
Chapter 17
Einige Tage später – Das Mitarbeiterfest
Das Hotel war in heller Aufregung, und Eva, die dieses Fest bis ins Detail geplant hatte, wollte sicherstellen, dass alles perfekt lief. Sie stand vor ihrem Spiegel, strich ihren schwarzen, maßgeschneiderten Anzug glatt und betrachtete ihre roten Pumps, die dem Look eine mutige, verführerische Note verliehen. Zufrieden trug sie einen letzten roten Lippenstift auf, bevor sie sich auf den Weg machte.
Uli, die sie bereits im Saal erwartete, war ein Bild der Eleganz. Sie trug einen dunkelblauen Jumpsuit, der ihre schlanke Figur perfekt betonte, und ihre knallroten Lippen strahlten Selbstbewusstsein aus. Ivy war für den Abend bei einer Freundin, und so hatten die beiden endlich Zeit für sich.
Doch trotz des Glanzes des Abends hatte Uli einen kleinen Schatten auf ihrem Herzen. Jeremy hatte sich seit Tagen nicht gemeldet, und die Sorge nagte an ihr. Trotzdem entschied sie sich, den Gedanken beiseite zu schieben, zumindest für heute.
Im Saal war die Atmosphäre lebhaft. Mitarbeiter unterhielten sich in kleinen Gruppen, lachten und genossen die entspannte Stimmung. Paolo hatte großartige Arbeit geleistet – die Organisation des Events war tadellos, und Eva war sichtlich stolz auf ihn.
Während Uli sich mit Pit und zwei weiteren Mitarbeitern aus der Küche unterhielt, betrat Eva den Raum. Sie zog sofort Blicke auf sich, wie sie es immer tat. Mit ihrem scharfen Outfit und ihrer selbstbewussten Haltung wirkte sie wie eine Figur aus einem Film. Sie griff nach einer Flasche Bier und sah sich um, ihre kühle Aura wie immer unnahbar.
Linh, Lara, Judith und Paolo standen ein Stück entfernt und beobachteten sie. Paolo schüttelte den Kopf und pfiff leise durch die Zähne. „Heiß ist sie auf jeden Fall – für ihr Alter.“
Judith stieß ihm den Ellbogen in die Seite. „Benimm dich, Paolo“, sagte sie halb ernst, halb belustigt, doch auch sie konnte den Blick nicht von Eva abwenden.
Eva hingegen ignorierte die Blicke, stellte sich zu Raik und Eddy, die an einem der Stehtische standen. Die drei begannen, sich über das neue Sicherheitssystem auszutauschen, doch Evas Augen wanderten immer wieder durch den Raum. Sie hatte diesen Blick – aufmerksam, kontrollierend, abschätzend. Es war ihr Fest, und sie wollte wissen, dass alles und jeder an seinem Platz war.
„Wie geht es eigentlich Ihren Füßen?“ fragte Eddy und warf einen bedeutungsvollen Blick auf Evas hochhackige roten Pumps.
Eva nahm einen Schluck von ihrem Bier und lächelte kühl. „Die sind wieder ganz fit. Es wird langsam.“
Kurz darauf eröffnete sie das Buffet mit einer kurzen Ansprache, und wie erwartet stürzten sich die Mitarbeiter hungrig darauf. Eva jedoch blieb zurück, abseits stehend, ihr Bier in der Hand. Sie mochte es, das Geschehen zu beobachten, bevor sie sich unter die Menge mischte.
Judith tauchte plötzlich an ihrer Seite auf. Sie wirkte gelassen, aber ihre Augen hatten diesen neugierigen, durchdringenden Blick.
„Danke, dass Sie das Toilettenpapier geändert haben,“ sagte sie und musterte Eva unverhohlen. „Es ist auf jeden Fall besser als das alte.“
Eva lächelte höflich, ihr Blick war aufmerksam, aber distanziert. „Nur das Beste für die Gäste.“ Ihre Stimme klang kühl und geschäftsmäßig.
Doch Judiths Blick ließ nicht locker. Sie starrte Eva an, fast so, als suchte sie nach etwas – einer Reaktion, einem Zeichen, einer Schwäche. Eva spürte den Druck und fragte sich kurz, ob sie etwas im Gesicht hatte. Schließlich entschied sie, die Situation zu beenden.
„Ich werde mich mal ans Buffet schlagen.“ Ihre Stimme war knapp, ihre Haltung aufrecht und elegant, als sie sich abwandte.
