Es ist zu späte?
Betaleser: Alex
Aziraphale war angespannt nach seinem Gespräch mit Metatron zurück kurz nach Maggie und Nina den AZ Fells Buchladen verlies. Zurück in den Himmel? Er lebte länger auf der Erde als jeder andere Engel. Im Himmel hatte er keine Freunde. Sie hassten ihn, weil er zu weich war und Crowleys Freund. Könnte er einen Unterschied machen? Keiner der anderen Engel würde auf ihn hören. Gab es überhaupt einen so großen Unterschied zwischen Himmel und Hölle? Crowley würde bestimmt nicht mitwollen. Sechstausend Jahre auf der Erde haben Spuren hinterlassen.
Crowley konnte spüren, dass etwas nicht stimmte. Er sah die Aura des Engels. Sie war verwirrt und ängstlich. Der Dämon war besorgt. „Engel, was wollte Metatron von dir?“
Der Engel seufzte traurig. „Er will, dass ich der oberste Erzengel werde. Metatron sagt, du könntest mitkommen und mein Stellvertreter sein. Er würde dich zu einem Engel machen. Wir sollten zusammenarbeiten.“
Dieses Wort traf ihn ins Herz. Wollte sein Engel ihn nicht als Dämon? „Sag, dass du abgelehnt hast! Dass du dieses Angebot nicht annimmst!“ Crowley wurde es kalt ums Herz. „Ich will nicht wieder in den Himmel. Sie haben mich weggeworfen wie ein Stück Müll. Ich bin sehr gerne ein Dämon!“
Aziraphale standen die Tränen in den Augen. Er hatte Angst vor dem, was der Himmel mit ihm machen würde, wenn er ablehnte. Es würde ihre Situation noch schwieriger machen. „Ich weiß. Aber ich weiß nicht…“
„Du bist besser als das, Engel!“, knurrte Crowley und nahm seine Brille ab. Er ging hin und her. „Du brauchst sie nicht! Und ich brauche sie auf keinen Fall!“
Crowley wrang die Hände. Aziraphale wollte etwas sagen, aber der Dämon fuhr ihm ins Wort. „Sie wollten mich in der Hölle zurückhaben. Ich habe es abgelehnt. Nein, ich werde ihrem Team nicht beitreten. Engel, du solltest das auch nicht tun!“
„Ich weiß nicht. Der Himmel…“Aziraphale fuhr sich mit den Händen durch die platinblonden Haare und vergrub sein Gesicht in den Händen. Lehnte Crowley die Idee ab, mit ihm in den Himmel zu gehen? Oder lehnte er ihn ab? Nein, das würde er nicht tun. Der Engel versuchte sich ein Herz zu fassen und Crowley endlich zu sagen, was er fühlte.
Crowley warf die Arme in die Luft. „Hört nicht auf den verdammten Himmel! Hör auf mich. Wir sind seit mehr als sechstausend Jahren befreundet. Du und ich haben eine Beinahe-Apokalypse aufgehalten. Wir haben die Körper getauscht, um unser Leben zu retten. Und wir haben uns als Nanny Ashtoreth und Brother Francisuns um Warlocks kümmert. Wir haben so viel zusammen durchgestanden. Diese gemeinsame Zeit war wunderbar, Engel. “
„Ja, das war es“, seufzte der Engel und wischte sich die Tränen mit einem Stofftaschentuch weg. „Ich vermisse das alles. Ein ruhiges Leben.“
„Vergiss Himmel und Hölle, Dämonen und Engel. Du und ich, wir sind jetzt auf unserer eigenen Seite.“ Crowley packte seinen geliebten Engel bei der Schulter. Der platinblonde Engel sah seinen Dämon voller Sorge und gleichzeitig Liebe an. Er murmelte lächelnd: „Unsere eigene Seite. Ohne Himmel und Hölle.“
„Du und ich. So wie Gabriel und Beelzebub werden wir unser eigenes Ding machen.“ Crowley lächelte gewinnend. Aziraphale fühlte sich ein bisschen überfordert. Er fragte nach dem, was er schon so viel Jahre wissen wollte. „Wie Gabriel und Beelzebub? Crowley, liebst du mich?“
„Du musst mich immer noch fragen, Engel? Muss ich dir erst ein Buch schreiben, dass du es verstehst?“ Crowley packte seinen geliebten Engel am Kragen, zog ihn zu sich und küsste ihn. Der Engel war vollkommen überrascht, aber erwiderte den Kuss nach ein paar Sekunden. Er sank gegen Crowleys Brust. „Crowley, ich liebe dich schon immer.“
„Ich liebe dich auch.“ Er streichelte dem Engel den Rücken. „Wieso willst dann mit mir in den Himmel? Liebst du mich nicht auch als Dämon? Muss ich erst wieder ein Engel werden?“
„Nein! Nein! Ich liebe dich, ganz gleich ob Dämon oder Engel. Ich liebe nur meinen Crowley.“ Aziraphale schüttelte den Kopf und dicke Tränen liefen ihm über die Wangen. „Ich will nicht zurück in den Himmel. Ich habe da keine Freunde. Dort kann ich nichts verändern. Sie wollten mich im Höllenfeuer auslöschen. Außerdem lebe ich seit sechstausend Jahren auf der Erde und liebe mein Leben hier. Mein Dämon, unser Auto, unseren Buchladen, die Gespräche und die Abendessen.“ Der Engel seufzte. „Ich habe Angst, was der Himmel tun wird, wenn ich nein sage.“ Aziraphale klammerte sich haltsuchend an Crowley. Der Dämon seufzte und grub seine Nase in das blonde Haar. „Ich wünschte, wir hätten uns unsere Gefühle schon viel eher. Wie hatten so viel Zeit.“
„Ich hatte immer Angst, zu zerstören, was ich schon hatte“, murmelte der blonde Engel. „Und davor, was mit uns passiert, wenn Himmel und Hölle uns entdecken.“