
In dem Lockhart nicht ernst genommen wird und Harry zwei neue Bekanntschaften macht
Beim Frühstück am nächsten Morgen herrschte an den Haustischen große Regsamkeit. Die Erstklässler waren gespannt auf ihren ersten Unterricht und mehrere fragten Ältere nach den Fächern und Lehrern aus. Ein paar Schüler versuchten hektisch noch ihre vergessenen Hausaufgaben zu Ende zu bringen für den Fall, dass sie heute eingesammelt würden und die Weasleys waren fast ausnahmslos immer noch mit der Auswahl ihrer Schwester beschäftigt. Wobei Percy und Ron ihren Protest jedem kundtat, der es hören wollte oder auch nicht hören wollte und Fred und George meinten mit ihrer Fähigkeit anderer zu überraschen war „Ginny“, wie sie ihre Schwester nannten, eindeutig mit ihnen verwandt. Sie schienen sich wenig daran zu stören, dass Ginny in Slytherin war. Sie begannen auch nicht damit das andere Haus zu beschimpfen und schließlich eine andere Erstklässlerin aus Slytherin (Iole) so sehr zu verschrecken, dass Professor McGonagall eingriff (wie es ihre beiden Brüder taten).
Die jüngste Weasley tat Harry ein wenig leid. Die unliebsame Aufmerksamkeit, die sie im Augenblick erhielt, war ihm selbst leicht vertraut und er ahnte, dass ihr die ganze Sache recht unangenehm war. Sie schien auch ein wenig übernächtigt und offenkundig unglücklich, doch er sah Gemma, die wieder ihren grünen Sommerschal trug, freundlich mit ihr reden und sie möglicherweise über Lehrer und Fächer aufklären. Bei ihr war sie in guten Händen. Was Mitglieder ihres eigenen Hauses anging, war die Vertrauensschülerin umsichtig und fürsorglich, zumindest, wenn sie Lust hatte und sie ihr sympathisch genug waren, und grundsätzlich war sie auch bereit Slytherin und Slytherinschüler zu verteidigen. Sei es gegen Schüler anderer Häuser oder andere Slytherins.
Die Eulen flogen in die Große Halle und überbrachten die erste Post (es war erstaunlich, wie viele Briefe und Pakete bereits von Eltern und Verwandten an die Schüler geschickt worden), außerdem kam Severus an ihrem Tisch entlang und gab ihnen ihre Stundenpläne aus. Er grüßte Draco knapp und nickte auch Millicent und Harry zu, dann ging er wieder hoch zum Lehrertisch. Harry sah auf seinen Stundenplan und stöhnte. Heute war Mittwoch und das hieß, der Tag begann mit Geschichte der Zauberei, was den Vorteil hatte, vielleicht noch ein wenig schlafen zu können oder ein weitere Partie Schach mit Draco zu beginnen, aber es folgten Verteidigung gegen die Dunklen Künste (worauf er sich nicht ganz freuen konnte) und Zauberkunst.
Millicent erzählte, dass Daphne Greengrass und Tracey Davis, die beide in ihrem Schlafsaal waren, beschlossen hatten, dieses Jahr nur im Partnerlook gekleidet zu sein und dass Pansy bereits alle möglichen Dinge über die neuen Schüler in Erfahrung gebracht hatte. Wobei einiges von dem, was sie zu wissen angab, möglicherweise nicht ganz der Wahrheit entsprach. Außerdem waren offenbar alle drei der Mädchen begeisterte Lockhartfans und Harrys Freundin selbst nach nur einer Nacht voller Getuschel über blonde Haare und blaue Augen, davon überzeugt, dass sie Verteidigung gegen die Dunklen Künste dieses Jahr gerne auslassen würde. Sie teilte die Begeisterung für den neuen Lehrer nicht. Irgendwie war Harry froh darüber. Es wäre auch ein wenig merkwürdig gewesen, wenn sie von Lockhart geschwärmt hätte, denn eine schwärmende Millicent war etwas, dass er sich nicht wirklich vorstellen konnte. Außer natürlich das Objekt ihrer liebevollen Bekundungen war zottelig, haarig, groß, spitzzähnig und/oder möglicherweise gefährlich.
Als er den Gedanken mit Draco und ihr teilte, zuckte Millicent nur mit den Schultern, doch der Blonde prustete los und verschluckte sich beinahe an seinem Orangensaft. Etwas, das so würdelos war, dass es ihn sicherlich später verärgern würde, ihm im Augenblick aber egal zu sein schien.
„Die Vorstellung... denke dir nur Lockhart als langhaarigen, schlaksigen, spitzzähnigen Typ mit Zottelmähne. Und: Denke dir, ER sei gefährlich...“
„Dein Humor ist manchmal seltsam.“
„Das BILD in meinem Kopf ist allzu seltsam...“
„Die Gedanken von dir scheinen mir bisweilen wirklich sehr eigen zu sein.“
„Besonders, meinst du.“, erwiderte Draco und streckte seine Brust hervor „Was nur logisch ist. Schließlich bin ich ein besonderer Mensch.“
„Besonders... ja. Das ist vielleicht tatsächlich eine passende Benennung.“
„He.“
Millicent verdrehte die Augen und meinte nur: „Ihr zwei seid beide besonders besondere Personen. Jetzt gebt mir mal den Brotkorb da.“
Nach dem Essen sprachen sie kurz mit Hermine, die sich dann verabschiedete, um zu den Gewächshäuser zu ihrer Stunde Kräuterkunde mit den anderen Gryffindors und den Hufflepuffs zu gehen. Auch Neville grüßte sie kurz und wirkte froh darüber, heute als erstes sein Lieblingsfach zu haben. Außerdem war wohl Trevor wieder aufgetaucht. Nur war er sich sicher, dass er irgendetwas anderes vergessen hatte. Und irgendwie ahnte sie alle, dass er damit recht haben könnte.
Theo und Blaise gingen voraus zum Zimmer für Geschichte der Zauberei, um Plätze ganz hinten im Raum freizuhalten, während Draco, Harry und Millicent noch einmal in den Gemeinschaftsraum zurück liefen und ihre und die Schulsachen der anderen beiden und außerdem das Schachbrett zu holen. Als sie zurückgingen, trafen sie Marcus Flint am Gemeinschaftsbrett an, wo er eine Notiz für alle Quidditchspieler und alle Schüler, die sich um einen Platz bewerben wollten, aufhing.
Er grüßte Harry und meinte zu Draco, er erwarte ihn bei der Auswahl. Im letzten Jahr war Harry Sucher geworden, als Flint auch die Erstklässler um diesen Platz antreten ließ, nachdem er zuvor niemanden hatte finden können, und Draco hatte gezeigt, dass er gut fliegen konnte und schon gesagt, dass er im nächsten Jahr Jäger werden wolle, wenn einer der Jäger und einer der Treiber die Schule verließen.