Mit einem leichten Schwung ihrer Hüften bewegte sie sich durch den Raum, ihre Pumps klickten leise auf dem Boden. Sie spürte, wie Judiths Blick ihr folgte, doch sie ignorierte es. Als sie schließlich bei Uli ankam, legte sie langsam eine Hand um deren Hüfte und beugte sich vor.
„Na, schöne Frau,“ flüsterte sie mit rauer Stimme. „Essen wir was zusammen?“
Uli drehte sich zu ihr um, sah in Evas glitzernde Augen und nickte. Ihre Lippen formten ein sanftes Lächeln, bevor sie nach Evas Hand griff und sie Richtung Buffet führte.
Judith hatte sich unterdessen zu Paolo, Linh und Lara gestellt, doch ihr Blick blieb fest auf Eva gerichtet.
„Die beiden sind aber ziemlich vertraut,“ sagte sie beiläufig in die Runde.
Linh und Paolo tauschten einen vielsagenden Blick, bevor Linh trocken antwortete: „Die sind ein Paar.“
Judith sah sie erstaunt an. „Ach so.“
Die anderen nickten zustimmend. Paolo, immer ein wenig frech, fügte hinzu: „Glaub mir, seitdem ist die Chefin echt aushaltbar. Davor war sie ein echter Eisblock.“
Und Uli hat ihren Mann für de Vries verlassen, sagt Linh.
Judith runzelte die Stirn. „Uli hat ihren Mann für die verlassen?“ Ihre Stimme klang ungläubig.
„So sieht’s aus,“ sagte Paolo grinsend. „Krass, oder? Aber hey, die beiden scheinen glücklich zu sein.“
Judith schüttelte leicht den Kopf. „Sieht Uli gar nicht nach aus.“
Nach dem Essen standen Eva und Uli nebeneinander, ihre Blicke wanderten durch den Raum. Uli fiel auf, dass Judith sie ansah – und zwar direkt in dem Moment, als Uli sie ebenfalls anblickte.
„Eva,“ sagte Uli leise.
Eva drehte sich zu ihr um. „Hm?“
„Die Neue… ich bin mir ziemlich sicher, dass sie lesbisch ist. Ich glaube, sie hatte dich damals in der App geliked.“
Eva sah überrascht zu Judith hinüber. „Oh,“ sagte sie nachdenklich. „Aber die ist blond. Ich werde sie nicht geliked haben.“
Uli schmunzelte und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat sie die Haare gefärbt.“ Sie legte die Arme um Evas Hüfte und grinste sie an. „Tja, gut, dass du deine Traumfrau schon gefunden hast.“
Eva hob eine Augenbraue. „Na, direkt Revier markieren, Prinzessin?“ fragte sie spielerisch.
„Ich vertrau dir,“ erwiderte Uli mit einem schelmischen Lächeln. „Du weißt, wohin du gehörst.“ Sie ließ ihre Hand unauffällig über Evas Po gleiten und zwickte sie leicht.
Eva reagierte prompt, mit einem scharfen Blick und einem leichten Grinsen. „Frau Kersting, ein bisschen Autorität ausstrahlen – das können wir später fortsetzen.“
Die beiden gesellten sich zu Paolo, Linh und Judith, die sich noch immer in lockerer Runde unterhielten. Als Eva und Judith sich in die Augen sahen, war da ein kurzer Moment – eine Art unausgesprochenes Kräftemessen. Doch Eva wendete sich schließlich ab, als wäre es ihr nicht der Rede wert.
Das Gespräch drehte sich um die Arbeit, die Herausforderungen des Wasserschadens und die Renovierungen der Zimmer. „Jetzt sehen sie endlich richtig gut aus,“ meinte Paolo.
Als Uli auf die Toilette ging, schien Judith ihre Chance zu wittern. Ihre Blicke waren beinahe zu direkt, zu intensiv, als sie Eva wieder ansah. Als Eva den Blick erwiderte, blieb Judiths Mimik ernst, fast herausfordernd.
„Möchte noch jemand etwas trinken?“ fragte Judith schließlich, ihre Hand legte sich dabei leicht auf Evas Arm.
Eva zog leicht eine Augenbraue hoch, schüttelte dann aber knapp den Kopf. „Nein, danke.“ Ihre Stimme blieb freundlich, doch kühl.
