Lord Voldemort today

Harry Potter - J. K. Rowling
F/M
G
Lord Voldemort today
Summary
Diese Story ist ein Gedankenspiel, wie Lord Voldemort wohl wäre, wenn er heutzutage aufgewachsen wäre, welches eine meiner besten Freundinnen und ich uns gemeinsam ausgedacht haben (60% der Ideen kommen von ihr, ich habe sie nur für uns beide umgesetzt). Tom Marvolo Riddle ist ungefähr im Jahr 2003 oder so geboren und wurde über einen anonyme Geburt im Wool's Orphanage abgegeben. Bloß der Vorname seines Erzeugers und seines Großvaters sind ihm bekannt. Mit den anderen Kindern des Waisenhauses und seinen Mitschülern versteht er sich nicht sonderlich gut, da diese ihn als Weirdo abstempeln. Bloß Amy Benson, ihre jüngere Halbschwester Clarissa und sein Klassenkamerad Dennis Bishop bewundern ihn für seine Andersartigkeit. Doch dann wird er von Amy verraten und Dennis schlägt sich auf ihre Seite. Auf einem Trip ans Meer plant Tom grausame Rache. Danach ist er alleine, bis er auf einmal einen Besucher empfängt, der ihn auf eine mysteriöse magische Schule einlädt, auf der er nach einigen Jahren Myrtle Elizabeth Warren begegnet, die er als Knecht braucht. Allerdings begegnet er Amy nach einigen Jahren wieder und braucht sie ebenfalls als Knecht. Zum Ende hin stellt sich die Frage, welche der beiden er lieber mag.
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Das Horkruxversteck

Amy saß in ihrem Zimmer auf ihrem Bett, eingehüllt in ihre warme Decke. Sie hörte sich das Hörbuch Dream On, die Fortsetzung der Silber-Trilogie an, welches sie sich ursprünglich von ihrem Weihnachtsgeld gekauft hatte, um es zu hören, während sie sich wieder in ein paar leichteren Turnübungen versuchte, aber stattdessen hatte sie sich erkältet. Ihr Immunsystem war so zerstört, nachdem sie Corona hatte und sie verspürte immer noch in regelmäßigen Abständen Halsschmerzen und Schmerzen in ihrem Brustkorb. Ihre Lunge musste sehr vernarbt sein, nach der Infektion! Während sie das Hörbuch hörte, malte sie ein wenig auf ihrem Tablet, wurde jedoch schnell müde. Irgendwie fühlte sie sich so, als würde sie alles durch einen Schleier wahrnehmen und verhielt sich antriebsloser und passiver als vor der Infektion. Sie fuhr ihr I Pad herunter und blickte aus dem Fenster. Unzählige Schneeflocken fielen vom Himmel, so als sei Frau Holles Goldmariechen sehr aktiv. Der Himmel war grau und alles war leicht neblig, was bei ihr eine leichte Winterdepression auslöste. Sie rollte aus dem Bett heraus und schaltete den alten CD Player ihrer Oma aus, das einzige, was diese ihrer Familie hinterlassen hatte, bevor sie zurück in ihre Heimat in Finnland geflohen war. Sie würde sich von der Chilischokolade mit neunundneunzig prozentigem Kakaoanteil und der letzten H-Milch, welche sie im Herbst von ihren Blüten gekauft hatte, einen Kakao machen. Chili sollte ja gut gegen Viren sein, hatte ihr mal eine Mitschülerin auf dem Sportinternat gesagt, weshalb sie beschlossen hatte, sich den Kakao mit Chilischokolade zu machen. Sie packte die Lebensmittel und ihre Thermosflasche in eine Tasche, damit diese niemand sah, und verließ ihr Zimmer. Die Gänge waren leer und sie hoffte, dass in der Küche ebenfalls niemand war. Es war zehn Uhr morgens und die Köche würden erst um elf Uhr in die Küche gehen, um das Mittagessen zuzubereiten. Wann genau Tom zu ihr apparieren würde, wusste sie nicht, er hatte ihr keine Uhrzeit genannt. Aber wenn niemand sie erwischte, würde sie in zehn Minuten auch wieder gemütlich in ihrem Zimmer sitzen und Dream On weiterhören, bis Tom in ihrem Zimmer auftauchte. Ein eiskalter Lufthauch fuhr durch ein Fenster im Gang und Amy schlotterte. Außerdem tat die kalte Luft sehr weh in ihrer Lunge und sie musste husten. Als sie endlich in die Küche kam, war diese tatsächlich leer und Amy erhitzte die Schokolade. Langsam schmolz diese und Amy goss nach und nach die Milch hinzu, als auf einmal jemand hinter ihr stand. Sie fuhr herum und ließ das leere Tetrapack vor Schreck zu Boden fallen.

Es war Billy! „Was machst du da, Amy?“, fragte er und ein Grinsen breitete sich auf seinem blassen, sommersprossigen Gesicht aus. „Äh, ich wüsste nicht, was dich das angeht. Aber ich habe nichts zu verbergen. Ich mache mir eine heiße Schokolade mit Chili“, gab sie zurück. Billy hob die Augenbrauen. „Soso“, meinte er spöttisch, „Und woher hast du die Milch und die Schokolade? Ich habe dich im Herbst bereist häufiger mit dieser Tasche zur Küche gehen sehen, als du noch völlig pleite warst.“ „Ja, und?“, keuchte Amy, „Ich habe spendable Freunde an der Schule, die mir finanziell aushelfen. Im Gegenzug mache ich die Hausaufgaben für sie.“ Das war nicht einmal komplett gelogen. Riley und seine Gang waren spendabel gegen Hausaufgaben. Das einzige Detail, was sie Billy verschwiegen hatte war, dass Riley ihr kein echtes Geld, sondern Blüten gegeben hatte. Doch dummerweise schien Billy besser Bescheid zu wissen, als sie sich hätte träumen lassen. „Oh, du bist mit Riley befreundet?“, fragte er. „Woher weißt du…?“, Amy rührte hastig die heiße Schokolade um. „Riley ist doch älter als du und ich kenne ein paar seiner Gang Mitglieder. Sie haben erzählt, dass so eine kleine Streberschlampe Rileys Hausaufgaben macht und Riley ihr im Gegenzug ein paar ihrer Blüten abgibt, die sie gemeinsam drucken. Dann habe ich sie gefragt, wie diese Streberschlampe heißt und sie haben deinen Namen genannt“, Billy grinste überlegen.

Amy wurde schneeweiß im Gesicht. „Und jetzt?“, ihre Stimme wurde schrill, denn sie ahnte, worauf er hinauswollte, „Du hast ja schon mit dem Studium angefangen, da kann ich dir leider nicht helfen. Soll ich dir noch die zwei letzten Schokoladentafeln geben? Soll ich noch ein paar Hausaufgaben für Riley machen und dir auch ein paar Blüten besorgen, damit du mich nicht verpfeifst?“ Billy winkte ab. „Das interessiert mich alles gar nicht. Diese Bitterschokolade ist was für Masochisten, so schrecklich wie die schmeckt, und was die Blüten angeht, könnte ich jederzeit welche ohne Gegenleistung von Rileys anderen Gangmitgliedern erhalten. Nein, was mich interessiert bist du, beziehungsweise dein Körper…“ Amys Herz schlug ihr bis zum Hals und sie meinte, ihr Brustkorb müsse explodieren. Sie hatte schon geahnt, dass das früher oder später passieren konnte, sie wurde von vielen Jungen bedrängt, seit sie wieder in der Hood war. Als Grundschulkind war sie aufgrund der Zahnlücken noch nicht wirklich attraktiv für gleichaltrige oder ältere Jungen gewesen, doch seit Chris sie begrapscht hatte, war er nicht der Erste in der Hood gewesen, der versucht hatte, sie zu belästigen. Auf dem Sportinternat hatten die Jugendlichen, die größtenteils Bonzenkinder oder ehrgeizige Stipendiaten wie sie waren, wesentlich besseres Benehmen gezeigt. Außerdem sahen die meisten Sportler so gut aus, dass sie es sowieso nicht nötig hatten, sich irgendjemandem aufzudrängen, die Mädchen hüpften alle von alleine in ihr Bett. Ihre Knie wurden weich und sie hatte das Gefühl absoluter Ohnmacht und fürchtete sich zugleich vor Toms Reaktion.

