
Vergessene Erinnerungen
Morticia bemerkt, dass Gomez in letzter Zeit immer vergesslicher wird – er vergisst wichtige Termine, die Namen ihrer Kinder und sogar, wo er seine geliebte Zigarre oder seine Brille hingelegt hat. Gomez Addams hatte ein großes Problem: Er konnte seine Brille nicht finden. Ohne sie waren seine Augen so schlecht, dass er kaum etwas erkennen konnte.
Verzweifelt suchte er in jedem Raum, doch die Brille blieb verschwunden.
Während er durch die Villa torkelte, versuchte er, sich an die vertrauten Möbel zu erinnern, doch alles war ein verschwommenes Durcheinander.
In seiner Unachtsamkeit stolperte er über einen Teppich und fiel die Treppe hinunter. Ein lautes Geräusch hallte durch das Haus, und Gomez landete unsanft auf dem Boden, wobei er sich das Bein verletzte. Morticia, die in der Bibliothek ein Buch über die dunklen Künste las, hörte den Aufprall und sprang sofort auf.
„Gomez!“ rief sie besorgt und eilte die Treppe hinunter. Als sie ihn fand, lag er auf dem Boden und hielt sich das schmerzende Bein. „Oh mein lieber Gomez, was ist passiert?“
„Ich kann nichts sehen, Morticia! Ich habe meine Brille verloren und bin gefallen!“ stöhnte er.
Morticia kniete sich neben ihn und sah sich um. „Keine Sorge, mein Schatz. Ich werde dir helfen.“ In diesem Moment kam Lurch, der treue Butler der Familie, hinzu.
„Uuuhhh?“ fragte er, als er die Situation sah. Morticia bat Lurch, ein paar Verbandsmaterialien zu holen, während sie Gomez beruhigte. „Es wird alles gut, mein Liebster. Lass mich dein Bein versorgen.“
Lurch brachte schnell die benötigten Materialien, und Morticia begann, Gomez’ Bein zu verbinden. Während sie arbeitete, fragte sie: „Wo hast du deine Brille zuletzt gesehen?“
Gomez überlegte angestrengt. „Ich glaube, ich hatte sie beim Lesen in der Bibliothek… oder vielleicht in der Küche? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Ohne Brille sehe ich kaum etwas.“ „Wir werden sie finden“, sagte Morticia entschlossen.
Nachdem sie sein Bein versorgt hatte, half sie Gomez auf die Beine. Lurch setzte Mr. Addams auf das Sofa. Morticia machte sich auf den Weg zur Bibliothek. Lurch folgte ihr, bereit zu helfen. In der Bibliothek suchten sie gründlich, aber die Brille war nirgends zu finden.
Morticia hatte eine Idee. „Vielleicht sollten wir die anderen Räume durchsuchen. Manchmal versteckt sie sich an den unerwarteten Orten.“
Morticia durchsuchte das gesamte Haus, und schließlich, als sie in das alte Spielzimmer gingen, entdeckte Lurch die Brille auf einem Regal, wo sie zwischen einigen alten Spielen lag.
„Uuuhhh!“ rief Lurch triumphierend und reichte sie Gomez.
Gomez setzte die Brille auf und lächelte erleichtert. „Ah, jetzt kann ich wieder sehen! Danke, Morticia, und danke, Lurch.“
Morticia lächelte und sagte: „Das nächste Mal solltest du vielleicht etwas vorsichtiger sein, mein Schatz. Aber ich bin froh, dass wir alles gut überstanden haben.“
Gomez sah leicht verirrt aus und lehnte sich an Morticias Schulter. Ihm fiel es immer schwerer, sich an Dinge zu erinnern. Mehr als einmal irrte Gomez verwirrt im Haus umher, um etwas zu suchen, das er verloren oder vergessen hatte. Er kannte die Menschen um sich herum nur noch schwer. Besorgt um das Wohl ihres Mannes beschloss Morticia, ihn zu einem Arzt zu bringen. Im Wartezimmer war die Atmosphäre angespannt, da Morticia sich Sorgen machte, was die Diagnose sein könnte. Der Arzt, ein etwas exzentrischer, aber kompetenter Mediziner, führte eine gründliche Untersuchung durch. Nach einigen Tests und Gesprächen stellte er schließlich die Diagnose: Gomez leidet an einer chronischen Krankheit, die seine Gedächtnisleistung beeinträchtigt. Morticia war zunächst erschrocken, doch der Arzt erklärte, dass es Möglichkeiten gibt, mit der Krankheit umzugehen.
