
Ungewöhnliche Dinge
„Du wirst dich daran gewöhnen.“
Dazai schaute hoch von seinen Händen, stirnrunzelnd. Es war komisch… die Hälfte von seinem Gesicht das normalerweise hinter Verbänden versteckt war, war bloßgestellt zu der kalten Luft. Er ließ sich das ungewöhnliche Gefühl nicht anmerken. „Du bist derjenige der mir immer sagt das ich nicht mit den Verbänden fummeln soll. Vielleicht infiziert es sich und ich werde sterben.“
Mori biet ein angenehmes Lächeln an. „Es ist leider schon alles geheilt.“
„…schätze schon.“
Grinsend als ob er etwas wüsste was Dazai nicht tat, winkte der Doktor seine Sorgen ab. Dazai würde den Mann irritierend finden, wäre er im Moment nicht unter Moris Obhut. Eine kleine Gnade. „Hast du die Recherche gemacht um die ich dich gebeten habe?“
„Offensichtlich.“ Dazai rollte seinen Augen und zuckte leicht zusammen als das rechte durch die Bewegung stach.
Natürlich hat er seine Recherche erledigt! Die Informationen waren nicht einfach zu finden, aber die Herausforderungen machte die ganze Sache noch interessanter. Magie-die magische Gemeinschaft. Eine ganze Welt, versteckt direkt unter der Oberfläche der Gesellschaft. Allein die Idee füllte Dazai mit einer Art stillen Humor. Es war sehr schwierig gewesen irgendetwas zu Magie zu finden (außerhalb von Fiktion, welche Dazai sofort mit einem finsteren Blick entsorgt hatte), und das was er gefunden hat waren im besten Fall Gerüchte. Aber Mori war hartnäckig mit seiner Suche nach Wissen, also war es Dazai auch. Nicht das Hartnäckigkeit die Dokumente aus dem nichts erschaffen würde, aber Mori schien das nicht zu realisieren und Dazai hatte nicht das Herz es ihm zu sagen.
„Hogwarts, oder?“ Er seufzte und kickte mit einem Fuß aus, knapp am Kinn des Doktors vorbei. „Sie sind clever genug um unentdeckt zu bleiben, aber sie machen nicht wirklich viel mit der ganzen Macht."
"Oh?"
"Scheint als ob es dort viel Machtkämpfe gäbe... sind sie deswegen plötzlich so neugierig über diesen Ort, sir?"
"Etwas in diese Richtung. Du versuchst doch nicht etwa aus unserem Deal herauszukommen, oder?"
Dazai schmollte. "Ich sehe die Logik darin, mir nicht den Grund dieser Mission zu sagen, aber es ist extrem nervig. Wie soll ich Informationen bekommen wenn ich nur weiß das ich dieses Hogwarts-Dings besuchen soll? Ich werde mich nur garantiert umbringen. Ah, ich habe es irgendwo gelesen. Lass mich nachschauen-" Er griff plötzlich in seine Tasche und tippte geräuschvoll auf einem Handy. "irgendetwas über einen Todes-Fluch. Moment-"
Mori hob eine Augenbraue, das unausstehbare Lächeln unerschütterlich. "Nun, lassen wir uns nicht ablenken Dazai. Abgesehen davon, möchtest du denn keine Freunde machen an deiner neuen Schule? Ich bin mir sicher das sie diesen ganzen Selbstmord-Unsinn nicht schätzen würden."
Sobald Dazais Handy wieder in seine Tasche zurückgekehrt war (begleitet von einem weitern beinahe-Tritt zum Kinn) fuhr Mori fort. "Hast du noch irgendetwas anderes gefunden?"
"Etwas über einen Krieg?" Dazai blinzelte und kratze sich seinen Hinterkopf, dort wo No Longer Human ein nahezu geräuschloses Dauerbrummen war. "Nicht-magische Ressourcen können mir nur so viel sagen, weißt du? Sobald ich herausfinde wo sie ihre Dokumente sammeln, kann ich dir alles sagen was du willst."
"Na ja, ich denke nicht das du dich darum sorgen werden musst." Auf den verärgerten Blick seines Patienten hin machte der Doktor ein amüsiertes Geräusch. "Ich habe arrangiert das ein Stellvertreter von Hogwarts sich morgen mit dir trifft. Ich bin mir sicher das du verstehst was passieren würde wenn das schlecht abläuft."