Würde er seine Wut gegen Billy oder sie richten? Oder womöglich gegen beide? Egal, was sie tat, einer der Jungen würde sich grausam an ihr rächen! Wessen Rache fürchtete sie mehr? Wie in Trance füllte sie den Kakao in ihre Thermosflasche, verschloss diese und spülte den Topf mit Wasser aus. Dann antwortete sie mit zitternder Stimme: „Wie du sicher weißt, bin ich schon mit Tommy zusammen, der es gar nicht gerne sieht, wenn sich irgendjemand versucht, an SEINE Freundin heranzumachen. Ich würde tausendmal lieber im Knast sitzen, als Tommy mit dir fremdzugehen!“ Billys Gesicht wurde zornig, es spiegelte sich aber auch ein Hauch von Enttäuschung und Verletzung in seiner Miene wider. Bedrohlich ging er auf sie zu. „Genau deshalb mache ich es ja. Ich hasse Tom! Dass du gut aussiehst, ist nur ein positiver Nebeneffekt. Du bist nämlich nicht das einzige gutaussehende Mädchen hier im Viertel, Lexy zum Beispiel ist eine viel heißere Schlampe als du und ich hatte auch ab und zu mal was mit ihr. Ich soll dich auch übrigens schön von ihr grüßen. Außerdem… Wo ist dein Tommy jetzt? Hält es nicht einmal für nötig, dich in den Weihnachtsferien zu besuchen, sondern verbringt seine ganze Zeit mit seinen durchgeknallten Freunden auf dem Psychointernat. Wahrscheinlich hören die auch Stimmen, so wie er!“, Billy strich Amy über die Wange. Amy versteifte sich und presste sich gegen die Küchenzeile. Dabei fasste sie versehentlich mit ihrer Hand auf die heiße Herdplatte und schrie spitz auf. „Wenn Tom das rauskriegt, killt er dich“, piepste sie, „Bitte halte dich fern von mir. Zu unserem Besten!“ Billy lachte. „Rührend, du sorgst dich um mich!“, spottete er. „Halt die Fresse!“, fuhr Amy ihn an und verpasste ihm eine Schelle, bevor sie sich die Thermosflasche unter den Arm klemmte und davonrannte.

Billy rannte ihr jedoch hinterher und in dem Gang war niemand. Amy spürte bereits starke Schmerzen in ihrem Brustkorb und ein Stechen in ihrem Kopf, welches sie häufig verspürt hatte, kurz bevor sie in Ohnmacht fiel. Und sie war immer noch weit von ihrem Zimmer oder den Mädchentoiletten entfernt. Sie blickte durch die Glastür nach draußen. Dort war bei dem ekligen Wetter niemand bis auf ein paar kleine Buben, welche so abgebrüht waren, eine Schneeballschlacht zu machen und einen Schneemann zu bauen, obwohl man bei dem Schneesturm draußen kaum die Hand vor den Augen sah. „Hilfe“, keuchte sie, doch mehr als ein leises Japsen brachte sie nicht zustande. Wo blieb Tom? Wahrscheinlich hatte er sich bereits gemütlich in ihr Zimmer gesetzt und wartete dort auf sie, in der Hoffnung, dass sie nur kurz auf Toilette oder in der Dusche war und später zu ihm kommen würde. Sie blickte sich panisch um, denn sie kam kaum noch voran und ihr Brustkorb brannte und stach. Es fühlte sich an, als würde dieser jede Sekunde zerspringen. Welch eine Demütigung für eine ehemalige Sportlerin! Billy war nur noch wenige Meter hinter ihr, sein Gesicht rot vor Zorn und auf einer Wange hatte er ihren Handabdruck. Das würde schreckliche Rache geben! Amy lief nur noch normal weiter und bekam kaum noch Luft. Billy grinste, doch auf einmal bekam er einen ängstlichen Gesichtsausdruck. Amy verstand nicht so recht, bis sie in jemanden hereinlief, der unfassbar gut nach Axe Deo duftete und sofort einen Arm um sie schlang und sie feste umklammert hielt. Amy drehte ihr Gesicht nach vorne. „Tommy“, wisperte sie und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Immer noch keuchend atmete sie ein. „Warum rennst du meiner Freundin hinterher?“, knurrte er in Billys Richtung, „Hau ab!“ „Ah, bist du jetzt doch aus der Anstalt entflohen, um deine Gangsta Freundin zu besuchen? Ich fürchte nur, das Wiedersehen wird von kurzer Dauer sein, da sie bald im Jugendgefängnis sitzt“, lachte Billy. „Tut sie nicht“, zischte Tom und verschaffte sich offensichtlich Zutritt zu Billys Gedanken und löschte seine Erinnerungen an Amys Delikte, denn als Amy sich zu ihm hindrehte, schaute Billy für einen kurzen Moment leicht desorientiert in ihre Richtung, bevor er zu seinem Zimmer lief. „Komm mit, Amy“, Tom löste sich von ihr und zog sie hinter sich her zu seinem Zimmer. Mit dem Alohomora-Zauber öffnete er seine Tür, schob Amy herein, folgte ihr und verschloss die Tür wieder mit einem weiteren Zauber. Keuchend stellte Amy die Thermosflasche auf seinen Schreibtisch und ließ sich erschöpft und schwer atmend auf sein Bett fallen. Es war ein schrecklicher Start ins neue Jahr, gleich von Billy erwischt und verfolgt zu werden! Tom zog die Augenbrauen hoch und quittierte die Situation mit einem Blick, welchen Amy schlecht deuten konnte, da dieser zwischen leichter Wut und Verwunderung zu schwanken schien, doch er sagte nichts.

Tom wunderte sich zwar über die Selbstverständlichkeit, mit welcher Amy sich einfach auf SEIN Bett fallen ließ, ohne ihn vorher zu fragen, ob er damit einverstanden war, aber weil sie gerade leicht unter Schock stand und völlig außer Puste war, beschloss er, ein barmherziger Lord zu sein und ihr diese Unhöflichkeit durchgehen zu lassen. (The Dark Lord is merciful.) Zudem kochte er immer noch vor Wut auf Billy, dass dieser Hund es einfach gewagt hatte, sich an SEINE Freundin heranzumachen. Am liebsten hätte er ihn auf der Stelle getötet, so wie er es sich vorgenommen hatte. Dann könnte er seinem geliebten Hasen Gesellschaft leisten. Oder der Armee an Inferi beitreten. Er hatte nämlich so lange gebraucht, weil er vorher noch mithilfe seiner Magie Leichen aus ihren Gräbern geholt hatte, diese geschrumpft, in eine Tasche gepackt, in die Höhle transportiert, wieder vergrößert, mit dunkler Magie verzaubert und in den See geschickt hatte, bevor er sich auf den Weg zu Amys Zimmer gemacht hatte, doch da war niemand gewesen. Er hatte eine Weile gewartet und dann beschlossen, auf dem Gang nach ihr zu suchen, als sie kurz darauf keuchend um die Ecke gelaufen kam, Billy dicht hinter ihr. Dann war sie in ihn hereingelaufen. Und nun lag sie mit puterrotem Gesicht auf seinem Bett. Er setzte sich neben sie. Sie hatten sich lange nicht mehr gesehen und nur Briefe gewechselt und er wusste nicht so recht, ob er, was körperliche Nähe anbetraf, da weitermachen sollte, wo sie aufgehört hatten. Er strich ihr über ihre karamellfarbenen Haare mit glänzendem Goldschimmer und ließ sich eine ihrer Strähnen durch die Finger gleiten. Sie fühlte sich weich an. Amy war so schön! Nicht auszudenken, dass Billy, wie er über seine Legilimentik herausgefunden hatte, Lexy als heißere Schlampe bezeichnet hatte!