Er empfiehlt eine Kombination aus speziellen Übungen für das Gedächtnis und einer gesunden Lebensweise. Morticia, die immer für Gomez da ist, beschließt, ihn in diesem Prozess zu unterstützen und gemeinsam mit ihm an seiner Gesundheit zu arbeiten. Das tägliche Leben wurde zu einer großen Herausforderung. Wenn Gomez das Haus verließ, wusste er nicht, wie er nach Hause kommen sollte. Die Polizei hatte ihn mehr als einmal aufgegriffen und ihn nach Hause gebracht.
Gomez war nicht aggressiv, nur verwirrt und besorgt, weil er nicht wusste, wo er war. Er wollte zu der todblassen Dame mit den schönen langen schwarzen Haaren. Gomez hatte den Namen vergessen, wusste aber, dass sie zu der blassen Frau gehörte. Morticia nahm ihren Mann an der Tür in Empfang. Sie nahm Gomez in die Arme. „Ich war sehr besorgt um dich, Liebling.“
„Es tut mir leid“, sagte Gomez verwirrt und sah die Kinder und einen sehr großen Mann an. Morticia, Lurch, eiskaltes Händchen, Wednesday und Pugsley achteten darauf, dass alle Türen geschlossen waren.
Morticia und Lurch gingen zusammen mit Gomez in den Garten und behielten ihn immer im Auge. Auch die Küche war immer verschlossen, nachdem Gomez versucht hatte zu kochen, sich die Hand verbrannt hatte und fast das Essen niedergebrannt wäre. Lurch hatte sich den Feuerlöscher geschnappt und das Feuer gelöscht.
Morticia machte sehr geduldig spezielle Übungen für das Gedächtnis. Gomez tat sein Bestes, um die Übungen zu machen. Wednesday und Pugsley nahmen sich Zeit für ihren Vater.
Gomez wirkte immer ein bisschen verloren in dem großen Haus. Morticia kuschelte mit Gomez im Bett. Ihr Mann schlief neben ihr. Es war ein langer Tag für Gomez gewesen.
Sie hatte einen langen Tag im Garten mit den Kindern verbracht. Morticia streichelte Gomez durch die Haare. Heute hatte Gomez sich an sie, Lurch, Wednesday und Pugsley erinnert. Morticia spürte, dass Gomez trotz seiner Schwierigkeiten immer noch der liebevolle und charmante Mann war, den sie geheiratet hatte. Sie wusste, dass es wichtig war, ihm ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität zu geben, während sie gemeinsam an seiner Gedächtnisleistung arbeiteten.
Eines Morgens, als die Sonne durch die Fenster der Villa schien, hatte Morticia eine Idee. „Gomez, wie wäre es, wenn wir ein Gedächtnistraining in Form eines Spiels machen? Etwas, das Spaß macht und gleichzeitig hilft, dein Gedächtnis zu stärken!“
Gomez schaute sie mit einem schwachen Lächeln an. „Ein Spiel? Das klingt interessant, Morticia. Was hast du im Sinn?“
„Wir könnten ein Memory-Spiel mit Bildern von unserer Familie und unseren gemeinsamen Erinnerungen machen. So kannst du die Namen und Gesichter unserer Kinder besser verknüpfen“, schlug Morticia vor.