Geschichte der Zauberei war, wie Harry es erwartet hatte. Und Professor Binns begann das Schuljahr wie er das letzte beendet hatte. Möglicherweise war es für ihn einfach nie beendet gewesen, kaum, dass sämtliche Schüler saßen, fing er an von seinen Notizen mit monotoner Stimme den Verlauf der Versammlung internationaler Zauberer 1316 in Paris abzulesen. Innerhalb von weniger als zehn Minuten holten die meisten Schüler den Schlaf nach, den sie verpasst hatten und Harry und Draco begannen eine recht ruhige Partie Schach, bei der Millicent und Theo ihnen zusahen. Die beiden Zuschauer wetteten um einen Schokofrosch darum, wer gewinnen würde, woraufhin die Spieler ein wenig mehr Elan in die Sache steckten und Harrys bester Freund ihn schließlich vollkommen platt machte und sich so für die gestrige Niederlage revanchierte. Danach spielten Millicent, die nun einen Schokofrosch gut hatte, und Theo eine kurze Partie, bei der wiederum Harry auf den Sieg seiner Freundin wettete. Die beiden anderen waren nicht halb so geübt im Schach wie die zwei Jungen, aber sie schafften es doch sich eine Weile lang zu beschäftigen, bis die Dunkelhaarige tatsächlich gewann. Bis zum Ende der Stunde bemerkte Professor Binns wie immer nicht, dass ihm inzwischen keiner mehr zuhörte. Oder vielleicht war es ihm auch einfach egal.
„Ich vermute, er würde es wirklich nicht mitbekommen, wenn er einmal vor einem vollkommen leeren Klassenzimmer unterrichtete..“, meinte Blaise hinterher, bevor er sich an Daphnes Fersen heftete und ihr ein Kompliment für ihr Kleid machte, dass allerdings nur Tracey annahm, die genau das gleiche trug wie ihre Freundin. Außerdem hatte sie sich die Haare dunkel gefärbt und sie und Daphne hatten dieses Jahr auch die gleiche Schultasche, wozu Millicent ebenso die Augen verdrehte wie zu Blaise' Kommentaren.
Sie kamen schnell in dem Zimmer an, in dem Lockhart dieses Jahr unterrichten würde. Spontan beschlossen Harry, Draco und Millicent, dass sie sich auch in diesem Fach in eine der hinteren Reihen setzen würden. Vorne nahmen einige nah beim Lehrertisch Platz und Pansy, Daphne und Tracey tuschelten und kicherten in der ersten Reihe miteinander.
Harry stapelte noch die verschiedenen Werke Lockharts vor sich auf, da kam Gilderoy Lockhart in Person auch schon in den Raum. Heute trug er einen grünen Umhang und er schien bester Laune zu sein, als er die Klasse begrüßte. Obwohl ihn die drei Schüler in der letzten Reihe möglicherweise irritierten, da sein Blick an Millicent, Draco und Harry hängen blieb und kurz verrutschte, bevor er wieder zu den anderen Slytherins sah.
Er begann den Unterricht damit, dass er eines der Bücher mit seinem Konterfeit in die Hand nahm und hochhielt. Bezeichnenderweise war sein erstes Wort „Ich“, dabei zeigte er auf sein eigenes Bild, „Gilderoy Lockhart, Orden der Merlin dritter Klasse, Ehrenmitglied der Liga zur Verteidigung gegen
die dunklen Kräfte, fünfmaliger Gewinner des Charmantestes-Lächeln-Preises
der Hexenwoche und Autor der Bücher vor euch, wobei mein Lächeln als auch schriftstellerisches Können natürlich erwähnenswert sind, doch nicht halb so wichtig wie jede andere Fähigkeit, die ich einsetzte um den Wagga-Wagga-Werwolf zu entzaubern oder die Todesfee von Bandon zu besiegen. Solche Auszeichnungen sind neben der Ehre einen Teil zur Sicherheit und Aufklärung der Zaubererwelt natürlich Nebensache.“
„Hat er gerade gesagt, er habe einen Werwolf entzaubert?“, tuschelte Harry Draco zu. Er war sich ziemlich sicher, dass das garantiert nicht möglich war. Wenn es nämlich möglich wäre, hätte Remus auf jeden Fall davon gewusst. Es gab weder Heilmittel noch einen Zauberspruch um einen Werwolf aus seiner Verwandlung zu holen oder ihn gar zu einem normalen Menschen zurückzuverwandeln.
„Ich glaube ja.“, erwiderte Draco und nahm dann eine gerade Haltung an, und begann leise und mit übertrieben theatralischer Stimme zu reden „Ich“, er deutete auf sich selbst, „Draco Malfoy, Erbe des Hauses Malfoy, Ehrenmitglied zur Verteidigung gegen die Lockharts dieser Welt, Sohn von Lucius Malfoy und neununddreißigmaliger Gewinner im Schach gegen Harry Potter...“
„Achtunddreißigfach. Das eine Spiel haben wir nicht beendet.“, bemerkte Harry, sie hatten nicht immer bis zum Schluss einer Partie kommen können, doch das eine mal hätte Draco nur noch wenige Züge gebraucht, bis er gewonnen hätte, war aber dennoch leicht belustigt, weniger wegen Dracos Worten als vielmehr durch die Art wie er sprach. Der Blonde machte eine Handbewegung, um den Einwand zur Seite zu wischen. „...bestaussehender platinblonder Schüler von Hogwarts...“
„Es gibt nur wenige platinblonde Schüler...“, meinte Millicent, die damit begonnen hatte, auf dem Pergament vor sich herum zu kritzeln und kleine schwarze Katzen zu malen.
„...und zukünftiger Jäger des Slytherinteams...“, dann schwieg er jedoch, als Lockhart zu ihnen hinüberschaute, dem aufgefallen war, dass sie möglicherweise nicht den Worten des Lehrers lauschten. Er setzte sofort eine Unschuldsmiene auf, sah zu dem Mann nach vorne und tat dann so, als begänne er sich Notizen zu machen, als Lockhart begann weiterzureden.
„Ich dachte mir zur Einführung machen wir ein kleines Quiz. Ihr habt dreißig Minuten Zeit. Keine Sorge, es ist keine Prüfung. Nur eine kurze Rückmeldung an mich, wie aufmerksam ihr meine Bücher gelesen habt.“, sagte Lockhart, nachdem er weitere einleitende Worte von sich gegeben hatte, die Harry ebenso wie seine beiden Nachbarn ausgeblendet hatte, und strahlte in die Runde. Dann verteilte er reihum je drei Seiten Papier, auf denen allerlei Fragen standen. Sämtliche Fragen drehten sich um den Lehrer. Von seiner Lieblingsfarbe über seine Kindheitsträume, sein Lieblingsfach zu seiner Schulzeit und seine liebsten Gerichte bis hin zu seinen geheimen Wünschen, seinem Geburtstag und dem besten Geschenk, das er an diesem bekommen könnte, die Noten bei seinem Schulabgang und dem Getränk, das er an dem Tag getrunken hatte, als er in Hogwarts ankam.
„Ist das sein Ernst?“, murmelte Draco, „Ich geh doch nicht hierher, um zu lernen, wer er ist oder was er in seinen Büchern über sich schreibt...“.
Millicent beendete ihre letzte Katze, legte den Stift zur Seite, lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen.
„Es muss wohl sein Ernst sein.“, meinte Harry, „Er sieht nicht aus, als würde er scherzen. Es sei denn die wahre Bedeutung hinter seinem ständigem Lächeln ist, dass er sich lustig macht.“.