„Geht es dir besser?“, fragte er Amy schließlich. Sie nickte. „Ich… Ich bin nur… so… aus der Puste“, röchelte sie, „Zu viel Sport. Aber… die… die Schelle war es mir wert gewesen.“ „Das ist meine Gangsta Queen“, lobte Tom sie und streichelte ihre Wange. Amy war so viel loyaler und mutiger geworden, als er sie in Erinnerung gehabt hatte. „Du warst ein gutes Mädchen für deinen Lord“, grinste er, „Wenn auch mit Muggelgewalt.“ „Ich mag es nicht, Gewalt anzuwenden, aber ich habe ihn so oft gewarnt und er hat immer weiter gemacht, dass ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte“, murmelte Amy, „Und ich bin keine Gangsta Queen.“ Tom hob die Augenbrauen. „Ich habe dir übrigens noch was mitgebracht, ich muss es nur schnell aus deinem Zimmer holen“, er disapparierte und war kurze Zeit später wieder da, mit einer Tasche voller Zaubertränke. „Einmal die Tränke, die du für die Schule brauchst und einmal…“ Er hob vielsagend die Augenbrauen. Amy wurde puterrot und er liebte es, wie verlegen sie immer wurde. „Öffne die Flasche und trink!“, ordnete er an und Amy nahm mit zitternder Hand die Flasche entgegen und leerte sie in wenigen Zügen. Dann gab sie ihm diese zurück und er stellte die Flasche auf den Schreibtisch, bevor er sich auf Amy sinken ließ und sie leidenschaftlich küsste. Amy schlang ihre Arme um seinen Nacken, zog ihn näher zu sich heran und fing an, seinen Kuss zu erwidern. Mit einer Hand strich sie ihm durch seine pechschwarzen Haare. Als er den Kuss kurz unterbrach, um Luft zu holen, murmelte sie: „Deine Haare sind so schön weich.“ Überlegen grinste er sie an. „Ich weiß. Deine aber auch!“, bevor er sie erneut küsste und seine Hände ihr den Fake Gucci Pulli hochstreiften. Der Pulli mit Fake Logo ließ sie noch mehr wie ein Gangsta wirken. „Woher hast du den?“, knurrte er, während er ihr den Pulli über den Kopf zog und auf seinen Schreibtisch warf. „Hat mir Julia vom Sportinternat aus Spanien mitgebracht, gab es dort für zwanzig Euro, sie war im Urlaub. Ein anderes Mal hat sie mich auch für eine Woche lang mitgenommen, dann aber nach Italien“, informierte sie ihn. „Ich sollte mir auch mehr Bonzen als Freunde suchen“, fand er mit einem Hauch von Eifersucht.

Dann griff er nach seinem Zauberstab und murmelte den Zauberspruch, der Amy sofort entkleidete und murmelte einen zweiten Zauberspruch, der ihre Arme über dem Kopf fesselte. Amy quietschte überrascht auf. „Daran musst du dich wahrscheinlich erst einmal gewöhnen, dass ich nun nicht mehr getrackt werde“, meinte er spöttisch und Amy nickte heftig. Er streifte sich seinen Pulli mitsamt seinem Unterhemd über den Kopf und öffnete den Gürtel seiner Hose. Nachdem er sich ausgezogen hatte, stieg er zu Amy ins Bett und legte sich erneut auf sie. Er spürte ein leichtes Piksen und warf einen zufriedenen Blick auf seinen Horkrux, welchen sie um den Hals trug. Das Dunkelrot der Edelsteine zu dem goldenen Metall betonte Amys warmen Hautton so perfekt! Mit seiner einen Hand hielt er ihre gefesselten Arme fest. „Sag mir, was du willst“, raunte er ihr ins Ohr. Amy schoss die Röte ins Gesicht, als sie ihm direkt in die Augen sah und erneut versaute Dinge sagen sollte. Es machte sie immer so verlegen, über solche Dinge mit einem Jungen, auf den sie einen Crush hatte, zu sprechen! Klar, mit ihrer Schwester, ihren Freundinnen oder ihren Kumpels hatte sie keine Hemmungen, über so etwas zu reden. Sie hatten auch beim Sportinternat einmal eine Runde „Ich habe noch nie…“ mit versauten Fragen gespielt, aber da war es nichts Ernstes gewesen, sondern eher dazu gedacht gewesen, über bereits gemachte oder noch nicht gemachte sexuelle Erfahrungen zu lachen. Aber jetzt gerade war es greifbar und kein bisschen lächerlich und das verunsicherte sie. „Benutz deine Worte, vielleicht gebe ich dir dann, was du willst“, spottete Riddle.

„Ich… Bitte…“, stotterte Amy mit hochrotem Kopf und versuchte, ihn in ihre Mitte zu bekommen, doch er hatte sie komplett fixiert und sie hatte wenige Bewegungsmöglichkeiten. „Versuch es gar nicht erst“, höhnte er. „Bitte, ich will dich in mir… Ich will deinen Schwanz… Bitte, Daddy“, flehte sie und schob ihr Becken gegen das seine. „Das hört sich schon besser an“, mit zufriedenem, überlegenen Gesichtsausdruck schob er seinen Schwanz in ihre enge, warme, bereits feuchte Pussy und drückte sein Becken feste gegen ihres, sodass er tiefer eindringen konnte. Amy keuchte erschrocken auf und Tränen schossen ihr in die Augen. „Tu ich dir weh?“, wollte er wissen, während er anfing, sich rein und raus zu bewegen. „Es geht…“, meinte sie, „Ist schon schwer, alles zu nehmen und beim ersten Mal… Aber du kannst weitermachen… Ich versuche, alles zu nehmen…“ Sie biss die Zähne zusammen. Bei diesem Anblick, wie sie kämpfte, seinen großen Schwanz zu nehmen, wurde er noch härter und grinste sie an. „Dem kann ich nicht widerstehen“, sagte er mit einem extra schnellen und harten Stoß, bevor er sich immer heftiger und schneller in ihr bewegte. Amy schlang ihre Beine um seine Mitte, sodass er noch tiefer eindringen konnte.

Sie wurde immer enger, je tiefer er stieß und sie fühlte sich so gut an! Manchmal keuchte sie auf oder stieß kurze, spitze Schreie aus, doch insgeheim mochte sie es, hart genommen zu werden, weil das so ziemlich die einzige Form von Sex war, die sie von Erzählungen kannte. Bereits als sie Kind war, hörte sie viele Jungen aus ihrem Viertel, wo sie vor ihrer Zeit im Wool’s gelebt hatte, darüber reden, wie hart sie ihre Freundin genommen hatten, oder wessen Freundin schluckte und wessen nicht, dass sie noch nie wirklich von Vanilla Sex wusste. Einerseits wollte sie zwar keine Frau sein, die es mit vielen Männern trieb, aber andererseits war sie auch weit entfernt davon, brave Vorstellungen von romantischem Sex zu haben, aufgrund ihrer Prägung. Für sie gehörten Dominanzspiele, Schmerzen und Gewalt zum Sex dazu. Sie merkte, wie sie kurz davor war, zu kommen und ihre Atmung schneller wurde. Auch Tom schien das zu bemerken und kurz bevor sie kam, hörte dieser Vollhorst einfach auf. „Bitte darum, dass du kommen darfst“, raunte er ihr ins Ohr und gab ihr einen hauchzarten Kuss auf ihre tränenverschmierte Wange. „Bitte, darf ich kommen“, flüsterte Amy mit erstickter, leicht rauer Stimme vom vielen Stöhnen. „Noch etwas: Bitte darum, dass ich in dir komme“, sagte Tom mit einem fiesen Grinsen. „Bitte, komm in mir“, keuchte Amy, „Bitte füll mich mit deinem Samen.“ Ihr Gesicht war rot wie eine Tomate und sie musste leicht kichern vor Verlegenheit. Tom schien zufriedener denn je zu sein, sie dazu gebracht zu haben, so peinliche Dinge auszusprechen.

