Alles Schlechte zum Geburtstag?

The Avengers (Marvel Movies)
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Alles Schlechte zum Geburtstag?
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Summary
Tony hat Geburtstag, aber alle seine Freunde scheinen ihn vergessen zu haben. Das heißt: keine Karten, kein Kuchen, keine Geschenke. Oder hat doch jemand an seinen großen Tag gedacht?

Tony saß traurig in seiner Werkstatt und starrte auf die Uhr. Der Sekundenzeiger näherte sich der 12. Der dunkelhaarige Erfinder zählte langsam in Gedanken herunter. „10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 und 0.“ Traurig ließ er seinen Kopf auf seine verschränkten Armen sinken.
"Es ist 00.01 Uhr“, seufzte Jarvis, in seiner Stimme schwang die Traurigkeit mit. "Es tut mir leid, Tony, aber es ist nicht mehr der 4. April.“
Tony war so müde wie bei den wilden, alkoholgetränkten Partys an vergangenen Geburtstagen. „Warum sollte ich auch meinen Geburtstag mit ein paar hundert Menschen verbringen?“ fragte sich Tony. Er hatte sich seine Hörner abgestoßen. Aber der Gedanke an Alkohol weckte sein Verlangen, etwas zu trinken. Tony schloss seine Augen, zwang sich, gleichmäßig durchzuatmen, er machte seit vier Wochen eine Therapie wegen Alkoholsucht.
Er hatte die vage Hoffnung gehabt, dass Thor, Bruce, Clint oder Natasha an seinen Geburtstag dachten. Er war sich sicher gewesen, dass zumindest Pepper und Happy an ihn denken. Die Abwesenheit seines besten Freundes James Rhodes, konnte Tony ihm nicht verübeln. Rhodey war Lieutenant Colonel im US-Militär und war im Einsatz, hatte kein Handy und kein Netz. Also leider auch keine SMS, keine Mail, kein Anruf oder Skype-Anruf von Rhodey. Steve, mit dem sich in den letzten Wochen eine zarte Bindung entwickelt hatte, war auf der Suche nach seinem besten Freund Bucky. Der dunkelhaarige Erfinder spürte einen Stich im Herzen. Er hätte sich eine solche Beziehung gewünscht.
„Steve hat sich seit seiner Abreise nicht mehr gemeldet. Ich bin ihm wohl einfach nicht wichtig genug“, murmelte Tony und wischte sich über die Augen, dachte an seine künstlichen Freunde.
Als Tony im späteren Nachmittag sicher gewesen war, dass seine Freunde nichts geplant hatten, war er zu stolz gewesen, etwas zu sagen, hatte sich in seine Werkstatt zurückgezogen.
„Ein Geburtstag allein“, murmelte der dunkelhaarige Erfinder niederschlagen. „Keine Karten, keine Geschenke, keine Party von menschlichen Freunden.“
Tony ließ sich tief in seinen Stuhl sinken, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und musste lächeln, als er an Dummys und J‘s Überraschung dachte. Als Tony in die Werkstatt gekommen war, hatte ein schiefer Schokoladekuchen mit einer Kerze auf ihn gewartet. Jarvis hatte Happy Birthday gesungen und der Dummy hatte mitgepiept. Sein Roboter-Arm hatte eine selbstgemalte Karte geschwenkt. Jarvis hatte ihm selber programmierte Spiele mit Batman und Iron Man geschenkt. Tony hatte denn auch gleich mit den Jungs gespielt, mit Kuchen und Cola. Das hatte dem Erfinder gut durch den Abend geholfen. Bis vor einer Stunde, als Tony müde geworden war und das Spiel aus der Hand gelegt hatte. Da waren die dunklen Gedanken gekommen.
Der Roboter-Arm begann ihm durch die Haare zu streicheln und beruhigend zu piepen. Tony musste lächeln. Egal wie einsam, wie alleine er sich fühlte, Jarvis und Dummy waren immer da.
Jarvis nahm eine Rüstung in Besitz und schlang seine Arme um Tonys Bauch. Die künstliche Intelligenz öffnete den Helm. Ein blondes Hologramm mit blauen Augen lächelte Tony an. Tony lehnte seinen Kopf gegen die Schulter der Rüstung.
„Ein Happy Birthday, meine künstliche Intelligenz, ein schiefer Schokoladekuchen.“
Dummy piepte aufgebracht, schwenkte seinen Arm in Tonys Richtung. Der dunkelhaarige Erfinder zog den Roboter-Arm an sich, streichelte über das Metall.
„Hey Kumpels. Karte und Kuchen waren toll. Auch wenn der Kuchen ein bisschen schief war, hat er sehr gut geschmeckt. Dein gepieptes Happy Birthday war sehr schön. Was will ich mehr, so lange ich Freunde wie euch habe“, lachte Tony, streichelte über den Dummy und Jarvis.
Nach einer Weile löste sich Tony vor seinen Freunden, klappte das Schlafsofa aus und holte sein Bettzeug aus dem Bettkasten. Er legte seine Kleider auf einen Hocker, der neben dem Sofa stand. Müde tastete er im Bettkasten nach seinen Schlafsachen. Nach ein paar Sekunden fand er sein altes Batman XXL-Schlafshirt und eine saubere Unterhose, die immer bereit lag.
Der Erfinder rollt sich mehrere Decken und Kissen zusammen, Dummy schob seinen Arm dicht an sein Gesicht. Tony legte seine Wange an den Metall-Arm, während er die Hand der Iron Man-Rüstung an seiner Schulter spürte.
„Gute Nacht, J. Schlafe gut, Dummy.“
„Schlafe gut, Tony.“
Jarvis streichelte über Tonys Schulter. Dummy piepte leise, was Tony beim Einschlafen half. Im Halbschlaf zog sich Tony eng an den Dummy, murmelte:
„Ich habe euch lieb, Jungs.“

