Loki und die TVA

Loki (TV 2021)
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Loki und die TVA
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Summary
Loki hat versucht, Midgard zu erobern, und ist gescheitert. Die Avengers haben ihn besiegt. Da landet durch Hulks Ungeschick der Tesserakt direkt vor seinen Füssen und Loki zögert keine Sekunde: er schnappt sich das Artefakt und verschwindet. Allerdings ist der Ort, an den es ihn verschlägt, eine ziemliche Überraschung... Und nach und nach fragt sich der Gott der Lügen, ob er nicht vielleicht besser geblieben wäre, wo er war.
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Ein Schock für Sylvie

Sylvie blinzelte und rappelte sich hoch. Oder zumindest versuchte sie es. Sie brauchte drei Anläufe, ehe sie es schaffte, sich unter dem Berg von Unrat, unter dem sie offenbar gelandet war, freizukämpfen.

Neben ihr stöhnte Mobius. Die junge Frau schüttelte einen letzten Haufen Blech von sich ab und robbte zu ihm hinüber. Er schien in Ordnung zu sein, wirkte aber völlig benommen.

«Wo... sind... wir?» keuchte er.

Sylvie half ihm auf die Beine. «Keine Ahnung.»

Der Mann schaute sich um. «Und wo ist Loki?»

«Das ist eine sehr gute Frage.» Auch Sylvie liess ihre Blicke schweifen. Von dem Magier war nichts zu sehen. «Offenbar sind wir getrennt worden.»

«Wir müssen ihn finden» sagte Mobius. «Ohne ihn sind wir verloren.»

Sylvie warf ihm einen merkwürdigen Blick zu. Sie wollte etwas einwerfen, liess es dann aber. Der Mann stand noch unter Schock... und ausserdem beschlich sie das ungute Gefühl, dass er Recht hatte.

Und da sie gerade an ihre Gefühle dachte: irgend etwas war anders. Sie fühlte sich anders. Es war, als ob auf einmal ein Teil von ihr fehlte.

Doch sie war sich nicht sicher, ob sie darüber traurig sein, oder sich freuen sollte...

Sie riss sich zusammen. Sie hatten andere Probleme im Moment.

«Kommen sie,» meinte sie energisch, «suchen wir Loki.»

Sie waren in einer abgewrackten Blechhütte gelandet und Sylvie musste die Tür eintreten, um nach draussen zu kommen. Eine sehr merkwürdige Landschaft empfing sie. Alles schien in ein gräulich blaues Licht getüncht und am Horizont sahen sie undeutlich etwas, das wie eine gewaltige Gewitterwolke aussah.

Aber wohin sie auch blickten: auch hier war nirgends eine Spur von Loki zu entdecken.

«Da!» rief Mobius auf einmal aufgeregt und deutete nach links. «Ein Auto! Damit kommen wir schneller vorwärts.»

Sylvie hätte beinahe gelacht. Die Karre war alt und halb verrottet. Aber dann lenkte sie ein... Ihre Magie würde schon dafür sorgen, dass das Ding wieder in Fahrt kam.

Während sie durch die Einöde kurvten, warf Sylvie immer wieder einen Blick über die Schultern zurück. Irrte sie sich, oder kam die Wolke immer näher? Und warum beunruhigte sie das so? Es war doch nur eine Wolke und ein simpler Sturm hatte sie doch noch nie aus der Fassung gebracht...

Nach der nächsten Kurve gings dann nicht mehr weiter. Der Weg vor ihnen wurde immer schmaler und auf einer Seite derart abschüssig, dass eine Weiterfahrt ein zu grosses Risiko dargestellt hätte. Mobius schlug vor zu wenden, solange das noch ging und zurückfahren, aber Sylvie warf einen Blick nach hinten und schüttelte den Kopf. "Wir sollten besser nicht wieder in die Richtung gehen", meinte sie und wies auf die Wolke.

Mobius folgte ihrem Blick und zuckte die Schultern. "Ist doch nur..." begann er, aber ein lautes Krachen schnitt ihm das Wort ab. Das Geräusch war so gewaltig, dass es durch Mark und Bein ging. Unter ihnen begann die Erde zu zittern. Mobius und Sylvie hasteten aus dem Auto und schauten instinktiv nach oben. Direkt über ihnen wurde der gesamte Himmel aufgerissen. Die Wolken teilten sich, begannen zu vibrieren und zu glühen und dann schob sich in einer unglaublichen Wucht etwas hindurch.

Ein Schiff!

Ein Schiff von der Erde, eindeutig. Ein Walfänger, um es genauer zu sagen.

Die Rufe der überraschten Männer hallten zu ihnen hinüber. Vor wenigen Minuten noch waren sie auf dem Meer gewesen und hatten Wale gesucht, und nun befanden sie sich mitten im Nirgendwo auf dem Trockenen. Offenbar gehörten sie zu einer Zeitlinie, die von der TVA gestutzt worden war.

Sylvie konnte sich denken, dass sie ganz schön geschockt waren.

Aber der Schock sollte gleich noch viel grösser werden...

Die Wolke, die eben noch hinter Sylvie und Mobius gewesen war, änderte plötzlich ihre Richtung. Als hätte sie das Schiff bemerkt, steuerte sie genau darauf zu. Und während sie das tat, verdichtete sie sich immer mehr, wurde noch dunkler und noch drohender.

Und vor allem lauter.

Sylvie und Mobius glaubten, ihren Augen nicht trauen zu können, als sie sahen, was dann geschah...

Als sie hilflos mitansehen mussten, wie das Schiff mitsamt seiner Besatzung vor ihren Augen verschlungen wurde und nichts, absolut nichts, davon übrig blieb.

Und in Sylvie stieg langsam eine schreckliche Ahnung auf.

Ohne zu wissen, was sie tat, griff sie nach Mobius Hand und zog ihn langsam mit sich, weg von der Wolke.

Alioth!

Das war Alioth.

Die Legende, das Märchen, die Spukgeschichte von der sie so oft gehört hatte... Der Weltenverschlinger, von dem niemand wusste, welche Form er hatte: es gab ihn tatsächlich.

Das Märchen war grausame Realität!

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