Draco und Harry begannen zu zweit sich möglichst alberne Antworten auszudenken, die gleichzeitig nicht ganz den Eindruck machen konnten, als machten sie sich offen über Lockhart lustig, während Millicent weiterhin einfach nur mit geschlossenen Augen da saß und vor sich hin döste. Da Lockhart vorne saß, und da sie sich hinter gesammelten Werken seiner eigenen Person verschanzt hatten, bemerkte der Lehrer nicht, dass die drei Schüler in der letzten Reihe schliefen oder miteinander redeten und nicht einmal versuchten sein Quiz ernst zu nehmen. Im Augenblick war er selbst damit beschäftigt in seinem eigenem Buch zu blättern. Erst hatte Harry sich ja ein wenig gemein gefühlt, aber irgendwie war er sich sicher, dass Lockhart nicht ganz so große Probleme damit hatte, wenn drei seiner Schüler im Unterricht mit der Aufmerksamkeit nicht bei ihm waren und dass das Ego des Mannes es ertragen konnte, wenn nicht alle ihn erst nahmen. Außerdem konnte er, selbst wenn er es wollen würde, einfach nicht so tun, als interessiere ihn ein Quiz über das Leben und die Gedanken von Lockhart. Verteidigung gegen die dunklen Künste war, vor Quirrells ersten Stunden, das Fach gewesen, von dem er am meisten erwartet hatte. Nur schien es ihm nicht, als ob Quirrells Nachfolger diese Erwartungen besser erfüllen würde.
Wie angekündigt sammelte Lockhart sämtliche Blätter ein, auch wenn er verdutzt über Millicents vollkommen unausgefüllten leeren drei Seiten schien. Doch sie schenkte ihm nur einen ihrer Blicke, die alle fernhalten konnten, und der besagte, dass er sie nicht darauf ansprechen sollte, und er schwieg und sagte nichts. Danach stellte er sich vor die Klasse und begann die Fragen und ihre Antworten durchzugehen.
„Nun, viele von ihnen wussten, dass mein Geburtstag am 26. Januar ist, doch kaum einer wusste, dass das beste Geschenk, das ich zu diesem Anlass bekommen könnte, die Harmonie zwischen allen magischen und nicht-magischen Menschen wäre.“
Wenn Harry so darüber nachdachte... Lockhart stand hier vor einem Raum von Slytherins. Ein Haus, das nicht unbedingt rühmliche aber doch öfters zutreffende Bekanntheit dafür hatte, Reinblütigkeit vorzuziehen und öfters auch die magische Unterweisung von Muggeln abzulehnen. Auch wenn Harry selbst nie über diese Dinge urteilte, wusste er ganz sicher, dass mehrerer seiner Mitschüler aus Familien kamen, die ihnen von Kindesbeinen an die Ideen der Reinblütigkeit und Ablehnung derer, die ihr nicht angehörten, gepredigt hatten. Zwar war keiner von ihnen ein Extremfall, glaubte er, doch eine durchschnittliche Klasse von Slytherins hatte doch immer ein paar die die Idee unterstützten. Ob das dem Lehrer klar war? Es musste ihm klar sein, oder nicht?
„Als ich hier noch saß, wo ihr jetzt sitzt war ich, und das scheinen auch einige von euch noch aus „Gammeln mit Ghulen“ in Erinnerung zu haben, war ich ein fleißiger Ravenclawschüler und mein liebstes Fach war natürlich Verteidigung gegen die Dunklen Künste, obwohl ich auch Freude an Zauberkunst und Verwandlung hatte und als guter Trankbrauer natürlich auch Zaubertränke und Kräuterkunde sehr gemocht habe. Außerdem, wie ich ebenfalls in „Gammeln mit Ghulen“ erwähne, gab es kein Fach, auf das ich hätte verzichten wollen, obwohl mir Astronomie zu Teilen ein wenig Mühe machte.“
Er blätterte durch die abgegebenen Papierbögen und überflog die Antworten, „Doch Miss Parkinson und Miss Greengras und auch Mr Malfoy und Mr Potter wussten, dass meine Lieblingsfarbe Lila ist...“ und Draco und Harry sahen sich verblüfft an, denn wie alles andere auch, hatten sie die Farbe nur geraten und sich bei dieser Frage nicht einmal große Gedanken gemacht, „...und Miss Parkinson hat sich außerdem richtig daran erinnert, dass es mein geheimer Wunsch ist, die Welt von allem Bösen zu befreien und eine eigene Reihe von Haarpflegeprodukten zu vermarkten.“
Blaise der ganz vorne saß, begann nun, nachdem er bereits eine Weile lang gekichert hatte, laut zu lachen, je offener je mehr Lockhart sagte, und auch Draco und Harry mussten langsam grinsen. Ihre Antworten waren zu großen Teilen nicht halb so dämlich wie die Lockharts.
Schließlich kam der Lehrer zum Ende und langsam schien auch er zu bemerken, dass er mehrere Schüler ungemein belustigte. Und er schien außerdem seinem Blick nach zu denken, Mittel zu haben, um das Lachen verstummen zu lassen. „Nun, das war alles sehr informativ und für einige wohl auch unterhaltsam, aber es ist natürlich nicht nur Teil meiner Pflicht, kleine Tests zu machen und euch Freude zu bereiten, sondern vor allem euch vorzubereiten und zu wappnen gegen allerlei bösartige und gefährliche Wesen, die sich in der Welt der Zauberer herumtreiben. Dies ist schließlich meine wichtigste Aufgabe als Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste und als erfahrener Zauberer gegenüber der jungen Generation. Doch keine Angst! Egal, was ihr in diesem Jahr hier sehen oder erleben werdet, seid versichert, dass euch nichts geschehen kann, solange ich hier bin.“
„Genau der Mann, von dem meine Eltern sich wünschen würden, dass ich ihm mein Leben anvertraue.“, flüsterte Draco Harry zu, „Ich denke, das wäre äußerst beruhigend und sicherlich unbedingt ratsam. Er ist schwer vertrauenerweckend und wahrscheinlich der kompetenteste Zauberer, den wir in Hogwarts finden können.“, dann verzog er allerdings das Gesicht und ergänzte, „Wobei ich glaube, meine Mutter würde vielleicht wirklich auf ihn vertrauen... Wirklich ich kann die Leute, die ihn toll finden nicht verstehen...“
Der Lehrer beugte sich hinter seinen Lehrertisch und holte einen mit einem Tuch verdeckten Käfig hervor. Lockhart machte eine große Geste daraus das Tuch leicht anzuheben, tat dann aber doch erst einmal nichts und sagte: „Ich bitte euch, in jedem Fall Ruhe zu bewahren und zu versuchen leise zu bleiben, wenn ihr euch erschreckt.“
Erst danach schwang er das Tuch beiseite und offenbarte mehrere kleine blaue humanoide Wesen in dem Käfig, die laut zu schreien begannen, als das Licht zu ihnen vordrang.