„Schlampe“, feixte er, bevor er sich wieder bewegte und Amy durch die Reibung nach kurzer Zeit zum Orgasmus kam. Ihre Pussy zog sich um seinen Schwanz herum zusammen und er kam tief in ihr. Dann zog er seinen erschlaffenden Penis aus ihr heraus, rollte von ihr herunter, machte sich sauber und zog sich an. Sein Blick wanderte zu Amy, die wund zwischen den Beinen war und außerdem blutete, weil sie bis eben noch Jungfrau gewesen war. Er zog seinen Zauberstab hervor und murmelte den Episkey-Zauber, sodass sie wieder geheilt war. Außerdem entfesselte er sie mit dem Relaschio-Zauber, sodass sie sich wieder anziehen konnte und warf ihr den Gucci Pulli zu. Geschickt fing Amy diesen auf und zog ihn über ihren Kopf. Ihre Haare waren leicht verwuschelt und ihre Wangen gerötet und irgendwie fand er sie schöner denn je. Er zog sie feste zu einer Umarmung zu sich heran und atmete ihren angenehmen Vanilleduft ein. Irgendwie war dieser Duft ihm so vertraut geworden. Er hatte bisher nie so wirklich die Erfahrung machen können, anderen Personen körperlich nahe zu sein, es hatte schlicht und ergreifend häufig das Vertrauen, die Bindung und die Zuneigung gefehlt. Aber mit Amy war er irgendwie auf den Geschmack gekommen. „Du riechst gut“, murmelte er, während er ihr durch die Haare strich. „Haha, danke, aber eigentlich habe ich mich heute gar nicht einparfümiert“, gab sie zurück, „Du duftest aber auch immer richtig sexy.“ „Ich weiß“, er grinste sie überlegen an, bevor er sich langsam von ihr löste. Amy griff nach seinen Händen und blickte ihn fragend an. „Sollen wir nun zum geschäftlichen Teil unseres Treffens übergehen? Ich habe die Kette bereits angezogen“, meinte sie. „Habe ich gesehen“, bestätigte er, „Sie steht dir wirklich gut. Eine Schande, dass wir sie nun verstecken müssen und du sie nicht mehr tragen kannst. Aber wozu gibt es Magie?“

Er nahm ihr die Kette ab und wendete den Geminio-Zauber an. Mit erstaunt geweiteten Augen blickte Amy auf das vollkommen identische Duplikat der Kette. „Wow“, hauchte sie, „Und die ist wirklich für mich?“ „Wem steht sie sonst so gut?“, Tom rollte mit den Augen, ließ seinen Horkrux in seine Hosentasche gleiten, hob ihre Haare leicht an und legte ihr die Kette um. „Deine“, murmelte er, „Bist du bereit?“ „Ja, ich würde nur gerne noch vorher den Kakao leertrinken“, sagte sie, „Den habe ich nämlich ganz vergessen, bei der guten Gesellschaft.“ Sie lächelte ihn an. „Rührend“, meinte er leicht amüsiert, „Dann trink noch schnell den Kakao aus, sonst ist Billy dir ganz umsonst auf die Nerven gegangen.“ „Ja“, meinte sie, nachdem sie den Inhalt des Deckels in einem Zug leergetrunken hatte. Jedes Mal, wenn sie so gierig trank, sahen ihre Wangen aus wie die eines Hamsters und das fand Tom ziemlich witzig. „Du trinkst ja nicht gerade wie eine feine Lady“, kommentierte er spöttisch. Amy setzte den Deckel, den sie bereits mehrere Male nachgefüllt hatte, ab und drehte sich zu ihm herum. „Habe ich jemals gesagt, dass ich eine Lady wäre? Du warst doch auch derjenige, der mich als Ghettobraut bezeichnet hat. Ich werde nur dieser Prophezeiung gerecht“, konterte sie mit einem leichten Lächeln, „Soll ich jetzt auch noch rülpsen, damit das Image vollkommen ist?“ „Nicht nötig“, meinte Tom, „Bist du jetzt fertig?“ Er streckte ihr den Arm hin, damit sie sich unterhaken konnte. „Noch ein Schluck, dann ist der Kakao leer“, Amy nahm noch einmal einen tiefen Schluck, dann verschloss sie die Thermosflasche, stellte sie ab und hakte sich bei Tom unter. „Nicht erschrecken, das Apparieren fühlt sich leicht unangenehm an. Wir werden zum Strand apparieren und dann wie beim letzten Mal zur Höhle fliegen, denn ich habe bereits den Anti-Apparier- und Anti-Disapparier-Zauber eingerichtet, dass man nicht einfach in die Höhle apparieren und auch nicht einfach disapparieren kann“, informierte er sie, bevor er apparierte.

Es fühlte sich an, als würden sie sich durch einen engen Gummischlauch zwängen und bis sie am verschneiten Strand standen, an welchem sie vom Wool’s in den Sommerferien waren. Es war genauso ekliges Wetter wie in der Gegend am Wool’s und beide zitterten ein wenig vor Kälte, als sie auf ihren Füßen gelandet waren. Dann auf einmal fiel Amy vorneüber und musste erbrechen. „Oh Gott, was ist das?“, würgte sie, „Mir ist so schlecht, habe ich etwa Magen-Darm?“ „Nein, so ziemlich jeder muss sich beim ersten Mal apparieren übergeben“, beruhigte Tom sie, „Tergeo!“ Mit dem reinigenden Zauber entfernte er ihr Erbrochenes. „Danke“, murmelte sie und zog eine Packung ihrer heißgeliebten rosa Wrigley’s hervor und nahm sich drei. „Willst du auch welche?“, fragte sie. „Da sage ich nicht nein“, antwortete Tom und sie gab ihm zwei. „Ich nehme immer für jede Seite eins, außerdem kann man mit zwei viel besser Blasen machen“, meinte sie, „Aber damit der eklige Geschmack weggeht, nehme ich mir auch ein drittes.“ Sie biss dieses in der Mitte durch und klemmte sich auf jeder Seite je eine Hälfte zwischen die Backenzähne. „Warum verteilst du auf beiden Seiten gleich viel?“, Tom runzelte die Stirn, während sie nebeneinander am Strand entlangliefen. „Naja, ich will keine asymmetrische Kiefermuskulatur bekommen, Symmetrie soll schließlich auch ein Schönheitsmerkmal sein. Kennst du so gefühlt diese ganzen Typen aus den Filmen, die immer nur auf einer Seite kauen und dazu so schräg grinsen?“, wollte Amy wissen, „Die bekommen sicher mal einen asymmetrischen Kiefer!“ „Du hast vielleicht Sorgen! Ich glaube kaum, dass man durch Kaugummikauen ein asymmetrisches Gesicht bekommen kann!“, feixte Riddle und formte eine perfekte Kaugummiblase, während er den Strand entlang auf die Felsen zulief.

