To Build A Home - Deutsche Übersetzung

Harry Potter - J. K. Rowling
F/F
F/M
M/M
G
To Build A Home - Deutsche Übersetzung
Summary
*Sirius hält einen Moment inne, bevor er einen Schritt zurück macht, um seinem Bruder in die Augen sehen zu können. Er hält ihn weiterhin mit starkem Griff an den Schultern fest, in dem Wissen, dass der Jüngere ohne seine Unterstützung vornüberkippen würde. „Komm mit mir.“ Regulus schüttelt schockiert den Kopf, „Ich- nein ich- ich kann nicht.“ „Ich will aber nicht ohne dich gehen,“ sagt Sirius, „Ich kann dich nicht hierlassen, komm mit mir Reg, bitte.“* Sirius hat immer sich immer geschworen, dass er Regulus niemals allein lassen würde. Egal was seine Mutter getan oder gesagt hat, oder mit wie vielen Flüchen sie ihn belegt hat, er hat immer versucht seinen kleinen Bruder zu beschützen. Und er hat nicht vor daran etwas zu ändern.Autorisierte Übersetzung der gleichnamigen Fanfiktion von bethanyisinjail!
Note
Heyy! Ich möchte euch hiermit offiziell zu meiner ersten Übersetzung begrüßen :)Vor ein paar Monaten habe ich auf "Archive of Our Own" diese wundervolle Geschichte gefunden und alle 317906 Wörter in wenigen Tagen verschlungen. Sie gehört ohne Zweifel auf die Liste meiner Lieblingsfanfiktions (und die Plätze auf dieser Liste werden keinesfalls leichtfällig vergeben). Ich wollte mich schon eeeewig an eine eigene Übersetzung setzen und jetzt ist meiner Meinung nach der perfekte Zeitpunkt, also habe ich die wundervolle bethanyisinjail kontaktiert und nach der Erlaubnis gefragt mir ihre Geschichte vorzunehmen und jetzt stehen wir hier und ich präsentiere euch das erste Kapitel.Diese Fanfiktion entfernt sich von der kanonischen Erzählung über die Marauder ("Rumtreiber"), als Sirius Black von Zuhause wegläuft und, anders als im Original, seinen kleinen Bruder Regulus mitnimmt. Sie flüchten zu den Potters und lernen zum ersten Mal in ihrem Leben, was es heißt eine echte Familie zu haben.Da es sich hierbei um eine Übersetzung handelt, gehören natürlich alle Rechte entweder J.K. Rowling persönlich, oder bethanyisinjail, ich bin nur die deutsche Feder hinter diesem Projekt. Das heißt aber natürlich nicht, dass ich nicht auf den einen oder anderen Kommentar hoffe :) Alle Kommentare die den Inhalt der Fanfiktion thematisieren, versuchte ich so schnell wie möglich zu übersetzen und an bethanyisinjail weiterzuleiten. Am Ende wird die Geschichte ungefähr 124 Kapitel haben, von denen ich versuchte jede Woche mindestens eins hochzuladen. Mal schauen ob ich das schaffe, aktuell bin ich noch ziemlich optimistisch. Jetzt möchte ich euch aber nicht länger das erste Kapitel vorenthalten! Viel Spaß beim Lesen :)(Für alle die Englisch können, hier die originale Einleitung zur Fanfiktion von bethanyisinjail: "Hi!! so i wrote a canon fic about sirius getting kicked out, but in doing so i grew such a love for regulus i had to write one where he got his freedom too. good news, i do not care about canon in the slightest, so if something seems wrong it probably is, i'm writing I'll do what makes me happythis is largely in reg's pov, but it shifts occasionally so it's not tagged that. it's completely reg-centric tho, so i'm hoping this reaches the extremely niche group of people who care about him as much as i dohope this scratches that hyperspecific fic interest!!title song: 'To Build A Home' by The Cinematic Orchestra. i totally recommend it.)"Trigger Warnung für dieses Kapitel: Kindesmissbrauch
All Chapters

Fortissimo forte

Mist.