„Frische Wichtel aus Cornwall!“, rief Lockhart begeistert aus, ohne sich an seine eigene Mahnung an Ruhe zu halten. Er wirkte, als erwartete er Applaus für die Ankündigung. Als dieser nicht kam, weil die meisten Schüler damit begonnen hatten, zu grinsen oder zu lachen, oder weil diejenigen, die dem Mann tatsächlich an den Lippen hingen, damit beschäftigt waren, Blaise, der immer noch am lautesten lachte, giftige Blicke zuzuwerfen, schien er leicht unzufrieden. Doch er fasste sich sichtlich schnell. Der Ausdruck, der in seine Augen trat, wirkte, wie als sei er sich sicher, dass er bald den Respekt aller haben und sich das Lachen strafen würde. Harry fragte sich, was ihr Lehrer vorhatte, dann hörte er ihn sagen: „Nun, vielleicht sollten wir sie einfach einmal frei lassen und sehen, wie ihr zurecht kommt.“
Das, vermutete Harry, sollte Lockharts Autorität wieder herstellen. Dieser Versuch ging sofort nach hinten los, denn bevor Lockhart tun konnte, was er vorschlug, hatte er die Blicke eines Raumes voller Slytherins auf sich, die ihm stumm mitteilten, dass er nicht wagen solle, den Käfig zu öffnen, wenn er nicht wollte, dass die Besitzer dieser Blicke Mittel und Wege fanden, dafür zu sorgen, dass die Wichtel ganz allein auf Lockhart losgingen.
Der blonde Mann knickte ein, was der nächste Fehler seinerseits war, denn jetzt wusste jeder im Raum, dass er sich nicht gegen die gesammelte Klasse durchsetzen konnte.
Das Lächeln des Lehrers wurde schief, vielleicht auch, weil ihm die zweite Bedeutung des allgemeinen Widerspruchs klar wurde und er fühlte, dass er verlor, er zog seine Hand von der Käfigtür zurück und ergänzte matt: „Ja, äh... oder auch nicht. Das war natürlich nur ein Scherz. Ich würde keine Wichtel auf eine unvorbereitete Klasse loslassen. Ähm... der... äh Unterricht ist für heute beendet. Hausaufgaben gibt es heute keine. Wir sehen uns am Freitag wieder.“
„Ich glaube, wir haben ihm seine erste Stunde verbaut.“, meinte Draco als sie den Gang entlang liefen und klang dabei so, als versuche er reuig zu klingen, ohne fähig zu sein seine Belustigung und Zufriedenheit zu verbergen.
„Und ich glaube, du hattest Freude daran...“, erwiderte Harry.
„Kein bisschen! Aber im Ernst, er hat selbst dafür gesorgt, dass er sich lächerlich macht... Viel hätte ich, in dem Fall, dass ich Freude daran und dies zum Ziel gehabt hätte, nicht tun müssen, um dafür zu sorgen, dass die Stunde ein Flop wird... Und ich habe so eine Ahnung, dass die Heldentaten in seinen Büchern nicht unbedingt zu allen Teilen stimmen.“
„Ich glaube, Sev würde dir da beipflichten. Einer der Gründe dafür, dass er gestern Abend immer noch aussah, als wolle er jemanden ermorden, ist, dass Lockhart die Stelle bekommen hat, auf die er es schon seit Jahren anlegt. Und dass Severus wenig begeistert von ihm ist. Ich frage mich, was Dumbledore sich dabei gedacht hat, Lockhart einzustellen.“
„Hm.“, machte Draco, „Einerseits würde ich fast sagen, er hat niemand anders finden können... andererseits wirkt Dumbledore auf mich, wie als hätte er immer irgendeinen Hintergedanken, bei dem, was er tut, den nur meistens niemand außer ihm erkennt.“
„Solange ein Lehrer, dessen Unterricht mich langweilt, mich vor, während und nach diesem Unterrichts in Frieden lässt,“, meinte Millicent zu dem Thema, „soll's mir recht sein.“
Sie gingen zur Großen Halle und es folgte das Mittagessen, bei dem Hermine ganz selbstverständlich zum Tisch der Slytherins mit ihrem Teller hinüber kam und sich zu ihnen setzte. Im letzten Jahr hatten sich die meisten Schüler in dem Haus daran gewöhnt, sie regelmäßig an ihrem Tisch zu sehen und viele blickten nicht einmal auf, einige Erstklässler schienen zwar verwundert, aber sie sagten nichts. Vielleicht weil sie davon ausgingen, dass es schon seine Richtigkeit habe, dass sich die braunhaarige Gryffindorschülerin zu ihnen setzte.
„Und wie war er?“, fragte Hermine.
„Wer?“, erwiderte Draco und sah von seinen Kartoffeln auf.
„Lockhart, natürlich. Ihr hattet gerade eure erste Stunde bei ihm, nicht wahr?“, erwiderte sie, „Ich bin ja schon so aufgeregt. Wir haben Verteidigung gegen die dunklen Künste nach der Pause. Ich wette, es ist ganz anders als bei Professor Quirrell. Er kann uns sicher viel beibringen. Schließlich hat er bereits so viele außergewöhnliche Dinge vollbracht. Ich habe seine Bücher alle bereits dreimal gelesen...“
„...anders als Quirrell, ja, das umschreibt es ganz gut...“, murmelte Harry. Dieses anders änderte jedoch möglicherweise, wie er befürchtete, nichts daran, dass das Fach ein Witz blieb. Er war erstaunt, dass Hermine anscheinend unerwarteterweise zu den Lockhartfans zählen könnte. Sie schien sich allzu sehr auf den Unterricht bei dem blonden Lehrer zu freuen.
„Was hattest du heute bisher?“, erkundigte sich Millicent und vermied damit entweder absichtlich die weitere Ausführung des Themas Lockhart oder sorgte ohne darüber nachgedacht zu haben, instinktiv dafür, dass sie nicht eine Diskussion darüber begannen, wie kompetent sie Lockhart fanden. Oder wie hoch der Wahrheitsgehalt ihrer von ihm geschriebenen Lehrbücher war.
„Oh. Wir hatten heute früh Kräuterkunde und haben in Vierergruppen Alraunen umgetopft. Das sind wirklich faszinierende Pflanzen. Ich habe mit Neville und Ernie MacMillian und Hannah Abbott aus Hufflepuff zusammengearbeitet.“
„Neville hat sich sicherlich gefreut, das Schuljahr mit Kräuterkunde zu beginnen.“, meinte Harry. Das Fach war dem sonst oft recht ungeschickten und auch leicht vom Pech verfolgtem Gryffindor, wobei ein Teil seiner Unfälle wahrscheinlich allein mit seiner steten Nervosität zusammenhing, das liebste und er war in Kräuterkunde außerdem einer der besten Schüler ihres Jahrgangs.
„Und in Verwandlung haben wir Käfer in Knöpfe verwandelt. Das war natürlich vor allem Wiederholung, aber es ist doch nicht so leicht nach all den Wochen ohne Übung.“
„Dein Käfer ist zwar zum Knopf geworden, aber hatte einen kleinen Fehler?“, mutmaßte Harry, der wusste, dass Hermine im Allgemeinen in Verwandlungszaubern gut war, auch oft besser als die meisten ihrer Mitschüler, aber dennoch immer wieder der Meinung war, sie sei nicht gut genug. Er konnte sich vorstellen, dass das manchmal für die anderen leicht entmutigend war. Aber er vermutete auch, dass Hermine gut war, weil sie viel Zeit und Arbeit in das Lernen und Üben steckte und sich zwar manchmal ein wenig darauf einbildete, diesen oder jenen Zauber zu beherrschen, oder diese oder jene Fragen beantworten zu können, doch im allgemeinen sich selbst oft kritisch beurteilte und sich anspornte, sich zu verbessern, und sich nie auf einem guten Zauber oder einer passenden Antwort auszuruhen.