Mori strahlte während er den Riegel von sein Erste-Hilfe-Set schließt. "Denk daran dich überrascht zu verhalten-du hast doch geübt, oder? Du sähst so süß aus mit einem geschockten Gesicht-"
Dieses mal verfehlt der Tritt nicht sein Ziel.
So tuen als ob ich nicht weiß das Magie existiert, dachte Dazai während er über Moris theatralisches Gejammer grinste. Ich bin immer noch nicht davon überzeugt das es das tut, idotischer Doktor.
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Snapes Lippen kräuselten sich. "Bist du dir sicher das das der richtige Ort ist?"
"Das Verzeichnis liegt niemals falsch. Allerdings," Dumbledores Augen funkelten hinter den Gläsern seiner Brille, "ist es merkwürdig das ein Name aus Japan auf der Liste auftauchen sollte."
Wer auch immer dieses Kind war, er sollte mit Sicherheit zu einer lokaleren Schule für Magie gehen. Snape sah nicht ein warum es Hogwarts sein musste-darüber hinaus verstand er überhaupt nicht, warum er mitkommen musste. Er war nicht gerade eine Tradition für sowohl Dumbledore als auch den Zaubertrank Meister jeden neuen Muggel-Schüler in Hogwarts willkommen zu heißen.
Es half nicht gerade das Dumbledore entschlossen war, keine genauen Details über den Fall dieses Jungen weiterzugeben. Der Schulleiter schien seine Gedanken zu lesen.
"Für solch einen ungewöhnlichen Fall ist es am besten, persönlich vorbeizuschauen."
"Was-war Minerva heute zu beschäftigt?" Oder Hagrid, was das betrifft. Allerdings, angesehen der gefüllten Straßen hätte es vermutlich zu viele Augen auf sie gezogen wenn sie einen Halb-Riesen mit sich geschleppt hätten. Snape wusste das er nicht die Art von Person war die neue Schüler treffen wollten wenn sie der Magischen Gesellschaft vorgestellt werden. Er war sehr stolz auf diese Tatsache.
Dumbledore warf ihm einen freundlichen, wenn auch vorsichtigen Blick zu. "Einfach so."
Snape versuchte sich davon abzuhalten zu seufzen (angesichts des Ausdruckes den er im Gegenzug bekam war er nicht sehr erfolgreich). "Wirst du mich darüber aufklären was diesen Jungen so ungewöhnlich macht? Oder beabsichtigst du mich im dunkeln zu lassen bis das ganze Gepäck des Jungen im Zug ist?"
Mit leuchtenden Augen schien der alte Schuleiter schon fast mit Aufregung zu glühen-oder vielleicht war das auch Humor. Plötzlich schritt er auf eine Haustür zu, sodass Snape nur zähneknirschend hinterherlaufen konnte. Dumbledore tätigt einen schnellen, leisen Zauber für den Fall das eine Sprachbarriere bestehen könnte.
Anscheinend lebte der Junge in einem sehr guten Apartmentkomplex in der Mitte von Yokohama, Japan. Snape wusste überhaupt nichts über diesen Ort-schließlich sandte die magisch-erstellte Liste über neue Schüler sie selten so weit weg. Wiederwillig erlaubte er sich von Dumbledore zum Haupteingang gezogen zu werden.
Der Schulleiter klopfte dreimal.
Nicht einmal dreißig Sekunden vergingen bevor die Tür aufgeschwungen wurde. Snapes Lippen zuckten beim Anblick des Mannes auf der anderen Seite-dieser Typ triefte vor schleimiger Herablassung.
Trotzdem trugen Dumbledore und der Mann (der Vater des Kindes, wie er annahm) das gleiche Lächeln auf den Lippen. "Albus Dumbledore", stellte er sich vor. "Dies ist mein Mitarbeiter, Professor Snape. Ich gehe davon aus das dies das Zuhause von Dazai Osamu ist?"
Der Mann lächelte breiter. Es war die Art von Lächeln die Snape nervös machte, weil der Ausdruck gefüllt war mit dem spürbaren Gefühl der Täuschung. Der Zaubertrankbrauer verengte seine Augen.
"Mori Ougai." stellte er vor. "Und ja, sie liegen richtig. Darf ich fragen warum sie hier sind?"
Snape blitze Dumbledore an, aber der Schulleiter schien die offensichtliche Verachtung die auf ihn gerichtet war zu ignorieren. "Wie eigenartig. Ich war mir sicher das sie bereits Eulen erhalten hatten. Das System läuft schließlich automatisch."
"Eulen?"
"Vielleicht", knurrte Snape, "sollten wir diese Unterhaltung drinnen weiterführen."