Als Uli zurückkam, brachte sie Eva ein neues Bier mit und reichte es ihr mit einem sanften Lächeln. „Hier, für dich.“
„Danke, Prinzessin.“ Eva nahm die Flasche und ließ ihre Finger absichtlich länger an Ulis verweilen.
„Wo ist Ivy eigentlich?“ fragte Lara neugierig.
Uli setzte sich wieder und erklärte, dass Ivy bei einer Freundin war. Während sie sprach, bemerkte Eva, dass Judith sie schon wieder ansah – und diesmal war da kein Zweifel. Ihre Haltung wurde kühler, ihre Gedanken wachsam.
Uli beendete ihren Satz, griff unter dem Tisch nach Evas Hand und drückte sie leicht. Eva sah zu ihr hinüber und lächelte – ein echtes, warmes Lächeln.
Judith ließ sich neben Eva auf die Bank sinken, und obwohl sie darauf achtete, dass es nicht zu nah wirkte, war es doch zu nah für Evas Geschmack. Wenn sie jetzt einen halben Meter Platz zwischen sich geschaffen hätte, wäre es auffälliger gewesen, also blieb sie sitzen, auch wenn sie innerlich eine Grenze zog.
Eva war froh, dass Linh Uli gerade wegen Jeremy ausfragte. Es lenkte Uli ab und gab Eva die Möglichkeit, sie zu beobachten. Mit einer sanften Bewegung strich sie über Ulis Rücken und spürte die Wärme ihrer Haut durch den Stoff. Uli strahlte, während sie sprach, ihre Gestik lebendig, ihre Augen leuchtend. Evas Blick blieb an ihren Lippen hängen, die sich zu einem Lächeln formten. Einfach eine Traumfrau, dachte sie sich.
Dann wanderte ihr Blick unwillkürlich zur anderen Seite. Dort waren sie – die braungrünen Augen, das markante Nasenpiercing, die kurzen, blond gefärbten Haare von Judith. Und da war auch diese subtile Berührung an ihrem Arm. Es sah aus wie ein Zufall, aber Eva wusste es besser. Solche „Zufälle“ waren keine.
„Was halten meine Damen denn von tanzen?“ rief Paolo plötzlich in die Runde und unterbrach Evas Gedanken.
Eva drehte den Kopf und schüttelte leicht den Kopf. „Nicht mein Ding.“
Doch Uli ließ das nicht gelten. „Komm schon, Eva. Wir tanzen.“ Sie zog Eva am Arm hoch, ihre Augen blitzten vor Freude.
Eva seufzte dramatisch, aber sie wusste, dass sie Uli nichts abschlagen konnte. „Na gut.“
Auf der improvisierten Tanzfläche bewegte sich Uli mit Leichtigkeit zur Musik. Ihre Hüften schwangen im Rhythmus, ihr Lachen erfüllte den Raum. Eva hingegen bewegte sich zögerlich, machte ein paar tapsige Schritte, die sie nicht wirklich ernst nahm.
Paolo tanzte wie ein Verrückter, seine wilden Bewegungen brachten alle zum Lachen, und selbst Eva konnte sich nicht zurückhalten. Ihr Lachen – ein herzliches, unverkennbares Geräusch – zog Ulis Aufmerksamkeit auf sich. Uli stoppte ihre Bewegungen für einen Moment und drehte Eva spielerisch.
Die beiden hielten inne, lachten, und ihre Blicke trafen sich. Uli zog Eva näher zu sich, legte die Arme auf ihre Schultern und schmunzelte. „Na, Chefin, sind wir jetzt autoritär genug?“
Eva hob leicht eine Augenbraue und legte ihre Hände auf Ulis Hüften. „Du bist wunderschön,“ flüsterte sie leise und ernst in Ulis Ohr.
Uli grinste. „Das sagt die Richtige – die, die alle Blicke auf sich zieht. Vor allem von einer Person, die nicht ich bin.“
Eva verdrehte die Augen. „Ich weiß,“ murmelte sie genervt. „Wir müssen gucken, wie weit sie geht, bevor ich sie rauswerfen kann.“
„Ich hoffe, sie geht gar nicht weit,“ flüsterte Uli zurück und drückte Evas Hüften ein wenig fester. „Vielleicht merkt sie ja von allein, dass du glücklich vergeben bist.“
Eva nickte und gab Uli einen leichten Kuss auf die Wange.
