Der Goldene Faden

Harry Potter - J. K. Rowling
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Der Goldene Faden
Summary
In dieser alternativen Harry-Potter-Geschichte wird Harry durch einen magischen Unfall in die Vergangenheit katapultiert – in ein Hogwarts, das er nicht kennt, voller Rätsel und dunkler Geheimnisse.Mit mysteriösen neuen Kräften und einem Gedächtnis, das ihn in den Wahnsinn zu treiben droht, muss Harry einen Weg finden, sich in einer Welt zurechtzufinden, in der die Regeln der Zeit nicht mehr gelten.Doch je mehr er über die gefährlichen Geheimnisse des Schlosses erfährt, desto klarer wird ihm:Seine Anwesenheit hier ist kein Zufall.Und seine Entscheidungen könnten die gesamte Zukunft für immer verändern.
Note
Autorenhinweis:Ich besitze Harry Potter nicht und verdiene kein Geld mit diesem Werk. Alle Charaktere und Schauplätze gehören J.K. Rowling und ihren jeweiligen Verlagen.Diese Geschichte ist inspiriert von verschiedenen Zeitreise- und alternativen Zeitlinien-Fanfictions, die ich auf dieser Plattform und anderen gefunden habe. Ich werde sie nicht alle auflisten, aber ich möchte allen talentierten Autoren danken, die mit ihren großartigen Ideen und Inspirationen dazu beigetragen haben, diese Geschichte zu formen!Dies ist die deutsche Version, die englische ist ebenfalls auf meinem Account zu finden.https://archiveofourown.org/works/63466930/chapters/162623872
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Prolog

Die Morgenluft in Hogwarts war eiskalt, dick vom Nebel, der sich wie eine feuchte, erdrückende Decke am Boden festhielt. Es war früher Herbst, die Bäume draußen begannen gerade erst, ihre bunte Verwandlung zu zeigen, aber die Atmosphäre im Schloss war so lebendig wie eh und je.

Die alten Ste Mauern der Schule ächzten und knarrten unter dem Gewicht von Jahrhunderten der Magie, und jeder Zentimeter des Geländes schien vor Energie zu pulsieren, während die Schüler hektisch hin und her eilten.

Harry eilte durch die Gänge und spürte die Kälte, die in seine Knochen kroch. Er war sich nicht sicher, ob es die kalte Luft oder das unangenehme Gefühl in seiner Brust war, aber irgendetwas an diesem Tag fühlte sich seltsam an.

Der schwache Schmerz aus seiner Narbe — ein dumpfes, anhaltendes Pochen — erinnerte ihn an die Albträume, die ihn die Nacht zuvor wachgehalten hatten.

Die Bilder von grünen Augen, schleichender Dunkelheit und dem seltsamen Gefühl, beobachtet zu werden, waren immer noch frisch in seinem Gedächtnis, und es schien, als ob alles um ihn herum mit einer Unruhe vibrierte, die seine eigene widerspiegelte.

Hermione hingegen war so ruhig wie immer, doch ihre Schritte verrieten eine hektische Energie.

Sie hielt einen riesigen Stapel Bücher an ihrer Brust, murmelte vor sich hin, während sie die Gänge hinunterging, ihre Lippen bewegten sich über Arithmantie-Gleichungen, ihr Gesicht war von Konzentration gezeichnet.

Harry versuchte, sich auf ihre Worte zu konzentrieren, doch sein Gehirn war viel zu träge, um einen Sinn aus den komplexen Symbolen und Zahlen zu machen, die ihr Mund formte.

„Wir werden zu spät kommen“,
flüsterte Hermione unter ihrem Atem und warf einen nervösen Blick auf die große Uhr, die an der Wand hing.

Harry verspürte ein Schuldgefühl, als er sie sah, wie sie mit den vielen Büchern beladen war. Er hätte besser aufpassen sollen, aber sein Kopf fühlte sich immer noch schwer an von der schlaflosen Nacht.

„Es tut mir leid“
, murmelte er, während er versuchte, mitzuhalten.
„Ich habe letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen.“

Sie warf ihm einen kurzen, besorgten Blick zu, ihre Stirn runzelte sich.
„Du solltest wirklich mehr schlafen, Harry. Es gibt nur so viel, was ein Mensch bewältigen kann.“

Harry nickte halbherzig, doch bevor er antworten konnte, fielen seine Augen auf den Gegenstand, der um Hermiones Hals hing.

