
Es ist der zweite Advent, und Eva sitzt in ihrer eleganten Suite, die sanfte Beleuchtung des Winternachmittags schmeichelt den Wänden. Ihre Finger gleiten über das Smartphone, während sie sich durch die unendlichen Weiten des Internets scrollt. Sie ist auf der Suche nach etwas Besonderem für das anstehende Weihnachtsessen des Hotels. In einem fast schon geübten Rhythmus fügt sie drei stilvolle Outfits in den Warenkorb und lässt sich von der Verlockung neuer Unterwäsche und eleganter Schuhe verführen. Schuhe kann man schließlich nie genug haben, denkt sie sich und schmunzelt leicht.
Der Blick aus dem Fenster lässt ihren Herzschlag kurz stocken. Die Flocken tanzen wie kleine Diamanten durch die Luft und das sanfte Dämmerlicht der Abendsonne taucht die Welt in ein warmes, goldenes Leuchten. Der Raum wirkt einladend, aber Eva spürt die Sehnsucht nach frischer Luft. Sie zieht sich einen warmen Schal um und macht sich auf den Weg, einen kleinen Spaziergang zu genießen.
Sie schlendert am Pfaffenteich entlang, der in der Stille des Winters liegt, und spürt die kühle Luft, die sich angenehm auf ihrer Haut anfühlt. Der Winter hat etwas Magisches für sie. Sie schließt für einen Moment die Augen, atmet tief ein und lässt sich von der Frische des Schnees erfrischen.
Als sie den Weihnachtsmarkt erreicht, weicht ihre anfängliche Freude einem leichten Augenrollen. Die Menschenmengen, die sich um die Stände drängen, sind ihr zu viel, aber der verführerische Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein lässt ihre Gedanken in eine andere Richtung schweifen. Sie begibt sich zum Falafelstand, bestellt einen Glühwein und lässt sich das würzige Essen schmecken.
In diesem Moment fühlt sie eine leichte Berührung an ihrer Schulter. Eine junge Frau, die sie noch nie zuvor gesehen hat, fragt höflich, ob der Platz neben ihr noch frei ist. Eva nickt zustimmend, während sie die Unbekannte einen Augenblick mustert. Die Frau setzt sich, und es entsteht eine stille. Eva genießt ihr Essen und lässt ihren Blick durch die festlich erleuchtete Szene gleiten.
„Nabend“, sagt Uli, deren Stimme Eva erkennt. Uli reicht ihrer Freundin eine Schale mit Essen, und die beiden tauschen ein kurzes, aber kleines Lächeln aus. Eva kann sich nicht helfen, ihre Blick verweilt für einen Moment, dann aber ist es die Kirchturmuhr, die ihre Aufmerksamkeit fängt. Der Zeiger rückt unaufhaltsam voran, und ein plötzlicher Impuls lässt sie aufspringen.
„Schönen Abend noch“, murmelt sie hastig, bevor sie in die kalte Nacht hinausgeht, die letzten Reste des Glühweins in einem Zug leert.
„Was war das denn?“, fragt Ulis Freundin, die das Geschehen beobachtet hat.
„Das war meine Chefin“, lacht Uli. „Etwas eigenartig, aber irgendwie faszinierend.“
„Ja, sie ist wirklich sehr attraktiv und sie hat auch unglaublich gut gerochen“, fügt Diana hinzu und musterte Eva nachdenklich.
„Lass dich nicht täuschen von der äußeren Schale“, entgegnet Uli geheimnisvoll. „Sie kann ein Drache sein, wenn sie will.“
„Können wir das Thema Arbeit jetzt lassen?“ Uli prostet ihrer Freundin zu und nimmt einen Schluck aus ihrem Glas.
Eva, auf ihrem schnellen Weg zurück ins Hotel, spürt die kalte Luft wie ein erfrischendes Element. Sie hat ein wichtiges Videomeeting verpasst, aber das stört sie wenig. Vielmehr ist sie froh, sich endlich in die wohltuende Wärme einer Badewanne zu hüllen. Sie lässt den Rasierer sanft über ihre Haut gleiten, während das Wasser sie mit seinen zarten Bläschen umschmeichelt. „So weich“, murmelt Eva vor sich hin, als sie den Peelinghandschuh über ihren Körper zieht. Nach dem Bad cremt sie sich mit einer reichhaltigen Lotion ein, der Duft von Vanille und Zimt erfüllt die Luft, und zieht ihren liebsten Jogginganzug an, der sie in gemütliche Wärme hüllt.
Sie schaltet den Fernseher ein und lässt sich von einem Weihnachtsfilm verzaubern, während der kalte Winter draußen weiter seine magische Szenerie entfaltet.
Zwei Tage später kommen endlich ihre bestellten Pakete an. Sie kann es kaum erwarten, die Outfits auszuprobieren. Der erste Jumpsuit, in einem intensiven Grünton mit schimmerndem Glitzer, lässt sie sich vor dem Spiegel drehen. „Mhm, vielleicht doch etwas zu langweilig“, denkt sie und greift zum nächsten Teil. Der rote, schulterfreie Jumpsuit mit einer Schleife auf der Brust wirkt schon vielversprechender. Eva zieht ihre goldenen High Heels an und betrachtet sich prüfend. „Ja, das könnte es sein“, flüstert sie.
Doch das letzte Teil, ein rotes Blazerkleid, gefällt ihr gar nicht. „Viel zu kurz“, denkt sie und legt es enttäuscht beiseite. Der rote Jumpsuit und die goldenen High Heels sind es schließlich, die sie zum Höhepunkt ihrer Entscheidung führen.
Am Tag der Weihnachtsfeier bereitet sich Eva voller Vorfreude vor. Sie rasiert sich sorgfältig, während ihre Hände den glitzernden Bodybalsam über ihre Haut gleiten lassen. Der rote, trägerlose BH mit Spitze lässt sie sich selbst bewundern, und der dazu passende fast unsichtbare Tanga ergänzt das Ensemble perfekt. „Tja, schade, dass heute niemand in den Genuss kommt, mich auszuziehen“, denkt sie mit einem verschmitzten Lächeln. „Das Vergnügen werde ich mir wohl selbst machen.“
Mit einem letzten Blick auf sich selbst im Spiegel, zieht sie den Jumpsuit an, der perfekt sitzt, und schlüpft in ihre goldenen High Heels. Die Clutch in der Hand, verlässt sie das Hotelzimmer und begibt sich hinunter zum festlich geschmückten Saal.
Der Raum ist in warmes Gold und schimmerndes Weiß getaucht. Ein prächtiger Tannenbaum steht stolz in der Ecke, geschmückt mit funkelnden goldenen Kugeln. Eva atmet tief ein, während sie den Raum betritt und sich auf ihre letzten Aufgaben konzentriert.
Mit einem Gin Tonic in der Hand, nascht sie ein paar Nüsse und lässt ihren Blick über das Buffet schweifen. „Boa, ich hab wirklich Hunger“, murmelt sie, während die Vorfreude auf den Abend in ihr wächst.
Als die ersten Mitarbeiter eintreffen, nimmt Eva sich einen Moment Zeit, um sie mit einem charmanten Lächeln zu begrüßen. Sie führt kleine Gespräche mit Linh und Lara, wobei ihre Augen immer wieder in den Raum schweifen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Kurz darauf stößt auch Raik König zu ihr, und sie unterhält sich eine Weile mit ihm.
Sie bemerkt nicht sofort, dass Jeremy und Uli bereits da sind. Erst als ihr Blick zufällig über den Raum schweift, fällt ihr Uli auf. Die Frau trägt eine rote Bluse, die perfekt mit ihrer schwarzen Hose harmoniert, und Eva kann ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken.
„Sind jetzt alle Mitarbeiter da?“, fragt Eva Raik, während sie sich einen Moment lang den Raum betrachtet.
„Ich denke schon“, erwidert er und nickt, während er noch einen Blick über die Anwesenden wirft.
„Wunderbar, dann kann ich meine Rede halten“, sagt Eva mit einem entschlossenen Lächeln.
Eva setzt ihre Brille auf, die sie neu trägt, und holt einen vorbereiteten Text aus ihrer Tasche. Alle Augen richten sich nun auf sie, und für einen Moment spürt sie die Erwartungen im Raum. Sie lächelt kurz, ihre Augen schweifen für einen Augenblick über die versammelten Gesichter, und dann beginnt sie mit ihrer Rede.
„Ich möchte mich bei allen für das tolle Jahr bedanken“, sagt sie und lässt ihren Blick über das Team gleiten. „Es war eine wahre Freude, mit euch zu arbeiten und diese Zeit zu verbringen. Ihr seid alle so gut gekleidet, und es ist mir eine Ehre, heute hier zu stehen. Ich freue mich, das Buffet für uns zu eröffnen.“
Als sie fertig ist, lässt sie den Blick etwas verlegen durch den Raum wandern, bevor sie sich wieder setzt. Uli beobachtet sie einen Moment lang, ihre Augen auf Eva gerichtet. Ihre Brille ist neu, denkt sie sich und wendet sich dann dem Buffet zu. Eva verpackt ihre Brille schnell wieder und geht, ebenfalls in Richtung des Buffets. Ein Drink darf natürlich nicht fehlen.
Eva unterhält sich mit den Kollegen in der Schlange, während sie einen genauen Blick auf die Anwesenden wirft. Uli steht hinter ihr, ihre Geduld beinahe erschöpft. Sie kann es nicht fassen, wie sehr Eva in Gespräche vertieft ist und den Blick auf das Essen einfach nicht wahrzunehmen scheint. Warum redet sie so viel mit den Leuten?, denkt Uli genervt. Ihr Blick bleibt auf Evas Füßen hängen. Die hohen Gold-Heels, die sich so perfekt mit den roten Fußnägeln abheben, ziehen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Passend, denkt sie, sehr passend.
Eva nimmt sich ein paar Häppchen und setzt sich an einen der Tische. Uli schaut sich erneut um und entscheidet sich dann, sich ebenfalls zu setzen – direkt an den Tisch, an dem Eva sitzt, allerdings lässt sie bewusst einen Platz zwischen sich und der Chefin frei. Eva bemerkt sie kaum, so vertieft ist sie in ihr Essen.
Plötzlich erscheint Paolo mit einem Tablett und einem Lächeln auf den Lippen, als er sich an den Tisch gesellt.
„Ey, Chefin, trinken Sie mit!“, sagt er, bevor er Eva direkt zwei Schnäpse reicht. „Na gut“, erwidert sie, „ich scheine einiges nachzuholen zu haben“, und kippt den ersten Shot hinunter.
Uli, die neben ihr sitzt, ist mittlerweile so genervt, dass sie fast nicht mehr hinsieht, als Paolo ihr ebenfalls zwei Schnäpse hinstellt. „Danke“, murmelt sie, ihre Stimme klingt eher resigniert.
„Gerne doch, Uli“, sagt Paolo mit einem Grinsen. „Wir wissen doch, wie gerne du dich betrinkst. Denk nur an letztes Jahr – und das Jahr davor!“ Uli schielt ihn mit einem verlegenen Blick an und erwidert: „Danke, erinnere mich nicht dran, sonst vergeht uns allen der Appetit.“
Paolo lacht leise. „Ach guck, die Chefin hat schon leer“, sagt er und stellt ihr prompt zwei neue Schnäpse hin. „Ihr müsst zusammen trinken. Sieht aus, als ob das eine Gemeinsamkeit von euch beiden ist.“
Eva und Uli tauschen einen Blick, und während Eva den Kopf schüttelt, ergreift sie ohne Widerstand das Glas und kippt den Schnaps hinunter. Ihre Miene verzieht sich ein wenig, als die Flüssigkeit ihre Kehle hinunterläuft.
Uli tut es ihr ohne ein Zögern gleich, ohne sich auch nur zu schütteln. Eva blickt sie beeindruckt an. „Übung macht den Meister“, sagt sie, fast beiläufig.
„Gut, dass du das sagen“, murmelt Paolo und stellt beiden erneut ein Glas hin. „So, ich muss Gläser auffüllen.“ Und damit verschwindet er wieder in die Menge.
Eva schaut auf die leeren Gläser vor sich und schüttelt sich kurz, bevor sie sich wieder auf ihr Essen konzentriert. Uli hat sich wieder ihrem Teller zugewandt, und ihre Blicke treffen sich nur für einen Augenblick.
Der Abend verläuft weiter, und je mehr die Stunden vergehen, desto mehr Schnäpse werden Eva und Uli angeboten. Eva lehnt mittlerweile fast jedes Angebot ab, der Alkohol fängt an, seine Wirkung zu zeigen. Schließlich sieht sie sich im Raum um, auf der Suche nach Uli. Sie kann sie nicht finden und beschließt, sich in die Küche zurückzuziehen, um einen Moment durchzuatmen. Doch immer wieder drängen sich Kollegen in den Raum, die sie ablenken.
Als sie schließlich die Damenumkleide betritt, trifft sie dort auf Uli, die gerade an ihrem Spind hantiert. Eva bleibt einen Moment lang stehen und beobachtet sie, ohne bemerkt zu werden. Schließlich schließt sie leise die Tür hinter sich und schleicht sich auf Zehenspitzen an Uli heran. Der Bass der Musik dringt gedämpft durch die Wände, aber ansonsten herrscht Stille.
Eva legt ihre Hände auf Ulis Hüfte, und ein leiser, schwerer Seufzer entweicht der Frau vor ihr.
„Jeremy, nicht jetzt und nicht hier“, sagt Uli, ihre Stimme ist nervös, fast erschrocken.
Eva lächelt. Sie zieht Uli noch ein Stück näher an sich, küsst sanft ihre Schulter.
„Jeremy!“, sagt Uli nun fast panisch, doch als sie die Frau hinter sich erkennt, weitet sich ihr Blick. Sie starrt in Evas blaue Augen, und für einen Moment bleibt ihr Herz stehen.
Eva zieht Uli weiter zu sich und stellt sie zärtlich am Spind ab. Ihr Herz pocht in der Stille zwischen ihnen.
„Hast du Angst?“, fragt Eva leise, ihre Stimme voller Spannung.
Uli schüttelt den Kopf. „Nein“, flüstert sie.
Eva nickt, kommt näher, und ihr Finger wandert langsam über Ulis Hals und dann über ihr Schlüsselbein. Eva schiebt die Bluse ein Stück zur Seite und fährt weiter über Ulis Arm. Ulis Augen bleiben auf Evas, verfolgen jede ihrer Bewegungen.
Eva lächelt leicht.