James hat wirklich nicht vorgehabt der Grund für einen Streit zwischen Sirius und Regulus zu werden. Er ist nach seinem Gespräch mit dem jüngeren Black einfach nur zurück in sein Zimmer gegangen und hat beiläufig erwähnt, dass Regulus genervt von ihm ist und ungefähr eine Sekunde später hat er Sirius im Nebenzimmer herumbrüllen hören. Sirius hat seinen Bruder beleidigt, Regulus hat ihn im Gegenzug mit seiner Mutter verglichen und am Ende hat Regulus geweint und Sirius sich geweigert mit irgendwem zu sprechen. James hat sich zwar immer Brüder gewünscht, wie er gerade feststellt aber am liebsten ohne den ganzen Teil mit den Geschwisterstreitereien.

Zurück im eigenen Zimmer setzt James sich im Schneidersitz auf sein ungemachtes Bett und teilt einen sehr besorgten Blick mit Remus. Der Werwolf liegt auf dem Rücken auf Sirius Bett und hält den älteren Black Bruder fest in seinen Armen. Er flüstert ihm etwas ins Ohr, das James nicht verstehen kann und Sirius vergräbt sein Gesicht noch mehr in Remus Halsbeuge. Ein weiterer ausgetauschter Blick verrät James, dass Remus genauso wenig Ahnung hat, was er tun soll, wie er selbst.

Die Tür öffnet sich einen Spalt breit und sein Vater steckt seinen Kopf in den Raum, „Wo- Oh, hey Remus!“

„Hi, Mr. Potter,“ Remus schenkt ihm ein höfliches Lächeln.

Sein Vater schaut zurück zu James, „Wo ist deine Mutter? Sie wollte mir eigentlich unten helfen.“

„Sie ist drüben bei Reg, aber warte vielleicht lieber, bis sie von selbst rauskommt“, schlägt er vor und erntet dafür einen sehr verwirrten Blick von seinem Vater. „Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich hier oben gerade etwas verpasst habe.“ Er zögert kurz, resigniert dann jedoch, „Ich komm später wieder.“

„Bis später Dad!“, ruft James ihm noch hinterher, bevor sich die Tür wieder komplett geschlossen hat.

Ein paar sehr stille Minuten später schaut Remus auf seinen immer noch stummen Freund hinunter und fragt besorgt: „Alles in Ordnung, Sweetheart?“ Sirius nickt und dreht seinen Kopf, sodass James sein Gesicht sehen kann. Er hat die Augen fest geschlossen und auf seiner Stirn ist die Falte zu sehen, die immer zwischen seinen Brauen auftaucht, wenn er sich Sorgen macht. Wäre der Gedanke nicht so absurd, dann würde James sogar glauben auf seinen Wangen die Spuren getrockneter Tränen zu erkennen. Aber das kann nicht sein, Sirius weint fast nie.

„Sirius, kann ich dich was fragen, was jetzt vermutlich echt unangebracht ist?“

„James-“, versucht Remus ihn aufzuhalten, aber sein Freund küsst ihn sanft auf den Hals und öffnet die Augen, um zu signalisieren, dass er zuhört. „Passt schon, was is los?“, seine Stimme klingt rauer als sonst.

Er nimmt seinen Mut zusammen und stellt die Frage, die ihn in den letzten Minuten an ihm genagt hat: „Hat Reg eben wirklich Crucio gesagt?“

Sirius seufzt und nickt, „Jap.“

„Is das was das regelmäßig bei euch zuhause passiert? Dass ihr verflucht werdet?“, James glaubt die Antworten schon zu kennen, er weiß aber, dass sein Gehirn keine Ruhe geben wird, bis er sich sicher ist. „Das Wort ist ihm wirklich einfach über die Lippen gegangen, für einen 14-Jährigen.“

„Nur wenn sie wirklich wütend ist“, antwortet Sirius resigniert, „Dieser Sommer war härter als die letzten, sie war wirklich oft wütend wegen mir. Hat Reg damit erwischt kurz bevor wir geflüchtet sind, ich glaub deswegen ist ihm der Fluch eben in den Kopf gekommen.“

„Hat er deswegen so schlimm ausgesehen als ihr gekommen seid?“, James wendet sich an Remus und fast zusammen: „Als die zwei hier am Donnerstag aufgetaucht sind sah Regulus aus, als würde er jeden Moment tot umfallen. Ich wusste gar nicht, dass Menschen so blass sein können.“

„Ich hab mir echt Sorgen um ihn gemacht“, Sirius vergräbt sein Gesicht wieder in Remus Wollpullover, sodass der Rest seiner Worte dumpf und genuschelt klingt, „Ich habe ihn quasi die Treppen im Grimmauldplatz hochgetragen und ihm seinen Koffer gepackt, weil er sich kaum bewegen konnte. Danach habe ich ihn durch halb England geschleift und ihn an einen Ort gebracht, den er nicht kennt. Kein Wunder, dass er mich hasst. Lasst euch niemals mit dem Cruciatus treffen, ist echt ein scheiß Gefühl.“