Gomez nickte begeistert. „Das klingt nach einer großartigen Idee! Lass uns das machen!“ Morticia und die Kinder machten sich daran, Karten mit Bildern von Pugsley, Wednesday, Lurch und sogar von Morticia selbst zu erstellen. Sie fügten auch einige ihrer gemeinsamen Erlebnisse hinzu, wie den Tag, an dem sie in den Park gingen oder das Halloween-Fest, das sie zusammen gefeiert hatten. Als sie das Spiel aufbauten, war die Aufregung im Raum spürbar.
Morticia erklärte die Regeln, und bald saßen sie alle um den Tisch, bereit zu spielen. Gomez war anfangs etwas nervös, aber mit jedem Zug wurde er selbstbewusster.
„Ich erinnere mich an dieses Bild! Das war unser Ausflug zum Friedhof!“ rief er begeistert, als er eine Karte umdrehte. Morticia lächelte stolz. Das Spiel dauerte eine Weile, und während sie spielten, bemerkte Morticia, dass Gomez immer mehr Freude hatte und sich besser konzentrieren konnte. Es war, als ob die Erinnerungen, die sie gemeinsam durchlebten, ihm halfen, die Lücken in seinem Gedächtnis zu füllen. Nach dem Spiel fühlte sich Gomez erfrischt und glücklich. „Danke, Morticia. Das hat wirklich Spaß gemacht! Ich fühle mich ein wenig klarer im Kopf.“
„Das ist erst der Anfang, mein Liebster. Wir werden weiterhin an deinem Gedächtnis arbeiten, und ich werde immer an deiner Seite sein“, versprach Morticia.
In den folgenden Wochen setzten sie ihre Gedächtnistrainings fort. Morticia integrierte verschiedene Aktivitäten, wie das Vorlesen von Geschichten, das gemeinsame Kochen und das Erstellen von Scrapbooks mit Fotos und Erinnerungen.
Gomez begann, sich besser an die kleinen Dinge zu erinnern – die Namen der Kinder, die Lieblingsspeisen und sogar die kleinen Rituale, die sie als Familie hatten. Morticia war überglücklich, die Fortschritte zu sehen, auch wenn es manchmal Rückschläge gab. Eines Abends, während sie zusammen im Garten saßen, schaute Gomez Morticia tief in die Augen.
„Ich weiß, dass ich manchmal verwirrt bin und Dinge vergesse, aber ich möchte, dass du weißt, wie sehr ich dich liebe und wie dankbar ich bin, dass du immer für mich da bist.“ Morticia lächelte und nahm seine Hand. „Ich werde immer für dich da sein, Gomez. Wir sind ein Team, und gemeinsam können wir alles überwinden.“
In diesem Moment fühlte sich Gomez sicherer und geborgener als je zuvor. Er wusste, dass er nicht allein war und dass Morticia ihn auf jedem Schritt des Weges unterstützen würde. Die Wochen vergingen, und während Gomez weiterhin Fortschritte machte, schlich sich ein Schatten über Morticias Herz. Der Hochzeitstag stand vor der Tür, und sie hatte sich darauf gefreut, diesen besonderen Tag mit Gomez zu feiern.
Sie hatte alles vorbereitet: ein romantisches Abendessen, Kerzenlicht und sogar ein kleines Geschenk, das sie für ihn ausgesucht hatte. Als der große Tag endlich kam, war Morticia voller Vorfreude. Sie hatte sich in ihr schönstes schwarzes Kleid geworfen und die Tafel liebevoll gedeckt. Doch als der Abend näher rückte, bemerkte sie, dass Gomez sich merkwürdig verhielt. Er war abgelenkt und schien in Gedanken versunken.
„Gomez, ist alles in Ordnung?“, fragte Morticia besorgt, während sie die Kerzen anzündete.
„Oh, ja, alles bestens, mein Schatz! Ich habe nur ein wenig nachgedacht“, antwortete er, ohne sie direkt anzusehen.