„Ich will mit dir schlafen, jetzt sofort“, flüstert Eva ihr ins Ohr. Ihre Zunge gleitet über Ulis Ohr, hinunter den Hals.
Uli seufzt laut.
Eva schaut sie an. „Alles in Ordnung?“, fragt sie, ihre Stimme von Unsicherheit durchzogen.
Uli nickt und schließt die Augen. Eva legt ihre Lippen langsam auf die von Uli.
Erst ein sanfter Kuss, der sich bald in einen leidenschaftlichen entlädt. Als Eva ihre Lippen von Ulis nimmt, zieht Uli sie näher, ihre Hände umklammern Evas Hals und ziehen sie wieder zu sich. Die Küsse vertiefen sich, werden hungriger, verlangender.
Eva öffnet Ulis Hose und lässt ihre Hand hineingleiten. Uli stöhnt leise, als Evas Hand sich über ihre Haut legt.
„Können wir jetzt hemmungslos miteinander schlafen?“, flüstert Uli, ihre Stimme ein Hauch von Drang.
Eva nickt, zieht Uli näher an sich.
„Dann müssen wir hochgehen“, flüstert Eva, ihre Worte schwer und zärtlich. Uli nickt zustimmend und folgt ihr.
Oben angekommen, schließt Eva die Tür und hängt das „Bitte nicht stören“-Schild raus.
Langsam geht sie auf Uli zu, zieht ihre Hose hinab.
Ulis Hände suchen den Anfang von Evas Overall, greifen nach dem Reißverschluss. Eva dreht sich einen Moment, damit Uli ihn öffnet.
Als der Overall zu Boden fällt, sieht Uli Evas Hintern im roten Tanga. Eva dreht sich, ein verführerisches Lächeln auf den Lippen.
Ulis Augen wandern auf Evas roten BH. Sie fährt sich mit der Zunge über die Lippen, schaut Eva herausfordernd an. Eva lächelt und zieht Uli mit. Sie legt sich langsam auf den kalten Boden, zieht Uli mit sich, ihre Haut aufeinanderpressend.
Uli legt sich schwer auf sie. Eva grinst frech, gibt Uli ein Zeichen, sich zu drehen.
Uli schluckt, nickt.
Sie hockt sich langsam über Eva.
„Du willst es hemmungslos? Dann bekommst du es“, flüstert Eva, ihre Stimme tief und rau. Sie küsst langsam Ulis Po, ihre Hände streichen sanft über die weiche Haut von Ulis Oberschenkeln.
Uli schiebt Evas Slip beiseite und lässt ihre Finger in die weiche Wärme gleiten.
Sie spürt die Hitze, lässt einen weiteren Finger folgen.
„Mmh“, stöhnt Eva leise, die Lust in ihrer Stimme unverkennbar.
Evas Mund gleitet zu Ulis Mitte, sie saugt, leckt und schmeckt, als würde sie sie in einem verzweifelten Rausch ertrinken lassen. Uli stöhnt, beugt sich zu Eva hin, ihre Finger arbeiten schnell und sicher. Uli kommt rasch zum Höhepunkt. Eva weiß genau, was sie tun muss, um den Moment zu intensivieren.
Doch Uli kämpft weiter, hält gegen. Eva lächelt, schiebt Uli sanft von sich und setzt sich auf den Bettrand. Sie zieht Uli zu sich. „Versuch es jetzt“, flüstert sie mit heiserer Stimme. Sie drückt Ulis Kopf zwischen ihre Beine und genießt die Leidenschaft, die sich in ihr aufbaut.
Uli findet schließlich den richtigen Punkt, lässt Eva stöhnen.
Eva lässt sich nach hinten ins Bett fallen, ihre Hand greift nach Uli, zieht sie zu sich.
„Hemmungslos war es jetzt nicht, aber du hast es ja doch ganz gut hinbekommen, mit etwas Hilfe“, nuschelt Eva, ihre Stimme erfüllt von Erschöpfung und Zufriedenheit.
Sie hält Uli im Arm, schaut sie an. Evas Hand tätschelt sanft über Ulis Oberkörper. Uli schläft in der Zärtlichkeit ein, während Eva nur wenige Minuten später ebenfalls in einen tiefen Schlaf fällt.
In der Nacht zieht Eva in Trance die Decke über sich und schläft weiter. Erst am Morgen, als das erste Licht des Tages durch das Fenster dringt, erwacht sie. Ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit durchzieht sie, doch als sie sich bewegt, bemerkt sie etwas Ungewöhnliches. Sie dreht den Kopf und sieht Uli, die völlig nackt auf ihrer Brust liegt.
Eva erschrickt und starrt auf die Decke, die sie fast instinktiv über sich gezogen hat. „Fuck, wir sind nackt“, entkommt es ihr laut und entsetzt. Ihre Gedanken rasen.
Uli wird wach, als sie das Zappeln von Eva hört. Sie fährt erschrocken hoch, und ihr Blick trifft sofort Evas. Auch sie ist sichtlich überrascht. Uli springt abrupt auf dem Bett und zieht die Decke dabei vollständig mit sich.
„Ey!“, ruft Eva, springt auf und greift nach einem Kissen, das sie schnell an ihren Körper presst, um sich zu bedecken. Ihre Stimme klingt unsicher, und ihr Blick wandert nervös zu Uli, die sich die Decke vor den Körper hält.
„Was mache ich hier?“, fragt Uli, ihre Stimme klingt verwirrt. Sie schaut sich im Raum um und scheint immer noch zu versuchen, sich zu orientieren.
Eva zieht die Augenbrauen zusammen. „Das weiß ich allerdings auch nicht. Wie bist du in mein Bett gekommen?“, fragt sie, ihre Stimme klingt von einer Mischung aus Schock und Entsetzen durchzogen.
„Ich hab einen völligen Filmriss von gestern“, sagt Uli mit einem verwirrten Lächeln, das kaum etwas an ihrer Unsicherheit ändert.
„Dem schließe ich mich an. Wer weiß, was in dem Schnaps war…“, murmelt Eva und schüttelt den Kopf.
Uli dreht sich leicht zur Seite. „Hatten wir… Sex?“, fragt sie unsicher, ihre Augen suchen Evas Gesicht nach einer Antwort.
Eva lacht kurz, aber eher nervös. „Das wüsste ich, wenn’s so wäre“, sagt sie, ihre Stimme klingt schüchtern, und sie versucht, sich von der Situation zu distanzieren.
„Und warum sind wir dann nackt?“, fragt Uli, während sie sich mit einem verwirrten Blick in die Augen die Decke noch fester um den Körper wickelt. „Weil wir FKK gemacht haben?“
Eva zieht die Augenbrauen hoch. „Und du hast einen Knutschfleck an deinem Oberschenkel“, bemerkt Uli dann und deutet auf die Stelle.
„Wo guckst du hin?“, fragt Eva und richtet sich auf. Ihre Stimme ist scharf, doch sie ist sich gleichzeitig ihrer eigenen Unsicherheit bewusst.
„Auf einen schönen nackten Körper. Ist wie ein Unfall, man muss hinsehen“, sagt Uli verlegen und schaut Eva noch einmal an, als wolle sie ihre Worte entschuldigen. Ihr Blick wandert von Evas Körper hin zu ihrem Gesicht, aber sie scheint sich dabei nicht ganz wohl zu fühlen.
„Hey! Guckst du wohl in mein Gesicht?“, meckert Eva sie an, ein wenig ärgerlich, aber auch verunsichert, dass ihre Nacktheit noch immer im Raum steht.
„Also…“, sagt Uli und fährt fort, „entweder der Knutschfleck ist von mir und wir hatten Sex, oder du hattest die letzten drei Tage mit jemandem Sex.“ Ihre Stimme klingt jetzt deutlich weniger unsicher, aber immer noch von einer gewissen Schüchternheit geprägt.
Eva grinst verlegen und schüttelt den Kopf. „Das kann ich wohl ausschließen, dass ich mit jemandem geschlafen habe.“ Ihre Stimme klingt mehr amüsiert als alles andere, aber auch mit einem Hauch von Verlegenheit.
„Also haben wir…“, sagt Eva, als ihr die Frage auf der Zunge liegt. Ihre Stimme bricht fast, als sie sich die Situation noch einmal durch den Kopf gehen lässt.
„Schade, dass ich mich nicht dran erinnere“, murmelt sie dann. Sie klingt fast enttäuscht, doch ihre Augen suchen nun Ulis Blick, als ob sie von ihr eine Erklärung erwarten würde.
Uli nickt nur bestätigend und blickt Eva kurz in die Augen. Ihre Blicke treffen sich, und für einen Moment herrscht Stille zwischen ihnen. Uli lässt die Decke langsam von ihrem Körper gleiten und legt sie beiseite, sodass Eva sie mit offenen Augen bewundern kann. Evas Blick wandert über Ulis nackten Körper, von ihrem Gesicht bis zu ihrem Hals, und weiter über ihre Haut.
„Was wird das?“, flüstert Eva schließlich, ihre Stimme klingt beunruhigt, fast unsicher.
„Ich wollte nur zeigen, was du verpasst hast“, sagt Uli mit einem frechen Grinsen, doch auch ihre Stimme ist unruhig. Sie steht auf, streckt sich und zieht sich dabei wieder das Outfit von gestern an. „Ich sollte gehen, mein Mann vermisst mich wahrscheinlich schon“, sagt sie, obwohl ihre Worte eher wie eine Entschuldigung klingen.
„Und ich sollte mit Paolo sprechen, was der uns gegeben hat. Das geht so nicht“, sagt Eva, ihre Stimme wird wieder ernster, als sie sich aufrichtet.
Eva zieht sich schnell ihr Business-Outfit an, während Uli sich in das, was sie gestern getragen hat, hüllt. Sie bewegen sich schweigend durch den Raum. Eva nimmt eine Zahnbürste aus dem Hotelzimmer und reicht sie Uli, die sich zögerlich ebenfalls die Zähne putzt. Beide fühlen sich in dieser ungewohnten Situation sehr unbeholfen. Ihre Blicke treffen sich immer wieder, aber sie sagen nichts. Eine merkwürdige Spannung liegt in der Luft.
Als sie fertig sind, gehen sie in verschiedene Richtungen, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Eva geht auf Paolo zu, zieht ihn mit sich in eine Ecke. „Was hast du uns gegeben?“ Ihre Stimme klingt bestimmt, doch gleichzeitig auch ein wenig panisch.
„Alkohol“, sagt Paolo grinsend und sieht sie mit einem verschwörerischen Blick an.
„Und was war noch da drin? Ich erinnere mich an nichts“, fragt Eva, ihre Stimme ist mittlerweile sehr ernst, als sie versucht, eine Antwort zu bekommen.
„Möglicherweise Ecstasy“, murmelt Paolo, als er seine Augen von Eva abwendet.
„Wie bitte?!“ Eva ist entsetzt. Ihre Augen weiten sich, und sie versucht, das Gehörte zu verarbeiten.
„Sorry, war für jemand anderen“, scherzt er. „Aber du warst locker drauf, das kann ich dir sagen.“
„Und was hab ich noch getan?“ Eva klingt jetzt wirklich besorgt.
„keine Ahnung… du hast getanzt. Und dann warst du .. äh sie weg“, sagt Paolo schließlich mit einem Schulterzucken, als ob das alles keine große Bedeutung hätte.
Uli ist zuhause angekommen und Jeremy schaut sie fragend an, als sie die Tür öffnet. „Wo kommst du denn her?“
„Ich bin in irgendeinem Hotelzimmer aufgewacht und wusste nichts mehr“, sagt Uli und lässt sich auf die Couch fallen.
„Bist du alleine gewesen?“, fragt Jeremy, als er sich zu ihr setzt.
„Ja, natürlich. Scheinbar war ich einfach sehr müde“, antwortet Uli, ihre Stimme klingt jetzt beinahe gleichgültig.
Uli geht sich duschen, doch ihr Kopf ist voller Gedanken über die letzten Stunden und vor allem über Eva. Wie soll sie sich ihr gegenüber verhalten? Was bedeutet das alles?
Drei Tage später muss Uli ins Büro. Unbeholfen klopft sie an Evas Tür, als sie sie hereinruft.
„Hallo“, begrüßt Uli sie schüchtern.
Eva schaut sie überrascht an. „was gibt’s?“, fragt sie direkt, und die Spannung zwischen ihnen ist sofort wieder spürbar.
Uli legt einige Papiere auf den Tisch, die Eva durchsehen muss. „Könnten Sie das unterschreiben?“, fragt sie mit unsicherem Blick.
„Natürlich“, antwortet Eva, während sie durch die Dokumente blättert.
Nachdem sie alles durchgesehen hat, legt sie ihre Brille zur Seite. Uli beobachtet jede ihrer Bewegungen und setzt sich zögerlich auf den Stuhl.
Während Eva unterschreibt, versucht sie, das Gespräch aufzubauen. „Wir haben übrigens beide Drogen genommen.“ Uli starrt sie erschrocken an. „Was?“
„Paolo hat etwas in den Alkohol getan“, sagt Eva. „Aber er konnte mir den Abend leider auch nicht erklären, außer dass ich getanzt habe und dann verschwunden war.“
„Aber ich habe die Überwachungsbänder der Flure gesichtet“, erzählt Eva, ihre Stimme klingt leicht angespannt.
Uli schaut sie immer noch schockiert an.
„Komm her“, sagt Eva leise und winkt Uli zu sich. Uli schaut sich kurz um und geht zögerlich zu ihr.
Eva startet auf ihrem Handy das Video der Überwachungskamera. Uli atmet tief ein, den Geruch von Evas Parfüm wahrnehmend, als sie sich neben sie beugt. Auf dem Video ist zu sehen, wie die beiden Händchen haltend durch den Flur gehen und sich küssen.
„Oh Gott, ist das unangenehm“, murmelt Uli, während sie das Video weiter beobachtet.
Eva schielt zur Seite auf Ulis Wange und antwortet mit einem schiefen Lächeln: „Ich fände interessanter, was im Zimmer passiert ist“, flüstert sie.
Uli nickt nur und blickt Eva an, ihre Augen ernst. „Das darf niemals jemand sehen“, sagt sie eindringlich.
Eva räuspert sich. „Ja, deshalb habe ich es direkt gelöscht, außer auf meinem Handy“, fügt sie hinzu.
„Da am besten auch“, sagt Uli trocken.
