Serpent’s Gambit

Harry Potter - J. K. Rowling
M/M
G
Serpent’s Gambit
Summary
Nach den Ereignissen des Sommers 1995 bekommt Harry Potter eine unglückliche Nachricht: Umbridge besteht darauf, dass er sein Haus wechselt. Nun muss Harry nicht nur mit den Kommenden Ereignissen bezüglich Lord Voldemort zurechtkommen, sondern auch seine Streitigkeiten mit Draco Malfoy und die Plötzliche Freundschaft mit Theodore Nott verarbeiten. Und als wäre das nicht genug, stellen sich nun auch seine zwei besten Freunde gegen ihn.-Dies ist eine längere Fanfiction. Mit der Zeit wird geplant, diese auch auf Englisch zu übersetzen.
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Chapter 1

Der Regen prasselte gegen die Fenster des Hogwarts-Expresses, während Harry in Gedanken versunken aus dem Fenster starrte. Dies war sein fünftes Schuljahr, doch etwas fühlte sich anders an. Unruhiger. Gefährlicher.

Er spürte die Blicke der Schüler auf sich, hörte das Flüstern, sobald er an einem Abteil vorbeiging. Nach den Ereignissen vom letzten Jahr – Voldemorts Rückkehr, Cedrics Tod – war Hogwarts nicht mehr derselbe sichere Ort wie früher. Und als ob Umbridges Ernennung nicht schon schlimm genug war, fühlte Harry sich von Dumbledore ignoriert und von der gesamten Zaubererwelt als Lügner abgestempelt.

Er war es gewohnt, dass sein Leben kompliziert war.

Doch nichts hätte ihn auf das vorbereitet, was ihn an diesem Abend erwartete.

Nach der Fahrt mit den Kutschen und der traditionellen Bootsfahrt der Erstklässler versammelten sich alle Schüler in der Großen Halle. Harry, Hermine und Ron nahmen ihren gewohnten Platz am Gryffindor-Tisch ein, doch Harry fühlte sich merkwürdig unwohl.

Er konnte nicht genau sagen, warum.

Die Große Halle war in unruhiges Gemurmel getaucht.

Es war der erste Schultag nach den Sommerferien, doch statt des üblichen Festmahls und der Begrüßung durch Dumbledore gab es eine unerwartete Unterbrechung.

Dolores Umbridge stand inmitten der Halle, mit ihrem breiten, falschen Lächeln und der Stimme einer übertrieben freundlichen Kröte.

„Nun, meine Lieben,“ begann sie und verschränkte ihre pummeligen Finger vor ihrer Brust, „es gibt einige notwendige Änderungen, um die Sicherheit in Hogwarts zu gewährleisten.“

Harry saß am Gryffindor-Tisch zwischen Ron und Hermine. Sein Bauch zog sich zusammen. Er wusste, dass das Ministerium ihn hasste. Er wusste, dass Umbridge ihn ruinieren wollte. Das war spätestens nach dem Besuch im Ministerium diesen Sommer deutlich geworden.

„Es ist bekannt,“ fuhr sie fort, „dass gewisse Schüler… besondere Neigungen entwickelt haben. Neigungen, die nicht mehr mit dem Haus übereinstimmen, das ihnen ursprünglich zugewiesen wurde.“

Sie sah direkt zu Harry.

Er spürte, wie alle Augen sich auf ihn richteten. Seine Finger krallten sich in die Tischplatte.

„Das Ministerium hat daher beschlossen, dass in besonderen Fällen eine erneute Sortierung nötig ist.“ Ihr Lächeln wurde breiter. „Und nach sorgfältiger Untersuchung wurde festgestellt, dass Harry Potter eindeutig besser in Slytherin passt.“

Ein Ruck ging durch die Halle.

„Das ist lächerlich!“ rief Hermine sofort, sprang auf und stieß dabei beinahe ihren Becher um. „Er gehört nach Gryffindor!“ rief Ron empört.

„Ruhe, Ruhe,“ zwitscherte Umbridge mit gespielt strenger Stimme. „Das ist keine Bestrafung. Es ist eine Korrektur. Ihr müsst verstehen – Mr. Potter hat Eigenschaften gezeigt, die eher zu einem anderen Haus passen.“

Harrys Herz schlug wild. Das war eine Lüge. Eine Manipulation.

