Chapter 19
Das St. Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen liegt im Zentrum von London. Gomez kam in einem Bett zu sich. Ein Tagesprophet lag auf dem Nachttisch und zeigte ein großes Foto auf der Titelseite. Das Foto zeigte die Kinder unter dem Dunkelmal, hell erleuchtet auf der Lichtung im Wald. Harry Potter, Draco Malfoy und Ron Weasley lagen bewusstlos am Boden. In der Mitte des Bildes lag Morticia mit einem bewusstlosen Gomez in ihrem Schoß. Sie streichelte weinend durch Gomez' Haare und bat ihn, aufzuwachen. Um sie herum lagen fünf leblosen Todesser. Gomez wurde schlecht, als er das Bild sah.
Morticia beugte sich über ihn und weinte. Er musste sich übergeben, schaffte es aber, sich doch am Bettrand zu drehen. Eine Krankenschwester kam mit Schwung und wischte mit ihrem Zauberstab alles weg. Sie holte einen Heiler, der Gomez untersuchte und besorgt war über seinen starken Gewichtsverlust. Gomez wusste, dass es besser war, dass keine seiner Krapfen da waren. Er hielt den Mund und hoffte, dass es den anderen gut ging.
Die Familie Weasley, Harry, Sirius Black, Scarlett Frump, Eudora und Sirius Addams saßen in Gomez' Zimmer und redeten alle durcheinander. Morticia ging zu Gomez, um ihn zu umarmen, ihren besten Freund. Fester legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter. „Ich bin so froh, dass du noch am Leben bist.“
Gomez nickte nur und seufzte. „Könnte die Familie Weasley bitte gehen? Sie sind viel zu laut.“ Scarlett Frump, Eudora und Sirius Addams kamen dieser Bitte gern nach. Morticia las den Tagesprophet und erfuhr, wer die Todesser gewesen waren. Gomez hörte die Namen Yaxley, Goyle Sr., Alecto Carrow, Jugson, Crabbe Sr. und Antonin Dolohow. Er hatte mit seiner Hand des Todes bis jetzt nur ein paar Dementoren getötet. Aber Menschen, ob gut oder böse, mit seiner Macht zu töten, ließ Gomez sich ein bisschen schlecht fühlen. Harry, Fester und Morticia erinnerten Gomez daran, dass er seine Macht nicht benutzt hätte, wären sie jetzt tot. Die Todesser hatten nicht gezögert, sie zu töten.
Harry teilte seine Sorgen über seinen Traum und seine Narbenschmerzen. Er versuchte, die Szene im Riddle-Haus zu beschreiben, aber seine Erinnerung war verschwommen. Voldemort und ein Mann, den Harry nicht kannte. Sie hatten sich über eine Frau unterhalten, die sie getötet hatten. Aber ihren Namen wusste Harry nicht mehr, und es sollte noch ein Mensch … er … getötet werden.
Harry erinnerte sich, dass da ein alter Mann gewesen war, den er nicht kannte und der plötzlich zusammengebrochen war, als Wurmschwanz Voldemorts Stuhl herumdrehte. Er spürte einen brennenden Schmerz in seiner Stirn. Eudora Addams gab Harry einen Trank gegen den Schmerz. Gomez zog Harry neben sich auf das Bett.