Eva grinst. „Ne, vielleicht kommt meine Erinnerung ja nochmal wieder.“
Uli sieht sie einen Moment lang nachdenklich an, dann fragt sie plötzlich: „Hast du Lust auf den Weihnachtsmarkt?“
Eva schaut sie überrascht und interessiert an. „Wir beide?“
Uli nickt. „Ich kann meine Freundin auch fragen, wenn du es nicht mit mir alleine aushältst.“
„Nein, ich halte es mit dir alleine aus. Aber wie kommt es, dass du mich fragst?“
Uli zuckt mit den Schultern. „Eine gute Frage, aber ich habe einfach Bock auf Glühwein“, sagt Uli, und ein leichtes Grinsen huscht über ihr Gesicht. „Und du warst letztes Mal alleine. Also kannst du auch mit mir gehen. Ich möchte nicht alleine gehen.“
„Wann hast du Feierabend?“, fragt Eva.
Uli schaut auf die Uhr. „Ich hole dich um 18 Uhr ab.“
Eva nickt einverstanden.
Uli geht zu Jeremy und erzählt ihm, dass sie wieder auf den Weihnachtsmarkt geht, mit einer Freundin.
„Trink nicht wieder so viel, dass ich dich irgendwo abholen muss“, sagt er genervt.
„Nein, nein. Ansonsten schlafe ich bei einer Freundin, damit du nicht wieder raus musst“, sagt Uli und zupft an ihrer Schürze herum.
„Ja, aber melde dich bitte, wenn du woanders schläfst. Nicht, dass ich mir wieder Sorgen machen muss“, sagt er, noch immer besorgt. Uli nickt und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.
Pünktlich um 18 Uhr klopft Uli an Evas Tür.
Eva hat sich umgezogen – einen dicken grünen Pullover und eine Jeans trägt sie, dazu ihre Winterstiefel. Sie bittet Uli, einen Augenblick hineinzukommen.
Eva legt ihr Lieblingsparfüm auf und zieht Lippenstift nach. Uli beobachtet sie dabei mit einem leichten Lächeln.
„Für wen machst du dich denn so hübsch?“, fragt sie scherzhaft.
„Na, vielleicht treffe ich meine zukünftige Frau“, sagt Eva mit einem verschmitzten Lächeln und sieht Uli dabei an.
Uli schaut sie interessiert an. „Also, du stehst wirklich auf Frauen?“, fragt sie zögerlich.
Eva nickt. „Ist das ein Problem?“
„Nein, für mich nicht. Jetzt hätte ich nur gerne meine Erinnerungen zurück an die Nacht, die wir miteinander verbracht haben“, sagt Uli mit einem Hauch von Bedauern in der Stimme.
Eva nickt, schweigt dann jedoch.
„Wir können los“, sagt sie schließlich. „Ich muss aber noch was essen, bevor wir trinken. Sonst endet das nicht gut.“
Uli nickt und schließt die Tür hinter sich, als sie zusammen den Flur entlang gehen.
Die kalte Luft des Winterabends umhüllt sie, während sie gemeinsam am Teich entlang spazieren. Die Dunkelheit ist sanft, nur das Glitzern der Lichterketten auf dem Weihnachtsmarkt und das sanfte Plätschern des Wassers unterbrechen die Stille. Uli und Eva gehen Seite an Seite, ihre Hände in den Jackentaschen verborgen, und während Eva einen tiefen Atemzug nimmt, spürt sie die Kälte. „Boa, es ist echt frisch“, sagt sie und schüttelt sich leicht.
Uli schaut sie an, ihre Augen glänzen im sanften Licht. „Ich würde sagen, es friert“, antwortet sie, und dabei entweicht ihr ein Hauch von Luft, der in der kalten Luft sofort sichtbar wird.
„Dann müssen wir uns warm trinken“, schlägt Eva vor, ein Lächeln auf ihren Lippen.
Uli nickt zustimmend, ein schelmisches Lächeln spielt auf ihrem Gesicht. „Ja, das können wir am besten.“
Die beiden nähern sich einem kleinen Stand, und Eva bestellt sich eine Suppe im Brot, während Uli sich für die Champignons mit Knoblauch entscheidet. Eva lächelt leise, als der Geruch von frischem Knoblauch in die Luft steigt. „Dein Mann freut sich später“, murmelt sie, und es klingt wie ein liebevoller Scherz.
„Das macht nichts“, antwortet Uli mit einem leichten Lächeln, „Ich kann mich wegdrehen, oder ich schlafe wieder bei dir.“ Sie spricht es locker aus, doch die Blicke, die sie einander zuwerfen, verraten mehr, als Worte je ausdrücken könnten.
Eva nickt und löffelt die Suppe weiter. „Dann gib mir auch Knoblauch, damit wir beide den gleichen Duft tragen.“ Uli lacht und reicht ihr die restlichen Champignons. Eva tauscht die Suppe gegen die Champignons und genießt die zarte Wärme des Essens in der kalten Winterluft.
„Wird Zeit für Glühwein. Ich geh welchen holen. Willst du hell oder rot?“ fragt Eva, während sie mit einem Lächeln in ihre Augen blickt.
„Rot, bitte“, erwidert Uli, ihre Stimme sanft und einladend.
Einige Minuten später kehrt Eva mit zwei Bechern Glühwein zurück, die Wärme des Getränks fließt in ihre Hände und in ihre Herzen. Der Markt ist inzwischen in voller Pracht, die bunten Lichter tanzen im Wind und tauchen alles in ein magisches Licht. Eva und Uli sind mittlerweile beim dritten Glühwein angekommen, das Lächeln auf ihren Gesichtern spricht Bände.
Sie schlendern weiter, über den Weihnachtsmarkt. Eva hat sich einen neuen, weichen Schal gekauft, den sie immer wieder bewundert. „Er ist so weich“, schwärmt sie und schmiegt sich ein wenig enger an.
Uli hält immer wieder, um mit bekannten Gesichtern zu plaudern, und Eva lässt sich währenddessen von den Lichtern und Ständen verzaubern.
Als Uli zurückkommt, ist Eva gerade dabei, einen fruchtigen Spieß zu genießen, die saftigen Erdbeeren gleiten zwischen ihren Lippen. Sie merkt gar nicht, wie Uli hinter ihr steht und einen Moment lang ihre Nähe sucht, indem sie sanft eine Hand auf ihren Rücken legt und ihr eine Erdbeere stiehlt. „Mhm, die sind gut“, sagt Uli mit einem Lächeln, „aber viel zu teuer.“
Eva lacht leise, ihre Augen funkeln. „Ich habe die Erdbeeren trotzdem gern.“
„Hast du Lust, Schlittschuh zu fahren?“, fragt Uli dann, der Funken von Abenteuer in ihren Augen.
Eva schüttelt leicht den Kopf und lacht. „Ich glaube, das ist nichts für mich. Aber ich schau dir gerne zu.“
Uli zieht eine Schnute und schaut sie mit einem flüchtigen, enttäuschten Blick an. „Komm schon, Eva. Oder muss ich Paolo nach ein paar Pillen fragen?“, scherzt sie, und der Humor in ihrer Stimme lässt die Atmosphäre noch unbeschwerter werden.
Trotz der leichten Neckerei ist es der Moment, in dem sie beide die warme Verbindung zwischen sich spüren, das zarte Band, das im Winterwind wächst und gedeiht, während sie durch die Lichter des Marktes schlendern, in der Nähe der anderen und doch ganz bei sich selbst.
Eva zieht ihren Schal fester um sich, der Wind beißt ihr in die Haut. „Auf keinen Fall, ich will meine Erinnerungen behalten“, sagt sie mit fester Stimme, als sie über die vergangenen Stunden nachdenkt. „Mir wird auch langsam kalt.“
Uli sieht sie an, ein Lächeln auf ihren Lippen. „Lass uns ein Stück laufen, dann wird dir warm, Eva“, schlägt sie vor und nimmt ihrn Arm, sodass sie nun noch enger beieinander gehen.
Eva nickt zustimmend und geht mit Uli die wenig belebte Straße entlang. Sie merkt, wie ihre Schritte im Takt der Nacht den Raum zwischen ihnen einnehmen. Kurz darauf hält sie an und holt zwei Becher Glühwein für den Weg. Der warme Dampf der Getränke steigt in die kalte Luft und gibt ihnen beiden ein Gefühl von Geborgenheit.
Uli erzählt von den Weihnachtsfeiern der letzten Jahre, von den ausgelassenen Nächten, an denen sie sich immer abgeschossen hatte, betrunken und ohne Sorgen. Ihre Stimme klingt leise und nachdenklich, aber auch mit einem Hauch von Schalk.
Eva hört aufmerksam zu, aber in ihrem Kopf sind die Gedanken noch bei der Nacht, die sie miteinander verbracht haben. Uli schnappt sich plötzlich ihr Handy und tippt darauf herum, wobei ihre Finger geschickt über den Bildschirm fliegen. Nach einigen Sekunden steckt sie es wieder weg und schaut Eva an. „Ist dir jetzt wärmer?“ fragt sie mit einem verschmitzten Lächeln.
Eva nickt leicht, ihr Gesicht ist nun warm im Schal vergraben. Sie atmet tief ein, die Kälte ist noch immer in ihren Knochen, aber die Nähe von Uli gibt ihr ein anderes Gefühl. „Ich weiß, was da hilft. Eine heiße Dusche oder Badewanne“, murmelt sie, als sie sich vorstellt, wie angenehm es wäre, den kalten Tag in wohltuendem warmem Wasser zu verbringen.
„Oh ja, das wäre jetzt angenehm“, sagt Eva leise und seufzt beinahe, als die Vorstellung sie weiter in die Wärme trägt.
Uli schaut sie an, ihre Augen leuchten im Schein der Straßenlampen. „Schlaf mit mir, Eva“, flüstert sie leise, fast so, als sei es das Natürlichste der Welt.
Eva bleibt stehen und sieht sie überrascht an. Ihr Herz macht einen Sprung, als sie die Worte in ihrer Brust nachklingen hört. „Was hast du gesagt?“ fragt sie, ihre Stimme klingt unsicher, fast so, als wolle sie die Frage zurücknehmen, bevor sie eine Antwort bekommt.
„Lass uns die Nacht wiederholen, damit wir Erinnerungen haben“, erklärt Uli, ihre Worte sind weich, doch fest. Sie schaut Eva an, als würde sie ihr eine Geschichte erzählen, die sie selbst erleben möchten.
Eva schüttelt leicht den Kopf, ihre Gedanken wirbeln durcheinander. „Ich weiß nicht mal, wie unser erster Kuss war, und du willst direkt in die Kiste mit mir?“ Ihre Stimme ist etwas erschrocken, aber auch von einer unbestimmten Neugier begleitet.
Uli spürt die Unsicherheit in Eva und nimmt ihre Hand. Langsam zieht sie sie zu sich, die Züge auf ihrem Gesicht sanft und bestimmt. Ihre Nähe ist warm und einladend, und für einen Moment scheint die Welt um sie herum still zu stehen.
Unter dem klaren Sternenhimmel stehen Eva und Uli sich gegenüber, ihre Blicke tief und intensiv miteinander verschlungen. Die kalte Nachtluft umgibt sie, doch der Augenblick zwischen ihnen scheint alles andere als kühl. Der Sternenhimmel spiegelt sich in ihren Augen wider, und für einen Moment scheinen alle Geräusche der Welt zu verstummen.
„Wir sollten rein gehen“, flüstert Eva, ihre Stimme sanft und leise, beinahe unsicher, als ob sie den Moment nicht zu schnell verlieren möchte. Uli, die das zarte Zittern von Evas Lippen bemerkt, pustet ihr leicht ins Gesicht. Der Hauch der kalten Luft vermischt sich mit dem markanten Geruch von Knoblauch, der von Ulis Abendessen übrig geblieben ist. Eva kann nicht anders, als zu grinsen, ein leichtes Lächeln, das ihren Gesichtszügen mehr Wärme verleiht, als Worte es je könnten.
„Wovor hast du Angst, Eva?“ fragt Uli in einem sanften Flüstern, ihre Stimme klingt wie ein zartes Versprechen, das nur Eva hören soll.
„Verletzt zu werden“, murmelt Eva, fast so, als ob sie sich vor ihren eigenen Gefühlen fürchtet. Die Worte kommen leise und verletzlich.
Uli nickt, als ob sie diese Antwort erwartet hatte. Sie zögert einen Moment, dann zieht sie Eva vorsichtig näher zu sich. Ihre Körper berühren sich fast unmerklich, die Kälte, die sie umgibt, schwindet im Augenblick dieser Nähe. Ihre Nasenspitzen berühren sich leicht, und für einen Moment bleibt die Zeit stehen.
Eva schließt die Augen und legt ihre Lippen sanft auf die von Uli. Der Kuss ist zart, vorsichtig, fast fragend, als wollten sie beide sicherstellen, dass der andere bereit ist. Doch dann, als das Vertrauen wächst, wird der Kuss intensiver, leidenschaftlicher. Ihre Lippen verschmelzen, und die Welt um sie herum verliert an Bedeutung.
Langsam lösen sich ihre Lippen voneinander. Uli schaut Eva tief in die funkelnden blauen Augen, ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. „Wow, du kannst gut küssen“, flüstert sie, ihre Stimme fast atemlos vor der Intensität des Moments.
Eva erwidert das Lächeln und löst sich langsam von Uli, die Nähe der beiden ist fast greifbar. „Wir sollten ins Hotel gehen“, sagt sie leise. Uli nickt zustimmend, ihre Gedanken wirbeln genauso wie Evas.
Während sie gehen, beginnt Eva, von ihrer ersten Freundin zu erzählen. Von der Unbeholfenheit, die sie damals empfand, als sie sich in eine Frau verliebte.
„Genau so fühl ich mich grade“, sagt Uli schüchtern, ihre Stimme wirkt unsicher und doch ehrlich. „Ich hab noch nie mit einer Frau… naja, oder ich erinner mich nicht dran. Ich hab etwas Angst zu versagen, Eva.“
Eva sieht sie an, ihre Hand streicht sanft über Ulis Hand, eine beruhigende Geste. „Ich begleite dich und helfe dir. Aber ich glaube, du hast das auch ohne Hilfe gut drauf. Denk an den Knutschfleck auf meinem Schenkel“, flüstert sie mit einem verspielten Lächeln.
Der Drang, Uli zu berühren und zu küssen, wird stärker, je mehr sie von sich erzählt. Der Moment fühlt sich so intim an, dass sie beinahe vergessen, dass sie sich in einem öffentlichen Raum befinden.
Vor der Suite angekommen, kramt Eva in ihrer Tasche, auf der Suche nach ihrer Schlüsselkarte. „Sag mal, wo ist die Scheiß-Karte denn jetzt hin?“ flucht sie leise, als sie nichts findet. „Hilf mir bitte suchen.“
Uli, die das Leuchten in Evas Augen bemerkt, grinst und nähert sich ihr. Ihre Hand fährt in Evas Tasche, ganz nahe an ihrem Gesicht. Der Moment ist beinahe elektrisierend.
