Ad infinitum

Harry Potter - J. K. Rowling
F/F
F/M
M/M
G
Ad infinitum
Summary
Ein kleines Missgeschick ändert die bekannte Geschichte.Was passiert, wenn Dumbledore beschließt, dass ausgerechnet Severus Snape der Richtige ist, um Harry Potter in die Zaubererwelt einzuführen. Geheimnisse werden aufgedeckt, die anderenfalls vielleicht immer verborgen geblieben wären.
Note
Hey :)Schön, dass du da bist! Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Lesen.Ich versuche die Geschichte jeden Freitag zu updaten.Lasst mir gerne Lob, Kritik oder Wünsche in den Kommentaren. :)
All Chapters Forward

Hedwigs erster Brief

Das war der beste Geburtstag seines Lebens. Nicht mal die schlechte Laune seines Professors konnte ihm das vermiesen. Er war immer noch vollkommen überfordert von all den neuen Eindrücken, die auf ihn eingestürzt waren und verwirrt von allen Informationen, aber überglücklich. In den letzten Tagen allein in seinem neuen Zimmer war er sich immer unsicherer geworden, ob der mysteriöse Fremde wirklich echt gewesen war. Jedes Mal wenn er versucht hatte Fragen zu stellen, wurde ihm nur die Tür vor der Nase zu geschlagen. Doch er hatte einen kleinen Fetzen des Briefes, an dem er sich festhalten konnte. Hogwarts. Und jetzt hatte er einen Koffer voll mit Dingen, die einst seinen Eltern gehört hatten. Etwas, das er noch nie zuvor gehabt hatte. Tante Petunia hatte immer behauptet, dass nach dem Unfall alles verkauft wurde. Doch jetzt hatte er Bilder, Kleidung und sogar einige Bücher und Papiere, mit handschriftlichen Notizen. Und dann waren da natürlich noch Dean, Justin und Sophie. Alle hatten ihn ganz normal behandelt. Nicht wie einen Freak. Gut, Sophie sprach nicht besonders viel und Justin war etwas steif. Außerdem hatte er ohne darüber nach zu denken etwa hundertfünfzig Galeonen für einen Koffer ausgeben. Das waren ungefähr achthundert Pfund, wie Harry jetzt wusste. Was ihn noch immer schockierte, dass jemand so mit Geld umging. Er selbst musste sich erst daran gewöhnen, dass er sich alles hatte kaufen können was er wollte. Nach Drängen des Ophthalmologen hatte er sich sogar eine günstige Brille anfertigen lassen. Er hatte nicht gewusst, dass Muggelbrillen mit der Zeit schlecht wurden. Im Bücherladen hatte er neben den Büchern auf seiner Liste und denen die ihnen der Verkäufer empfohlen hatte auch noch eine zusammengewürfelte Auswahl an Büchern, die ihm in die Hand gefallen waren, gekauft. Die Kassiererin hatte ihm verschwörerisch zugelächelt, aber „Flüche und Gegenflüche“ zur Seite gelegt.

„Glaub mir, damit solltest du dich von Professor Snape als Erstklässler nicht erwischen lassen.“

Harry war rot angelaufen und froh, dass sie nicht auch die Ansammlung gebrauchter Comic Hefte kommentierte, die er im Stapel versteckt hatte.

„Harry Potter – Auf Tour mit einem Niffler“

„Harry Potter – Ausflug mit Hindernissen“

Er hatte nie die Superheldenhefte seines Cousins lesen dürfen und bei den Zauberern gab es sogar eine ganze Reihe über die Abenteuer eines Namensvetters. Zunächst war er verwirrt gewesen, weshalb ihn so viele der Zauberer zu kennen schienen, aber dann wurde ihm klar, dass er vermutlich nur einen berühmten Namen teilte. Harry Potter schien so etwas wie Peter Parker in der Zaubererwelt zu sein. Und der echte Harry war schon ganz neugierig auf die Abenteuer seines Namensvetters.