"Ich bin der selben Meinung. Herr Mori."
"Doktor.", korrigierte er. "Kommen sie rein."
Er kam nicht darum umher sich zu fühlen als ob dieser Mann nichts gutes im Schilde führte. Es ist völlig lächerlich-der Mann war schließlich ein Muggel. Einer der keine Eule im Voraus erhalten hatte, wenn er sich nicht verhört hatte. Es gibt definitiv keine Möglichkeit das dieser Doktor wissen könnte über was sie reden wollen. Snape grinse fast in sich hinein bei der Vorstellung des geschockten Gesichts das Doktor Mori machen wird sobald sie den Grund ihres Besuchs enthüllen.
Snapes erster Eindruck des Apartments war das unglaublich kahl und schon fast unausstehbar sauber war. Es ist nicht die Art die er oft sieht wenn er Hausbesuche macht-die Präsenz eines Kindes ist kaum vorhanden. Wenn Snape es nicht besser wüsste würde er sagen das sie aus versehen zu der falschen Adresse gegangen wären.
Lebt hier überhaupt jemand?
"Möchten sie etwas Tee?"
Dumbledore summte und sah dabei ganz sanftmütig und freundlich aus. Genau das, was Snape nicht ertragen konnte. "Das wäre wunderbar."
"Nein."
Doktor Mori nickte, anscheinend überhaupt nicht beleidigt. Er verschwand um die Ecke und kam einen Moment später mit einer Tasse Tee in der Hand zurück. Snapes Stirnrunzeln vertiefte sich als der Doktor die einsame Tasse dem Schulleiter reichte.
Mori schmunzelte. "So, um was geht es hier?"
Irgendetwas an der Art, wie der Mann sprach, missfiel ihm. Es war die Art von Ton den Lucius benutze. Schleimig, gab sein Gehirn sofort wieder.
"Ah," began Dumbledore, "ich freue mich darüber ihnen mitteilen zu können das ihr Sohn an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei angenommen wurde."
Mori blinzelte, sein Ausdruck genau verblüfft genug um Snape ein wenig zufriedenzustellen.
Snape räusperte sich. "Vielleicht sind ihnen in letzter Zeit ungewöhnliche Dinge aufgefallen. Dinge, die man nicht einfach erklären kann."
Außer, wenn Severus normalerweise mit einem Ausdruck wie "fassungslose Erkenntnis" konfrontiert wird (oder auch anhaltender Verwirrung), hebt der Doktor einfach eine Augenbraue. Es sieht aus als ob er einen Privaten Witz beiwohnte.
"Ungewöhnliche Dinge also?"
Albus gluckste.
Er hasste diesen Teil schon immer. Muggel können oft nervtötend hartnäckig sein wenn es um das Verständnis geht das Magie echt sein soll. Snape hatte schon einmal Teller durch den Raum schweben lassen während Eltern sagten das es einfach sehr windig sein musste. Er stellte sich auf einen langen Abend ein. Verdammt soll Dumbledore sein, dafür das er ihn zu diesem ansehnlich normalen Haus mitgeschleppt hatte.
Es dauert ungefähr eine halbe Stunde um Dr. Mori davon zu überzeugen das Magie, in der Tat, echt ist und das sie nicht planten seinen Sohn zu kidnappen. Alles in allem lief es sehr reibungslos. Gut. Vielleicht können sie schnell gehen und einfach hiermit abschließen.
Aus irgendeinem Grund dachte Severus nicht das dies der Fall sein würde.
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"Dazai", Moris stimme war so süßlich wie das Geräusch was Fruchtfliegen machen. "Unsere Gäste sind hier."
Der elfjährige Junge sah von seinen bandagierten Handgelenken auf und runzelte nachdenklich die Stirn. "Ihr habt lange geredet.", beschuldigt Dazai passiv. Nicht das es ihn kümmert, aber falls Mori ihn noch länger hätte warten lassen hatte er geplant die Rasierklingen aus seiner Schublade herumzukramen und sich die Handgelenke aufzuschlitzen.
"Wir alle haben unsere Rollen zu spielen. Ich erwarte das du eine vergleichbar überzeugende Show lieferst." Er antwortete ruhig mit einem Hauch von Drohung, um den Worten Bedeutung zu verleihen.
Dazai rollte seine Augen (das schlechte verrenkte sich bei der Umdrehung etwas, allerdings ließ er sich das nicht anmerken). "Natürlich. Obwohl ich nicht weiß, wie ich eigentlich zaubern soll. Wenn das so etwas wie Fähigkeiten ist, werde ich es einfach annullieren, bevor ich zaubern kann."