„Ich werds mir merken“, James lacht nervös, „aber das ist wirklich absolut verstörend Sirius.“

„Es ist wie es ist“, Sirius schaut zu seinem Freund hoch, „Gott Remus, du umklammerst mich ja als könnte ich mich jeden Moment in Luft auflösen. Ich werde schon nirgends hin verschwinden in den nächsten Minuten.“

„Manchmal erzählst du Dinge und ich wundere mich, wieso du sie vorher noch nie erwähnt hast,“ Remus schüttelt verzweifelt den Kopf und küsst Sirius liebevoll auf die Stirn.

„Ich stehe halt auf den dramatischen Überraschungseffekt“, schmunzelt der Ältere und James ist froh, dass Sirius sich wieder zu sammeln scheint. Dass er wieder schlechte Witze machen kann, ist ein gutes Zeichen.

Die Tür öffnet sich wieder und dieses Mal steckt seine Mum den Kopf ins Zimmer, „Remus Schatz. Bleibst du zum Abendessen? Wir hätten dich wirklich gern noch ein bisschen hier bei uns.“ „Ich würde mich freuen zu bleiben, wenn es nicht zu viele Umstände macht“, antwortet er lächelnd.

„Prima, dann mache ich dir auch einen Teller mit“, sie sieht sehr zufrieden aus, als sie zwischen den drei Jungen hin und her schaut, „Ich rufe euch einfach, wenn das Essen fertig ist.“

Sie schließt die Tür wieder und in der Stille, die sich über den Raum legt, kann James hören, wie die Schritte seiner Mutter auf der Treppe verschwinden. Sirius flüstert Remus etwas ins Ohr und stützt sich auf seine Unterarme, um seinem Freund einen Kuss zu geben, der etwas zu lang und zu leidenschaftlich für Zuschauer ist. James erkennt den Kuss als eindeutiges Zeichen, dass es dringend an der Zeit ist, den beiden ein bisschen Zeit allein zu gönnen.

James schnappt sich eines der Bücher von seinem Nachttisch und verlässt schnellen Schrittes das Zimmer, ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren. Nicht, dass die beiden auf dem Bett ihn überhaupt gehört hätten, wenn er versucht hätte eine Konversation zu starten. Er wirft einen Blick den Gang hinunter auf Regulus Zimmertür und versucht sich eine Sekunde lang davon zu überzeugen, dass es wirklich keine gute Idee nochmal zu versuchen hineinzugehen und sich mit ihm zu unterhalten. Leider verliert der rationale Teil seines Gehirns die mentale Diskussion.

Er überbrückt mit lauten Schritten den Weg zur benachbarten Tür, damit der jüngere Black ihn kommen hört und klopft kurz. Als keine Antwort kommt lässt er sich selbst hinein. Regulus sitzt am Kopfende seines Bettes, hat die Beine dicht an den Körper gezogen und die Stirn auf seine Knie gelegt. Seine Augen schießen zum Eingang als James in den Raum kommt, sie sind rot umrandet und blutunterlaufen. Ansonsten sieht er jedoch aus, als hätte er sich wieder beruhigt.

„Hi nochmal“, James lächelt das warme Lächeln, das er sich von seiner Mutter abgeschaut hat, „Ich wurde irgendwie wortlos aus meinem und Sirius Zimmer geworfen, kann ich vielleicht bei dir bleiben? Ich werd auch versuchen dich nicht mehr zu nerven, ok?“

Regulus wirft seinen Blick wieder auf die Tagesdecke vor ihm, rutscht aber ein paar Zentimeter zur Seite, um Platz auf dem Bett zu machen, was James als Einladung bewertet und sich freudig neben ihn wirft. „Du bist der Beste, Reg.“

Regulus rutscht noch ein Stück weiter nach rechts und lockert seine Sitzposition in einen etwas entspannteren Schneidersitz, bevor er neben sich greift und ein Buch aus seiner Nachttischschublade zieht. Es wirkt wie ein Klavierbuch und als er es aufschlägt, kann James seitenweise Noten erkennen, die mit einer ordentlichen Handschrift markiert und kommentiert wurden.