Seine gute Laune bekam erst dann einen kleinen Abbruch, als er aus dem fahrenden Ritter trat. Das Fenster in seinem neuen Schlafzimmer war geschlossen. Die Dursleys hatten ihn die letzten Tage so wenig beachtet, dass er gehofft hatte, seine Abwesenheit würde nicht bemerkt werden. Allerdings hatte er sich da wohl zu viel erhofft. Er sah dem Bus nochmal hinterher, der noch vor der nächsten Kurve wieder verschwunden war und schluckte. Was würden die Dursleys sagen? All seine neuen Sachen waren in dem Koffer versteckt, der verkleinert in seinen Rucksack passte. Aber die Eule, die ihm der Riese geschenkt hatte. Der Käfig war riesig und er hatte Schwierigkeiten ihn überhaupt zu tragen. Er wusste nicht, ob es der Eule gefallen würde in seinem Koffer gepackt zu werden. Und wenn er so darüber nachdachte wusste er auch nicht, ob es eine gute Idee war Lebewesen zu schrumpfen. Er sollte es vielleicht lieber nicht ausprobieren. Nun, es brachte ja nichts es weiter raus zu zögern. Harry ging zur Vordertür der Dursleys und klingelte. Es passierte nichts. Er klingelte erneut. Auch dieses Mal öffnete ihm niemand. Harry stellte Hedwigs Käfig ab und ging ums Haus herum. Durch die Küchenfenster konnte er nichts erkennen. Er klopfte an die Terassentür. Wieder nichts. Er klingelte nochmals. Hinter ihm Schlug eine Tür zu und er sah wie die Nachbarin von Gegenüber mit pinken Pantoffeln und einem kaum gefüllten Müllsack auf die Straße trat. Er grüßte sie kurz und beschloss dann um die Ecke zu warten, bis die Dursleys zurück kamen. Sie würden es sicher nicht gut heißen, wenn er hier mit seiner Eule so viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Also breitete er sich auf einer der Veranda aus und stellte den Käfig seiner Eule so hinter ein Gebüsch, dass er von der Straße aus nicht sichtbar war. Sie begann zu zetern.

„Tut mir Leid. Ich weiß auch nicht, warum sie nicht da sind.“

Die Eule plusterte sich auf.

„Du brauchst einen Namen, was meinst du?“

Nach kurzer Zeit hatte er einen Namen in seinem Geschichtsbuch gefunden. Hedwig. Und Hedwig schien auch durchaus zufrieden mit ihrem Namen zu sein, zumindest hatte sie aufgehört sich zu beschweren. Während der Zeit, die Harry mit dem Blättern in seinen Büchern verbracht hatte war es dunkel geworden. Das Licht in der Küche wurde angeschaltet. Erleichtert sprang Harry auf und ging wieder zur Vordertür. Klingeln. Nichts. Irritierte probierte er es erneut. Wieder nichts. Harry konnte doch sehen, dass die Dursleys zurück gekommen waren. Er streckte sich und klopfte ans Fenster. Endlich eine Reaktion. Doch es wurden nur die Gardinen zu gezogen. Harry wurde klar, dass er es sich mit seinen Verwandten durch seine Flucht heute ziemlich verspielt hatte. Er brachte sie öfter mal auf die Palme, aber es war erst ein paar Mal richtig schlimm gewesen. Als er noch ganz klein war hatte er sich einmal gegen Dudley gewährt. Dudley hatte Harry den ganzen Tag mit Spielzeugen beworfen und zu Mittag hatte Dudley dann pinke Haare. Dafür hatte ihn Tante Petunia den ganzen Tag in den Garten gesperrt und erst weit nach Mitternacht wieder ins Haus gelassen. Seufzend ging Harry erneut ums Haus. Auch hier waren nun überall die Gardienen fest zugezogen. Er war sich nicht sicher, ob Petunia ihn dieses Mal wieder hinein lassen würde. Der Tag war warm gewesen, doch eine ganze Nacht hier draußen würde sicher sehr unangenehm werden. Harry setzte sich neben Hedwig und wartete. Kurz darauf gingen die Lichter im Haus aus.

„Nein“, rief Harry und sprang auf.

Er hämmerte gegen die Terassentür, doch das einzige was er damit bewirkte, war, dass Hedwig wieder zu schreien begann.

„Alles gut“, versuchte Harry seine Eule zu beruhigen.