Morticia spürte, dass etwas nicht stimmte, aber sie wollte ihn nicht drängen. Als die Uhr Mitternacht schlug, wurde Morticia klar, dass Gomez den Hochzeitstag vergessen hatte. Ein tiefes Gefühl der Traurigkeit überkam sie. Sie hatte so viel Liebe und Mühe in die Vorbereitung gesteckt, und jetzt fühlte sie sich übersehen und verletzt.
„Gomez, es ist unser Hochzeitstag“, sagte sie leise, ihre Stimme zitterte. Gomez sah sie plötzlich an, und in seinen Augen blitzte das Verständnis auf. „Oh, Morticia… ich… ich habe es vergessen, oder? Es tut mir leid! Ich wollte dir nicht wehtun!“
Morticia fühlte, wie die Tränen in ihren Augen brannten. „Es ist nicht nur das Vergessen, Gomez. Es ist, dass ich mir so sehr gewünscht habe, dass wir diesen Tag zusammen feiern. Ich habe alles vorbereitet, und ich dachte, du würdest es wissen.“
Gomez trat näher und nahm ihre Hände in seine. „Ich kann nicht genug betonen, wie leid es mir tut. Ich kämpfe jeden Tag, um mich an die kleinen Dinge zu erinnern, und manchmal verliere ich den Überblick. Aber das bedeutet nicht, dass ich dich weniger liebe oder dass dieser Tag für mich nicht wichtig ist.“
Morticia sah in sein Gesicht und erkannte die Aufrichtigkeit in seinen Augen. „Ich weiß, dass du mich liebst, Gomez. Es ist nur… es tut weh, wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht wichtig genug bin, um daran erinnert zu werden.“
Gomez zog sie in eine Umarmung. „Du bist das Wichtigste in meinem Leben, Morticia. Lass mich das wiedergutmachen. Ich verspreche, dass ich alles tun werde, um dir zu zeigen, wie sehr ich dich schätze. Lass uns diesen Abend trotzdem zu etwas Besonderem machen.“
Morticia wischte sich die Tränen ab und nickte langsam. „Okay, lass uns das tun.“
Gomez lächelte und führte sie zum Tisch. Er hatte eine Idee. „Wie wäre es, wenn wir ein neues Ritual für unseren Hochzeitstag schaffen? Etwas, das wir jedes Jahr machen können, um sicherzustellen, dass wir diesen Tag nie wieder vergessen?“
Morticia sah ihn neugierig an. „Was hast du im Sinn?“
„Wir könnten jedes Jahr an diesem Tag einander etwas schenken, das unsere Liebe symbolisiert. Etwas, das uns an die schönen Momente erinnert, die wir miteinander geteilt haben“, schlug er vor. Morticia lächelte, und die Traurigkeit in ihrem Herzen begann zu schwinden. „Das klingt nach einer wunderbaren Idee, Gomez.“
Gomez holte das kleine Geschenk hervor, das er für Morticia vorbereitet hatte ein handgefertigtes Amulett in Form eines Herzens, das er selbst gestaltet hatte. „Ich wollte dir das geben, um dir zu zeigen, dass du immer in meinem Herzen bist, egal wie verwirrt ich manchmal bin.“
Morticia nahm das Amulett in die Hand und fühlte die Liebe, die darin steckte. „Danke, Gomez. Es ist wunderschön.“
Sie umarmten sich fest, und in diesem Moment wusste Morticia, dass ihre Liebe stark genug war, um jede Herausforderung zu überwinden. Gemeinsam würden sie an ihren Erinnerungen arbeiten und neue schaffen, die sie für immer verbinden würden.
Der Abend endete mit einem romantischen Dinner, und während sie zusammen aßen, lachten sie und erzählten sich Geschichten aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Morticia fühlte sich wieder glücklich und geliebt, und sie wusste, dass sie trotz der Schwierigkeiten, die sie durchlebten, immer füreinander da sein würden.