„Was ist das?“ fragt er neugierig und lehnt sich ein Stück nach vorn, um besser sehen zu können.

„Musik“, antwortet Regulus mit leiser Stimme. James glaubt einen Anflug von Enthusiasmus hören zu können.

„Da sind ein Haufen Notizen drin“, stochert er nach, „Was bedeuten die?“

„Naja, ich habe einfach nur die Tempo- und Dynamikwechsel eingekreist und alles andere worauf ich achten muss beim Spielen“, er fährt mit seinen blassen Fingern zart über einige der Markierungen, „Die Sektionen, die ich mit den Linien von den anderen abgegrenzt habe, muss ich noch intensiver üben und die Sachen, die ich aufgeschrieben habe, sind nur kleine Kommentare und so.“

James kann sich ein Lächeln nicht verkneifen als er zuhört. Endlich hat er etwas gefunden, über das Reg anscheinend gern spricht. „Ok, was genau bedeuten die Sachen, die du eingekreist hast? Was sind das für Abkürzungen?“

„Tempo bedeutet so viel wie Geschwindigkeit und die Dynamik ist im Prinzip die Lautstärke, mit der du die Noten spielen musst“, Regulus deutet auf ein eingekreistes `fff´ auf einer der Seiten, „Das hier heißt fortissimo forte, hier muss besonders laut und intensiv gespielt werden“, er zeigt auf ein `pp´, „und das hier ist pianissimo, es muss also sehr leise gespielt werden.“

James deutet auf ein `fp´, „Was bedeuten die zwei hier zusammen?“

„Erst laut spielen und dann direkt leise werden“, erklärt Regulus und bewegt dabei seine Finger, als würde er tatsächlich vor einem Klavier sitzen, „Der Teil ist wirklich seltsam.“

„Was ist daran seltsam?“

„Es ist- naja, es ist schwierig zu erklären“, der Jüngere schüttelt den Kopf, „Du müsstest es hören, um es zu verstehen.“

„Kannst du es mir vielleicht vorspielen?“, fragt James aufgeregt und scheint Regulus damit ein wenig zu überraschen. Er hat sich zwar nie besonders für klassische Musik interessiert, aber er freut sich wirklich, dass er endlich etwas gefunden hat, über das er sich mit Reg unterhalten kann.

„Ähm, ja, ok“, er nickt und springt vom Bett, das Buch fest in seiner Hand. James folgt ihm aus dem Zimmer und die beiden finden ihren Weg die Treppe hinunter, wobei sie die Aufmerksamkeit von Mrs. Potter erregen, die gerade in der Küche steht und kocht. „Hallo Jungs. Regulus, hält James dich gefangen, oder bist du auf eigenem Willen mit ihm hier unten?“

Regulus schüttelt den Kopf und lächelt.

„Na gut“, sie lacht und wendet sich wieder den Töpfen auf dem Herd zu, „Ruf einfach laut um Hilfe notfalls. Viel Spaß euch zwei.“

Im Klavierzimmer angekommen setzt Regulus sich auf die Bank am Flügel und spielt ein paar schnelle Töne, die klingen als würde er sich aufwärmen, während James sich in gebührendem Abstand hinter ihn stellt. Reg schaut nicht zurück, er klopft einfach mit einer seiner Hände neben sich auf das Polster. James setzt sich schnell neben ihn, bevor der Jüngere seine Meinung ändern kann und beobachtet ihn fasziniert dabei, wie seine Finger über die Tasten fliegen. Es ist genauso hypnotisierend wie Sirius bei Malen zuzusehen.

Er beendet das kurze Aufwärmstück und öffnet das Notenbuch vor ihm auf der Seite, die sie sich vorher im Zimmer angeschaut haben, „Das hier soll ungefähr so klingen.“ Er spielt die Sektion, über die sie eben gesprochen haben und James ist fest davon überzeugt, dass er noch nie etwas cooleres in seinem Leben gehört hat. „Wow, das klingt wirklich toll Reg, kannst du das ganze Ding spielen?“, fragt er aufgeregt.

Regulus lächelt kurz, bevor er umblättert und von vorne spielt, während James glücklich nebendran sitzt. Er freut sich einfach, dass er es geschafft hat Reg dazu zu bringen ein kleines bisschen seiner selbst mit ihm zu teilen.