Doch der Abend zog sich wie Kaugummi. Evas Füße taten weh, und ihre Müdigkeit wuchs mit jeder Minute. „Ich bin so müde,“ murmelte sie an Uli gewandt. „Und meine Füße bringen mich um. Ich will einfach nur ins Bett, aber als Chefin so früh zu gehen, kommt nicht gut.“
Uli legte tröstend eine Hand auf Evas Arm. „Halte noch ein bisschen durch, Schatz. Danach bringe ich dich nach Hause und massiere dir die Füße.“
Mit der Zeit konnte Eva jedoch wirklich nicht mehr in den Schuhen laufen. Sie zog sie schließlich aus und lief barfuß durch den Saal, das Bier in der Hand, während sie versuchte, ihre schwindende Autorität aufrechtzuerhalten. Doch der Alkohol, den Paolo ihr aufgedrängt hatte, tat sein Übriges.
„Gut abgefüllt, Paolo,“ murmelte Uli schmunzelnd, während sie Evas leicht wankenden Gang beobachtete.
Eva lehnte sich gegen eine Säule, die Schuhe in der Hand. Doch sie war nicht allein. Judith stand plötzlich wieder neben ihr – scheinbar zufällig, aber Eva wusste es besser.
Judiths Augen wanderten über Eva, von ihren Gesichtszügen bis zu ihren nackten Füßen. Ihre Gestik, ihr Lächeln – es war alles genau beobachtet, fast zu intensiv. Eva fühlte sich wie unter einem Mikroskop, und obwohl sie es sich nicht anmerken ließ, wuchs ihre Irritation.
„Na, die Schuhe haben heute wohl auch genug getanzt,“ meinte Judith schließlich beiläufig, aber mit einem Anflug von Ironie.
Eva schenkte ihr ein knappes Lächeln. „Manchmal muss man eben Prioritäten setzen,“ entgegnete sie trocken und richtete sich auf.
In diesem Moment kam Uli zurück, einen entschlossenen Ausdruck im Gesicht. Sie stellte sich dicht an Eva, ihre Präsenz schützend, und reichte ihr wortlos ein Glas Wasser. Judiths Blick schweifte ab, während Uli Eva leicht an der Hüfte berührte.
„Alles in Ordnung?“ fragte Uli leise, ihr Gesicht nah an Evas.
Eva nickte, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. „Mit dir? Immer.“
Eva fühlte Judiths Blick auf sich, durchdringend und unangenehm. Schließlich hob sie ihren Kopf und sah die Frau direkt an. „Hör auf, mich so zu mustern,“ sagte sie ernst, ihr Ton kühl, aber mit einem Hauch von Herausforderung.
Judiths Lippen zuckten zu einem leichten Lächeln, und sie beugte sich näher, bis ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern war. „Du bist einfach wunderschön,“ hauchte sie in Evas Ohr.
Eva riss die Augen leicht auf, spürte, wie ihr Herz für einen Moment stockte. Sie trat einen halben Schritt zurück und schüttelte ungläubig den Kopf. Hatte sie das wirklich gerade gehört?
Judith ließ ihr keine Zeit, sich zu sammeln. „Ich weiß, woher ich dich kenne,“ sagte sie mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein und einem Hauch von Provokation. „Wir haben uns auf einer Dating-App gematcht.“
Eva schluckte, fühlte eine Welle von Unbehagen, aber auch eine gewisse Herausforderung in der Situation. Schließlich nickte sie knapp. „Das mag sein,“ antwortete sie ruhig. „Aber das ist Vergangenheit. Ich habe meine Traumfrau gefunden.“
Judiths Blick veränderte sich, wurde intensiver, ihre Stimme gesenkt. „Bist du dir sicher?“ fragte sie, ihre Worte triefend vor Selbstvertrauen.
Eva fixierte sie mit einem durchdringenden Blick. „Ja,“ sagte sie ohne zu zögern, ihre Stimme fest. „Sehr sicher.“
Judith ließ ein bedauerndes Seufzen hören, ihre Haltung dennoch entspannt. „Schade,“ murmelte sie, „ich denke, es wäre… interessant geworden. Diese Spannung zwischen uns…“
Eva hob eine Augenbraue, die Irritation deutlich in ihrem Gesicht. „Welche Spannung?“ fragte sie kühl. „Die einzige Spannung, die ich spüre, ist die zu meiner Frau.“
Judith lachte leise, beinahe spöttisch. Doch bevor sie etwas sagen konnte, trat Eva näher, ihre Stimme leise, aber mit einer klaren Schärfe. „Hör zu. Ich glaube, du irrst dich gewaltig. Es nervt mich, wenn ich ständig beobachtet werde und jemand meine Schritte verfolgt. Lass das bitte. Und versuch gar nicht erst, mich zu berühren. Ich merke so etwas sofort.“
Judith hielt ihrem Blick stand, doch schließlich nickte sie, wenn auch zögerlich. „In Ordnung,“ sagte sie, bevor sie sich zu den anderen gesellte.