„Denk an die Kamera“, flüstert Eva mit einem schelmischen Grinsen. Uli nickt und zieht sich zurück, der Moment wird wieder etwas entfernter, als sie Abstand gewinnt.
„Warte hier“, sagt Eva. „Ich hol schnell eine neue Karte. Zwei Minuten.“
Eva läuft schnell zur Rezeption und holt eine neue Karte für ihre Suite. Als sie zurückkommt, findet sie Uli vor der Tür, die verloren in Gedanken am Boden sitzt.
Eva öffnet die Tür, außer Atem, und ihre Blicke treffen sich. Alles, was sie sagen müssen, ist in diesem Blick. Ein stilles Einverständnis. Ein Versprechen, das sie sich ohne Worte geben.
Als sich die Tür hinter Uli schließt, treffen sich ihre Blicke, und für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen. „Eva?“, fragt Uli leise, ihre Stimme von Unsicherheit durchzogen.
Eva lächelt sanft und geht langsam auf sie zu. „Du bist dir unsicher, oder?“, fragt sie mit einem Hauch von Zärtlichkeit in der Stimme.
Uli nickt, sichtlich verlegen.
„Wir könnten auch einfach nur zusammen kuscheln“, schlägt Eva vor, ihre Worte voller Wärme.
„Mhm“, murmelt Uli, „oder vielleicht in deine Badewanne gehen?“
Eva nickt zustimmend und führt sie ins Badezimmer. Sie lässt warmes Wasser in die Badewanne laufen, die sanften Dampfwellen füllen den Raum, und sie sorgt dafür, dass alles so gemütlich wie möglich ist.
Uli steht schüchtern und still im Raum, ihre Blicke unaufhörlich zu Eva hinüber. Eva beobachtet sie aufmerksam. „So ruhig kenne ich dich gar nicht. Normalerweise bist du doch eher offen und unbeschwert.“
„Normalerweise schlafe ich auch nicht mit jemandem, den ich nicht wirklich kenne“, erwidert Uli, ihre Stimme zittert leicht.
„Aber ich bin nicht fremd für dich, Uli“, sagt Eva sanft. „Wir haben schon intime Momente geteilt, und wir kennen uns auf eine sehr ehrliche Art. Ich will dich zu nichts drängen. Es liegt ganz bei dir, ob du die Badewanne mit mir teilen möchtest oder nicht.“
Eva nimmt zwei Weingläser und eine Flasche Rotwein mit ins Bad. Sie zieht sich in Ruhe aus und lässt ihre Zehen langsam ins warme Wasser gleiten. „Hmmm, das fühlt sich gut an“, murmelt sie und lässt einen Fuß nach dem anderen sanft eintauchen.
Uli tritt langsam näher und beobachtet Eva, die im sanften Kerzenlicht ein Bild der Ruhe und Schönheit abgibt. „Du bist so wunderschön, Eva“, flüstert Uli, ihre Stimme weich und ehrfürchtig.
„Danke“, sagt Eva, ihre Augen voller Zuneigung. „Aber du bist noch viel schöner. Deine Haut fühlt sich an wie Seide, so zart und weich.“
Uli lächelt und beginnt, sich langsam auszuziehen. Eva nippt an ihrem Weinglas und sieht ihr dabei zu, die Verbindung zwischen ihnen fühlbar.
Uli steht schließlich vor ihr, nur noch in BH und Slip. Evas Augen wandern mit Sanftheit über ihren Körper, und sie nickt zustimmend, als sie merkt, wie sehr ihr gefällt, was sie sieht.
Uli öffnet langsam ihren BH und lässt ihn sanft zu Boden gleiten.
„Dreh dich bitte“, flüstert Eva, ihre Stimme warm und einladend. Sie legt ihre Hände zärtlich auf Ulis Po und zieht behutsam den Slip hinab.
„Und jetzt komm zu mir.“
Eva nimmt Ulis Hand in ihre, ohne sie loszulassen, als wolle sie ihr Vertrauen und Nähe schenken.
Uli setzt sich vorsichtig zwischen Evas Beine. Eva beginnt, sanft ihren Rücken zu massieren, ihre Finger gleiten liebevoll über Ulis Haut, während sie ihr zarte Küsse auf die Schultern haucht. „Wie fühlt es sich an? Ist es angenehm?“, fragt sie leise, mit einem Hauch von Sorge in ihrer Stimme.
„Es ist wunderschön mit dir“, antwortet Uli, ihre Stimme ruhig und voller Vertrauen.
Eva lächelt sanft und nickt, ihre Augen glänzen vor Zuneigung.
Eva legt ihren Arm sanft um Uli und zieht sie behutsam an sich. „Du riechst so gut“, flüstert sie leise, während sie an Ulis Haaren schnuppert und ihre Nase darin vergräbt.
Uli schließt die Augen und dreht sich langsam zu Eva. Als sie die Augen wieder öffnet, trifft ihr Blick auf Evas strahlendes Lächeln, und für einen Moment fühlt sich die Welt still an.
Evas Hand gleitet sanft über Ulis Wange, und sie küsst sie – zart und gefühlvoll.
Uli schließt ihre Augen und lässt sich vollkommen von der Nähe und Wärme Evas einhüllen. Ihre Zungenspitze berührt vorsichtig Evas Lippen, und Eva öffnet sie langsam, um Ulis Zunge mit ihrer zu begrüßen.
Ganz zart und mit einer innigen Verbindung spielen ihre Zungen miteinander, als wollten sie sich in diesem Moment ganz nahe kommen.
„Zeig mir, wie ich dir zeigen kann, was du dir wünschst, Eva“, flüstert Uli in einem Hauch von Sehnsucht.
Eva nickt sanft, ihre Augen voller Zuneigung, und küsst sie erneut. „Wenn du bereit bist, werde ich dir alles zeigen, was du dir von mir erträumst“, murmelt sie sanft, die Worte nur für Uli bestimmt.
Uli lächelt und schließt die Augen, als sie sich auf Evas Brust legt, die Nähe und Wärme aufnehmend.
Eva legt ihre Arme behutsam um sie, ihre Hände streicheln sanft den Rücken von Uli, als wolle sie all ihre Zärtlichkeit in diese Berührung legen.
Langsam hebt Uli ihren Kopf und sieht Eva an, ihre Finger wandern sanft über Evas Brust, als sie die zarte Haut berührt. Sie reicht Eva ihre Hand und hilft ihr, sich zu erheben.
„Lass uns ins Bett gehen“, haucht Uli, ihre Stimme ein leiser, verführerischer Klang.
Eva wickelt Uli behutsam in ein Handtuch und drückt sie sanft an sich. „Mein Weihnachtsgeschenk“, sagt sie mit einem schelmischen Lächeln, ihre Augen voller verspielter Zuneigung.
Uli lacht leise. „Das ist aber nicht besonders schön eingepackt.“
„Das können wir noch nachholen“, flüstert Eva, ihre Stimme weich und verführerisch, während sie Uli langsam in Richtung Bett zieht. Sie löst das Handtuch von Uli und sich und tritt einen Schritt näher.
Eng aneinander stehen sie voreinander, das Herz von Eva schlägt schneller. Uli schubst sie sanft aufs Bett und küsst sie dann, leidenschaftlich und intensiv. Ihre Hände wandern zart über Evas Haut, als wollten sie jede Ecke ihres Körpers erkunden. Uli spürt die Gänsehaut auf Evas weicher Haut und lässt ihre Lippen sanft über Evas Nacken wandern, kleine Bisse hinterlassend, die Evas Haut zum Erzittern bringen.
Immer tiefer sinken ihre Küsse, bis sie an Evas Hüfte angekommen sind.
Uli sieht zu Eva hoch, ihre Augen glänzen vor Leidenschaft und Zuneigung. Eva nickt sanft, ihre Augen geschlossen, während ihr Kopf nach hinten sinkt. Sie öffnet ihre Beine und lässt Uli näherkommen, ihr Vertrauen in die Zärtlichkeit und den Augenblick vollkommen.
Ihre Hand streicht sanft über Evas Mitte, immer wieder, bis sie sich schließlich traut, tiefer zu tauchen.
„Mmmh“, seufzt Eva, als sie Ulis Berührung spürt.
„Nimm zwei“, flüstert sie, die Stimme sanft und voller Verlangen.
Uli nickt und erfüllt Eva ihren Wunsch. Langsam setzt sie ihre Lippen auf Evas empfindlichsten Punkt und verwöhnt ihn mit Zunge und Lippen.
Eva beugt sich zu Uli hin, und ihre Atmung wird schneller, unruhiger. Schließlich erreicht sie den Höhepunkt, stolz und erfüllt von Ulis Zärtlichkeit.
Sie zieht sie liebevoll in ihre Arme und hält sie fest.
In einem leidenschaftlichen Kuss verschmelzen sie miteinander.
Evas Lippen saugen sanft an Ulis Brustwarze, während ihre Zunge zart über die empfindliche Haut gleitet. Eva grinst, als ihre Hand langsam zwischen Ulis Beine gleitet, spürbar erregt.
Ulis Einladung ist klar: Sie gibt sich Eva hin und lässt sich, außer Atem, fallen.
Beide schauen sich an, ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen.
„Das war schön“, flüstert Eva, ihre Stimme leise und zufrieden. Uli nickt, ihre Augen strahlen. Sie liegt in Evas Arm, erfüllt von Wärme und Geborgenheit.
Uli blickt zu Eva, müde, aber mit einem Ausdruck tiefer Zufriedenheit.
Sie gibt ihr einen zarten Kuss auf die Brust.
„Markier mich“, flüstert Eva verführerisch, „so wie du es am Oberschenkel getan hast.“
„Da stehst du wohl drauf, oder?“ fragt Uli, ein Lächeln in ihrer Stimme.
Eva nickt, ihre Augen glänzen, und sie grinst verführerisch.
Uli küsst sie noch einmal, sanft, und hinterlässt drei zarte Flecken auf Evas Dekolleté.
„Du bist jetzt wohl ganz und gar meins“, sagt sie, ihre Hand streichelt zärtlich über die markierten Stellen.
„Bin ich das? Ist das ein Angebot?“ fragt Eva schmunzelnd.
Eva lacht, und der Raum füllt sich mit der Wärme ihrer Verbundenheit.
„Ich hoffe, wir erinnern uns morgen, wenn wir aufwachen, an diese wunderschöne Nacht,“ sagt Uli leise.
Eva nickt. „Und falls nicht, wiederholen wir sie einfach,“ entgegnet sie mit einem Lächeln.
Uli schaut sie überrascht an, dann wird ihr Blick ernst. „Ich fühl mich jetzt schon schlecht, weil ich meinen Mann belüge. Und, ehrlich gesagt, mag ich dich eigentlich überhaupt nicht. Du bist komisch und zickig,“ gesteht sie mit einer ungewohnten Offenheit.
Eva grinst. „Ich mag dich eigentlich auch nicht. Aber ich mag das, was du gerade machst – du zeigst mir dein wahres Ich. Und das finde ich… anziehend. Trotzdem bist du stur und manchmal arrogant.“
„Ey, ich bin nicht so arrogant wie du! Allein, wie du mich auf dem Weihnachtsmarkt ignoriert hast, als ich mit meiner Freundin da war,“ wirft Uli vor.
„Du hast mich doch auch nicht beachtet, oder? Deine Freundin hat mich wenigstens gegrüßt und gemustert – aber du? Du hast nur auf dein Essen gestarrt,“ erwidert Eva und schaut Uli direkt in die Augen.
„Ich hatte Hunger, was sollte ich machen?“ Uli schnaubt, halb beleidigt, halb belustigt.
„Du solltest du selbst sein, Uli. Die Person, die du mir heute Abend gezeigt hast. Du bist lustig, sensibel, schüchtern – und du weißt, was du willst. Das finde ich attraktiv. Nicht irgendwelche zickigen Frauen, die mich ignorieren.“
„Und ich mag Menschen, die hilfsbereit und ehrlich sind. Die mir das Gefühl geben, etwas wert zu sein und geliebt zu werden,“ sagt Eva sanft.
Dann zieht sie Uli in ihre Arme. „Fühlst du dich bei mir geliebt?“
Uli schließt die Augen und nickt. „Und wie. Es fühlt sich… fantastisch an. Fühlst du dich geliebt?“ fragt sie plötzlich, fast schüchtern.
Eva zögert, ihre Augen blicken in die Ferne. „Ich fühl mich wohl bei dir. Aber… ich hab Angst, verletzt zu werden. Verzeih mir, wenn ich manchmal zurückhaltend bin. Ich habe zu oft die falschen Entscheidungen getroffen, zu viele falsche Frauen getroffen. Ich wurde betrogen, belogen, ausgenutzt. Und jetzt… jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich einfach nur ankommen will.“ Sie macht eine kurze Pause, bevor sie weiterspricht. „Aber du bist schon angekommen. Du weißt, was du willst. Deshalb weiß ich, dass das hier nur Spaß für dich ist. Und ich versuche, meine Gefühle im Zaum zu halten.“
Uli schluckt schwer. Sie spürt den Schmerz in Evas Worten, und doch wächst in ihr ein starker Wunsch, Eva zu zeigen, dass sie mehr verdient hat – dass sie geliebt werden kann, ohne Angst vor Verrat.
„Eva,“ flüstert sie, „ich werde dir nicht wehtun. Und du kannst mir vertrauen.“ Behutsam drückt sie Eva einen Kuss auf die Wange und zieht sie noch enger an sich. „Lass uns das langsam angehen. Schritt für Schritt, okay? Wir lernen uns besser kennen.“
Eva nickt, ihre Augen glänzen. „Gute Nacht, Uli,“ murmelt sie und drückt ihre Lippen sanft auf Ulis.
Eva wacht am Morgen zuerst auf. Der warme Körper von Uli liegt an ihrer Seite, der Kopf ruht entspannt auf ihrer Schulter. Für einen Moment betrachtet sie die friedliche Schönheit, die sie so nah bei sich hat, und streicht mit den Fingern über die weiche Haut an Ulis Wange.
Ein Blick auf die Uhr lässt sie innerlich seufzen. Sie hätte längst im Büro sein müssen. Doch der Gedanke, Uli jetzt zu verlassen, scheint unmöglich. Stattdessen bleibt sie liegen, schließt die Augen und genießt die Ruhe.
