete wie ‚setz dich gerade hin‘. Die gerade Position schmerzte nur so höllisch ihrer Rippe. Sie war nicht gebrochen, laut Tobias Kiramman.

„Miss Kiramman“ wiederholte die Direktorin. „Sie verstehen nicht, dass es hier auch um unser Ansehen geht.“ Violet verkniff sich ein Stöhnen, blickte jedoch gleich überrascht zu Caitlyn hinüber als diese sehr genervt stöhnte. Allmählich verlor Caitlyn ihre Geduld und es wurde hörbar wie auch sichtbar. Sie saß längst nicht mehr sauber gerade, sondern lehnte schwer an einer Armlehne und hatte in einer äußerst aggressiven Bewegung die Beine übereinandergeschlagen. Ihr Fuß begann nervös zu zucken und sie versuchte gar nicht erst ihre Genervtheit nicht zu zeigen.

„Na gut, Frau Glass.“ Atmete Caitlyn tief durch. „Ich wäre ihnen äußerst dankbar, wenn sie nicht länger meine Zeit verschwenden mit irgendwelchen scheinheiligen Aussagen ihrerseits.“ Caitlyn fasste sich kurz an die Schläfe, bevor sie ihr Haar, gebunden in einem losen Pferdeschwanz, zurückwarf. „Sie haben Vorurteile, wie quasi jeder in Piltover. Seit Monaten reden wir uns die Mäuler wund wiiie seeehr wir Zaun doch helfen wollen während wir jede mögliche Alternative auf sie zu scheissen nicht nur in Betracht ziehen, sondern auch konsequent durchziehen. Haben wir die Hilfen freigeschaltet? Nein. Haben wir die Brückenblockaden entfernt? Nur teilweise. Und ich könnte noch sehr lange so weiter erzählen, denn wie sie wissen bin ich Konsul aber sogar darauf wird inzwischen geschissen.“

Violets Augen wurden groß und sie saß sich nervös aufrechter hin.

„Meine Mutter, oooh meine Mutter würde sich im Grab umdrehen müsste sie jeden einzelnen von euch auch nur noch einmal hören!“ fluchte Caitlyn laut und Iris blinzelte überrascht und brach zum ersten Mal ihre Fixierung und blickte zu Caitlyn rüber.“

„Die Kinder in Piltover sind alle elitär und so verzogen, dass sie es kaum nötig haben Talente zu entwickeln und da können sie mir nicht widersprechen Frau Glass, denn die Berichte und Zahlen die mir vorliegen, kommen direkt aus ihrer Hand!“

Frau Glass schluckte schwer und öffnet den Mund, doch Caitlyn redet weiter.

„Was sie benötigen, ist Innovation! Frische Ideen und Ideologin! Marek hier“ Caitlyn verpasst Marek einen Klaps wie bei Violet und er setzte sich etwas gerader hin. Ein zweiter Klaps und er zog endlich seine Hände aus den Hosentaschen. „Er ist ein Genie, versteckt hinter einem langbeinigen, schlaksigem jungem Mann. Er kriegt alles Technische repariert und interessiert sich auch für alles, wo Strom durchfließt!“

Frau Glass blickte etwas stutzig zu Marek. „Er ist das nächste grosse Ding in Piltover!“ erklärte Caitlyn weiter. „Sie erinnern sich an Jayce Talis? Da haben sie seinen Nachfolger, wenn man ihm denn die Chance gibt sein Talent zu verfeinern!“

Frau Glass blickte nun zu Iris und Vivien. Violet verzog etwas den Mund und war gespannt wie Caitlyn für die Beiden argumentiert. Die Mädchen waren nicht dumm, aber ihre Talente waren schwierig zu erklären. Violet war sich ziemlich sicher, dass Iris die perfekte Spionin und Auftragsmörderin werden könnte mit etwas Schusswaffentraining. Nicht gerade ein Beruf jedoch den man jemandem so mir nix dir nix verkaufen konnte in Piltover.

„Vivien ist äußerst begabt mit Fremdsprachen! Sie überrascht uns fast wöchentlich mit einer neuerlernten Sprache!“ Violet und Vivien bissen sich zeitgleich auf die Lippen um nicht zu lachen. Vivien war augenblicklich in der Phase, in welcher sie diverse Fluchwörter in vielen verschiedenen Sprachen rumschrie und die kleineren Kinder damit verdarb.

„Und Iris“ Caitlyn schüttelte den Kopf begeistert. „Wir hätten jemanden für sie absolut gebraucht während dem Krieg im Strategie-team! Sie sieht alles, ist verdammt gut im Analysieren und Strategien entwickeln! Ich sehe sie bereits sehr hoch und sehr schnell im Rang steigen, sollte sie jemals den Weg der Enforcers einschlagen wollen. Leider ist sie noch zu jung für diesen Weg und sollte zuerst können ihre Allgemeinausbildung abschließen können!“

Iris blickte zur Zimmerdecke. Ein roter Fleck entwickelte sich an ihrem untersten Teil vom Hals und Violet wusste es war wegen dem Lob.