Mori lächelt. "Du wirst heute nichts tun müssen. Abgesehen davon denke ich nicht das das für dich schwierig sein wird. Schließlich bist du mein Wunderkind, Dazai." Er gestikuliert wage und gluckst. "Trotzdem!" Ich bin mir sicher unsere Gäste haben genug vom warten. Stell dich vor. Ich bin gleich hinter dir."
Augenrollend hopst Dazai von der Stelle wo er auf dem Bett gesessen hat. Obwohl er so lange dort saß, sah die Bettwäsche nicht aufgewühlt aus. Während er zum Wohnzimmer lief ging Dazai noch einmal mental das Skript durch welches er sich vorbereitet hatte. Normaler Junge findet heraus das er magisch ist-das war die Rolle für heute. Dazai würde sich liebend gerne bei den Vertretern der Schule einschleimen (oder sie vielleicht mobben) aber alles was er wirklich über diese Mission wusste, war das er in Hogwarts sein muss. Fürs erste ist lügen wohl die beste Wahl. Auch wenn es die langweiligste ist.
Naja... wahrscheinlich kann er ein wenig Spaß haben, oder?
Er umrundet die Ecke zum Sitzbereich. Zwei Augenpaare rissen sich sofort voneinander los um ihn anzustarren.
Dazai sah zu wie ihre Augen seine Gestalt musterten und es schien als ob ihnen die Verbände auffielen die seine Arme, Beine und seinen Nacken einhüllten. Während sie ihn weiter begutachteten, analysierte Dazai sie seinerseits ebenso.
Der ältere Mann hatte einen langen, weißen Bart. Das muss Dumbledore sein, dachte Dazai träge. Der Mann passte definitiv in sein geistiges Bild von der stereotypischen Merlin-Figur. Der heruntergekommene Mori hatte ihm nahegelegt das dieser Dumbledore irgendeine große Zauberer-Figur sein sollte. Der Typ, der seine Hände garantiert in der Politik der Zauberer hatte. Auf jeden Fall jemand, bei dem man vorsichtig sein muss.
An Dumbledores Seite war ein dünner, schmieriger Mann mit etwas längeren, schwarzem Haar. Er sah auf den ersten Blick hin wie eine eher stachelige Person aus, aber Dazai konnte sehen das dort mehr unter der Oberfläche schlummerte. Der Fakt das er nicht sofort feststellen konnte was der Mann zu verbergen hatte, bedeutete zwei Dinge: Erstens, er war jemand den man im Auge behalten sollte und zweitens, Dazai wusste noch nicht einmal annähernd genug über die Magische Welt.
Dass er so überfordert war, machte ihn nervös. Das und die Tatsache, dass er von zwei Fremden eingesperrt wurde - zumindest wusste er, dass Mori wahrscheinlich irgendwo in der Nähe herumstöberte.
"Ich bin Dazai.", begrüßte er und strahlte leicht, obwohl der Name sich auf seiner Zunge fast verhedderte. "Es geht um irgendeine Schule? Hört sich langweilig an!"
Dumbledores Lache war wie das funkeln der Sterne oder das rauschen von Federn. Der schmierige aussehende Mann sah allerdings deutlich strenger aus. "Mein Name ist Albus Dumbledore. Das ist Professor Snape. Wir sind gekommen, um dir zu deiner Aufnahme in die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei zu gratulieren."
"Zauberei?" Er hielt inne, als ob er über die Antwort nachdenken würde. Dazai setzte seinen besten "unschuldigen Kinderblick" auf. Er hatte geübt-die Art in der sich seine Lippen zu einem schmollen verbogen war sehr einfach nachdem man stundenlang einen Spiegel anstarrt und an seinem Gesicht zieht. "Scheint ein wenig absurd."
Im Gegenzug schenkte ihm der Bärtige ein Lächeln, das so geduldig war, dass Dazai sich ein wenig beleidigt fühlen musste. Der schmierige Kerl hingegen warf ihm nur einen Blick der Verachtung und des Desinteresses zu. Er fragte sich kurz ob Snape seine unschuldige, Kindische Verkleidung durchschaut hatte, aber- nun ja, das schien sogar noch absurder als Magie. Wie auch immer, der Professor schien noch genervter von der ganzen Situation als Dazai selbst.
"Ich dachte schon das du etwas in der Art sagen würdest.", sagte Dumbledore, immer noch lächelnd. "Sag mal... wo ist dein Vormund hin verschwunden?"