Amy folgte ihm und griff nach seiner Hand. In der Kälte merkte er erneut, wie angenehm warm ihre Hand war und ihr guter Duft nach Vanille stieg ihm in die Nase. Er drückte ihre Hand ein wenig fester und erinnerte sich daran, wie sie damals im Sommer gemeinsam zur Höhle gegangen waren. Doch damals hatte er nur ihre Hand genommen, um Billy eins reinzuwürgen. Allerdings hatte er auch damals schon irgendwie gemerkt, wie angenehm es sich anfühlte, Hand in Hand mit Amy zu gehen, doch er hatte es nicht zulassen wollen, weil sein Stolz durch Amys Verrat damals zu gekränkt gewesen war. Nun hingegen hatte Amy sich ihm gegenüber sehr loyal verhalten und ihm sogar ihre Hilfe bei dem Verstecken des Horkruxes angeboten, weshalb er sich nun eingestehen wollte, dass er gerne in Amys Nähe war. Er spürte irgendwie ein Gefühl von Vertrautheit, Geborgenheit und Zugehörigkeit, welches er so noch nie verspürt hatte. Sie mochte ihn und strahlte irgendwie so eine gewisse Wärme aus im Gegensatz zu seinem Vater, welcher ihn kalt und voller Abscheu angesehen hatte, als er sein Haus betreten hatte, die anderen Muggel, die ihn nicht leiden konnten oder die reinblütigen Slytherins, welche sich nicht gefreut hatten, als er in ihr Haus eingeteilt wurde, sondern ihn gleich als Schlammblut bezeichnet hatten. Sie waren erst respektvoll ihm gegenüber, als er ihnen bewiesen hatte, dass er der Erbe Slytherins war, und als wirkliche Freunde konnte er sie auch nicht bezeichnen. Sie waren eher so etwas wie Geschäftspartner. Er war der Boss und sie seine Handlanger. Er blickte herüber zu Amy, die ihm zulächelte und ihre Finger zwischen seine schob. Mit ihr war es eine völlig andere Basis. Allerdings merkte er auch, wie dieses für ihn bisher ungewohnte Beziehungsmuster eine gewisse Angst und Unsicherheit bei ihm auslöste.

Er spürte immer mehr, dass diese Akzeptanz, diese Geborgenheit und dieses Verständnis das war, was er sein ganzes Leben lang unterbewusst vermisst hatte. Nun erfuhr er das alles zum ersten Mal und es tat ihm auch irgendwie weh, weil er nicht wusste, für wie lange er dieses Gefühl erleben durfte. Und dass er überhaupt die letzten Monate wieder etwas fühlte jagte ihm auch eine enorme Angst ein, weil es ihn nun so verletzlich machte, Amy wirklich zu brauchen. Nun hatte sie die Macht über ihn. Sie könnte die Beziehung jederzeit beenden und je mehr er sich an Amys Gegenwart und Unterstützung gewöhnte, desto schmerzhafter würde es für ihn werden, wenn sie ihn fallenließ. Und selbst wenn sie ihn nicht fallenlassen würde, so würde er als Zauberer immer noch eine so viel höhere Lebenserwartung haben als ein armer und schwacher Muggel. Und wenn er starb, würde er aufgrund seiner Horkruxe ein weiteres Leben haben, was ihn natürlich einerseits sehr erfreute, aber mittlerweile fragte er sich, ob er jemals wieder so eine Person finden würde, bei der er sich wirklich fallenlassen konnte und einfach er selbst sein konnte. Der, der er wirklich war. „Amy?“, fragte er, „Was macht man eigentlich, wenn man seinen Partner überlebt?“ Natürlich wusste er darüber Bescheid, dass man sich dann einfach jemand neuen suchen konnte, aber er gehörte nicht zu denen, die eine Bindung aus Verzweiflung eingingen. Lieber war er alleine als schlecht begleitet. Deshalb wollte er einfach mal Amys Meinung dazu hören, wie sie dann handeln würde, wenn sie an seiner Stelle wäre. Amys Gesicht erstarrte und sie runzelte die Stirn. „Wie meinst du das jetzt?“, wollte sie wissen. „Zauberer und Hexen können nahezu 150 Jahre alt werden, Muggel nur selten hundert“, meinte er. „Hm, also laut der Bibel…“, setzte Amy an.

„Wenn du noch einmal Bibel sagst, wende ich den Cruciatus Fluch an dir an!“, drohte er und zückte seinen Zauberstab. „Was ist das?“, fragte Amy blöd nach. Offensichtlich konnte sie kein Latein. Und dann konvertierte dieses dumme Kind zur katholischen Kirche? (Nicht meine Meinung, dass Amy dumm wäre, sie hat ein gutes Herz und das ist das Wichtigste, aber ich muss aus Voldys Perspektive schreiben.) „Willst du eine Kostprobe von dem Fluch?“, fragte er lauernd und Amy zuckte mit den Schultern. Wusste sie wirklich, was sie da tat? „Ist der arg schlimm?“, fragte sie, „Oder macht der einen nur vorübergehend hässlich, weil man dann Beulen bekommt?“ „Das ist der Furunculus Fluch, du hirnloser Muggel!“, in Riddles Blick spiegelte sich pure Verzweiflung über so viel Unwissenheit wider. „Der Cruciatus Fluch ist der schlimmste Folterfluch, den es gibt und eigentlich ist der offiziell verboten, aber inoffiziell fliegt es natürlich nicht auf, wenn ich den anwende, weil mein Opfer dann so eingeschüchtert ist, dass er oder sie sich ganz sicher nicht trauen würde, mich ans Zaubereiministerium zu verpetzen. Außerdem gibt es auch manche im Zaubereiministerium, die es erfreuen würde, wenn ich einen Muggel foltere“, erklärte er. „Oh, verstehe“, meinte Amy, „Ich hätte aber tatsächlich auch so dir zuliebe aufgehört, wenn du es mir einfach ganz normal gesagt hättest. Dann formuliere ich es anders: Es gibt so eine Richtlinie, dass man sich dann einfach einen neuen Partner suchen darf, wenn der eine Partner verstirbt.“ „Ja, schon klar, das Prinzip, aber es wird nicht dasselbe sein“, Riddle rollte mit den Augen, „Außerdem habe ich ja erwähnt, dass ich aufgrund meiner Horkruxe nun unsterblich bin. Wenn also mein Körper verstirbt, gibt es mehrere Wege, dass ich wieder einen neuen Körper bekomme: Entweder der Wiederbelebungszauber oder aber, dass einer meiner Horkruxe…“, er pausierte.

Er würde Amy ganz sicher nicht mitteilen, dass die zweite Möglichkeit darin bestand, einer anderen Person die Lebensenergie auszusaugen. Dann würde wahrscheinlich nicht einmal Amy mehr Verständnis für ihn aufbringen, wenn er eine völlig unbeteiligte Person umbrachte, um selbst ein zweites Mal leben zu können. „Ach egal, das geht dich nichts an“, fuhr er fort, „Bei der zweiten Möglichkeit kann ich dann jedenfalls wieder als sechzehnjähriger Junge existieren und von da aus mein zweites Leben führen. Reintheoretisch kann es dann sogar mehrere von mir geben. Aber…“ Nein, es wäre unter seiner Würde, zu sagen, dass er dann niemals wieder so jemanden finden würde, der so vertrauenswürdig war wie Amy. „Die zweite Möglichkeit ist doch ziemlich praktisch, oder? Wenn es danach geht, eine neue Partnerin für dein zweites Leben zu finden, dann kannst du doch mit deinem unfassbar guten Aussehen wirklich jede haben. Du hast eine große Auswahl. Dann kannst du diejenige auswählen, mit der du am besten reden kannst“, sagte Amy mit leicht eifersüchtig und bitter klingender Stimme, „Eventuell, beziehungsweise nicht nur eventuell sondern sogar sehr wahrscheinlich noch besser als mit mir. Vielleicht ist diese Person dann ja sogar eine reinblütige Hexe.“ Tom schwieg. Bisher war es ihm immer egal gewesen, wie sehr er andere mit seinen rassistischen Äußerungen verletzt hatte. Er hatte es sogar sehr genossen, ihnen weh zu tun. Aber mit der Zeit hatte er realisiert, wie viel Amy in den letzten Monaten für ihn getan hatte und dass sie es irgendwie nicht verdiente, so undankbar und schlecht von ihm behandelt zu werden. Allerdings kratzte es auch zu sehr an seinem Stolz, erneut einen Fehler zugeben zu müssen. Vor allem solch einen schwerwiegenden, welchen er ihr gegenüber recht häufig begangen hatte.