„Er hatte immer noch Beine und ist über den Tisch gelaufen. Aber Professor McGonagall meinte, ich hätte eine gute Leistung erbracht und ich habe 5 Punkte für Gryffindor von ihr bekommen.“
„Bah... Angeberin...“, murmelte Draco. Er hatte im letzten Jahr seine Käferverwandlung nach langer Übung vielleicht gerade so weit gebracht, wie Hermine heute nach mehreren Wochen Ferien. Aber er klang nicht ehrlich dabei und die anderen drei wussten, es war ein Kompliment.
Nach dem Essen blieb noch ein wenig Zeit und sie gingen auf den Hof, wo bereits mehrere Schüler umherliefen, auf einer der Steinbänke saßen oder beieinander standen und sich unterhielten. Zu viert setzten sie sich abseits unter einen der Bäume. Draco erzählte von den Wochen seiner Ferien, von denen die anderen drei noch nichts gehört hatten. Er ging jedoch nur kurz darauf ein, dass er und sein Vater ein wenig miteinander gekriselt hatten, seit Draco aus Hogwarts zurück gekommen war, und berichtete dafür ausführlich über den Besuch bei den Verwandten seiner Mutter, und zur Beerdigung eines Verwandten ihrer Linie, den Draco allerdings wenig gekannt hatte. Harry gab erneut ein paar kurze Worte zu den Dursleys ab und Millicent berichtete schließlich von der Episode mit ihrer Katze Helena, ein großes schwarzes haariges Wesen, die sie auch dieses Jahr mitgebracht hatte, und einem Nachbarskater, der ihr den Hof machte. Sie hatten gerade begonnen, sich weiter über ihre Stundenpläne auszutauschen, ein Themenbeitrag von Hermine, da beschlich Harry das Gefühl, dass jemand sie beobachtete. Dass jemand auf ihre kleine Gruppe aufmerksam wurde, war nicht ungewöhnlich, denn sie alle vier waren manchmal etwas auffällig, Draco mit seinem platinblonden Haaren und seiner bekannten Familie, Millicent mit ihrer korpulenten Gestalt, ihrer dunklen vollen Mähne und ihrer ganz eigenen Ausstrahlung, Hermine als Gryffindor unter Slytherins und wandelndes Lexikon und Harry als... nun Harry Potter, der Junge, der eine Narbe auf der Stirn hatte und deren Geschichte in genügend Büchern stand, um ihn immer wieder selbst zu verblüffen.
Er folgte dem Gefühl und fand einen kleinen Gryffindorschüler mit rotem Schal und mausgrauen Haaren, der zu ihnen hinübersah. Um seinen Hals hing eine Kamera und als er bemerkte, dass Harry ihn bemerkte, wurde sein Gesichtsausdruck verlegen und ihm stieg Röte in die Wangen. Auch die anderen drei hatten inzwischen den kleinen Jungen wahrgenommen.
„Wisst ihr, warum er zu uns rüberschaut?“, fragte Draco.
Millicent und Harry zuckten nur mit den Schultern.
Der Junge näherte sich schüchtern und wirkte, als habe er ein Anliegen.
„Colin.“, sagte er, „Colin Creevey. Ich bin in Gryffindor. Ich bin Erstklässler.“
„Hm. Ich erinner mich, dich bei der Auswahlzeremonie gesehen zu haben.“, meinte Harry.
Colin wurde noch roter und lächelte Harry breit an. „Wirklich? Toll!“
Harry wollte nicht unhöflich sein oder ihn verschrecken und sendete Draco telepathisch die Botschaft, Colin nicht anzufahren, dass er gehen solle. Hermine und Millicent schienen auch nicht ganz zu wissen, was sie mit dem Gryffindorschüler vor ihnen anfangen sollten. Also warteten sie höflich darauf, dass der Junge sagte, was ihn zu ihnen brachte, oder wieder ging. Doch Colin schwieg und lächelte nur weiter.
„Äh. Brauchst du irgendetwas von uns? Hast du irgendeine Frage oder so? Wenn du wissen willst, wie du zu einem der Räume kommst, kann dir ein älterer Schüler möglicherweise besser helfen.“, erkundigte sich schließlich Harry.
„Nun, da ist tatsächlich etwas.“, erwiderte Colin, „Ich frage mich, du bist doch Harry Potter, nicht wahr?“ und dann fuhr er fort, „Kann ich ein Foto von dir machen? Um meinem Dad und meinem kleinen Bruder zu zeigen, dass ich dich getroffen habe? Mein Dad ist zwar ein Muggel, aber ich habe ihm erzählt, wer du bist und was ich über dich in meinen Büchern gelesen habe, und er wäre sicher beeindruckt, wenn ich ein Foto von dir mit nach Hause bringe!“
„Ha!“, rief Draco aus, „Siehst du, Harry, jetzt bist du schon so berühmt, dass Leute hier dein Foto wollen!“
„Ach sei still.“
„Hör mal, Colin, er hier“, und Draco zeigte auf Harry, „ist kein so großer Fan davon Fans zu haben. Und er mag es nicht, wenn man ihn darauf anspricht. Seine Berühmtheit ist an ihn verschwendet. Er wird also wahrscheinlich kein Foto von sich machen lassen wollen, selbst dir zuliebe nicht, obwohl er total weichherzig ist. Und wenn doch, wird er dann unglücklich sein und ich werde meinen Ärger darüber, dass er dann bis heute Abend schlechte Laune hat, an dir auslassen. Aber wenn du willst, halte ich ihn für dich fest und du kannst jederzeit von mir und ihm zusammen ein Bild machen. Dafür musst du dann nur den Rest des Jahres lang für mich meine Sachen tragen und dich um meine Zaubertrankzutaten kümmern.“
„Äh... nun ich... wenn du wirklich nicht willst, dann musst du dich nicht von mir fotografieren lassen.“, meinte Colin zu Harry.
Sie sahen ihm nach, als er wieder fortging.
„Du hättest nicht so gemein sein müssen.“, meinte Hermine.
„Er muss nicht kommen und von Leuten Fotos machen wollen, die sich dadurch unbehaglich fühlen.“, erwiderte Draco.
„Wenn ihr euch jetzt über die Sache streitet“, sagte Millicent, „Geh ich mit Harry anderswohin, dann habt ihr dafür eure Ruhe... Egal, was ihr euch dann noch deswegen sagt, es wird außerdem ansonsten keinen Unterschied machen. Außerdem ist, wenn überhaupt, Colin, falls er noch einmal kommt und ein Bild möchte, Harrys eigene Sache.“ und beendete das aufkeimende Argument wie sooft ohne große Mühe sofort. Den Rest der Pause sprachen sie nicht weiter über den Erstklässler.
