Batman: Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis

Justice League
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Batman:  Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis
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Summary
[Crossover: Batman/Justice League /Iron Man]Batman: Blind wie eine Fledermaus, gefangen in Finsternis
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Chapter 3

Für Bruce war das wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Er hätte Clarks Beistand besonders heute gut brauchen können. In dem dunkelhaarigen Millionär zog sich alles schmerzhaft zusammen als eine altbekannte Stimme in seinem Kopf fragte:
„Bin ich für dich auch ekelhaft, Clark?“
Clark hatte auf seine Frage nie geantwortet.
Aber mit seinem Verhalten in den letzten Wochen hatte Clark ihm gezeigt, dass er ihn ekelhaft fand. Bruce schüttelte den Kopf, er wollte nicht mehr an Clark denken.
Alfred hatte ihm angeboten, ihn zum Friedhof zu begleiten.
Aber Bruce hatte abgelehnt, weil sein alter Freund die Grippe hatte und Bettruhe halten musste.
Der dunkelhaarige Millionär war so in seine Gedanken versunken gewesen, dass er es nicht einmal mitbekommen hatte.
Tim hatte versprochen, sich um Alfred zu kümmern bis er wieder daheim kam.
Nightwing und Batgirl hatten die Nachtschicht für Batman übernommen.
Er war diesen Weg in den letzten drei Jahren schon zu oft gegangen.
Zu Jasons Todestag, zu den Geburtstagen, zu Weihnachten und zum Jahrestag ihres ersten Treffens.
Der dunkelhaarige Millionär hätte diesen Weg im Schlaf finden können, er merkte nicht, wie ein schwarzhaariger Teenager in Rotschwarz hinter ihm her schlich.
Der Teenager in rotschwarz nutzte jeden Baum, Strauch, Schatten und Grabsteine als Deckung wie sein Mentor es ihn gelehrt hatte.
Dieser wäre stolz gewesen.
Ein bisschen außer Atem kam Bruce bei Jasons Grab an und legte eine Rose auf den Grabstein.
Wieder sah der dunkelhaarige Millionär vor seinem inneren Auge sich selbst, Robins toten Körper in seinen Armen.
Seinen toten Sohn an seine Brust gedrückt, weinend und über das mit Blut verklebte Haar streichelnd. Er erinnerte sich, wie er sich benommen vor Schmerz erhoben hatte, schwankend mit Robin in den Armen.
Superman war sogleich an seiner Seite gestanden und hatte ihn gestützt.
Ohne ihn wäre er gestürzt. Der Schock hatte ihm alle Kraft genommen.
Er hatte alles nur wie durch einen Nebel wahrgenommen.
Der dunkelhaarige Millionär erinnerte sich, wie sie heim gekommen waren, an die Beerdigung, die Tage verschwommen zu farblosem Grau.
Diese Erinnerungen versetzten Bruces Herz einen schmerzhaften Stich.
Er keuchte auf, als er spürte, wie seine Knie nachgaben, er musste sich am Stein abstützen.
Jason wäre beim Aufkeuchen seines alten Mentors fast gestolpert.
Er sprang hinter den nächsten Grabstein und machte sich ganz klein.
Jason sah hinter dem Grabstein hervor und warf seinem alten Mentor einen besorgten Blick zu.
„Hallo Jason“, murmelte Bruce mit belegter Stimme. Seine Schultern sanken müde herab. „Clark …“
Bruce spürte erneut heftige Gefühle in ihm aufsteigen. Schmerz, Schuld und Trauer. Er schloss die Augen. Auf einmal brach alles aus Bruce heraus, was er Jason in den vergangenen Jahren hatte sagen wollen.
„Es tut mir leid, Jason, dass ich dich nicht retten konnte.“ Sanft fuhr Bruce mit dem Fingern der linken Hand die Buchstaben auf dem Grabstein nach. „Hier ruht Jason Todd, geliebter Sohn und Freund. Du bist deiner Zeit voraus gegangen.“
Jasons Herz schlug schmerzhaft, jeder Schlag ein Stich.
Seine Finger klammerten sich in den Stein hinter dem er sich versteckte.
Der schwarzhaarige Teenager musterte seinen alten Mentor, zumindest den Teil seines Gesichtes, den er sehen konnte. Wie immer waren Bruces Augen von einer verspiegelten Sonnenbrille verdeckt. Jason konnte sich nicht daran erinnern, Bruces Augen je ohne eine verspiegelte Sonnenbrille gesehen zu haben.
Alfred hielt immer eine Sonnenbrille bereit, wenn Batman seine Maske abnahm und hatte immer zwei Ersatzbrillen dabei. Jason hatte es nie verstanden weshalb. Wenn er gefragt hatte, hatte er keine Antwort bekommen.
Bruce hatte einen Dreitagebart, sah abgespannt und müde aus, als habe er nächtelang nicht geschlafen.
„Ich hätte dir ein besserer Mentor sein müssen.“ Der dunkelhaarige Millionär fuhr erneut sanft über Jasons Name. „Du hast nie verstanden, dass unsere nächtliche Arbeit kein Spiel ist.“
Ein tieftrauriger Seufzer entfuhr Jason. Erschrocken drückte er die Hände auf den Mund. Bruce hatte ihn nicht gehört.
„Wenn du das Robin-Kostüm trugst, glaubtest du unverwundbar zu sein.“ Der dunkelhaarige Millionär fuhr sich durch seine schwarzen Haare und seufzte traurig. Er streichelte über den kalten Grabstein und musste lächeln.
„Wie bist du nur auf diese dumme Idee gekommen, Jason? Hast nicht alle meine Narben gesehen?“

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