Er ging seine Optionen durch. Er hatte heiße Schokolade und ein paar außergewöhnliche Süßigkeiten im fahrenden Ritter bekommen. Also ein besseres Abendessen, als er sonst manchmal bekam. Allerdings hatte er nichts für Hedwig. Die Frau in dem magischen Tierhandel hatte erwähnt, dass Eulen sich größten Teils selbst mit Futter versorgen konnte. Also öffnete Harry den Käfig und Hedwig zwitscherte erfreut und hüpfte sofort hinaus. Zu Harrys Überraschung flog sie jedoch nicht sofort davon, sondern streckte ihm eines ihrer Beine entgegen. Verwirrt starrte Harry sie an. Hedwig kam näher, kniff ihm in den Finger und streckte erneut ihr Bein aus. Harry konnte sehen, dass daran ein Ring befestigt war. Ein Ring an dem Briefe befestigt werden konnten – Natürlich! Er konnte jemanden einen Brief schicken. Nur wem? Professor Snape ganz sicher nicht. Dann gab es noch die Stellvertretende Schulleiterin. Die hatte ihm den ersten Brief geschickt. Aber was war, wenn die genauso schlecht gelaunt war, wie Professor Snape? Dann würde Harry sie nicht nerven wollen. Außerdem konnte sich Harry nicht an ihren Namen erinnern und er wusste noch nicht alle Regeln der Eulenpost. Eigentlich fiel ihm kaum noch ein Name ein, außer vielleicht… Hagrid! Der verrückte, nette Riese, der ihm Hedwig überhaupt erst geschenkt hatte. Er hatte gesagt Harry solle ihm schreiben. Rasch fischte Harry in seinem Koffer umher bis er ein Stück Pergament und einen Stift fand. Hedwig schaute ihm zufrieden zu und gab keinen weitern Muchs von sich.

Hallo Hagrid.

Harry zögerte. Wäre Mr. Hagrid richtig gewesen?

Hallo Hagrid. Sir. Hier ist Harry und ich wollte mich nochmal für meine Eule bedanken. Sie ist sehr schön und ich habe ihr den Namen Hedwig gegeben. Ich habe den Namen aus einem meiner Schulbücher. Ich hoffe sie findet Sie so wie Sie vorhin gesagt haben. Aber wenn Sie das hier lesen, dann hat Hedwig es wohl geschafft. Ich hatte heute einen schönen Geburtstag.

Harry überlegte, wie er die Sache mit den Dursleys wohl am besten erklären könnte. Sie beschuldigen ihn absichtlich ausgesperrt zu haben, würde sicher in einer langen Bestrafung für ihn enden. So wie es eben immer passierte, wenn er versehentlich die Schulkrankenschwester oder einen Lehrer auf den Plan gerufen hatte.

Leider bin ich etwas zu spät nach Hause gekommen und meine Familie schläft schon. Ich habe meinen Schlüssel vergessen und komme deshalb nicht ins Haus.

Harry hatte noch nie einen Schlüssel besessen.

Ich warte gerade vor dem Haus und wollte Sie fragen, ob Sie mir helfen können die Tür aufzumachen. Ich darf ja noch nicht zaubern. Ich kann auch den fahrenden Ritter wieder zurück in die Winkelgasse nehmen und Sie dort treffen. Vielleicht sind sie ja noch dort. Ich warte hier noch etwas und vielleicht macht mir meine Tante ja noch auf, aber wenn es zu kalt wird dann mache ich das. Ich hoffe es ist okay. Im fahrenden Ritter gibt es auch heiße Schokolade und ich habe heute gelernt, wie man ihn rufen kann.

Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen so spät schreibe.

Ganz liebe Grüße Harry Potter

Nun das musste genügen. Schnell band er den Brief an Hedwigs Bein. Sie kniff ihm zutraulich in seinen Finger, als er ihr den Namen von Hagrid sagte und schwang sich sofort in die Luft.

Je länger er dort auf dem Boden wartete, desto verlockender wurde seine Idee mit dem fahrenden Ritter. Aber er wusste, dass Erwachsene es nicht mochten, wenn man alleine umherstreifte. Also holte er einen warmen Umhang aus seinem Koffer, den er aus dem Potter Verließ mitgenommen hatte. Augenblicklich wurde ihm wärmer. Vielleicht hatte er einen dieser Wärmezauber. Harry mummelte sich fester ein und zog das nächstbeste Buch hervor. Dieser Koffer war sowas von praktisch.

Eine Neuerzählung der Märchen des Beatle dem Barden.

Harry beschloss, dass es genau das richtige für seine Situation war. Auf neue Informationen hätte er sich sowieso nicht mehr konzentrieren können und Märchengeschichten würden ihn vielleicht etwas ablenken. Er schlug wahllos eine der Geschichten auf und begann zu lesen.

Forward
Sign in to leave a review.