Auch wenn er bereits einmal einen Fehler vor Clarissa zugegeben hatte und diese recht nachsichtig reagiert hatte, irgendwie war es dennoch ungewohnt und verunsichernd für ihn und kratzte an seinem Ego. Er besaß zwar nun wenigstens ein paar Ansätze eines Reflexionsvermögens, dass er vor sich selbst zugeben konnte, etwas wirklich falsch gemacht zu haben, aber vor jemand anderem darüber zu sprechen, kostete ihn nach wie vor Überwindung. Er sah zu Amy herüber. Sie waren an den Felsen angekommen. Ihre Miene war immer noch recht verbittert. „Tut mir leid“, murmelte sie. „Was?“, Tom zog seine Augenbrauen hoch. „Dass ich jetzt so wütend geworden bin. Aber können wir eventuell mal über etwas anderes als dein Leben nach meinem Tod reden? Ich bin noch jung und werde dir ganz sicher noch mindestens sechzig weitere Jahre auf den Geist gehen, wenn du nicht vorher Schluss machen solltest“, sie lachte schrill. „Du gehst mir nicht auf den Geist“, sagte Tom, „Sonst hätte ich dich schon längst irgendwie beseitigt, glaub mir, ich habe die Möglichkeiten dazu.“ Amy schlotterte. „Sehr beruhigende Aussichten“, schnaubte sie. „Ja, nicht?“, feixte Riddle. „Okay, sollen wir unsere tiefsinnigen Diskussionen auf später verschieben? Oder was hast du geplant?“, Amy warf ihm einen fragenden Blick zu und wartete offensichtlich darauf, dass er sie erneut, wie vor einigen Jahren, festhielt und sie gemeinsam nach oben flogen. „Ja, wir verschieben unser Gespräch auf später. Komm zu mir!“, er streckte die Arme aus und sie ließ sich von ihm umarmen, doch da ihr Größenunterschied noch signifikanter geworden war, als er damals gewesen war, war es schwer für ihn, sie wirklich feste genug zu halten, dass sie den Flug überstehen würde. „Warte, vielleicht klappt es besser, wenn ich dich huckepack trage“, meinte er. „Ja, sehe ich auch so“, pflichtete Amy ihm bei, entfernte sich, nahm Anlauf und sprang. Als er sie festhielt, flogen sie nach oben auf die Plattform und liefen in die nun dunkle Höhle hinein. Es gab nun keine Algen mehr im See, die ihnen Licht spendeten. „Lumos“, murmelte Tom und die Spitze seines Zauberstabes leuchtete.

Amy hatte sich bei ihm untergehakt und folgte ihm. Da sie ja in der Höhle beim letzten Mal eine leichte Gehirnerschütterung erlitten hatte, wusste sie keine Details mehr. Sie wusste nur über ein paar Fetzen Bescheid und von dem Moment, in dem sie auf den Grund des Sees gepresst worden und beinahe ertrunken war. Allerdings hatte sie, während sie Tom nun gefolgt war, hin und wieder ein paar Déjà-Vus gehabt. Sie und Dennis mussten vorausgegangen sein. Sie erblickte den See und sie meinte, sie habe damals auf dem Boden gelegen, nachdem sie beinahe ertrunken war. Ihr Kopf schmerzte. Tritte. Immer wieder und immer fester, so wie sie in Tottenham schon häufiger Prügeleien gesehen hatte. Eine Person lag auf dem Boden und zwei bis drei Gangster traten auf ihren Kopf ein, bei jedem Schrei ihres Opfers traten sie fester zu. Amy spannte ihren Kiefer an und versuchte, diese Erinnerungen in die hinterste Ecke ihres Kopfes zu verbannen. Nun waren sie aus einem anderen Grund hier. Sie wollte Tom helfen und sie würde das durchziehen! Zudem wollte sie irgendwie auch gerne den Horkrux loswerden, auch wenn sie nicht wusste, weshalb. Aber irgendwie war ihr diese Kette unheimlich gewesen, im Gegensatz zu dem Duplikat ohne die Seele des sechzehnjährigen Tom. Sie hatte jedes Mal, wenn sie die Kette getragen hatte, irgendwie so negative Gedanken gehabt. Sich umzubringen, weil sie als Muggel sowieso nichts wert sei. Dass Tom eine reinblütige Hexe an seiner Seite verdient hätte, die außerdem klüger war als sie.

Außerdem hatte sie auch zufälligerweise immer Aggressionen gegenüber Personen verspürt, die Tom nicht leiden konnte. Sie hatte sich einmal sehr zurückhalten müssen, Billy nicht den spitzen Stein, der in der Ecke des Außenbereiches lag, nicht an den Kopf zu werfen, obwohl es keine Zeugen gegeben und sie Handschuhe getragen hatte. Solche Ideen hatte sie vorher nicht einmal im Traum gehabt! Zudem hatte sie in Billys Gegenwart die ganze Zeit die Worte Avada Kedavra im Kopf gehabt, ohne ihre Bedeutung zu kennen, also musste es irgendein Zauberspruch sein, über den sie nur durch die Kette wusste. Doch bezüglich der Mordfantasien fragte sie sich, ob Tom wohl allen gegenüber so dachte und ob er sie immer noch wertlos fand und der Ansicht war, sie hätte den Tod verdient. Allerdings hatte er ihr vorher gesagt, er hätte die ganze Zeit über Gelegenheit dazu gehabt, sie umzubringen, hätte er sie wirklich nicht leiden können. „Amy, wir sind da. Am See. Steig in das Boot“, ordnete er an und Amy gehorchte wie in Trance, obwohl sie festgestellt hatte, dass das Boot recht klein war. Fragend sah sie Tom an, doch dieser stieg tatsächlich hinzu und das Boot setzte sich in Bewegung. Es schien beide auszuhalten, was Amy sehr verwunderte, doch sie fragte nicht, da sie viel zu nervös dazu war. Sie wusste, es würde kein Zurück mehr geben und allmählich wurde ihr doch etwas flau im Magen. Aufgrund der düsteren Fantasien, die der Horkrux-Tom in ihren Kopf gesät hatte, fürchtete sie sich doch mehr vor dem Trank, als sie ursprünglich vermutet hatte.

Sie hatte viele schreckliche Erinnerungen und sie war sich nicht sicher, ob sie es problematischer fand, das alles noch einmal zu erleben oder ob sie es problematischer fand, den körperlichen Schmerz auszuhalten, welcher sicherlich auch extrem werden würde. Allerdings wollte sie den Horkrux so schnell wie möglich loswerden und als ehemalige Sportlerin hatte sie sich bei ihren Stunts auch oft genug verletzt, als sie anfangs noch nicht so gut gewesen war, sodass sie körperliche Schmerzen gewohnt war. Und ihre Mutter… Die Glasflasche… Schweigend und dicht aneinandergedrängt saßen Tom und sie sich gegenüber. Im Licht, welches sein Zauberstab abgab, konnte sie erneut sein schönes Gesicht und den leicht triumphierenden Gesichtsausdruck beobachten. Seine Augen glommen rot auf, je näher sie Insel in der Mitte des Sees kamen. Sie zitterte. „Ist was?“, fragte Tom und die Röte aus seinen Augen wich wieder dem dunklen Blaugrau. „Nein, nein, ich bin bereit“, murmelte sie mit zitternder Stimme, „Aber deine Augen… Das war gruselig… Allerdings… Darf ich dich was fragen?“ „Kommt auf die Frage an… Wenn sie mir missfällt, kann ich entweder einfach deine Frage ignorieren oder aber dich ins Wasser schmeißen“, gab er mit einem selbstgefälligen Grinsen zurück. „Äh… okay, Ersteres wäre mir lieber… Immerhin weiß ich nach wie vor nicht, was die Inferi sind, die dort lauern. Darf ich wissen, ob es normal ist, dass dein Horkrux mich mobbt und mir sagt, ich sei wertlos und solle mich umbringen, weil ich ein elendes Schlammblut sei…“, wollte sie wissen. Er überlegte. „Nun, der Horkrux enthält einen Teil meiner Seele, als ich sechzehn Jahre alt war, kurz bevor ich dir aus egoistischen Gründen das Leben gerettet habe. Damals habe ich so gedacht und das weißt du“, informierte er sie. „Das heißt, wenn du dann als Sechzehnjähriger irgendwann einmal wiederkommen solltest, bist du dann genauso hasserfüllt, wie du damals warst?“, erkundigte sich Amy. Riddle hob kurz seine perfekt geformten Augenbrauen, dann nickte er.