Zauberkunst war, wie zu erwarten, anstrengend. Der kleine Professor Flitwick begann damit, die Hausarbeiten einzusammeln, fuhr fort, indem er eine kurze Einleitung zum Unterrichtsstoff in diesem Jahr gab und ließ sie danach in Paaren erst den „Lumos“ wiederholen, bis fast alle es schafften, auf Kommando die Spitze ihrer Stäbe mit der richtigen Helligkeit und Farbschattierung leuchten zu lassen. Es war beinahe erstaunlich, wie schnell sie dies vollbrachten, nachdem der Lichtzauber im ersten Jahr noch eine Herausforderung für einige gewesen war. Gleich darauf verteilte der Lehrer ein paar Metallschlösser und wies sie an auch „Alohomora“ erneut zu üben und je einen Partner die Schlösser damit öffnen zu lassen, während der andere sie mit „Colloportus“ wieder verschloss. Dann ließ er sie ihre Rollen tauschen. Zuletzt mussten sie auch noch den Schwebezauber auf die Schlösser wirken, bis Professor Flitwick mit ihnen zufrieden war.
Harry hatte sich mit Draco zusammengetan, während Millicent mit Pansy übte. Sie hatten zwar beide keine Probleme mit dem Lichtzauber, aber der Blonde schwächelte bei „Alohomora“, während Harry „Wingardium Leviosa“ zwar richtig wirkte, es aber nicht wirklich schaffte, die doch recht schweren Schlösser schweben zu lassen. Am Ende der Stunde gab ihnen Flitwick gleich noch neue Hausarbeiten auf: das Wiederholen und Üben der vier Sprüche bis zur nächsten Stunde, sowie das Lesen von Kapitel 15 in ihren Schulbüchern „Über die rechte Bewegung des Zauberstabs“ und das Schreiben von elf Fuß Pergament mit einer Zusammenfassung und Beurteilung mit Bezug zu einem der vier wiederholten Sprüche bis zur nächsten Woche. Vor allem Millicent äußerte wenig Begeisterung für Hausaufgaben. Sie würde lieber die Zeit damit verbringen ihre Katze Helena von Troja zu verwöhnen. Helena streifte im Übrigen bereits durch Hogwarts Gänge und ging laut Millicent fleißig auf Mäusejagd und Katerverführung. Wobei Harry sich allerdings nicht sicher war, ob es überhaupt irgendeinen Schüler gab, der einen Kater mitgebracht hatte.
Als sie schließlich zum Abendessen in die Große Halle kamen, hatte Harry das merkwürdige Gefühl, am ersten Tag des neuen Schuljahres einerseits unheimlich wenig und andererseits doch sehr viel getan zu haben. Obwohl er, Millicent, Draco gemeinsam mit dem Großteil der anderen Slytherins Geschichte der Zauberei zum Schlafen oder zur Selbstbeschäftigung genutzt hatten und bei Lockhart fast alle von ihnen mit letzterem fortgefahren hatten, fühlte er sich doch müde und leicht erschöpft. Zauberkunst allein konnte dafür nicht verantwortlich gemacht werden. Hermine saß bereits neben Neville am Tisch der Gryffindors und Millicent und Harry gingen ohne viel Federlesen mit je einem Teller und einem Besteckset zu ihr. Draco maulte, dass er wirklich nicht anfangen könne, nicht nur dauernd Hermine an ihren Tisch einzuladen, sondern auch noch selbst den Tisch zu wechseln und sich unter Gryffindors zu setzen. Doch er folgte ihrem Beispiel. Sicherlich, weil er nicht zum Außenseiter werden wollte, aber womöglich dachte er dabei auch, dass jegliche Sorge um seinen Ruf ohnehin bereits bestätigt worden war und dass er in dem Fall genauso gut nicht mehr darüber nachdenken könnte, ob oder ob nicht sich an den Gryffindortisch zu setzen, ihn weiter senken könnte. Außerdem war es nicht wirklich so, als würden sich viele Slytherins dauernd abwertend über ihre kleine Gruppe äußern. Sie seltsam finden oder ab und zu (im letzten Jahr) sich über sie auslassen, ja, in ein oder zwei Fällen offen sagen, dass es nicht richtig sein sollte, dass sie so viel Zeit mit Gryffindorschülern verbrachten, aber das waren Ausnahmen.
Hermine wirkte leicht durch den Wind, und Nevilles Haare schienen leicht durcheinander zu sein, außerdem war sein Blick unruhig.
„Ist irgendetwas passiert?“, erkundigte sich Millicent, während sie sich setzten.
„Lockhart.“, sagte Neville und das schien ihm alle Antwort zu sein, die nötig war.
„Er hat Wichtel auf uns losgelassen, und hat sie dann nicht selbst unter Kontrolle bekommen, vollkommen bescheuert der Mann. Wo wir bei bescheuert sind, was sucht ihr hier eigentlich? Solltet ihr nicht bei euren schleimigen Slytherinfreunden sitzen?“, meldete sich Ron zu Wort, der Hermine schräg gegenüber saß und Harry, Draco und Millicent wütend anfunkelte. Wenn es im Wörterbuch eine Liste von Personen unter „Vorurteil, das“ gab, stand Ron Weasley irgendwo darin, und bei einer Anordnung nach Priorität könnte er zumindest einen der mittleren Plätze belegen und auch unter „Hitzkopf, der“ konnte man ihn eventuell finden.
„Dir ist schon klar, dass deine Schwester jetzt einer dieser schleimigen Slytherins ist, ja?“, sagte Draco gereizt, der Ron schon nicht leiden konnte, wenn dieser gerade nicht damit beschäftigt war, sie zu beleidigen. Gleichzeitig wirkte Hermine so, als wolle sie vielmehr gegen die Bezeichnung Lockharts als „bescheuert“ argumentieren.
Harry stöhnte innerlich. Sie hatten irgendwie im letzten Jahr eine Art Frieden mit Ron geschlossen, nachdem dieser zuvor nicht nur Harry, Draco und Millicent sondern auch Neville und Hermine begonnen hatte, regelmäßig zu ärgern und es unter anderem geschafft hatte, Hermine zum Weinen und Millicent und sie in Gefahr zu bringen. Ein Teil von Harry hatte gehofft, dass sie es bei diesem stillen Frieden belassen könnten.
„Halte Ginny da raus!“, rief Ron, „Jeder weiß, dass irgendetwas mit ihrer Auswahl nicht stimmte! Sie wollte auch gar nicht dort hin. Sie ist eigentlich in Gryffindor, der Hut hat einen Fehler gemacht, sonst könnte sie nie in einem Haus wie deinem landen.“
„Ah ja? Und hat sie dir gesagt, dass sie nach Gryffindor wollte? Hat der Hut gesagt, dass er sich geirrt hat? Hast du überhaupt seit gestern Abend mit deiner Schwester gesprochen?“
„Das geht dich nichts an, Malfoy. Aber nur, dass das klar ist: Natürlich wollte sie nach Gryffindor. Und Dumbledore wird sie die Auswahl bald wiederholen lassen, weil sie nicht richtig war, und dann wird sie auch nach Gryffindor kommen.“
„Ha! Als ob. Wenn, dann muss sie das selbst beantragen, also hast du nichts dazu zu sagen, und selbst wenn sie sich an Dumbledore wendet und darum bittet, kann es sein, dass der Hut es ablehnt, sie einem anderem Haus zuzuteilen. Und vielleicht ist das, weil sie es wirklich verdient, bei uns zu sein, und eine sehr viel bessere Hexe ist als du es als Zauberer je sein kannst! Slytherin nimmt nämlich bestimmt nicht jeden!“
Nun, dachte Harry, Goyle und Crabbe sind auch bei uns. Das Argument ist doch ein wenig vage.