Die zarte Kette, die ihren Hals schmückte, glänzte im weichen Licht des Ganges, und für einen Moment konnte Harry nicht erkennen, was es war.

Ein Anhänger?
Ein Schmuckstück?
Er hatte bisher nicht viel darauf geachtet.

Sie bogen um eine Ecke und gingen einen weiteren Gang entlang, der zur Verwandlung führte, als plötzlich ein lautes Krachen ihre Gedanken unterbrach.

Harry hatte kaum Zeit, das Geräusch zu registrieren, als eine Gruppe Hufflepuffs um die Ecke kam, laut lachend und Kisten über den steinernen Boden schiebend. Die Kisten waren voller magischer Wesen für ihren Unterricht in Pflege magischer Geschöpfe – zumindest sah es so aus.

Für einen kurzen Moment schien der gesamte Gang in der Zeit stillzustehen.

Die Hufflepuffs waren mitten in einer enthusiastischen, chaotischen Eile gefangen. Eine Kiste kippte um, und Dutzende von Puffskeins — kleine, runde Kreaturen, deren flauschiges Fell hüpfte, als sie in alle Richtungen taumelten — rollten aus der Kiste.

Ihre runden kleinen Körper rollten über den Boden in unvorhersehbaren Bögen, prallten gegen die Wände und verstreuten sich in alle Richtungen.

Bücher, Pergamente und zerknüllte Blätter explodierten wie Konfetti in die Luft.

Es war nicht zu vermeiden.

Bevor Harry reagieren konnte, wurde er zurückgestoßen, als eine der Kisten sich löste und eine Flut von Büchern und Schriftrollen in alle Richtungen flog.

Die Puffskeins, die von dem Chaos begeistert waren, hüpften wie Flipperbälle durch den Raum. Hermione, mitten im Getümmel, stieß einen schrillen Schrei aus, als eines der winzigen Wesen über ihren Fuß huschte und fast den Stapel Bücher aus ihren Armen schubste.

Doch das wahre Desaster ereignete sich, als Hermione plötzlich von hinten gestoßen wurde. Die Kraft des Stoßes brachte sie aus dem Gleichgewicht, ihre Arme fuchtelten in der Luft, als sie versuchte, sich wieder zu fangen.

In diesem Moment sprang der zarte Gegenstand um ihren Hals – das kleine Objekt, das Harry zuvor bemerkt hatte – von seiner Kette, die dünnen Metallglieder brachen mit einem scharfen, hohen Klang.

Der Anhänger, was auch immer es war, schoss in die Luft.

Die Zeit schien sich zu verlangsamen, als Harry das Objekt durch die Luft fliegen sah. Es glänzte im Licht, ein kleines, filigranes Gerät, das sich wie ein fallender Stern drehte.

Bevor Harry es richtig begreifen konnte, kollidierte es mit dem steinernen Boden.

Knack.

Das Geräusch von zerbrechendem Glas hallte durch den Gang.

Das Objekt war aufgebrochen und offenbarte, was Harry nur als eine Sanduhr beschreiben konnte, die in einen Ramen gefasst war. Im Inneren floss goldener Sand heraus und fiel in einem feinen, schimmernden Bogen zu Boden.

Es war das ungewöhnlichste,
was Harry je gesehen hatte.

Die Schüler um sie herum blieben erschrocken stehen, das Kichern der Puffskeins verstummte für einen Moment.

Für einen Herzschlag schien es, als sei alles im Gang eingefroren.

Dann schien sich die Luft um sie herum zu verändern.

Es war zunächst nur ein leichtes, fast nicht wahrnehmbares Summen, das unter Harrys Haut vibrierte. Sein Herz begann schneller zu schlagen, als der goldene Sand, der aus der Sanduhr gefallen war, sich zu bewegen begann. Er wirbelte und stieg auf, als ob eine unsichtbare Kraft ihn lenkte.

Das Licht des Sandes veränderte sich, es strahlte heller und intensiver als alles, was Harry bisher gesehen hatte.

Für einen Moment schien der gesamte Gang mit dem ätherischen Leuchten des Sandes zu schimmern. Harry hielt den Atem an.