„Dann… Dann erinnerst du dich also reintheoretisch in deinem zweiten Leben, wenn du die zweite Methode wählen solltest, um zurückzukehren, gar nicht an unsere gemeinsame Zeit, die wir jetzt erlebt haben, und wirst mich dann eventuell immer noch hassen… Oder wenn du beide Methoden wählst und deine eine Seele einen neuen Körper bekommt und die anderen Tommys ebenfalls, kämpfst du dann etwa gegen die beiden anderen Tommys? Das zerstört mir irgendwie gerade mein nicht vorhandenes Gehirn und Vorstellungsvermögen“, überlegte Amy, während das Boot an der Insel anlegte. „Die Idee von dir ist tatsächlich nicht schlecht“, Tom stieg aus und reichte Amy die Hand, um ihr aus dem Boot zu helfen, „Pass auf, dass du das Wasser nicht berührst, Amy. Zurück zu unserem Punkt… Diesen Fall müsste ich tatsächlich durchdenken, weil die Horkruxe praktisch unabhängig voneinander und auch unabhängig von meiner Rumpfseele handeln. Aber die Kette wird erst einmal sicher versteckt sein und wird dich auch nicht mehr mobben.“ Er gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und Amy errötete. Dann wanderte ihr Blick umher und sie sah eine weiße Hand aus dem Wasser ragen, welche sie vorher vollkommen übersehen haben musste.

„Was ist das?“, fragte sie schrill und griff nach Toms Hand. Tom grinste. „Ein Inferius“, raunte er. „Hilfe“, piepste Amy, „Den habe ich vorher gar nicht bemerkt. Ich traue mich dann nicht mehr zurück.“ „Oh, ich habe die Inferi im Griff“, lachte Tom, „Sie gehorchen mir.“ „Wenn du das sagst“, murmelte Amy und wandte sich dem strahlenden grünen Licht zu, welches aus einem Becken kam, das auf einem Sockel stand. Das Licht kam von einer smaragdgrünen Flüssigkeit, welche in dem Becken war. „Ist… ist das der Trank… den… den ich probieren soll?“, stotterte sie und blickte Tom mit verängstigter Miene an. „Ja“, sagte er und Amy schloss kurz die Augen, um all ihren Mut zusammenzukratzen, den sie aufbringen konnte. „Warte, Amy. Probiere vorher noch etwas aus“, ordnete er an, „Versuche, dort hineinzugreifen.“ „Okay…“, nahm sie seine Worte zur Kenntnis und streckte ihre Hand nach der Oberfläche des Zaubertranks aus, doch eine unsichtbare Blockade hinderte sie daran, ihn berühren zu können. Riddle lachte triumphierend. „Es funktioniert“, sagte er begeistert und seine Augen glommen rot auf. Amy wich leicht zurück. Irgendwie strahlte er gerade diesen Vibe eines verrückten Chemikers aus, der nebenbei auch noch Serienkiller war und sie war nun ganz alleine mit ihm in der Höhle, mehr oder weniger freiwilliges Versuchskaninchen eines Experiments. Riddle zauberte einen Kristallkelch herbei und reichte diesen Amy an, welche ihn mit zitternden Händen entgegennahm. Er hatte immer noch diesen manischen Gesichtsausdruck und sie fragte sich, ob er überhaupt bemerkte, dass sie doch mehr Angst hatte, als zu dem Zeitpunkt, zu dem sie ihm das Versprechen gegeben hatte, sie Seele seines sechzehnjährigen Ichs zu retten. „Worauf wartest du, Amylein?“, fragte er, die roten Augen leuchteten ihr ins Gesicht und sie blickte ihn an wie ein Kaninchen, welches von einer Schlange hypnotisiert wurde, „Willst du doch einen Rückzieher machen?“ „Ich… NEIN!“, mit entschlossener Miene tauchte sie den Kelch in das Becken ein und füllte diesen mit der kristallgrünen Flüssigkeit. Dann setzte sie den Kelch an ihre Lippen und exte die Flüssigkeit. Je mehr sie darüber nachdenken würde, desto ängstlicher würde sie werden! Der Trank brannte sich seinen Weg in ihren Magen und zugleich flammten entsetzliche Bilder in ihrem Kopf auf, Bilder, die sie eigentlich nicht wieder hatte sehen wollen und die so real waren, als wäre sie wieder das vierjährige Kind, das diese Dinge erlebt hatte.

Clarissa war gerade geboren worden und der Mutter ging es recht miserabel. Amy war unterwegs gewesen mit Amanda, einem anderen Nachbarsmädchen aus dem riesigen gelben Blockhaus, in welchem sie und ihre Familie gewohnt hatten. Sie waren einkaufen gegangen, für ihre Mütter. Gemeinsam, damit sie nicht so gefährdet waren. Auf dem Rückweg begegneten sie Miguel, einem dreizehnjährigen YG (= Young Gangster), welcher einen Streit mit seiner Freundin zu haben schien. „Fick dich, du Hurenfotze!“, schrie er ihr ins Gesicht, seine Miene wutverzerrt, „Du bist mir fremdgegangen, du Missgeburt!“ Amy und Amanda waren schockiert über das Maß an Aggression und versuchten, die Straßenseite zu wechseln, während Miguel seine Freundin an einen Zaun drückte und er sie mit einer Hand an ihrem Kragen packte. Dann wandte er sich zu ihnen um. „Verpisst euch, ihr kleinen Windelärsche!“, brüllte er, „Sonst seid ihr die nächsten! Glotzt nicht so beschissen!“ Amy und Amanda drehten sich erschrocken weg und konnten sich dennoch kaum bewegen, da ihre Knie vor Angst schlotterten.

„Amy, trink noch einen Becher“, ertönte Toms Stimme aus weiter Ferne. „NEIN! Ich will das nicht sehen! Nein, bitte entferne diese Bilder aus meinem Kopf! Es ist schrecklich!“, doch sie spürte, wie ihr Nacken umfasst, ihr Kinn angehoben und ein weiterer Schluck vom Trank ihre Kehle hinuntergeschüttet wurde.

Amy und Amanda hörten einen gurgelnden Schrei und Miguels Gebrüll: „Nimm das, Schlampe, und das, ja, so gefällst du ihm sicher nicht mehr so gut, mit den ganzen Blutspritzern, hm?“ Weitere gurgelnde Schreie ertönten, während Amy und Amanda mit den prallen Einkaufstaschen so schnell wie möglich auf ihren Block zu rannten, weg von dem Gangster, der soeben seine eigene Freundin erstochen hatte.

Erneut spürte Amy, wie ihr nicht gerade sanft etwas von dem Trank eingeflößt wurde und sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sie sackte zu Boden.