Morticia sah aus, als würde sie ihn nie loslassen. Sirius musterte Harry besorgt; er sah fast so krank aus wie Gomez. Harry sprach mit zitternder Stimme weiter, als wäre Sybill Trelawney in Trance gefallen. „Es wird heute Nacht geschehen. Der Dunkle Lord ist einsam, von Freunden und Anhängern verlassen. Sein Knecht lag zwölf Jahre in Ketten. Heute Nacht, vor der zwölften Stunde, wird der Knecht die Ketten abwerfen und sich auf den Weg zu seinem Meister machen. Mit seiner Hilfe wird der Schwarze Lord erneut die Macht ergreifen und schrecklicher herrschen denn je. Heute Nacht ... vor der zwölften Stunde ... wird der Knecht sich auf den Weg machen ... zurück zu seinem Meister ...“
Alle im Raum wurden blass. Morticia zog eine Augenbraue hoch. „Wenn sie Peter Pettigrew sind, der ist in Askaban.“
„Es gibt noch viele Todesser auf freiem Fuß, Tish.“ Seufzte Gomez und küsste sie auf die Wange. Scarlett Frump sah zu ihrer Freundin; sie sah aus, als wollte sie Gomez zurück in die USA mitnehmen. „Wenn wir nur wüssten, wo wir den Dunklen Lord finden könnten …“
Morticia sah zu Harry. „Wie war noch sein Name? In dem Tagebuch?“
„Tom Vorlost Riddle,“ murmelte Harry, während er sich an seinen Paten lehnte.
Gomez' Augen blitzten auf. „Vorlost Gaunt, ein Nachfahre von Salazar Slytherin. Zwei Kinder: Merope und Morfin Gaunt. Ich habe eine alte Chronik über Reinblutfamilien. Gaunt lebt in Little Hangleton. Morfin Gaunt kam nach Askaban, nachdem er die Muggel-Familie Riddle ermordet hatte.“
Eudora funkelte ihren Sohn an. „Du hast mal in der alten Sammlung des Tagesprophet gelesen.“ Gomez verzog sein Gesicht zu einem Lächeln. „Ja, als ich krank war und nicht im Zaubertranklabor sein durfte. Mir war langweilig, ich wollte Anteil an der Außenwelt haben.“
„Ich weiß, Gomez. Es war nur zu deinem Schutz, Baby.“ Eudora streichelte ihren Sohn durch die Haare. Gomez lächelte. „Ich weiß, Mama, auch wenn ich oft einsam ohne andere Kinder war. Jetzt habe ich Harry, Morticia und eiskaltes Händchen.“
„Am besten besprechen wir das gleich mit Dumbledore,“ sagte Black und sprang auf. „Ich werde mitkommen.“ Sirius Addams erhob sich, schloss sich Black an und sie machten sich auf den Weg. Scarlett Frump und Eudora gingen in die Cafeteria, um für die Kinder Tee und Snacks zu holen. Fester umarmte seinen Bruder noch einmal und apparierte zu ihrem Haus in Hogwarts. Gomez, Harry, Morticia und eiskaltes Händchen tauschten viele bedeutungsvolle Blicke aus. Ohne ein Wort schnappte sich die Gruppe ihre Sachen und verließ das St. Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen. Gomez rief drei Thestrale zu sich. Gomez, Harry und Morticia setzten sich auf die Thestrale und flogen nach Little Hangleton.
Als Gomez, Harry und Morticia in Little Hangleton ankamen, fanden sie nach ein paar Fragen die verfallenen Hütten der Gaunts. Gomez spürte etwas in den Hütten. „Ich spüre hier etwas, das schon tot sein muss. Wie bei dem Tagebuch. Wir sollten nicht da hineingehen.“
Gomez kniete sich hin, zog einen Handschuh aus und legte ihn auf den Boden. Er entfesselte seine Macht erneut. Die zerfallenen Hütten lösten sich mit allem darin in Dunkelheit auf, wie bei den Dementoren im letzten Sommer.