„Nach langer Beratung mit dem Ministerium und nach Durchsicht von Harry Potters… besonderen Vorfällen während des Sommers,“ – ihre Stimme triefte vor Süffisanz – „haben wir festgestellt, dass er eine bedrohliche Neigung zu dunkler Magie hat. Die Dementoren in Little Whinging? Wie konnte es sein, dass sie ihn speziell angriffen? Sein Parselmund? Sein zunehmendes aggressives Verhalten?“

Sie schüttelte dramatisch den Kopf. „Gryffindor kann einen solchen Schüler nicht länger beherbergen.“

Harrys Kiefer war so angespannt, dass er schmerzte.

„Nun, Mr. Potter, seien Sie so freundlich und setzen Sie sich noch einmal den sprechenden Hut auf.“

Dumbledore sagte nichts. Seine blauen Augen blitzten, aber er griff nicht ein.

Harry atmete tief durch, dann stand er auf.

Er spürte, wie Ron ihn am Ärmel packen wollte, aber Harry schüttelte ihn ab.

Mit langsamen, kontrollierten Schritten ging er zu dem Stuhl und setzte sich hin. Umbridge überreichte ihm den alten, abgenutzten Hut mit einem viel zu zufriedenen Grinsen.

„Ah… wieder du, Potter. Aber diesmal scheint es, als hätte das Ministerium einen eigenen Plan. Ich kann nichts gegen ihre Regeln tun…denn die Wahrheit ist… du passt tatsächlich nach Slytherin.“

Harrys Magen drehte sich um.

„Du warst immer ein Kandidat für dieses Haus. Dein Ehrgeiz, deine List, deine Fähigkeit zu überleben…“

„Ich will nicht hier sein!“ dachte Harry verzweifelt.

„Vielleicht nicht, aber manchmal entscheidet nicht der Wille eines Einzelnen…, sondern das große Ganze.“

Ein Moment der Stille.

Dann sprach der Hut laut:
„SLYTHERIN!“

Stille.

Die Gryffindors starrten ihn an, als hätte er sich in einen Basilisken verwandelt. Ron hatte den Mund offenstehen. Hermine blinzelte schnell, als könnte sie nicht glauben, was sie da gehört hatte.

Harrys Hände ballten sich zu Fäusten. Er wusste nicht, was er als Nächstes tun würde. Aber eines war sicher:
Er würde nicht brechen.

Harry fühlte sich, als wäre ihm der Boden unter den Füßen weggezogen worden.

Nach dem Festmahl, bei dem er kaum etwas gegessen hatte, wurde er von Professor Snape persönlich in die Slytherin-Gemeinschaftsräume geführt.
„Nun, Potter…“ sagte Snape, während sie die steinernen Treppen hinabgingen. „Ich muss zugeben, ich hätte niemals gedacht, dass ich Sie jemals in diesen Hallen willkommen heißen würde. Aber es scheint, als hätte das Schicksal andere Pläne.“

Harry sagte nichts.

Er wusste nicht, was er sagen sollte.

Die Tür zur Slytherin-Kammer öffnete sich, und er betrat den unterirdischen, grünlich beleuchteten Raum. Der Kamin warf lange Schatten auf die ledernen Sessel und die dunklen Holzmöbel.

Die anderen Slytherins hatten sich bereits dort versammelt.

Malfoy lehnte mit einem selbstzufriedenen Lächeln an der Wand, während Blaise Zabini und Theodore Nott ihn ruhig musterten.

„Na, Potter?“ Malfoys Stimme war honigsüß. „Willkommen in Slytherin. Ich hätte nicht gedacht, dass du jemals genug Grips hättest, um bei uns zu landen.“

Harry funkelte ihn an. „Glaub mir, das war nicht meine Wahl.“

„Offensichtlich.“

Pansy kicherte, während Daphne Greengrass ihn mit neugierigen Augen ansah.

Dann trat Theodore Nott näher. Anders als die anderen schien er nicht voller Spott oder Argwohn.

„Wenn du wirklich hierbleiben willst,“ sagte er leise, „dann solltest du lernen, dich anzupassen.“

Harry sah ihn misstrauisch an.

Theodore zuckte mit den Schultern. „Denk darüber nach.“

Und mit diesen Worten ließ er Harry stehen.

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