„Nicht jeden? Nicht jeden? Ja, klar, damit hast du wohl recht, Malfoy, Slytherin nimmt nur Leute, die innerlich total verdorben und eingebildet sind, zumindest, wenn sie sind wie du, nicht wahr? Und meine Schwester ist ganz sicher nicht so!“
Inzwischen waren die umsitzenden Gryffindors aufmerksam auf sie geworden. Und auch oben am Lehrertisch hatte man die Unruhe bemerkt. Severus schaute stirnrunzelnd zu ihnen, Professor McGonagall schien, als überlege sie, hinunter zu gehen und einzuschreiten, wenn die laute Argumentation von Draco und Ron fortfahren würde, die Ordnung zu stören.
„Hey, Ron“, sagte einer der Gryffindors, „Bleib mal locker, Mann.“
Einer anderer meinte: „Ihr drei seid doch Slytherins, geht doch an euren eigenen Tisch, anstatt hier Streit anzufangen. Ich will in Ruhe essen können.“
„Dürft ihr überhaupt hier sitzen?“, erkundigte sich eine Erstklässlerin.
„Geht bitte zu eurem Tisch.“, meldete sich Percy Weasley, „Ihr stört das Essen.“
Draco war rot geworden. „Gehen wir.“, sagte er, „Mit Ron Weasley zu argumentieren hat keinen Sinn, das sollte ich eigentlich wissen.“
Bevor sie auch nur mit dem Essen hatten beginnen können, stand er auf, gefolgt von Harry, der sich mit der Situation ziemlich unwohl fühlte, aber sicher war, dass sitzen zu bleiben, nicht die beste Idee war, außerdem konnte er seinen Freund nicht alleine lassen. Millicent jedoch blieb sitzen. Sie hatte sich bereits mit Essen bedient und gab ihnen mit einem Blick zu verstehen, dass sie sich weigerte, fortzugehen, egal, was irgendwer tat oder sagte, und bei Hermine bleiben würde. Sie würde zurecht kommen. Keiner würde versuchen, Millicent zu vertreiben, denn sie saß auf ihrem Platz mit einer Ausstrahlung, als habe sie alles Recht der Welt dazu, die so überzeugend war, dass keiner sie anfechten würde, auch weil klar war, dass sie in diesem Falle möglicherweise auch mit nonverbalen Argumenten jede Diskussion im Keim ersticken würde.
Neville und Hermine sahen Draco und Harry entschuldigend an, doch Harry gab ihnen mit einer abwinkenden Geste zu verstehen, dass sie sich keine Gedanken machen sollten. Die beiden Slytherinschüler ließen die leeren Teller stehen und wandten sich zum Portal der großen Halle. Im Gehen drehte sich Draco noch einmal um und meinte: „Und natürlich ist es vielleicht seltsam, aber vollkommen in Ordnung, wenn sich eine Freundin von uns an den Tisch von Slytherin setzt, aber wenn wir zu ihr kommen, gibt es sofort Protest in ihrem eigenem Haus. Wer steht da bitte schön als das bessere Haus da, frage ich mich? Denkt einmal darüber nach.“
Sie gingen nicht an den Tisch der Slytherins, stattdessen verließen sie die Große Halle, ohne gegessen zu haben. Harry war klar, dass einer der Gründe dafür Dracos Verärgerung war und sein Stolz, in dem er sich verletzt fühlen würde, wenn sie sich zu den Slytherins setzten und so der Forderung von Ron oder seinem Bruder nachkam.
„Komm“, sagte Draco, „Gehen wir in den Schlafsaal. Ich habe noch ein kleines Paket mit Essen für die Fahrt von gestern übrig und eine Packung Schokofrösche aus dem Zug.“
Sie gingen also in die Kerker hinunter und durch die verworrenen Steingänge zu dem verborgenem Eingang zum Gemeinschaftsraum von Slytherin.
„Morgana“, nannte Harry ihr derzeitiges Passwort, dann gingen sie durch die Öffnung in der Mauer in den leeren Gemeinschaftsraum.
„Ich hoffe wirklich, morgen wird ein besserer Tag als heute.“, meinte Draco, „Wie meinst du wird Onkel Sev das Schuljahr beginnen?“
„Mürrisch?“
„Naha. Er hat heute ein paar Erstklässler tyrannisiert, das hat seine Laune sicher gebessert.“
„Weißt du, ich würde dir gerne widersprechen und sagen, dass ihn das nicht ein wenig glücklicher machen würde... aber ich glaube, du könntest recht haben...“, murmelte Harry. Severus war ein guter Lehrer, wenn er der Meinung war, dass seine Schüler gut waren und wenn er guter Stimmung war. Aber er konnte sehr fordernd, angsteinflößend und leicht sadistisch sein, wenn er beschloss, keine gute Laune zu haben. Was eigentlich öfter vorkam. Dann schien er auch eine besondere Vorliebe dafür zu haben vor allem inkompetente Schüler zur Schnecke zu machen, bisweilen aber auch selbst die Schüler, die „nicht ganz so unbegabt wie der Rest“ waren.
„Ich hoffe ja, dass wir Wachstumstränke dran nehmen. Oder zumindest die Theorie zu einfachen Nervenleidenheiltränken behandeln. Die habe ich mit in meine Hausarbeit als Beispiel zur Ingwerverwendung aufgenommen und sie sind jedenfalls sicherlich eine Herausforderung. Worüber hast du geschrieben?“
„Ein wenig über Wellhornschnecken und Gänseblümchenwurzeln, aber vor allem über Eisenhut speziell als Zutat für Wolfsbanntränke.“
„Dass Wolfsbanntränke zu den Heiltränken gezählt werden ist recht umstritten... Aber auch so ist das recht komplex. Du machst es dir nicht einfach, was?“
„Na du ja wohl auch nicht. Nervenleiden und ihre Behandlung durch Tränke sind ziemlich fortgeschritten, so weit ich weiß.“
Sie gingen hoch zu ihrem Schlafsaal und Draco meinte: „Naja. Ich glaube Onkel Sev erwartet, dass wir beide uns auch mit schwierigeren Zutaten befasst haben. Er würde etwas anderes möglicherweise enttäuschend finden oder nicht akzeptieren...“
Sich immer noch unterhaltend gingen sie durch die Tür, neben der auf einer Plakette ihre und die Namen der anderen vier Jungen des Schlafsaals standen, und hielten dann beide überrascht inne, als sie sich zu Dracos Bett wandten. Auf der Matratze saß ein kleines grauhäutiges Wesen mit großen Ohren und fast noch größeren Augen und sah zu ihnen hinüber. Ein Hauself.
„Dobby?“, fragte Draco entgeistert.
„Du kennst ihn?“
„Klar, das ist Dobby, unser Hauself. Naja, im Prinzip eher der von Vater. Ich und Mutter haben wenig mit ihm zu tun und meistens geben wir ihm keine Anweisungen.“
Dobby schien während Dracos Erklärung leicht verstört und irgendwie unglücklich. Außerdem wanderte sein Blick von Harry und Draco und einem der Bettpfosten hin und her. Plötzlich kam Bewegung in ihn und er schlug seinen Kopf ohne Vorwarnung gegen das Holz.