„Kommt Jungs, Essen!“, schallt Mrs. Potters Stimme durchs Haus und reißt Regulus aus einer angeregten Erklärung über eine bestimme Stelle in dem Lied, das er kurz vorher vorgespielt hat.

James steht auf und läuft gut gelaunt ins Esszimmer, Reg folgt ihm, nachdem er sich kurz gestreckt hat. Er hält wie immer einen gewissen Mindestabstand zu seinem Mitmenschen, der kurzerhand von Sirius unterboten wird, als er von hinten gerannt kommt, um neben ihm herlaufen zu können. Er scheint einen Moment zu zögern, bevor er seinen jüngeren Bruder stoppt und einen Schritt vor ihn macht, um ihm in die Augen sehen zu können, „Du weißt, dass ich nie die Dinge tun würde, die Mutter dir angetan hat, oder?“

„Ja“, wispert Regulus als Antwort, „Ich weiß.“

„Gut“, Sirius verwuschelt ihm liebevoll die Haare, „Wollte nur sichergehen.“

„Hey!“ Regulus schlägt spielerisch seine Hand weg, „Warum machst du das immer?“

„Weil es lustig ist, lass mir meinen Spaß“, er lacht, „Und vielleicht ein bisschen, weil du es so hasst.“

Regulus verdreht die Augen und zahlt es seinem Bruder heim, indem er dasselbe mit dessen Haaren macht, was Sirius tief zu treffen scheint. „Wow, wow, wow, ok, hier ist die Grenze“, lacht er und scheitert gnadenlos daran ein ernstes Gesicht zu machen, „Niemals meine Frisur zerstören.“

In der Küche angekommen beobachten sie Mrs. Potter dabei, wie sie einen weiteren Stuhl, an den sowieso schon zu kleinen Tisch quetscht und einladend gestikuliert, „Setzt euch einfach hin, wo ihr möchtet.“

Regulus wartet bis James, Sirius und Remus sich alle gesetzt haben, unsicher wo er sich heute platzieren will, als James plötzlich neben ihm auf den freien Stuhl klopft, „Komm zu mir Reg!“ Kurz darauf findet Regulus sich unangenehmerweise am Kopfende wieder, freut sich aber irgendwie, dass jemand tatsächlich neben ihm sitzen möchte. Remus sitzt ihm gegenüber, neben Sirius. Mrs. Potter stellt jedem einen gefüllten Teller hin, bevor sie wieder in die Küche verschwindet.

Sein neugieriger Blick findet mehrere blaue Flecken an Hals uns Nacken seines viel zu zufrieden aussehenden älteren Bruders. Deswegen musste James also das Zimmer verlassen.

„Wirklich Sirius?“, kommentiert er belustigt und erntet dafür einen sehr verwirrten Blick von seinem Bruder, bis dieser plötzlich zu realisieren scheint, worauf Regulus anspielt, und entsetzt eine Hand über die Flecken legt. „Shit!“

„Achte auf deine Sprache Sirius“, ruft Mrs. Potter aus den Nebenzimmer.

„Entschuldigung Mrs. Potter, ich bin gleich wieder da!“, ruft er zurück, springt vom Tisch auf und sprintet aus dem Zimmer.

James wirft Regulus einen bedeutungsschwangeren Blick zu: „Verstehst du jetzt, warum ich Zuflucht bei dir gesucht habe?“

Regulus lacht und schaut zu Remus hinüber, der mit hochrotem Kopf auf seinen Teller starrt. James lehnt sich über Sirius leeren Stuhl zu ihm: „Daran hast du wohl nicht gedacht, oder?“

„Halt die Klappe James“, der Werwolf lacht peinlich berührt und schiebt James von sich weg.

Kurz darauf kommt Mr. Potter die Treppe herunter und setzt sich auf einen der freien Stühle Sirius und James gegenüber, „Wo ist Sirius?“

„Er hat was vergessen, aber er ist gleich wieder da“, antwortet Remus, bevor James den Mund aufmachen kann. Die zwei tauschen ein paar sehr eindeutige Blicke, bevor James sich nicht weiter zusammenreißen kann und in lautes Lachen ausbricht. Genau diesen Moment wählt Sirius, um sich wieder zu ihnen zu gesellen, dieses Mal mit einem rot-goldenen Rollkragenpullover bekleidet, der Teil der Gryffindor Quidditch Ausrüstung ist. Regulus hat oft genug auf dem Feld gegen ihn gespielt, um ihn zu erkennen.