"Er ist in der Nähe.", sagte Dazai schulterzuckend. Als ob er wüsste was der schleimige Arzt im Schilde führte. Wahrscheinlich Pläne schmieden (und ihm dann nichts über sie erzählen, wie immer). Ernsthaft, Dazai fragte sich dasselbe. Allein in einem Raum mit zwei erwachsenen Fremden außerhalb seines Einflussbereichs zu sein, reichte aus, um Dazais Wirbelsäule kerzengerade zu machen. Sein einziger Trost war das Mori wahrscheinlich irgendwo in der Nähe war.
Snape knurrte leise. "Und, wird er in nächster Zeit zurückkommen?"
"Wahrscheinlich... aber sollten sie mir nicht eh mehr über diese Schule erzählen?"
Bring das Gespräch voran, sammle Informationen... Menschen waren zu einfach gestrickt.
Dumbledore lächelte schon wieder einfach nur freundlich. Und wirklich, Dazai hasste es, herumzusitzen und sich belanglose Details vorkauen zu lassen. Trotzdem summte er mit und nickte in den richtigen Momenten. Während der Schulleiter über seine Schule und alles, was er lernen musste, sprach, beschäftigte sich Dazai mit der Frage, welche Art von Zaubern tödlich sein könnten.
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...es gibt wahrscheinlich einen Zauber um Wasser zu beschwören, oder? Könnte er das auch in seiner Lunge beschwören? Wie ertrinken, aber ohne die ganze Arbeit um eine passende Brücke zu finden...
Als der Schulleiter sich räusperte zwang Dazai sich weg von seinen morbiden Überlegungen. Er blinkte mit einem Ausdruck als wäre er nicht jetzt schon total gelangweilt bei der Aussicht auf Schule. Trotzdem schienen Dumbledore und Mori ihn zu durchschauen.
"Severus wird in einer Woche zurückkommen um mit dir deine Schulmaterialien zu besorgen. Bis dahin... irgendwelche Fragen, Junge?"
Dazai wollte unbedingt nach dem Todesfluch fragen.
"Nö!" Er grinste jungenhaft.
Dr. Mori, der vor fünf Minuten zurückgekommen war und behauptet hatte, er hätte nur kurz telefoniert, legte seine Hand auf Dazais Kopf und zerzauste sein weiches Haar etwas. Dazai versuchte nicht zu schmollen, aber es war eigentlich ein aussichtsloser Kampf. Wenigstens war es besser als das Zucken das er wirklich zurückhalten konnte.
"Dann denke ich das das alles gewesen sein sollte." Er summte. "Ich vertraue darauf, dass Dazai in sicheren Händen sein wird."
Mori sagte es wie eine Drohung, bemerkte Dazai mit müßigem Humor.
"Natürlich." Nur das diese Zauberer nicht wirklich auf den Köder hereinzufallen scheinen. Wenn überhaupt, scheint Dumbledore eher entgegenkommender zu sein-während Snape nur noch genervter aussah. Ohne eine Pause nickte der Schulleiter knapp und sagte: "Dann sollten wir uns auf den Weg machen... Dazai?"
Er blinzelte.
"Ich freue mich darauf dich in Hogwarts zu sehen. Etwas sagt mir das du ein sehr interessantes Jahr haben wirst, mein Junge."
Moris Augen wurden etwas schmaler und Dazai dachte: interessant, in der Tat. Der Doktor scheuchte die Zauberer leichthin zur Haustür (Snape schien eh eifrig darauf zu sein, endlich zu gehen). Dumbledore winkte noch eine letzte, freundliche (wenn auch nervtötende) Verabschiedung. Das Funkeln in seinen Augen machte Dazai nervös.
In dem Moment, in dem die Tür zuschlug, wirbelte Dazai zu Mori herum. "Verrätst du mir endlich, was das Ziel dieses Auftrags ist?" sagte er mit flacher Stimme und stumpfem Blick. "Oder soll ich einfach weiter herumalbern?"
Moris lächeln war, wie immer, ein ziemlich ekelhaftes kleines Ding. "Das hört sich erstmal gut an."
Natürlich tat es das.
Der Doktor muss seine Gedanken gelesen haben, denn er kicherte leicht. "Trotzdem muss ich jetzt wieder an die Arbeit. Ich werde in einer Woche zurück sein um zu hören wie deine Shopping-Tour mit Professor Snape lief. Versuch dich bis dahin nicht umzubringen, ja?"