Frau Glass schien plötzlich erschöpft. Ihr Blick drehte sich zu Violet. „Und sie? Haben sie auch noch etwas zu sagen?“

Violet ruckelte sich noch einmal in eine gerade Position und versuchte dabei nicht das Gesicht vor Schmerz zu verziehen. „Ich stehe hinter unseren Kindern und bin überzeugt davon, dass sie die richtige Person sind, um sie zu fördern und ihnen somit die beste Zukunft ermöglichen können!“

Der Satz war einstudiert und Caitlyn hatte Recht, er wirkte. Frau Glass seufzte, ihr Ego war aber sichtbar gestreichelt. „Na gut. Aber jedes Mal, wenn eines der Kinder Ärger machen wird, sitzen sie in meinem Büro und verantworten sich für die Kinder ‚hinter denen sie stehen und von denen sie so überzeugt sin‘!“ warf sie Violet entgegen. Violet ließ sich etwas tiefer in den Stuhl sinken.

 

Sie verließen gemeinsam das Büro der Direktorin und gingen schweigend durch den Flur. Violet hielt sich die Rippe und freute sich auf die nächste Schmerztablette als sie endlich das Gebäude verließen. Die Tür war gerade zugeschlagen da knurrte und stöhnte Caitlyn laut und die Kinder sahen erschrocken zu ihr rüber.

„Diese blöde dumme elitäre“ begann sie und Violet flüsterte ermutigend „Lass es raus Schatz, schrei es in die Welt wie nur eine Kiramman es schreien kann!!“ und Caitlyn fuhr fort: „Kuh!“ rief sie laut und atmete einmal tief durch.

Vivien begann laut zu lachen. „Ich hätte gaaaanz andere Wörter gefunden!“ alle mussten lachen und Violet versuchte nicht vor Schmerzen zu weinen.

Sie begannen ihren Marsch zu Fuß zurück zum Waisenheim. Caitlyn und Violet schwiegen, während die beiden Mädchen animiert darüber sprachen auf welche Art und Weise sie Frau Glass quälen könnten.

Der Marsch zurück war friedlich und irgendwann ließ sich Iris zurückfallen während Vivien mit Marek sprach.

„Hast du das ernst gemeint?“ fragte Iris leise in Caitlyns Richtung. Caitlyn blickte sie überrascht an. „Dass du gut bei den Enforcers wärst? Absolut. Ich denke es wäre absolut fatal dir eine Schusswaffe in die Hand zu geben, aber du hättest ein absolutes Talent für… unkonventionellere Arten.“ Iris blickte sie verwirrt an. „Du kannst dich fast lautlos bewegen und hast eine fantastische Beobachtungsgabe.“ Erklärte Caitlyn und legte ihr eine Hand auf die Schulter und zog sie etwas näher heran. „Ich sehe dich im Geheimdienst um ganz ehrlich zu sein. Verdeckte Ermittlungen und so.“ Iris Augen, so schwarz wie die Nacht, begannen zu glitzern. „Ehrlich? Das wäre soooo coool!“ flüsterte sie ehrfürchtig, bevor sie abrupt stehen blieb und so auch Caitlyn zum Stopp zwang. Violet blieb einige Schritte weiter weg stehen und steckte ihre Hände in die Jackentasche.

„Würdest du mir das Schießen mit einer Waffe beibringen?“ fragte Iris und klang fast ängstlich. Sie fürchtete abgelehnt zu werden, doch Caitlyn lächelte nur. „Iris, es wäre mir eine Ehre!“ Iris sprang in Caitlyns Arme und umarmte sie so fest, dass Caitlyn ins Stolpern geriet.  

Violet lächelte erleichtert. Die Kinder von Zaun taten sich von Anfang an schwerer mit Caitlyn. Caitlyns recht adrette und teilweise strenge Erscheinungsbild war diesen Kindern fremd. Sie verbanden so vieles an Caitlyn mit Piltover, welches ihnen so fremd war, dass sie Caitlyn schlichtweg mieden.

Zeitgleich waren die Piltover-Kinder eher skeptisch bei Violet, mit ihrer Lederjacke und zerschlissenen Hose. Emily fragte sie einmal, ob sie sich keine ‚ganze‘ Hose leisten könnte, dabei empfand Violet das Design eher als rebellisches Statement und nicht als Lebensstatus; halb obdachlos. Emily ähnelte Caitlyn sehr. Es durfte keine Falte in ihrer Kleidung sein und das Bügeln ihrer Kleidung war meist eine Qual. Caitlyn mochte auch keine Falten, dies stammte aber weniger der Erziehung als dem Drill den man als Enforcer erfährt.

Das Zusammenleben mit Caitlyn war zu Anfang sehr abenteuerlich. Caitlyn bestand auf Ordnung, während Violet das lebendige Chaos darstellte. Unterschiede ziehen sich an, sagt man ja bekanntlich.

Iris ließ von Caitlyn ab und eilte an Viviens Seite zurück. Violet ließ sich zurückfallen an Caitlyns Seite und nahm ihre Hand in ihre eigene. „Du bist wundervoll.“ Flüsterte sie Caitlyn zu und diese lächelte dankbar. „Wieso habe ich das Lob verdient?“ fragte sie überrascht und Violet zuckte mit den Schultern, immer noch lächelnd. „Weil es die Wahrheit ist!“ erklärte Violet lediglich und Caitlyn zog Violet zu sich heran. Fest aneinandergepresst, schlenderten sie hinter der kleinen Gruppe von Teenager und stahlen sich gegenseitig kleine Küsschen, bis Vivien schrie „URGS nehmt euch ein Zimmer!!!“ und alle laut lachen mussten.

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