Plötzlich regt sich Uli, zieht verschlafen die Decke über den Kopf – und verschwindet zwischen Evas Beinen. Ein Lächeln breitet sich auf Evas Gesicht aus, das schnell von einem sanften Stöhnen abgelöst wird.
„Oha… du lernst schnell,“ haucht sie, während sie sich zurücklehnt und genießt.
„Ich wollte nur sicherstellen, dass dein Tag gut beginnt,“ flüstert Uli mit einem verschmitzten Lächeln, als sie wieder auftaucht.
Eva lacht und zieht sie näher. „Ich sollte längst im Büro sitzen, aber ich konnte mich einfach nicht von dir trennen. Die Zeit mit dir… sie verging viel zu schnell.“ Ihre Stimme wird einen Moment leise, fast traurig.
„Dann wiederholen wir das Ganze einfach,“ murmelt Uli, ihre Stirn gegen die von Eva gelehnt.
„Das hoffe ich.“ Eva lächelt, drückt ihr einen Kuss auf die Stirn und setzt sich schließlich auf. „Aber jetzt muss ich wirklich los.“ Sie wirft die Decke zum Fußende des Bettes.
Uli kichert und zieht sie wieder zurück. „Vielleicht wollte ich noch ein bisschen im Bett bleiben?“
„Ohne mich? Vergiss es,“ neckt Eva. Dann wird ihr Blick ernster. „Du solltest dich übrigens auch fertig machen… du hast sicher jemanden, der auf Antworten wartet.“
Uli seufzt tief. „Ja, das stimmt wohl.“
Die beiden ziehen sich an und gehen ins Badezimmer. Ihre Bewegungen sind abgestimmt, als hätten sie das schon unzählige Male getan. Alles fühlt sich vertraut an, fast unbeschwert.
Doch als sie das Zimmer verlassen, bleibt Eva abrupt stehen. Vor ihnen steht Jeremy, mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Äh…“ bringt er nur heraus, bevor er Evas scharfen Ton hört.
„Herr Turner, schön, dass Sie da sind. Mein Zimmer ist absolut untragbar – so kann ich wirklich niemanden dort empfangen. Kommen Sie bitte mit, Frau Kersting,“ sagt sie kalt, als wäre nichts gewesen.
Jeremy starrt Uli an, die hinter Eva hervorlugt. „Was machst du bei der Chefin im Zimmer?“ fragt er mit einem ernsten Blick.
„Herr Turner,“ mischt sich Eva genervt ein, „Ihre Frau hilft mir, einige Vorbereitungen für Weihnachten zu treffen. Oder können Sie etwa kochen für meine Familie? Ich denke nicht.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, dreht sie sich um und geht.
Uli folgt ihr ins Büro, ihr Herz schlägt etwas schneller. Als die Tür hinter ihnen zufällt, lässt sie die Fassade fallen. „Scheiße, ich hoffe, er hat nichts bemerkt.“
„Das glaube ich nicht. Du hattest ja einen Grund, bei mir zu sein,“ antwortet Eva ruhig und nimmt hinter ihrem Schreibtisch Platz.
„Ja… aber diesen Grund müsstest du mir jetzt vielleicht nochmal genauer erklären.“ Uli setzt sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, ihre Augen auf Eva gerichtet.
Eva atmet tief durch, lehnt sich zurück und verschränkt die Arme. „Gut. Dann gibt es jetzt wohl eine kleine Planänderung. Meine Eltern kommen zu Weihnachten hierher. Ich brauche ein Drei-Gänge-Menü. Du bist nicht da – du hast frei.“
„Aber der andere Koch ist doch da, oder?“ fragt Uli verwirrt.
Eva runzelt die Stirn. „Aber wir haben Jeremy gerade erzählt, dass ich dich für Weihnachten brauche. Also müssen wir uns jetzt etwas überlegen.“
Uli lehnt sich nachdenklich zurück, ihre Finger trommeln auf die Armlehne des Stuhls. Dann hebt sie den Kopf. „Gut. Ich koche am ersten Weihnachtsfeiertag abends für deine Familie.“
„Und Heiligabend?“ fragt Eva.
„Das überlasse ich Hendrik. Er wird das schon hinkriegen. Aber ich koche nur für dich und deine Familie, das ist mein Deal!“ betont Uli mit einem verschmitzten Grinsen. „Wie viele Personen sind wir überhaupt?“
Eva überlegt kurz. „Mhm… zehn. Mit dir elf.“
„Ich esse nicht, Eva. Ich koche,“ erklärt Uli entschieden.
„Oh, doch. Du wirst essen, Uli,“ sagt Eva mit einem entschlossenen Lächeln. „Ich lasse nicht zu, dass du den ganzen Abend nur in der Küche verbringst..“
„Na gut,“ gibt Uli nach. „Ich lass mir was einfallen. Aber wärm schon mal dein Bett vor – ich schlafe dann bei dir.“
Evas Mundwinkel zucken belustigt nach oben. „Das ist ein Angebot, das ich nicht ausschlage.“
Uli grinst, erhebt sich und geht zur Tür. „Ich rede jetzt mit Jeremy, dass ich an Weihnachten arbeiten muss.“
Eva hebt eine Augenbraue. „Du scheinst ja wirklich traurig darüber zu sein.“
Uli zwinkert. „Und wie traurig ich bin, Eva. Es ist eine wahre Qual, dass ich bei dir übernachten muss.“
Mit einem letzten frechen Lächeln schließt Uli die Tür hinter sich. „Bis morgen!“ ruft sie noch.
Am Abend
Eva sitzt in ihrer Suite und geht die Weihnachtsplanung durch. Ihre Gedanken wandern immer wieder zu ihrer Familie – und zu Uli.
„Es darf nicht zu sexy sein,“ murmelt sie vor sich hin, während sie Kleider aus dem Schrank zieht, „aber es muss elegant und selbstbewusst wirken.“ Schließlich will sie ihrer Familie zeigen, dass sie glücklich und fest im Leben steht.
Sie wählt mehrere Optionen: ein paar Kleider und einen dunkelgrünen Anzug. Ihre Augen verweilen kurz darauf, dann bestellt sie sich sicherheitshalber auch noch edle, sexy Unterwäsche. „Falls Uli wirklich bei mir schläft… sie soll schließlich etwas zum Auspacken haben,“ denkt Eva scherzhaft und lacht leise.
Ein Geschenk für Uli muss ebenfalls her. „Es ist nicht selbstverständlich, dass sie kocht und auch noch meine Familie erträgt.“ Nach langem Stöbern findet sie das perfekte Geschenk: eine silberne Kette mit einer kleinen Perle. Elegant, minimalistisch und voller Bedeutung.
Am nächsten Tag sitzt eva in ihrem Büro, telefoniert und notiert nebenbei Termine in ihrem Kalender. Es klopft an der Tür, und sie ruft knapp: „Herein!“
Die Tür öffnet sich, und Uli tritt ein. Mit einem leichten Lächeln setzt sie sich Eva gegenüber, während diese noch telefoniert.
Nachdem Eva aufgelegt hat, lehnt sie sich zurück und schaut Uli an. „Was gibt’s, schöne Frau?“ fragt sie mit einem neckischen Grinsen.
Uli erwidert das Lächeln. „Ich muss die Bestellung für Weihnachten fertig machen und brauche deine Wünsche. Möchtest du etwas Besonderes oder vertraust du mir komplett?“
Eva hebt die Hände in einer Geste der Kapitulation. „Ich vertraue dir vollkommen, Uli. Du machst das schon.“
„Sehr gut,“ sagt Uli zufrieden und lehnt sich entspannt zurück. „Übrigens, ich hab das mit Jeremy geklärt. Er bleibt die Feiertage bei seinen Eltern, und ich komme am ersten Weihnachtsfeiertag zu dir. Da ich am zweiten Weihnachtstag wieder arbeiten muss, passt das perfekt – und ich kann bei dir ausschlafen.“
Die beiden grinsen sich an, fast als wäre der Rest der Welt weit weg.
Uli erhebt sich langsam, geht um den Schreibtisch herum und beugt sich zu Eva. Sie gibt ihr einen kurzen, aber intensiven Kuss. „Ach, und noch was: Wir schenken uns nichts zu Weihnachten. Hast du mich verstanden, Eva?“
Eva schaut sie mit einem spielerisch unschuldigen Gesichtsausdruck an. „Ja, Chefin.“
„Gut,“ murmelt Uli zufrieden und verlässt das Büro, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Eva lehnt sich in ihrem Stuhl zurück, ihre Lippen noch von Ulis Kuss warm. „Wir schenken uns nichts, hm?“ flüstert sie leise und denkt an die Kette,
Uli verlässt das Büro und lächelt, fast wie in Gedanken verloren. Sie schenkt mir etwas. Ich weiß es. Der Gedanke durchzieht sie wie ein warmer Strom, lässt ihr Herz ein wenig schneller schlagen.
Im Büro sitzt Eva und lächelt ebenfalls still vor sich hin. Ihre Augen blitzen verschmitzt, während sie daran denkt, wie sie Uli heimlich etwas schenkt – etwas, das sie eigentlich nicht dürfte. Doch das Verbotene trägt eine besondere Süße.
Einige Tage später
Eva sitzt am Schreibtisch, als es klopft. Sie blickt auf, und Jeremy tritt ein, schwer bepackt mit vier Paketen in den Händen.
„Ihre Post“, sagt er und stellt die Pakete sorgfältig auf ihren Tisch.
„Danke Ihnen“, erwidert Eva freundlich.
Jeremy bleibt stehen, als ob ihm noch etwas auf der Zunge liegt. Dann spricht er: „Meine Frau kommt übrigens am ersten Weihnachtstag mit dem Zug hierher. Es wäre schön, wenn jemand vom Hotel sie abholen könnte, damit sie nicht alleine am Bahnhof herumsteht. Man weiß ja nie.“
Eva nickt und antwortet mit einem Hauch von Entschlossenheit in der Stimme: „Schreiben Sie mir, wenn sie losfährt. Ich organisiere jemanden. Damit sie sicher hier ankommt.“
„Vielen Dank.“ Jeremy zögert kurz, bevor er hinzufügt: „Meine Frau muss das nicht erfahren. Sie würde wieder alles abstreiten und laufen.“
Eva hebt eine Braue, nickt jedoch zustimmend. Es ist, als würde sie seine Sorge verstehen, auch wenn er nicht alles sagt.
Heiligabend
Evas Eltern sind angereist. Sie steht in der Lobby und wartet auf sie, die Hände ineinander verschränkt, ein leichtes Kribbeln der Nervosität in ihrem Magen. Als ihre Mutter und ihr Vater eintreffen, begleitet Eva sie in ihr Zimmer. Ihre Mutter, die nicht mehr gut zu Fuß ist, stützt sich auf ihren Arm, doch das hindert sie nicht daran, Eva kritisch zu mustern.
„Dass du immer wie ein Mann herumläufst, Eva“, sagt sie schließlich mit einem leichten Kopfschütteln. „Trag doch mal ein Kleid.“
Eva seufzt leise, bemüht sich um Geduld. „Das ist mein Arbeitsoutfit, Mama. Ich will ernst genommen werden. In Jeans und T-Shirt würde mich hier niemand respektieren.“
Ihre Mutter winkt ab und geht ins Zimmer. „Wir sehen uns heute Abend zum Dinner.“
Eva bleibt zurück, strafft die Schultern. In ihrem eigenen Zimmer zieht sie später ein Kleid für den Abend an. Es ist schlicht, aber elegant, und während sie sich im Spiegel betrachtet, denkt sie trocken: So ist Mama zufrieden.
Noch vor dem Abendessen schaut sie in der Küche vorbei, obwohl sie eigentlich Feierabend hat. Hendrik, der Koch, hat alles unter Kontrolle, und das beruhigt sie. Mit einem kurzen Nicken verlässt sie die Küche und begibt sich ins Restaurant, wo sie auf ihre Eltern und ihren Bruder wartet.
Während sie am Tisch sitzt, tippt sie auf ihrem Handy und schreibt eine Nachricht an Uli:
Frohe Weihnachten ❤️
Als ihre Familie schließlich erscheint, erhebt sie sich sofort, hilft ihrer Mutter, Platz zu nehmen, und bemüht sich, das Dinner so angenehm wie möglich zu gestalten. Sie essen, plaudern über vergangene Zeiten und darüber, wie weit weg Eva doch lebt. Doch der Abend zieht sich.
Evas Gedanken schweifen immer wieder zu Uli. Fast unmerklich schaut sie ständig auf ihr Handy, doch keine Nachricht erscheint. Die Minuten dehnen sich.
Dann endlich blinkt der Bildschirm auf, und Evas Herz macht einen kleinen Sprung.
Ich freu mich ❤️
Ein Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen, aber es bleibt nicht unbemerkt. „Bist du schon wieder am Handy, Eva?“ fragt ihre Mutter streng. „Du bist süchtig danach. Leg das Ding doch mal weg.“
Eva verdreht die Augen. „Ja, Mutter“, murmelt sie, doch der sanfte Schimmer ihres Lächelns bleibt.
Später am Abend
In ihrem Zimmer liegt Eva im Bett, die Decke bis ans Kinn gezogen. Ihre Gedanken drehen sich nur noch um Uli – um die Vorstellung, sie morgen zu sehen. Ein warmes Kribbeln breitet sich in ihrem Bauch aus, ein Gefühl, das ihr die Röte ins Gesicht treibt. Sie lächelt. Und mit diesem Lächeln schläft sie ein, während der Gedanke an Uli in ihrem Herzen pulsiert wie ein leises Versprechen.
Eva wacht um neun Uhr auf. Ein Blick auf ihr Handy verrät ihr, dass Jeremy ihr bereits vor einer Stunde geschrieben hat: „Uli ist unterwegs.“ Auch von Uli hat sie eine Nachricht erhalten: „Ich freue mich so auf dich. Bin im Zug.“
Ein freudiges Kribbeln breitet sich in Eva aus. Sie springt aus dem Bett, putzt hastig ihre Zähne, schnappt sich eine Jeans und ein schlichtes Shirt, zieht sich schnell an und macht sich auf den Weg.
Auf halbem Weg bleibt sie stehen, als ihr eine Idee kommt. Sie biegt ab und hält bei einem kleinen Blumenladen. Weiße Rosen. Perfekt. Mit den Blumen in der Hand fährt sie weiter zum Bahnhof.
Als der Zug einfährt, steht Eva schon mit klopfendem Herzen auf dem Bahnsteig. Ihre Augen suchen in der Menge – und dann sieht sie Uli. Ihr breites Grinsen, ihre warmen Augen. Evas Aufregung wächst ins Unermessliche. Uli kommt auf sie zu, leichtfüßig, ihre Tasche in der Hand.