Tony erwachte als sein Handy klingelte. Benommen setzte er sich auf, tastete nach seinem Handy. Müde fiel Tony ein, dass das Handy auf der Werkbank lag. Der Erfinder quälte sich aus seinem warmen, kuscheligen Bett.
„J, Licht bitte.“
Ungeschickt schlüpfte er in seine Hausschuhe, die neben dem Sofa standen. Immer noch müde eilte Tony zur Werkbank, fand sein Handy unter einem Schaltplan seiner Rüstung, nahm den Anruf entgegen.
„Wer stört?“ fragte Tony gähnend ins Handy.
„Hey, Tony“, klang Rhodeys schuldbewusste Stimme aus dem Handy.
Tonys Augen weiteten sich, überrascht flüsterte er:
„Rhodey.“
„Es tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde. Ich hatte kein Netz. Nachträglich Happy Birthday, Tony.“
„Schon ok, Kumpel“, murmelte Tony. Er hatte einen Kloß im Hals.
„Stimmt was nicht, Tony?“ fragte Rhodey, der bemerkte, dass es Tony nicht gut ging.
Tony seufzte, fuhr sich durchs Haar.
„Bis auf J und Dummy haben alle meinen Geburtstag vergessen.“
Er versuchte, nicht allzu traurig zu klingen, aber Rhodey kannte ihn gut und merkte gleich, wie verletzt er war. Rhodey überlegte nicht lange, ihn fiel ein, dass er Tony versprochen hatte, mit ihm ins Kino zu gehen.
„Ich komme morgen zurück. Wie wäre es, wenn wir zusammen essen gehen? Im Kino läuft Sherlock Holmes: Spiel im Schatten. Mit Robert Downey jr. und Jude Law. Den wollten wir uns doch zusammen ansehen.“
„Ja klar! Wann? Super!“ Die Wörter des dunkelhaarigen Erfinders überschlugen sich.
Rhodey hörte am anderen Ende der Leitung Tonys Freudenschreie und musste lachen.
„Ich hole dich um 18 Uhr ab. Und danach Filme und Videospiele mit J und Dummy?“
„Ja, J hat mir zwei neue Spiele von Batman und Iron Man geschenkt. Die kann man auch zu zweit spielen. Rhodey, du bist Klasse. Du hast mich nicht vergessen.“
„Das werde ich nie. Du bist doch mein bester Freund. Bis morgen, Tony.“
Tony legte auf, warf sich glücklich aufs Bett, umarmte Jarvis in Rüstung und Dummy glücklich.
„Rhodey hat mich auch nicht vergessen“, strahlte Tony.
Dummy streichelte ihm durch die Haare und piepte überglücklich. Jarvis setzte sich hinter ihn, legte seine Arme um Tony.
„Wir werden dich auch nie vergessen, Tony. Du bist unser Schöpfer und Freund.“
„Ich euch auch nie, Dummy, J.“ Der dunkelhaarige Erfinder seufzte zufrieden.
Mit einer Hand streichelte er über den Roboter-Arm, mit der anderen über den Arm der Rüstung, die J trug.
„Ihr seid die allerbesten Freunde, die man sich nur wünschen kann.“
Tony schlief in den Armen der Rüstung wieder ein, Dummy zog die Decke mit einem leisen Piepen um seinen Schöpfer.
Steve kam am gleichen Tag wie Rhodey zurück und schrieb eine SMS.
Im Kino erwartete Tony eine große Überraschung. Bruce, Steve, Happy, Pepper, Thor, Clint und Natasha warteten auf ihn und entschuldigten sich, dass sie seinen Geburtstag vergessen hatten. Rhodey hatte ihnen allen die Hölle heiß gemacht deswegen.
Bruce, Happy, Pepper, Thor, Steve, Clint und Natasha hatten Karten und Geschenke für Tony. Nach dem Kinofilm feierten die Avengers im Tower mit Rhodey, Pepper, Happy, J und Dummy Tonys Geburtstag nach. Steve benahm sich, als habe es ihr zartes Band nie gegeben. Tony macht das nichts mehr aus, er wusste jetzt, dass seine menschlichen Freunde wichtig waren. Sie versprachen, ihn nie wieder zu vergessen. Jarvis nahm sich vor, dafür zu sorgen, dass Tony nie wieder einen Geburtstag alleine verbringen musste.

Ende