Er hatte keine Ahnung, was hier geschah, aber das Gefühl der Magie war so stark, dass die Haare auf seinem Nacken sich aufstellten. Die Luft verdichtete sich, und die Welt um ihn herum fühlte sich schwerer an, fast erdrückend.

Als ob es auf einen unsichtbaren Befehl hin reagierte, schwebten die goldenen Sandkörner nach oben, wirbelten sich zusammen in einem engen, sich windenden Strudel, wie eine winzige Galaxie, die in der Luft schwebte.

Harrys Augen weiteten sich vor Ehrfurcht und Besorgnis.

Er konnte die Magie um sich herum spüren, greifbar und pulsierend mit roher, ungezähmter Kraft.

Es war, als ob sich das Universum um sie herum bog, einem Willen gehorchend, den Harry nicht verstand.

Dann, in einem Augenblick, begann die Magie, sich nach innen zu ziehen, auf ihn zu.

Bevor Harry überhaupt nachdenken konnte, prallte etwas gegen sein Bein — einer der Puffskeins, der von der wirbelnden Energie erschrocken war.

Das winzige Wesen sprang davon, was Harry aus dem Gleichgewicht brachte.

Er griff instinktiv nach vorn, um sich zu stabilisieren, aber der Sand war schneller.

Sein Körper wurde nach vorn gezogen, seine Füße rutschten unter ihm weg, als er in die Wolke aus goldenem Staub stürzte. Seine Hände fuchtelten, doch er konnte sich nicht mehr halten. Der Moment, in dem sein Gesicht den Boden traf, verschlang ihn der Sand.

Ein scharfer, brennender Schmerz durchzuckte sein rechtes Auge.

Harrys Körper zuckte zusammen, als das Gefühl durch ihn schoss, und sein Atem stockte.

Er öffnete die Augen, nur um festzustellen, dass der Sand – lebendig und sentient, schien es – sich in seine Sicht verirrte, tief in ihm verankerte.

Die Wärme brannte in seiner Iris, verbreitete sich durch seine Adern wie Feuer.

Seine Sicht begann zu wirbeln, und im Bruchteil eines Augenblicks verzerrte sich alles um ihn.

Die Mauern des Schlosses, der steinerne Boden, die Schüler — alles um ihn herum drehte sich heftig, als würde die Welt in einen Tornado gezogen werden.

Seine Glieder fühlten sich an, als würden sie in alle Richtungen gezogen.

Der Sand bohrte sich weiter in seine Sicht, veränderte die Welt.

Sein rechtes Auge fühlte sich an, als würde es schmelzen, umgeformt — etwas tief in seinem Körper, etwas, das er nicht verstand, wurde verändert.

Die Welt verzerrte sich.

Der Stein um ihn herum wurde zu Flüssigkeit, floss von seinen Fingern wie Wasser. Er sah flackernde Bilder vom Schwarzen See, dessen Oberfläche in einem unnatürlichen Licht schimmerte und kräuselte. Das Wasser war dunkel und tief, aber seltsam grün, spiegelte etwas wider, das nicht ganz richtig war.

Dann tauchte der Verbotene Wald auf, aber er war wild — wilder als je zuvor — ungezähmt auf eine Weise, die Harry noch nie gesehen hatte. Die Bäume waren verzerrt, ihre Äste bogen sich in unnatürliche Formen. Etwas war mit dem Wald nicht in Ordnung. Es war, als wäre er lebendig, sich seiner selbst bewusst. Die Bäume schienen zu flüstern, und er konnte die Worte nicht verstehen.

Über ihm flimmerte der Himmel. Die Türme des Schlosses — sie sahen nicht richtig aus. Sie waren kleiner, jünger, als hätten sie sich noch nicht zu den gewaltigen Strukturen entwickelt, die Harry immer gekannt hatte. Die Türme wurden noch gebaut, Stein auf Stein, als ob die Zeit sich selbst neu schrieb.

Die Blitze kamen schneller — zerbrochene Bilder aus einer zersplitterten Realität.

Die Welt fiel auseinander, und Harry wurde durch die Risse der Zeit hindurchgezogen.

Es gab ein Riss—
das Geräusch von Zeit, die wie ein Faden zerriss.

Der Sog an Harrys Körper wurde stärker, als ob er auseinandergezogen und verzerrt wurde, als ob er nicht mehr mit der Welt verbunden war, die er kannte.

Und dann,
mit einem Schlag,
verblasste alles ins Dunkel.

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