Ohne zu zögern, schließen sie sich in die Arme. Sie halten sich fest, als wollten sie die Zeit anhalten. Schließlich löst Eva sich einen Moment, um Uli einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. Dann überreicht sie ihr die Rosen.
„Für mich?“ Uli sieht sie überrascht und gerührt an. „Wie komme ich zu der Ehre?“ fragt sie verlegen, ein Hauch von Röte auf ihren Wangen.
Eva lächelt und antwortet leise: „Ich hab dich vermisst. Und außerdem – du kochst heute Abend für uns. Du musst meine Familie aushalten. Da sind die Blumen eigentlich noch zu wenig.“
Lachend nimmt Eva Ulis Hand und schnappt sich ihre Tasche. „Was für ein Service“, neckt Uli, „so möchte ich immer abgeholt werden.“
„Sag mir Bescheid, und ich hol dich überall ab“, erwidert Eva mit einem schelmischen Lächeln.
Um unerwünschte Aufmerksamkeit zu vermeiden, betreten die beiden das Hotel durch getrennte Eingänge. Doch kaum sind sie in der Suite, schließt Uli die Tür und zieht Eva in ihre Arme. Der erste Kuss ist vorsichtig, fast schüchtern. Doch es dauert nicht lange, bis die Leidenschaft sie überrollt.
„Du bist unglaublich heiß, Eva“, flüstert Uli atemlos.
Eva grinst und antwortet leise: „Und du erst. Ich freue mich auf unsere Nacht, aber…“ Sie löst sich ein wenig von ihr, mit sichtlichem Widerwillen. „Ich muss leider noch die restlichen Familienmitglieder einchecken.“
Mit einer Karte aus ihrer Tasche drückt sie Uli einen kleinen Freibrief in die Hand. „Hier, damit du dich frei bewegen kannst. Fühl dich wie zu Hause.“
Uli schenkt ihr ein warmes Lächeln und küsst sie erneut. „Bis später“, sagt sie, und ihre Stimme klingt wie ein Versprechen.
Eva verlässt die Suite mit einem Grinsen, während Uli beginnt, sich für den Abend fertig zu machen und gedanklich schon in der Küche ist.
Während Uli in der Küche den Rehrücken vorbereitet, begrüßt Eva ihre Onkel, Tanten und Cousine, die nach und nach eintreffen. Viele sind zum ersten Mal in Schwerin und sichtlich beeindruckt vom Luxus des Hotels. Eva bemerkt die erstaunten Blicke, doch sie überspielt ihre Unbehaglichkeit mit einem charmanten Lächeln.
„Wir sehen uns heute Abend“, sagt sie freundlich und entschuldigt sich, um sich in der Suite umzuziehen.
Sie wählt sorgfältig ein goldenes Kleid, das elegant und schmeichelhaft ist – nicht zu kurz, nicht zu lang. Der Ausschnitt betont dezent, aber wirkungsvoll ihre Figur. Sie duscht, lockt ihre Haare leicht und schminkt sich mit Bedacht. Unter dem Kleid trägt sie grüne Dessous, die kaum mehr als ein Hauch von Spitze sind.
Als Eva fertig ist, betrachtet sie sich einen Moment im Spiegel. Zufrieden setzt sie sich, schließt die Augen und lässt ihre Gedanken für einen Moment schweifen.
Unten hat Uli unterdessen die ersten Familienmitglieder im Saal begrüßt. Eva hat den Raum so hergerichtet, dass ihre Familie Privatsphäre hat, und die Atmosphäre ist warm und einladend.
Als Eva auf die Uhr schaut, erschrickt sie. „Mist!“ seufzt sie und eilt los. Auf hohen Pumps läuft sie hinunter und betritt den Saal.
Als Uli Eva sieht, hält sie für einen Moment inne. Ihre Augen glänzen, und sie murmelt ungläubig „Oh mein Gott“, entkommt es Uli leise, doch die Worte erreichen Eva trotzdem.
Plötzlich spürt sie alle Augen auf sich gerichtet, doch Eva bleibt souverän. Mit erhobenem Kopf geht sie weiter, ihre Pumps klackern leise auf dem Boden.
„Ach, Äffchen, hast du den Weg auch noch gefunden?“ meldet sich ihr Vater mit seinem typischen Sarkasmus zu Wort.
Eva verzieht leicht das Gesicht, ihre Geduld ist dünn. „Ja, Papa“, sagt sie mit einem angedeuteten Lächeln. „Ich hatte noch zu tun.“
Sie nimmt neben ihrer Cousine Platz und nickt den anderen zu, die sie begrüßen. Doch ihre Gedanken wandern immer wieder zu Uli, die am anderen Ende des Saals steht und lächelt.
„Frau Kersting“, sagt Eva schließlich mit einem kleinen Schmunzeln und winkt Uli heran. Uli geht auf sie zu, und als sie sich leicht zu Eva hinunterbeugt, bemerkt Eva, wie ihre Augen einen Moment zu lange auf ihrem Ausschnitt verweilen.
„Könnten Sie mir bitte ein Bier bringen? Und einen Espresso?“ fragt Eva mit einem charmanten, fast neckischen Ton.
Uli nickt, doch in ihrem Lächeln liegt etwas mehr. „Natürlich, Frau De Vries“, antwortet sie und wendet sich ab, doch Eva bemerkt den Hauch von Röte auf ihren Wangen.
Die Stimmung im Saal ist geprägt von lebhaften Gesprächen und dem Klang von Besteck, das sanft auf Porzellan trifft. Eva sitzt neben ihrer Cousine, die ihr Baby auf dem Arm wiegt. Das kleine Gesicht des Säuglings ist rund und rosig, die winzigen Finger bewegen sich unkoordiniert in der Luft. Eva mustert es, versucht höflich zu lächeln, aber Babys haben sie noch nie begeistert.
Ihre Cousine bemerkt es. „Willst du mal halten?“ fragt sie mit einem Lächeln, das eindeutig keine Ablehnung akzeptiert.
„Ähm, nein, danke“, weicht Eva aus und zieht ihre Hände zurück. „Ich bin nicht so… geübt darin.“
In der Nähe serviert Uli gerade Getränke und Vorspeisen. Ihre Augen gleiten immer wieder zu dem Baby, das neugierig blinzelt und ein leises Gurren von sich gibt. Uli bleibt kurz stehen, beobachtet es mit einem sanften Lächeln, das Eva nur zu gut kennt.
„Wirklich süß“, sagt Uli leise, als sie an den Tisch tritt und Eva ihr Bier hinstellt.
Eva zieht eine Augenbraue hoch. „Süß?…“
„Möchten Sie noch etwas?“ fragt Uli, wobei sie sowohl Eva als auch ihre Cousine höflich ansieht.
„Sprite, bitte“, sagt Evas Cousine und lächelt.
„Mein Gott, ihr sprecht hier aber auch alle sehr gehoben“, kommentiert die Cousine mit einem neckischen Blick zu Eva.
„Nein, privat sprechen wir hier nicht so“, erwidert Eva mit einem amüsierten Kopfschütteln. „Nur vor Gästen.“
Während die Vorspeise serviert wird, wirft Uli Eva ein Zwinkern zu, das sie sofort aufheitert. Doch die entspannte Atmosphäre am Tisch hält nicht lange.
Evas Vater lehnt sich zurück und beobachtet seine Tochter mit einer Mischung aus Neugier und kritischem Interesse. „Eva, was ist eigentlich mit dir? Dass du immer noch keinen Ring trägst?“
Die Worte treffen Eva unvermittelt, doch sie ist vorbereitet. Dieselbe Frage kommt jedes Jahr. Sie hebt ihre Hand und zeigt auf die silbernen Ringe, die sie an mehreren Fingern trägt.
„Ich trage Ringe“, sagt sie trocken.
„Aber keinen Ehering, Äffchen“, kontert ihr Vater und lacht leise.
Eva verdreht die Augen. Jedes Jahr dasselbe. „Ich hab einfach die perfekte Frau noch nicht gefunden“, erklärt sie mit einem Seufzen.
„Vielleicht solltest du es dann mal mit Männern versuchen“, schlägt Evas Mutter in einem fast schon scherzhaften Ton vor.
Uli, die das Gespräch mit einem Ohr mitverfolgt, schüttelt nur den Kopf. Evas Augen wandern sofort zu ihr.
„Mutter, ich kann und werde niemals Männer lieben“, sagt Eva mit festem Blick. „Das solltet ihr langsam begreifen. Und vielleicht will ich auch gar nicht heiraten“, fügt sie hinzu, ihre Stimme nun ruhiger, fast nachdenklicher.
„Für Kinder ist der Zug schon abgefahren“, mischt sich Evas Tante ein, die sich plötzlich in das Gespräch einbringt.
„Der Zug hat nie gehalten bei mir“, kontert Eva schlagfertig. „Nicht jeder Mensch will sein Leben mit Kindern verbringen. Ich bin ein Mensch, der sehr gut alleine klarkommt und keine Verantwortung für ein Kind übernehmen möchte. Könnten wir jetzt bitte das Thema wechseln?“
Eva winkt Uli zu sich. „Ich brauche Alkohol, Uli.“
Uli nickt verständnisvoll und bringt ihr ein Radler. Eva schaut sie überrascht an. „Ich hab von Alkohol gesprochen.“
„Ich weiß, Eva. Aber glaub mir, klare Gedanken sind manchmal besser“, flüstert Uli ihr ins Ohr.
Eva atmet tief durch und nickt dann langsam.
Uli serviert den Hauptgang. Alle freuen sich auf den Rehrücken, und es gibt ein zufriedenes Murmeln um den Tisch.
„Willst du deine Freundin nicht fragen, ob sie mit uns essen möchte, Eva?“, fragt Evas Tante neugierig.
Uli reißt überrascht die Augen auf, als sie zuhört, und schaut dann verwirrt durch die Gegend.
„Welche Freundin?“, fragt Eva überrascht, als sie den Hinweis auf eine vermeintliche Freundin hört.
„Na die, die du den ganzen Abend betrachtest, wie ein Bild“, sagt Evas Tante und schaut Uli mit einem schalkhaften Lächeln an.
„Sie dürfen sich ruhig zu uns setzen“, sagt Evas Tante zu Uli, während sie mit einer Hand einladend zur freien Stelle neben Eva deutet.
„Lisa, mach mal Platz“, sagt Evas Tante zu Evas Cousine. „So, neben Eva ist jetzt frei“, fügt sie hinzu, mit einem freundlichen Nicken.
„Danke für das Angebot, aber ich muss arbeiten“, erwidert Uli, ihr Blick kurz zur Küchenpforte gerichtet.
Alle Augen richten sich nun auf Eva. Sie spürt die Blicke und schweigt für einen Moment, fühlt sich plötzlich etwas unbeholfen. Nach einer kurzen Pause sagt sie dann: „Ja, setz dich zu uns, wenn du Zeit hast.“
Uli nickt, ein kleines Lächeln auf den Lippen, und geht zurück in die Küche, um das Dessert vorzubereiten.
Eva spürt, wie ihr Handy vibriert. Sie schaut auf den Bildschirm.
Was soll ich tun? schreibt Uli ihr.
„Ich muss mal eben wohin“, sagt Eva leise und steht auf. Alle Blicke folgen ihr, als sie sich von der Tafel entfernt.
Eva geht in die Küche, wo Uli und die anderen Mitarbeiter beschäftigt sind. „Lager!“, sagt Eva bestimmt, während sie voranschreitet.
„Eva, ich weiß nicht, warum sie denken, dass wir ein Paar sind. Wir sind doch schon unauffällig“, erklärt Uli mit einem Hauch von Verwirrung.
„Das ist egal, Uli. Die sind morgen wieder weg. Setz dich einfach dazu und hör dir den Blödsinn an. Später sind wir oben und haben unsere Ruhe“, erwidert Eva mit einem Augenzwinkern.
Sie gibt Uli einen kurzen Kuss auf die Lippen. Uli grinst und wischt sich schnell den Lippenstift ab, der sich auf ihre Haut übertragen hatte.
Eva kehrt zurück zu ihrer Familie und setzt sich wieder an den Tisch, wo ihr der Rehrücken unberührt liegt. Uli folgt kurz darauf und bringt neue Getränke. Sie lächelt Eva an, als sie sich wieder neben sie stellt.
„Jetzt setz dich hier hin“, sagt Eva ernst, ihre Stimme leicht fordernd.
„Ich hol mir eben was zu trinken, Eva, und für deine Familie. Dann setz ich mich zu dir“, fügt sie hinzu, bevor sie sich abwendet.
Eva nickt stumm und beobachtet Uli.
„Die hat dich gut im Griff“, sagt Christian mit einem leicht amüsierten Ton.
Eva schaut ihn genervt an, ihre Augenbrauen zusammengezogen. „Ich bin immer noch die Chefin. Wenn, dann hab ich sie gut im Griff, wenn mich was stört“, entgegnet sie, ein fast schon spöttisches Lächeln auf den Lippen.
Uli setzt sich schließlich mit einem Glas Rotwein neben Eva. „Hast du gegessen?“, fragt sie leise.
„Später, Eva“, antwortet Uli, während sie einen Schluck nimmt.
Eva verdreht die Augen. „Dann hier, iss meins auf“, sagt sie und schiebt Uli den fast unveränderten Teller rüber. Sie hat kaum etwas davon gegessen. „Wieso schmeckt es dir nicht?“, fragt Uli besorgt.
„Doch, es ist sehr gut, aber ich bin satt“, sagt Eva, mit einem Hauch von Humor. „Und Nachtisch gibt es schließlich auch noch. Das ist das Wichtigste.“
Uli nimmt sich etwas von Evas Teller und schiebt ihn dann zurück zu ihr. „Iss auf, Eva“, fordert sie sie sanft auf.
Eva schaut sie an, dann nimmt sie eine Gabel und schiebt den Teller zurück. „Du bist hartnäckig, aber gut“, murmelt sie, während sie weitermacht.
Was soll ich tun? schreibt Uli ihr.
Beide schauen sich tief in die Augen, ein stilles, intensives Verständnis zwischen ihnen. Eva weiß, dass sie in diesem Moment verliert, und isst widerwillig weiter. Uli nickt zufrieden, ein stilles Lächeln auf den Lippen.
Nachdem alle aufgegessen haben, wird die Frage-Runde eröffnet. Uli wird förmlich gelöchert, und es ist Eva sichtlich unangenehm.