Gomez hatte nie verstanden, wieso etwas mit seiner Hand zerstört wurde, wenn es sich aufnahm, wurde es stark. Harry und Morticia sahen überrascht, dass Gomez' Haut wieder Farbe annahm und sein Gesicht voller wurde. Gomez zog seinen Handschuh an und erhob sich langsam. Morticia half ihm auf. Eiskaltes Händchen reichte Gomez mehr Tränke, die er ohne Worte nahm. Gomez atmete tief durch und stürzte sich auf seine beiden Freunde. „Was lebende Dinge sind tot. Ich habe gespürt, wie es stirbt.“
Entschlossen gingen die Freunde zum Anwesen der Riddle, das von hohen Mauern umschlossen war. Gomez rief die Thestrale und sie flogen über die Mauern hinweg durch den verwahrlosten Garten. Die Freunde nutzten jede Deckung bis zum Haus. Sie fanden eine nicht verschlossene Tür und schlichen ins Haus. Eiskaltes Händchen machte sich daran, das Haus zu erkunden. Die Kinder warteten an der Tür. Keine halbe Stunde später war eiskaltes Händchen zurück. Schnell tippte eiskaltes Händchen und erklärte, was sie sahen.
In flüsterndem Ton übersetzte Gomez für Harry: „Voldemort in einem schwachen menschlichen Körper, eine bösartige, rissige Schale und ein Mann.“
Morticia zuckte zusammen, als sie die Beschreibung des Mannes hörte. „Bartemius Crouch Junior. Im Alter von neunzehn Jahren im Beisein von Bellatrix, Rabastan und Rodolphus Lestrange verhaftet. Gemeinsam mit den drei anderen sollte er die Auroren Frank und Alice Longbottom so lange mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert haben, um etwas über die Geschehnisse zu erfahren, die zum Tod ihres Herrn und Meisters und dem damit verbundenen Ende seiner ersten Schreckensherrschaft führten, dass diese dem Wahnsinn verfielen und deshalb fortan Patienten im St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen waren. Alle vier wurden zu einer lebenslangen Haftstrafe in Askaban verurteilt. Sein Vater leitete den Prozess und wollte sich nicht vorwerfen lassen, gegen Übeltäter aus seiner eigenen Familie schwächer vorzugehen als gegen jene, mit denen er nicht verwandt war.“ Harry wurde blass, als er das hörte. Gomez zog einen Handschuh an. „Wir sollten gleich wissen, was vor sich geht. In einer Dulle sind wie eine Riddle und Bartemius Crouch Junior gewaschen. Könnt ihr mir ein Teil eurer Kraft geben?“
„Wie macht man das?“ fragte Harry, ohne das in Frage zu stellen. Morticia erklärte leise: „Wir legen eine Hand auf die Schultern und lassen unsere Kraft einfach los.“ Harry und Morticia legten ihre Hände auf Gomez' Schultern. Gomez spürte die Kraft seiner Freunde, die durch seinen Körper strömte. Er setzte die Hand des Todes ein. Eine tiefe Dunkelheit floss aus seiner Hand und breitete sich bis in die letzte Ecke des Anwesens aus. Die Freunde spürten, wie der Tod zuerst Bartemius Crouch Junior und zuletzt Tom Vorlost Riddle erfasste. Auch dieses Mal nahm Gomez die Dunkelheit in sich auf. Leider hatte er nicht damit gerechnet, dass die Dunkelheit auch die Erinnerungen von Bartemius Crouch Junior und Tom Vorlost Riddle traf. So etwas war Gomez noch nie passiert. Harry und Morticia ging es auch nicht gut; es traf sie wie ein Klatscher in den Bauch. Morticia, Harry und Gomez brachten sie unter Belastung zusammen.
Scarlett Frump und Eudora merkten schnell, dass die Kinder weg waren, und hatten schnell eine Vorstellung davon, wo sie gefunden werden konnten. Sie fanden die Kinder am verlassenen Anwesen der Riddle. Die Thestrale umkreisten die Kinder zum Schutz. Die Thestrale ließen nur Eudora Addams zu den Kindern durch. Eudora stellte bei den Kindern fest, dass sie unter starker Erschöpfung litten. Scarlett Frump und Eudora Addams brachten die Kinder zurück ins St. Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen. Schnell schrieb Eudora Addams ihrem Mann und Dumbledore eine Eule. Die Kinder wurden untersucht und mit Tränken sowie Heilzaubern versorgt.