Sie war sechs Jahre alt und Clarissa inzwischen zwei. Eigentlich war Amy mehr Mutter und zugleich Mann im Haus als ihre eigenen Eltern es waren. Ihr Vater war nie dagewesen und ihre Mutter litt gerade unter Entzugserscheinungen, weil sie sich keinen neuen Stoff leisten konnte. Ihre Mutter wollte in Ruhe gelassen werden. Am Tag zuvor hatte ihre Mutter sich ihre Wade aufgeschlitzt, weil sie das Gefühl gehabt hatte, es würden Würmer unter ihrer Haut herumkriechen und sie wollte diese herauslassen. Als Amy ihr einen Verband bringen wollte, hatte die Mutter sie geschlagen. Clarissa hatte sich gelangweilt und wollte, dass Amy ihr das neue Spielzeug kaufte, das eine andere Nachbarin von ihrem Gangster Vater geschenkt bekommen hatte. Amy hatte jedoch grundsätzlich nur das Geld, was ihre Mutter ihr gab, wenn sie vom Anschaffen nach Hause kam und dann erhielt sie auch nur das Geld für den Wocheneinkauf. Doch Clarissa hatte das nicht einsehen wollen, mit ihren zwei Jahren und einen Trotzanfall bekommen, bei welchem sie Amy mal wieder ein ganzes Büschel ihrer Haare ausgerissen hatte, sodass Amy nun schwer genervt war. Zu ihren Hausaufgaben war sie ebenfalls nicht gekommen, weshalb ihre Klassenlehrerin ihr eine Strafarbeit aufgebrummt hatte, welche sie unmöglich neben ihren Tätigkeiten als Hausfrau, Mann im Haus und Mutterersatz erledigen konnte. Amy schrubbte gerade die Toilette bei ihrer monatlichen Putzroutine, als Clarissa in das Badezimmer hereingeplatzt kam. „Ich habe meiner Barbiepuppe den Fuß abgeschnitten“, schluchzte diese, „Ich wollte gucken, was passiert und dann… Mit dem Kleber kriege ich den nicht wieder dran… Du musst ihn reparieren…“

Amy, die hungrig und endgenervt war, weil der Zuhälter ihrer Mutter einen so großen Teil ihres Gehalts für sich beansprucht hatte, dass das Geld an diesem Tag weder für den kompletten Wocheneinkauf, welcher fällig gewesen wäre, noch für den Stoff, der ihrer Mutter gute Laune bescherte, reichte, schnauzte Clarissa an: „Halt die Fresse, ich muss gar nichts. Du siehst, ich habe Besseres zu tun. Mach dich ebenfalls nützlich oder lass mich in Ruhe, okay?“ Clarissa, die das gar nicht gerne zu hören schien, stampfte wütend mit dem Fuß auf und fing an, noch lauter zu weinen. „Ich WILL aber!“, protestierte sie, „Ich WILL, dass du meine Barbie reparierst!“ Amy wischte das Seifenwasser von der Klobrille, sodass diese wieder sauber und glänzend war. „Ich muss auch noch Bügeln, Hausaufgaben und meine Strafarbeit machen, für deine blöde Barbie habe ich keine Zeit. Gehe demnächst besser mit deinen Sachen um, meine Fresse!“, schimpfte Amy vor sich hin, „Überleg dir doch im Voraus, was du tust!“ Wütend warf sie den Putzlappen in den Korb für nasse Wäsche und erinnerte sich daran, dass sie auch noch die Arbeitskleidung ihrer Mutter (hüstel!) waschen musste, damit ihre Mutter wieder Freier verführen konnte. Sie leerte das Seifenwasser in die Toilette und versuchte, sich ihren Weg an der kleinen Giftzwergin vorbei zu bahnen, doch sie hatte ihre Rechnung ohne Clarissa gemacht, die sich an ihrem Arm festklammerte und sie beide zu Fall brachte. Amy fiel auf Clarissa und Clarissa kratzte sie im Gesicht.

„Fotze!“, schrie Amy und zwickte Clarissa so feste in den Hals, dass diese blutete. Clarissa ließ sie los und voller Wut lief Amy in die Küche, in welcher ihre Mutter saß. Amy hatte die Schnauze voll und war maßlos überfordert. Stellt euch einfach vor, mit vier schwanger zu sein, was zwar nicht geht, aber egal. Amy musste im Endeffekt mit vier Jahren schon Mutter sein, ob sie wollte, oder nicht. Also beschloss sie, zu petzen, obwohl sie eigentlich wusste, dass ihre Mutter, wenn sie Entzugserscheinungen hatte, einem Tretminenfeld glich. „Maaaaamaaaaaa!“, rief sie, „Clarissa, diese Fotze, hat mich bei der Arbeit gestört und mich gekratzt!“ Voller Wutgeheul folgte Clarissa ihr und schrie dazwischen. „Amy, diese Hexe, hat mich mit ihren langen Krallen gezwickt! Ich blute wegen ihr!“ „Ich doch auch wegen dir, du Arschgesicht!“ „Hurenfotze!“ (Tut mir leid, für die Ausdrucksweise, aber ich bezweifle, dass Kinder mit schlechten Vorbildern so sprechen wie ein Professor Doktor oder so) Die beiden Schwestern starrten einander hasserfüllt an. Finja Benson, Amys Mutter, die bis gerade eben zitternd und in eine Decke gehüllt am Küchentisch gesessen hatte, warf die Decke von sich und schlug auf den Tisch. „Haltet eure beschissenen Fressen, ihr Missgeburten, ich habe ganz klar gesagt, ich will meine Ruhe haben. Amy, du bügelst jetzt und wäschst mir meine Tangas, Push-Up BHs, Kniestrümpfe, Hotpants, Netz T-Shirts und Tops, verstanden? Und dann schaust du irgendwie, dass du Clarissa beschäftigt kriegst, kann doch nicht so schwer sein, ihr habt doch eine Glotze, was wollt ihr Scheiß undankbaren Missgeburten eigentlich noch mehr?“, brüllte sie und ihr hübsches Gesicht wurde puterrot.

„Aber meine Strafarbeit…“, warf Amy ein. „Deine Strafarbeit am Arsch!“, drohend erhob sie sich, „Warum hast du überhaupt eine? Das ist nicht mein Problem, du hast sie sicher verdient, dafür, dass du so ein beschissenes Kind bist. Wollte ich dich jemals haben?“ Sie holte eine der leeren Weinflaschen aus einer Kiste hervor. „Andere Mütter kümmern sich darum! Amandas Mutter…“, protestierte Amy und zog eine Schnute, während Clarissa ihr triumphierend zugrinste. „Du undankbare Missgeburt!“, kreischte Mrs Benson, hielt eine Weile inne und grinste diabolisch, bevor sie die Glasflasche auf dem Boden zertrümmerte. „Gleich bekommst du, was du verdient hast, du Hurenfotze! Nimm das und das…“, sie schlug die Flasche auf den Fliesenboden, bis sie nur noch den Hals in der Hand hatte, der nun sehr spitz war. „Da, stirb, du kleine Missgeburt!“, mit wutverzerrtem Gesichtsausdruck holte sie aus und schleuderte die Glasflasche direkt auf Amys Gesicht zu. Wie in Trance hob Amy ihren rechten Arm, um die Glasflasche abzuwehren, die auf sie zugeflogen kam und die Glasflasche steckte genau in ihrem rechten Oberarm. Schmerz durchfuhr sie, als die scharfen Enden alle zeitgleich ihren damals noch kaum vorhandenen Bizeps durchbohrten und direkt auf den Knochen ihres dünnen Armes stießen. Clarissas zuvor noch recht schadenfroher Gesichtsausdruck wich blankem Entsetzen und ihr Streit war vergessen. Doch Amy sackte zusammen und eine Blutlache bildete sich auf dem Boden. Es fühlte sich schrecklich an, in seinem eigenen Blut zu liegen und sie dachte wahrhaftig, sie müsse sterben. Aus weiter Ferne hörte sie die Stimme ihrer Mutter. „Oh Gott, was habe ich getan? Ich bin so ein schlechter Mensch! Ich will sterben!“ Amy hob ihre schweren Augenlider und sah, wie ihre Mutter das Fenster öffnete und versuchte, aus dem zwanzigsten Stock hinauszuspringen. Dann wurde alles dunkel.

Verzweifelt schlug sie am Boden um sich. „Nein, ich undankbares Kind! Ich hätte Rücksicht nehmen müssen! Ich…“ „Trink etwas“, Riddle beugte sich zu ihr herab und sie trank erneut von dem Zaubertrank.

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