„Wie lange seid ihr beiden denn schon zusammen?“, wird Uli gefragt.
„Wir sind nicht zusammen. Wir sind befreundet“, erklärt Uli, ihre Stimme ruhig, fast schon ein wenig amüsiert. Alle am Tisch lachen. „Heißt das jetzt so?“
„Uli ist verheiratet und hat eine Familie“, sagt Eva dann ernst, um noch einmal Klarheit zu schaffen. „Wir sind nur Freunde.“
Alle nicken bestätigend, während Eva und Uli sich einen kurzen Blick zuwerfen. Vielleicht ist es genau das, was sie beide nicht wirklich verstehen können – diese Verbindung, die sich nicht so leicht in Worte fassen lässt. Sie sind kein Paar, aber auch nicht nur Freunde.
Eva verdreht genervt die Augen. „Holst du bitte den Nachtisch? Ich hoffe, da ist Alkohol drin“, flüstert sie zu Uli.
Uli lächelt, schüttelt aber den Kopf, als sie aufsteht.
Uli stellt die Desserts auf den Tisch und setzt sich wieder neben Eva. Eva schnappt sich sofort ihren Löffel. Uli legt ihre Hand unauffällig neben Evas ab. Ihre kleinen Finger berühren sich zart, während sie sich anlächeln. Eva legt ihren Finger sanft auf Ulis, die Berührung fast unscheinbar, aber doch intensiv.
„Eva, was ist eigentlich aus der rothaarigen stillen Frau geworden?“, fragt eine der Tanten neugierig.
Eva zieht schnell ihre Hand zurück und lehnt sich zurück. „Die hat jetzt meinen Job und sitzt in einem netten Büro.“
„Die hat eh nicht zu dir gepasst. Du brauchst jemanden, der dir sagt, wo es langgeht. Nicht jemanden, bei dem du ständig das Gefühl hast, du musst ihr den Weg zeigen, während sie sich hinter dir versteckt.“
„Ich werde es an mein Herz weiterleiten“, sagt Eva mit einem ironischen Lächeln, „dass es sich genau so eine Person suchen soll. Am besten, sie ist auch lesbisch, sonst wird das nichts mit der Traumfrau.“
„Vielleicht solltest du deine Erwartungen etwas minimieren“, sagt jemand am Tisch.
„Hä? Nein, ich kenne meinen Wert. Ich bin mehr wert, als nur benutzt zu werden“, entgegnet Eva selbstbewusst.
Uli nickt leicht und beobachtet Eva, fasziniert von ihrer Entschlossenheit.
Evas Mutter möchte sich ins Zimmer zurückziehen. Eva hilft ihr dabei und begleitet sie den Flur entlang. Auf dem Weg befragt sie Eva neugierig, was es mit dieser Frau auf sich hat.
„Wir sind nur befreundet, Mama. Uli hat ein Kind und einen Mann“, erklärt Eva ruhig, um ihre Mutter zu beruhigen.
Während Eva ihre Mutter ins Zimmer bringt, wird Uli von Christian befragt. Er hat sich auf Evas Platz gesetzt und mustert sie aufmerksam.
„Und deine Familie, wo feiert die gerade?“
„Die sind bei meinen Schwiegereltern. Da war ich bis heute Morgen auch noch, aber ich musste arbeiten. So können die beiden noch eine schöne Zeit zusammen haben.“
„Dann ist der Urlaub auch schlecht geregelt von Eva“, sagt ihr Vater mit einem skeptischen Blick.
„Nein, nein, ich hab meinen Urlaub genau so bekommen, wie ich ihn beantragt habe“, entgegnet Uli schnell. „Mir ist Weihnachten und Neujahr nicht wirklich wichtig.“
Als Eva zurückkommt, leuchten Ulis Augen sofort auf, als sie Eva im eleganten Kleid erblickt. Eva grinst, als sie Ulis Blick sieht. Genau das wollte sie erreichen – eine kleine, aber bedeutende Wirkung.
Eva schickt ihren Bruder zurück auf seinen Platz, um selbst neben Uli Platz zu nehmen.
Gerade als Hendrik den Saal betritt, ruft er: „Chefin!“
Eva und Uli sagen gleichzeitig „Ja“ und schauen sich an.
„Ich meinte Uli“, sagt Hendrik eingeschüchtert, als er merkt, dass er beide angesprochen hat.
Uli grinst frech. „Was gibt’s?“
„Kannst du mal kurz kommen? Ich bräuchte Hilfe.“
Eva schaut skeptisch, steht dann aber auf. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, sagt sie mit einem Lächeln und folgt Uli in die Küche, die aussieht wie ein Schlachtfeld.
Eva schluckt, als sie die Unordnung sieht. „Okay, das ist wirklich dein Revier“, sagt sie, halb amüsiert, halb entsetzt.
Uli steht kurz vorm Explodieren. „Wie sieht es hier aus?! Habt ihr denn gar nichts im Griff?“, schreit sie aufgebracht. „So, ihr zwei räumt die Ecke auf. Und ihr beide die andere Ecke. Du kümmerst dich um das Geschirr. Und Hendrik, du kümmerst dich um die Gerichte! Das läuft doch sonst so gut! Was ist heute anders?!“
„Die Spülmaschine ist kaputt“, murmelt jemand schwach.
„Ja, dann mit den Händen! Was ist denn so schwer da dran?!“ Uli flucht weiterhin laut.
Eva schaut neugierig zu ihr und fragt: „Was ist denn mit der Spülmaschine?“
„Ja, das ist eine gute Frage, Eva! Was ist damit?“ Uli ist jetzt noch mehr genervt und gestikuliert wild.
Uli und Eva gehen zur Spülmaschine, um nachzusehen, was das Problem ist.
„Leute, seid ihr eigentlich alle zu dumm oder was ist hier los?!“ Uli flucht immer noch.
„Vielleicht einfach mal das Sieb sauber machen und das Besteck, das daneben gegangen ist, aus den Leitungen holen“, schlägt Uli vor.
„Unglaublich! Ich hab das Gefühl, nur mit Azubis zu arbeiten!“ Uli ist immer noch am Hadern.
Nach einer kurzen Weile ertönt Ulis triumphant ruf: „Spülmaschine geht wieder! Weiter machen! Und wir beide gehen jetzt zurück“, sagt sie dann in einem normalen Tonfall.
Eva nickt einverstanden und folgt ihr.
Im Flur hält Eva einen Moment an und atmet tief durch. „Puh, das war sexy, wie du die zu Sau gemacht hast. Da steh ich drauf“, flüstert sie, ihre Stimme verrät, wie sehr sie beeindruckt ist.
Uli grinst. „Ich weiß, du bist genau so.“ Ihr Blick wird etwas intensiver. „Und du bist heiß, Eva, und dein Dekolleté… Meine Augen können kaum von dir ablassen.“
Eva lacht leise und erwidert: „Ich weiß, und meine von dir. Ich freu mich schon auf später.“ Sie schaut Uli mit einem verführerischen Blick an und flüstert: „Krieg ich einen Kuss?“
„Du kriegst alles von mir, wenn du schreist“, grinst Eva, während sie Uli zu sich zieht. Ihre Lippen treffen sich zuerst leicht, dann immer leidenschaftlicher.
„Wir sollten zurück“, flüstert Eva gegen Ulis Lippen.
„Ich hoffe, der Abend geht nicht mehr lange. Ich will die schönste Frau im Haus ausziehen“, sagt Uli mit einem verführerischen Lächeln.
Eva lacht, ihre Augen glänzen. „Du willst dich selbst ausziehen? Das gibt es nicht“, neckt sie Uli.
Die beiden gehen wieder zurück und setzen sich zu Evas Cousine.
„Was war das Problem, Äffchen?“, fragt Evas Vater neugierig, als er sie wieder am Tisch sieht.
„Die Spülmaschine war verstopft. Da waren die mit überfordert“, erklärt Eva mit einem schiefen Lächeln.
Alle nicken verständnisvoll, während das Gespräch weiterfließt, doch Eva und Uli wissen beide, dass ihre Gedanken immer wieder zueinander zurückkehren werden.
„Eva, kannst du die Kleine mal kurz halten?“, fragt ihre Cousine, als sie das Baby überreicht. Eva schaut wenig begeistert, aber nimmt das Baby entgegen, das sich sofort an ihren Finger klammert.
Uli beugt sich zu Eva und grinst. „Steht dir ganz gut, so ein Baby“, flüstert sie ihr zu.
„Ne, lass mal. Ist nicht so meins“, murmelt Eva, während sie das Baby vorsichtig wiegt.
„Eva sucht eine Frau, die keine Verantwortung hat, so wie sie. Im privaten Leben“, sagt ihr Onkel mit einem verständnisvollen Blick.
„Das stimmt nicht“, entgegnet Eva scharf. „Ich suche erstmal gar keine Frau. Und wenn der Rest passt, darf sie auch ein Kind haben. Aber kein Baby, das nur schreit, heult und kackt.“
Uli schaut sie erschrocken an. „Sorry für meine Ausdrucksweise“, fügt Eva schnell hinzu.
„Alles gut, Eva“, sagt Uli beruhigend. „Es stimmt ja teilweise.“
Die beiden schauen sich tief in die Augen, ohne ein Wort zu sagen. Ein stilles Verständnis liegt in der Luft.
„Wie alt ist denn dein Kind, Uli?“, wird sie gefragt.
„10“, antwortet Uli, ihren Blick immer noch auf Eva gerichtet. Eva ist immer noch mit dem Baby beschäftigt, das an ihrem Finger nuckelt.
Uli beobachtet sie dabei, wie sie sanft mit dem Baby umgeht. „So ein schönes Bild, Eva mit Baby“, denkt sie sich, während Eva ein Lächeln über ihr Gesicht huscht.
„Willst du sie mal nehmen?“, fragt Eva Uli, ohne nachzudenken.
„Nein, sie kennt mich doch gar nicht“, antwortet Uli zurück.
Eva lacht. „Mich auch erst seit heute – also uns beide.“
Eva wickelt das Baby schnell in ein Spucktuch und reicht es Uli rüber. „So, Verantwortung wieder abgegeben“, sagt sie mit einem Grinsen und nimmt einen Schluck von ihrem Bier.
Uli grinst das Baby an, während sie mit ihm spielt, als wäre es in einer eigenen kleinen, friedlichen Welt. Eva beobachtet sie mit einem Lächeln, doch ohne es zu merken, legt ihre Hand wie von selbst auf Ulis Bein. Beide bemerken es nicht, als wäre es das Natürlichste der Welt.
Doch Evas Familie bemerkt es sofort.
Ihre Tante und ihr Onkel tauschen einen wissenden Blick, während Eva und Uli weiter mit dem Baby beschäftigt sind.
Plötzlich beginnt das Baby laut zu schreien. Eva verzieht das Gesicht, und ein genervtes „Genau das mein ich“ entfährt ihr in Richtung Uli.
Die beiden geben das Baby zurück an die Mutter, die das Kleine schnell wieder beruhigt. Uli legt ihre Hand wie von selbst auf Evas, die immer noch auf ihrem Bein liegt.
Als sie die Spannung zwischen ihnen spüren und auf ihre Hände schauen, ziehen sie ihre Hände gleichzeitig zurück und blicken sich schnell um, um sicherzugehen, dass niemand es bemerkt hat.
„Ich hol mal neue Getränke“, sagt Uli hastig und steht schnell auf. „Jemand einen Wunsch?“
„Schnaps“, sagt Eva, als Uli mit den Getränken zurückkommt.
„Okay“, murmelt Uli und stellt ihr ein Radler hin.
„Ach Uli, das hat doch kein Alkohol“, sagt Eva ungeduldig.
„Ist vielleicht besser so“, antwortet Uli mit einem schiefen Lächeln. „Denk an die Weihnachtsfeier.“
„Was war denn an der Weihnachtsfeier?“ fragt Christian, der aufmerksam zugehört hat.
„Wir waren beide betrunken“, sagt Eva kurz und knapp.
„Uuuund?“ fragen die anderen neugierig.
„Wie und? Nichts, wir waren betrunken, etwas zu viel, und haben hemmungslos gefeiert.“
Eva und Uli schauen sich plötzlich an, als hätten sie eine Eingebung. Beide erinnern sich an den Abend, die Erinnerung bricht langsam wieder hervor.
„Oh Gott“, entkommt es Eva, und Uli nickt ihr zustimmend zu.
„Toll, wir dachten, da kommt jetzt eine Story“, sagt die Familie enttäuscht.
Eva und Uli lachen und schütteln gleichzeitig den Kopf.
Evas Vater verabschiedet sich und geht aufs Zimmer. Eva fühlt sich allmählich entspannter.
„So“, sagt Evas Tante, als die Atmosphäre sich etwas beruhigt. „Jetzt, wo deine Eltern weg sind… Was geht da zwischen euch beiden? Und jetzt sagt nicht, ‚nichts‘!“ Sie blickt von Eva zu Uli. „Uli, du ziehst Eva mit deinen Augen aus, und Eva, du betatscht sie die ganze Zeit. Eure Blicke sind mehr als verlangend.“
Eva und Uli grinsen sich an, während sie überlegen, wie sie reagieren sollen.
„Wir sind nur Freunde“, sagt Eva schließlich, aber ihre Stimme klingt etwas unsicher.
„Ihr seid wirklich langweilig, Eva“, sagt ihre Tante mit einem schelmischen Lächeln.
„Das sind wir sicherlich“, flüstert Eva zurück.
„Aber ihr habt euch schon geküsst?“ fragt Evas Tante, die neugierig geworden ist.
„Du bist gar nicht neugierig, oder? Können wir das Thema wechseln?“ antwortet Eva, um die Aufmerksamkeit zu entziehen.
„Christian, was ist denn mit dir?“ fragt Eva, um das Gespräch umzulenken.
„Christian ist langweilig wie immer“, sagt der Onkel und richtet die Aufmerksamkeit wieder auf Eva. „Du bist hier die Wilde der Familie, das warst du schon immer, Eva.“
„Mein Gott, ja, wir haben uns geküsst. Seit ihr jetzt zufrieden? Und können wir uns wichtigen Themen zuwenden?“ fragt Eva genervt.
Alle nicken zufrieden.
„Sorry, aber die Nerven… Sonst nur…“ flüstert Eva zu Uli.
„Macht nichts, Eva. Alles gut“, sagt Uli und lächelt sie beruhigend an.
Langsam verabschiedet sich auch der Rest der Familie. Eva und Uli räumen den Tisch auf für den nächsten Tag und bringen das Geschirr in die Küche. Die ist sauber und ruhig, und alle Mitarbeiter sind bereits gegangen. Es ist schließlich 1 Uhr.
