Date-Anfragen
Es war der 14. Februar 2016, Valentinstag. Henry Morgan betrat sein Büro in der Gerichtsmedizin. Seufzend sah er auf seinen Schreibtisch, auf dem ein Haufen Valentinstagskarten und Schokolade lag. Zum Glück waren es keine Blumen, denn gegen die meisten war er stark allergisch.
Lucas Wahl trat zu Henry und wollte ihn nach einem Date fragen. Henry packte die Karten und Schokolade in eine Kiste und schob sie unter den Schreibtisch. Er fühlte sich unwohl, als Lucas ihn ansprach, denn er wusste, dass er in einer festen Beziehung war und Lucas keine falschen Hoffnungen machen wollte. Mit einem freundlichen, aber bestimmten Lächeln antwortete er: „Danke, Lucas, das ist wirklich nett von dir, aber ich bin bereits in einer Beziehung.“
Lucas’ Gesichtsausdruck veränderte sich kurz, und Henry konnte die Enttäuschung in seinen Augen sehen. Um die Situation aufzulockern, fügte Henry hinzu: „Aber ich schätze die Karten und die Schokolade sehr. Es ist schön zu sehen, dass du an mich denkst.“
Lucas fragte verlegen: „Bist du mit Abe in einer Beziehung? Oder ist es Jo?“
„Götter, nein. Abe ist ein richtiger Frauenheld. Unsere Beziehung ist mehr wie die zwischen Vater und Sohn. Abe passt auf mich auf.“ Henry wurde schon beim Gedanken daran, mit Abe ein Paar zu sein, übel. „Jo ist eine sehr gute Freundin, aber auch nicht mehr.“
Henry legte Lucas eine Hand auf die Schulter. „Ich habe zwei Freunde.“
Lucas' Augen weiteten sich überrascht. „Du hast zwei Freunde?“
„Ja, wir führen eine Dreierbeziehung und sind glücklich.“Um das Gespräch in eine angenehmere Richtung zu lenken, fragte Henry: „Ich habe heute Abend schon Pläne für den Valentinstag. Vielleicht könnten wir alle zusammen etwas unternehmen. Wir könnten ein paar Kollegen einladen.“
Lucas nickte, und die beiden begannen, über mögliche Aktivitäten zu plaudern.
Währenddessen dachte Henry an seine Freunde, die ihn sicher bald anrufen würden. Er fühlte sich gut, dass er Lucas höflich abgelehnt hatte und die Situation mit Freundlichkeit und Respekt behandelt hatte. Lucas und Henry machten sich zusammen an die Arbeit.
Detective Jo Martinez war ein bisschen traurig. Sie hatte viele Valentinstagskarten und Schokolade von anderen männlichen Detectives bekommen, aber nicht von dem Mann, von dem sie es sich gewünscht hätte. Jo nahm all ihren Mut zusammen und machte sich auf den Weg in die Gerichtsmedizin. Henry seufzte, er hatte gerade die Arbeit an einer weiteren Leiche beendet. Er war erleichtert, dass Lucas es nicht so schwernahm. Morgan hoffte sehr, dass ihn heute niemand mehr um ein Date bitten würde. Acht weitere Frauen und Männer wollten ein Date mit ihm. In einer Stunde hatte er zum Glück Feierabend und würde John und Harold treffen.
Ein paar Minuten, bevor Henry sein Büro verlassen konnte, kam Detective Jo Martinez herein. Jo lächelte und spielte mit ihrem Haar. „Hallo Henry, hast du heute Abend schon etwas vor?“
Henry sah zum Himmel und bat um Kraft, warum musste ihn seine beste Freundin um ein Date bitten? Er hörte Lucas lachen. Morgan suchte nach den richtigen Worten. Lucas war schneller. „Ich habe Henry heute auch schon gefragt.“
Jo’s Augen weiteten sich überrascht. „Du hast ein Date mit Lucas?“
„Nein, ich habe kein Date mit Lucas. Auch wenn wir später in der Woche einen Filmabend haben.“ Henry seufzte und sah Jo nicht an, während er die Decke anstarrte und sprach. „Ich bin in einer festen Beziehung mit zwei Freunden. Wir haben heute ein Date. Es tut mir leid, Jo. Aber wir könnten als Freunde später in der Woche etwas unternehmen.“
Detective Jo Martinez seufzte ein bisschen enttäuscht. Henry war ihr bester Freund. Jo schaffte es, zu lächeln. „Das ist okay, Henry. Ich würde gerne mit dir etwas unternehmen.“
„Danke, Jo, du bist mir als Freundin sehr wichtig.“ Morgan lächelte, während er seine Sachen zusammenpackte. Lucas kam zu Jo mit seiner Tasche über der Schulter. „Wie wäre es, wenn wir heute Abend als Freunde in unsere Stammbar gehen?“
Jo musste nicht lange überlegen. Es wäre besser, als den Abend allein zu verbringen. Jo lächelte dankbar. „Gern, Lucas.“
Lucas und Jo verließen mit Henry das Büro. Morgan schloss ab, wünschte seinen Freunden noch einen schönen Abend und machte sich auf den Weg. John Reese parkte mit seinem Auto vor dem 11. Revier. „Hey Henry, steig ein. Harold hat schon das Abendessen für uns vorbereitet. Wir haben einen schönen Abend zu Hause geplant.“
„Das klingt nach einem guten Abend.“ Henry stieg ein, schloss die Tür und schnallte sich an. Er fuhr nach Hause.
Nach einem wunderbaren Abendessen kuschelten Harold, John und Henry zusammen und sahen sich Filme an. Sie hatten alle einen langen Arbeitstag hinter sich. Harold und John fanden es lustig, wie beliebt Henry in der Arbeit war. Morgan schmollte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hey, es ist nicht lustig, wenn deine besten Freunde dich daten wollen. Ich brauche wirklich einen Ring am Finger.“
Harold und John sahen sich wissend an. Sie planten ein Leben mit Henry. Harold und John zogen Henry in ihre Mitte und küssten ihn auf die Wangen. Sie sagten gleichzeitig: „Du bist süß, wenn du schmollst, Henry.“