Eva atmete tief durch und griff nach Ulis Hand. Die Wärme ihrer Berührung beruhigte sie sofort. Sie drehte sich zu ihr und flüsterte: „Ich muss nach Hause.“
Der Weg nach Hause zog sich, und Eva quälte sich auf den letzten Metern mit den hohen Schuhen. Jeder Schritt fühlte sich an wie eine Tortur, doch Uli hielt sie lächelnd bei der Hand und ertrug ihr Murren mit Geduld.
Zuhause angekommen warf Eva die Schuhe in die Ecke und entkleidete sich erleichtert, während Uli bereits im Bad verschwand. Eva folgte ihr, wusch ihre Füße in der Dusche und beobachtete dabei, wie Uli sich im Spiegel die Zähne putzte.
Ihre Augen glitten über Ulis Körper, ihre zarten Kurven, die geschmeidigen Konturen, die makellose Haut. In einem Anflug von verspielt aufkommender Leidenschaft ließ sie ihre Hand krachend auf Ulis Hintern landen.
„Ich liebe dich, Uli,“ sagte Eva mit einem zufriedenen Grinsen, während sie sich lässig gegen den Türrahmen lehnte.
Uli drehte sich um, die Zahnbürste noch im Mund, und nuschelte: „Ich liebe dich auch.“ Die Worte kamen undeutlich, doch Evas Herz klopfte schneller.
Nachdem sie sich beide fürs Bett fertig gemacht hatten, legte sich Eva zu Uli und zog sie sanft zu sich heran. Die Müdigkeit, die sie zuvor gespürt hatte, wich plötzlich einem intensiven Verlangen. Ihre Finger glitten langsam über Ulis Arm, und sie küsste sie – zunächst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher.
Uli erwiderte den Kuss, ihre Hände fanden Evas Körper, erkundeten sie, als wäre es das erste Mal. Die Hitze zwischen ihnen nahm zu, ihre Bewegungen wurden ungeduldiger, ihre Atmung schwerer. Sie verloren sich in einer Nacht voller Hingabe und Leidenschaft, jeder Kuss, jede Berührung voller Bedeutung.
Als Eva schließlich erschöpft in Ulis Armen lag, spürte sie, wie der Schlaf sie übermannte. Doch noch bevor sie die Augen schloss, ließ sie ihre Finger über Ulis Wange gleiten und flüsterte leise: „Du bist mein Zuhause.“
Einige Tage später summt Ulis Handy. Die Nachricht, die auf dem Bildschirm erscheint, lässt sie erstarren: “Hallo Uli, ich wollte fragen, ob wir uns mal treffen können. Ich würde gerne mit dir und Eva sprechen. – Jeremy.”
Uli starrt auf die Nachricht, während ihr Herzschlag schneller wird. Sie spürt, wie ihre Hände zittrig das Handy festhalten. Ein Teil von ihr will sofort ablehnen, doch sie weiß, dass sie sich dem stellen muss.
Eva, die auf dem Sofa sitzt und in einem Bericht liest, sieht Ulis Reaktion sofort. „Was ist los?“ fragt sie ruhig, aber ihre Augen sind wachsam.
„Jeremy will sich mit uns treffen,“ antwortet Uli zögerlich.
Eva legt den Bericht zur Seite und lehnt sich zurück, ihre Mimik kühl und unbeeindruckt. „Wenn er reden will, okay. Aber nur an einem öffentlichen Ort. Irgendwo, wo jemand einschreiten kann, falls er wieder ausflippt.“
Uli nickt langsam. Sie nimmt ihr Handy und schreibt Jeremy zurück: „Wir können uns in der Hotelbar treffen. Morgen Abend um 19 Uhr. Bitte sei respektvoll.“
Eva grinst leicht und ruft Eddy an. „Ich brauche deinen Adlerblick morgen Abend,“ sagt sie mit einem Augenzwinkern. „Unauffällig, versteht sich.“