„Was zum...“
„Dobby. Dobby hör auf.“, befahl Draco. Ihm schien Verhalten in dieser Art bekannt zu sein und zu stören. Dobby hörte auf.
„Äh...“, sagte Harry, näherte sich ihm und reichte ihm seine Hand, „Dobby, ja? Ich bin Harry Potter, ein Freund von Draco.“
Der Hauself starrte ihn an, seine Augen schienen noch größer und sehr wässrig zu werden.
„Dobby weiß, wer Sie sind, Sir. Er weiß, was Sie für die Zauberer und auch die Hauselfen getan haben, Sir. Und er weiß natürlich, dass Sie mit dem jungen Mister Malfoy befreundet sind. Dobby ist sehr froh darüber.“ Harry war sich nicht sicher, aber er vermutete, dass Dobby sich auf die Vorfälle um Lord Voldemorts Tod/Verschwinden bezog. Und es überraschte ihn irgendwie nicht, dass selbst ein ihm vollkommen unbekannter Hauself ihn darauf ansprach.
„Willst du dich nicht vielleicht erklären, Dobby?“, fragte Draco. Sein Tonfall war ein wenig genervt und Harry setzte versucht freundlicher nach, wobei er erst überlegte ein höfliches Sie zu verwenden, dann aber doch das du wählte, weil er irgendwie befürchtete, dass ein „Sie“ den Hauselfen weiter verstören würde: „Entschuldige, ich denke, du hast uns beide sehr überrascht. Wir konnten schließlich nicht damit rechnen, dich hier vorzufinden. Du hast doch sicher einen Grund, hier zu sein, oder nicht?“
„Egal, was es ist, er glaubt, er muss sich selbst bestrafen.“, sagte Draco, als Dobbys Blick erneut zu dem Bettpfosten ging, „Also hat ihn nicht Vater oder Mutter geschickt, sondern er hat selbst entschieden zu kommen, nicht wahr?“
Dobby nickte stumm, schien gleichzeitig aber den Kopf schütteln zu wollen. „Er wird sich dafür bestrafen, junger Mister Malfoy, Sir! Dobby wird sich dafür bestrafen, aber er musste hierher kommen!“
„Okay, Dobby, hör zu. Du wirst dich so wenig wie möglich bestrafen, ja? Ich weiß, du unterstehst Vater, aber du musst auch mir gehorchen, also schlag nicht deinen Kopf an meinem Bett ein, ich werde den Rest dieses Jahres darin schlafen, vielleicht wird es bis zum siebten Jahr mein Bett bleiben, und ich glaube außerdem, dass es dir nicht guttut, dauernd dein Gehirn durchzuschütteln. Du verhältst dich seltsam. Und sag endlich, warum du hier bist.“
„Dobby ist hier... Dobby ist hier... weil er Dinge erfahren hat... Dinge, die... oh, er kann es ihnen nicht sagen... Mr Malfoy würde ihn umbringen... aber es ist wichtig, dass sie nicht in Hogwarts bleiben... Dobby wollte Sie warnen, Mr Potter, Sir, er wollte Sie warnen, bevor sie nach Hogwarts zurückkehrten, aber er hat sie nicht finden können... aber Sie sind erst angekommen, Sie sind noch in Sicherheit, Sie können immer noch nach Hause fahren...“
„Was, aber warum? Kannst du das nicht deutlicher erklären?“, erkundigte sich Harry, während Draco die Stirn runzelte.
„Sie sollten fahren, weil in Hogwarts... weil...“, er schüttelte den Kopf, „Dobby kann nicht zulassen, dass Harry Potter in der Schule bleibt!“
„Unsinn.“, sagte Draco verärgert, „Natürlich bleibt Harry hier. Ich weiß nicht, was du gehört hast, aber...“ dann sah er ihn aufmerksam an, „Moment. Du bist nicht hier, weil Vater dich angewiesen hat, Harry von mir fernzuhalten, und tust nur so, als wärst du aus eigenem Antrieb hier, oder?“
Dobby schüttelte den Kopf, dass seine Ohren nur so schlackerten.
„Draco...“, murmelte Harry, „Ich glaube wirklich nicht...“
„Egal.“, sagte der Blonde, „Es spielt keine Rolle. Du wirst nichts Genaueres sagen, vermute ich. Nur darauf bestehen, dass Harry heimfährt. Aber ohne wirklichen Grund. Nun, es ist natürlich Harrys eigene Entscheidung, aber das ist wirklich sehr vage.“
„Naja.“, meinte der Dunkelhaarige, „es tut mir leid, Dobby, aber Draco hat recht. Mir nur zu sagen, dass es möglicherweise eine Gefahr geben könnte... das ist sehr vage. Und falls du recht hast, sollte ich nicht hier bleiben, wo doch meine Freunde wahrscheinlich ohne mich in Hogwarts bleiben werden? Wenn ihnen irgendetwas passiert, und ich als einziger nicht da bin, würde ich mir das nicht verzeihen und es würde mich nie wieder loslassen. Ich würde das nicht wollen.“
„Da hast du es, Dobby. Wir wissen nicht, wie wahr deine Warnung ist. Aber im Zweifelsfalle wird er hier“, er nickte zu Harry, „ohnehin da bleiben, weil ihm zu sagen, dass es Gefahr gibt nicht wirklich dafür sorgt, dass er ihr aus dem Weg geht. Nicht wenn er glaubt, dass Leute bedroht werden, die ihm wichtig sind. Und irgendwie schafft er es auch immer mit heiler Haut zu entkommen, vermute ich. Außerdem ist Harry nicht allein. Ich bin hier. Onkel Sev ist hier. Millicent ist hier und Hermine ist hier. Und viele Lehrer, die begabte Zauberer sind.“
Dobby schien protestieren zu wollen, doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck und er murmelte: „Dobby muss gehen. Der Herr ruft ihn.“ und so plötzlich wie sie ihn im Schlafsaal angetroffen hatten, verschwand er auch vor ihnen Augen.
Draco schüttelte den Kopf. „Unser Hauself kommt nach Hogwarts, um dich zu warnen... Manchmal weiß ich echt nicht...“, aber er beendete den Gedanken nicht, stattdessen schüttelte er nur erneut den Kopf. „Aber mach dir keine Sorgen. Egal, was es ist, das Dobby so beunruhigt, es kann sein, dass er sich irrt oder auch recht behält. Doch ich glaube nicht, dass jetzt gleich etwas geschieht und, keine Ahnung, ein Fluch von Vater das Schloss zusammenfallen lässt. Wahrscheinlich könnte er auch nicht dafür sorgen. Dazu ist Dumbledore zu gerissen und zu stark... vermute ich. Im Übrigen passt er ja auch auf uns und die anderen Schüler auf, schätze ich. Meistens zumindest. So schnell wird keine Katastrophe eintreffen. Na... Wie auch immer. Komm, lass uns das Paket aus meinen Sachen holen und endlich essen, bevor noch der Rest zurückkommt, dann haben wir erst einmal einen der Tische im Gemeinschaftsraum für uns.“
Als die übrigen Slytherins langsam in den Kerkern eintrudelten, waren der Hauself und die Warnungen von ihm zwar nicht vergessen, aber schließlich brachte es nichts, sich ohne weitere Informationen oder Anlässe den Kopf darüber zu zerbrechen.