„Hey, ist das meiner?“ fragt James spielerisch entrüstet.

„Keine Beweise“, Sirius verschränkt die Arme vor der Brust.

James lehnt sich mit dem Stuhl zurück, „Da stehen mein Name, meine Nummer und meine Position drauf.

Sirius lacht, „Ja ok, du hast gewonnen, was willst du jetzt dagegen tun, dass ich ihn anhabe?“

„Wehe du sagst jetzt, was ich denke, dass du sagen willst“, unterbricht Remus das Gespräch mit einem intensiven Blick.

„Verdammt“, flucht James kichernd. Mrs. Potter nimmt ihrem Platz am Tisch ein und beendet damit endgültig die Konversation.

Alle beginnen zu Essen und Stille legt sich über den Raum, bevor Sirius anfängt zu sprechen: „Oh, Mrs. Potter, wäre es in Ordnung, wenn Reg und ich eine unserer Cousinen irgendwann diese Woche besuchen würden?“

„Natürlich, das ist absolut kein Problem“, antwortet sie überrascht, „habt ihr schon einen bestimmten Tag im Kopf?“ „Nein, ich muss ihr noch zurückschreiben und fragen, wann sie Zeit hat“, er schaut zu seinem Bruder hinüber, „Passt dir das?“ Regulus zuckt zustimmend mit den Schultern.

„Prima, dann schreibe ich ihr nachher. Wer hat deinen Brief geschickt Reg?“

„Narzissa“, antwortet Regulus und arbeitet sich weiter langsam durch seine Mahlzeit.

„Ah, dachte ich mir schon“, Sirius nickt zufrieden, „Wie rebellisch von ihr, hat sie irgendwas wichtiges geschrieben?“ Regulus schüttelt den Kopf: „Nichts, was dich interessiert.“

„Hah, sag ich doch“, flüstert James und stößt Sirius mit seinem Ellenbogen an.

„Das bedeutet einfach nur, dass ich nachher nochmal nachfragen werde“, Sirius schubst James spielerisch, „Und dann werde ich wieder fragen und wieder fragen, bis er mir irgendwann erzählt was in seinem Brief stand.“

James wendet sich an Regulus: „Das lässt du dir einfach so gefallen?“

„Naja, ist ja nicht so als hätte ich irgendeine Wahl“, Regulus zuckt mit den Schultern.

„Absolut richtig“, Sirius lächelt selbstzufrieden. James Blick springt zwischen den beiden hin und her, während die zwei sich einfach stumm in die Augen starren. „Ist es so Geschwister zu haben?“

„Ja“, antworten Sirius und Regulus unisono, ohne ihn anzuschauen. James wendet sich an Remus, der bis dato einfach still sein Abendessen verspeist hat. „Weißt du was da gerade passiert?“

Remus schüttelt den Kopf: „James, ich bin genauso Einzelkind wie du, woher soll ich denn bitte wissen was da gerade passiert?“

„Keine Ahnung“, James lacht kurz verunsichert auf.

Mrs. Potter lehnt sich währenddessen zu ihrem Ehemann hinüber und flüstert ihm etwas ins Ohr, dass ihn zum Lachen bringt. „Leute, ich glaube meine Eltern reden über uns“, bemerkt James und wirft einen Blick in die Runde, „Ich habe das Gefühl hier passiert gerade ganz viel, das ich nicht verstehe.“

„Das kommt davon, wenn man zwei Blacks in die Familie holt“, lacht Sirius und bricht endlich den Blickkontakt zu seinem jüngeren Bruder.

„Nächstes Mal, wenn wir Kinder aufnehmen, hätte ich gern eine Schwester, vielleicht verstehe ich mich mit Schwestern ja besser als mit Brüdern“, erklärt James pseudo eingeschnappt, was alle am Tisch in lautes Lachen ausbrechen lässt. Sogar Regulus kann sich ein Kichern nicht verkneifen. „Vielleicht können wir Reg ja irgendwann gegen ein Mädchen austauschen, es gibt bestimmt auch traumatisierte weibliche Blacks da draußen in der Welt“, kommentiert Sirius und erntet dafür einen Todesblick von Regulus, der seine Mutter stolz gemacht hätte. Er kann ihn aber nicht lang aufrechterhalten, bevor er wieder lachen muss.

In dieser Sekunde erkennt er, dass er es nicht länger bereut von zuhause weggelaufen zu sein.

Sign in to leave a review.