„Das wäre geschafft“, sagt Eva und geht auf Uli zu.
Jetzt gehört diese Zeit nur uns.
Sie beugt sich zu Uli und küsst sie, die Berührung intensiv, ihre Zungen finden sich in einem zarten, doch hungrigen Spiel.
„Komm, ins Zimmer. Ich will dich auspacken, Eva“, murmelt Uli, ihre Augen glühen. „Und das, was du darunter trägst, sieht von hier oben schon so verführerisch aus“, sagt sie, ihren Blick auf Evas Dekolleté gerichtet.
Eva zieht sie mit sich, und sie gehen die Treppe hinauf, als sie plötzlich auf Christian treffen.
„Ach, nur Freunde?“, fragt er, ein schiefes Lächeln auf den Lippen.
„Nur Freunde!“, entgegnet Eva schnell, ihre Stimme fest. „Uli schläft bei mir, weil sie morgen arbeiten muss“, erklärt sie ihm mit einem Augenzwinkern.
„Na dann, gute Nacht!“, ruft Christian ihnen nach, mit einem amüsierten Blick.
„Danke“, sagt Uli, ihre Lippen zu einem frechen Grinsen verzogen.
„Und glaubt ja niemand, dass wir nur Freunde sind. Aber ehrlich, was auch immer wir sind… es muss nicht immer ein Name haben“, flüstert Eva, ihre Stimme tief und sinnlich. „Lass uns einfach den Moment genießen.“
Beide betreten Evas Suite, der Raum wird erfüllt von der Spannung zwischen ihnen, und sie umarmen sich leidenschaftlich.
Ulis Finger fahren langsam den Reißverschluss von Evas Kleid hinab, und das zarte Kleid fällt sacht zu Boden.
„Wow… das ist wirklich… eine heiße Versuchung. Ein Hauch von Nichts, aber trotzdem unglaublich sexy“, murmelt Uli, die Augen funkelnd.
„Ich rieche noch nach Essen, Eva. Ich muss erst duschen, sonst kann ich mich nicht wirklich richtig auf dich einlassen. Sonst ekel ich mich vor mir selbst, und dann macht es keinen Spaß.“
„Dann aber schnell!“, haucht Eva, ihre Stimme von Verlangen durchzogen. „Lange halte ich das nicht mehr aus!“
„Willst du mich nicht ausziehen, Eva?“
„Natürlich will ich das“, seufzt sie, ihre Stimme heiß und atemlos.
Eva öffnete Ulis Bluse und ihre Hose. „Mmmh, du riechst trotzdem gut“, sagte Eva. „Ich will sofort hemmungslosen Sex, Uli. So wie bei unserem ersten Mal!“
Uli schluckte. Beide erinnerten sich an den Moment.
„Du liegst oben, Eva!“
Eva zog sie zum Bett, ohne dass Uli zuvor geduscht hatte.
„Eva, ich rieche nach Essen.“
„Ist egal, wir können danach zusammen duschen. Aber jetzt machen wir das hier – ohne Hemmungen, ohne Scham.“
Eva küsste Uli langsam und intensiv. Ihre Zungen tanzten und spielten miteinander.
Eva legte sich auf Uli und streckte ihre Mitte direkt vor Ulis Gesicht. Ein Grinsen erschien auf Evas Gesicht, als sie Ulis Atem spürte.
Beide legten Hand und Mund an, die Welle der Erregung erfasste sie. Uli kam als Erste und stöhnte leise. Eva hockte sich direkt über sie und ließ sich beglücken. Uli fuhr mit ihren Krallen über Evas Rücken, und Eva stieß einen lauten Schrei aus. Auch sie erreichte ihren Höhepunkt und sank erschöpft neben Uli nieder.
„Hemmungslos“, murmelte Uli, und Eva nickte. „Du weißt wirklich immer mehr, was du tun musst.“
Uli grinste und lehnte sich zufrieden zurück.
„Ich glaube, ich sollte jetzt duschen.“
„Ich komme mit“, flüsterte Eva.
„Du meinst, du schaffst es nicht, mich alleine zu lassen, Mhm?“
Eva grinste. „Ja, ich muss einfach sicherstellen, dass alles in Ordnung ist.“
Uli sprang auf und eilte in die Dusche. Eva folgte ihr langsam, betrachtete sie bei jedem Schritt, jeder Bewegung.
„Stopp! Ich helfe dir beim Waschen. Du kümmerst dich um deine Haare, ich um deinen Körper.“
Uli grinste, als Eva sie mit Seife einschäumte. „So ein schöner Körper, der braucht ganz viel Liebe.“
„So wie deiner“, antwortete Uli und spürte, wie Uli über ihren Rücken strich. Sie bemerkte die Kratzspuren, die sie hinterlassen hatte, und fuhr langsam mit ihrem Finger darüber. „Tut das weh?“ fragte sie sanft.
„Nein, alles gut“, flüsterte Eva.
Uli legte ihre Lippen auf Evas Schultern und biss sie zart.
„Frech, du“, sagte Eva und zog Uli enger an sich.
„Wir sollten wirklich schlafen. Morgen früh ist Brunchen mit meiner Familie angesagt.“
Beide trocknen sich ab und kuscheln sich ins Bett. Uli küsst Eva leidenschaftlich und hinterlässt einen Knutschfleck an einer unerwünschten Stelle. Lächelnd dreht sich Eva zu ihr und schmiegt sich in ihre Arme. Sie schlafen eng umschlungen ein, das sanfte Atmen der anderen begleitet ihren Schlaf.
Am nächsten Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fluten, erwacht Eva und spürt Ulis Nähe. Uli liegt immer noch in Evas Armen, die sich sanft aneinander schmiegen.
“Es ist so schön mit dir, Eva. Alles fühlt sich so leicht und unkompliziert an”, flüstert Uli und streicht über Evas Arm.
Eva nickt, denkt einen Moment nach und antwortet: “Ja, das stimmt. Außer meine Familie… die ist kompliziert.”
“Ich mach mich jetzt mal fertig fürs Brunchen. Willst du mitkommen oder bestellst du dir was aufs Zimmer?” fragt Eva neugierig, während sie sich aufrichtet.
Uli lacht leise. “Ich glaub, ich mach mich für die Arbeit fertig. Es wäre etwas auffällig, wenn ich mich einfach zu deiner Familie setze. Und Essen aufs Zimmer bringen wäre noch auffälliger.”
Eva nickt nachdenklich. “Sonst setz dich einfach zu uns. Meine Familie wird sowieso keine Ruhe geben.”
Gemeinsam gehen sie hinunter. Eva trägt ihren grünen Anzug und ein weißes Shirt, Uli hat sich für eine blaue Bluse und schwarze Jeans entschieden.
Die Familie sitzt bereits am Frühstückstisch, als Eva und Uli den Saal betreten. „Da kommen die zwei Freunde“, ruft Evas Tante, und Eva streicht sanft über Ulis Rücken, bevor sie ihren Stuhl zurechtrückt.
„Eure Nacht war wohl kurz, so wie Eva aussieht“, sagt der Onkel schmunzelnd.
„Ja, wir haben noch hier aufgeräumt und in der Küche geplaudert“, erklärt Eva mit einem leichten Lächeln.
„Und dann habt ihr euch in deinem Zimmer aufgeräumt?“ fragt ihr Onkel im Scherz.
Eva antwortet ruhig: „Uli wollte so spät nicht nach Hause, also hat sie bei mir geschlafen.“
„Bei und mit?“ flüstert Christian, der sich mit einem schiefen Grinsen zurücklehnt.
Eva sieht ihn ernst an. „Immerhin finde ich Frauen“, erwidert sie scharf.
„Verheiratete zählen nicht“, kontert er schlagfertig.
Der Stich sitzt, und das kann man Eva ansehen. Ein zögerlicher Moment entsteht, als Uli ihre Hand vorsichtig auf Evas legt, doch Eva zieht sie mit einem schüchternen, aber klaren Blick zurück.
„Hallo, Weihnachten – Fest der Liebe“, sagt Evas Mutter mit einem Lächeln.
„Ja, das merke ich“, antwortet Eva mit einem Hauch von Resignation. „Alles wie immer.“
Uli steht auf, und sagt: „Ich gehe mal in die Küche“, bevor sie sich zurückzieht.
„Eva, du bist wieder eiskalt wie immer. Selbst deine Freundin verzieht sich schon“, meint ihre Mutter spitz.
„Meine Freundin ist nach wie vor nicht meine Freundin. Und sie hat mit dem hier nichts zu tun“, erwidert Eva ruhig, aber bestimmt.
Nach dem Brunch zieht sich Eva in ihr Zimmer zurück. Sie verabschiedet sich von ihrer Familie, doch in all dem Trubel hat sie völlig vergessen, Uli ihr Geschenk zu geben. Ein leises schlechtes Gewissen überkommt sie, besonders weil sie Ulis Hand zuvor abgelehnt hat. Es tut ihr leid, aber ihre Familie belastet sie so sehr, dass sie nicht anders reagieren konnte. Jedes Mal, wenn es zur Sprache käme, würde es sie noch mehr verletzen.
Am Abend, nach ihrer Schicht, kommt Uli in Evas Zimmer. Sie findet Eva am Fenster sitzen, tief in Gedanken versunken.
„Hey“, sagt Uli leise, ihre Stimme ein sanftes Flüstern.
Eva dreht sich zu ihr. „Hey“, flüstert sie zurück.
Uli tritt näher, bleibt kurz vor Eva stehen und fragt dann vorsichtig: „Darf ich mich setzen?“
Eva nickt einverstanden, und Uli setzt sich langsam auf ihren Schoß, die Nähe suchend, aber dennoch vorsichtig.
„Was ist los, Eva?“ fragt Uli, ihre Hand fährt sanft durch Evas Haare, während sie ihre Arme um sie legt und sie behutsam an sich zieht.
Eva schließt für einen Moment die Augen, atmet tief ein und spricht dann mit zitternder Stimme: „Es tut mir leid, dass ich dich wegstoßen habe, aber… mich hat es verletzt, als er gesagt hat ‚verheiratete Frau‘. Ich verdränge es und vergesse es immer wieder, aber da ist noch jemand… und das tut weh.“
„Ich weiß, Eva. Du tust immer eiskalt, bist aber eigentlich nicht so kalt, wie du gerne wärst“, sagt Uli sanft.
Eva nickt, sprachlos, während ihre Gedanken wirr werden.
„Ich geh jetzt duschen, Eva. Und danach reden und kuscheln wir, okay?“ Uli gibt ihr einen Kuss, bevor sie ins Bad geht.
Eva bleibt sitzen und atmet tief durch. Ihre Gedanken kreisen nur noch um Uli. Sie fühlt sich verwirrt und fühlt gleichzeitig eine starke Sehnsucht nach ihr. Als sie hört, wie Uli sich die Haare föhnt, steht sie auf und holt die Kette hervor, die sie für sie gekauft hat. Sie geht zum Bad und umarmt Uli von hinten, zieht sie sanft an sich. Langsam legt sie ihr die Kette um den Hals.
Uli berührt die Perle, fühlt sie und schaut sie dann an. „Eva, ich hab doch gesagt, wir schenken uns nichts.“
„Ich weiß, aber ich schenke sie dir trotzdem, weil ich dich gern habe“, antwortet Eva, ihre Stimme ist fast ein Flüstern.
Uli dreht sich zu ihr und drückt ihre Lippen auf Evas. Der Kuss ist leidenschaftlich, und für einen Moment scheint die Welt stillzustehen. Als sie sich voneinander lösen, gehen sie zusammen zum Bett.
Uli beginnt, in ihrer Tasche zu kramen. „Komm endlich ins Bett, was suchst du so Wichtiges?“ fragt Eva mit einem Lächeln.
„Da ist es“, murmelt Uli, und geht dann zu Eva ins Bett. Sie nimmt ihre Hand und legt ihr ein Armband um. Beide grinsen.
„Ich wusste, dass du mir auch etwas kaufst“, sagt Uli, ihren Blick auf das Armband gerichtet. „Obwohl du Geschenk genug bist, Eva.“
„Küss mich endlich, Eva“, sagt Uli, zieht sie zu sich und ihre Lippen treffen sich erneut. In Eva steigt ein Feuerwerk der Gefühle auf, als sie Uli leidenschaftlich küsst, wie sie noch nie jemanden geküsst hat. Der Kuss ist voller Gefühl und Liebe, tief und innig.
„Die letzte Nacht zusammen“, flüstert Eva, als sie sich von Uli löst, „Ich will dich kuscheln, Uli. Ganz feste.“
Uli lächelt und zieht Eva in ihre Arme, hält sie eng an sich. „Ich auch“, murmelt sie, und beide sinken in die Wärme des Bettes, die Welt um sie herum wird still, während sie sich aneinander festhalten.
Am nächsten Morgen klingelt Evas Wecker um 7 Uhr. Sie steht auf, macht sich schnell fertig und gibt Uli einen Abschiedskuss, bevor sie ins Büro geht.
Uli sieht ihr nach und macht sich ebenfalls fertig. Sie packt ihre Tasche und verabschiedet sich von Eva, bevor sie nach Hause geht.
Am Mittag kommt Jeremy zusammen mit Ivy nach Hause. Die drei setzen sich zusammen und spielen, während Ulis Handy im Hintergrund aufblinkt.
Eva sitzt am Fenster, verloren in Gedanken. Sie vermisst Uli. Ihre Gedanken schweifen ab, sie träumt vor sich hin und denkt an die letzten Tage, an die Nähe, die sie geteilt haben.
In der Küche sitzt Uli mit Jeremy, der ruhig an seinem Kaffee nippt. Plötzlich spricht Uli ohne Vorwarnung: „Ich hab mit Eva geschlafen.“
Jeremy schaut sie ernst an. „Der de Vries?“ fragt er ruhig, fast schon tonlos.
Uli nickt. „Ja, der de Vries.“
„Das erste Mal war es der Alkohol“, fährt sie fort, „beim zweiten Mal war es Anziehung, und beim dritten Mal… Liebe. Ich habe mich in sie verliebt, Jeremy.“
Jeremy bleibt still, starrt sie an, als würde er die Worte noch verarbeiten müssen. „Und was sagt sie dazu?“ fragt er dann, seine Stimme ernst.
„Sie weiß nichts von meinen Gefühlen. Das soll auch so bleiben. Es macht alles nur komplizierter“, antwortet Uli mit einem Hauch von Unsicherheit in der Stimme.
„Und was wird aus uns?“, fragt Jeremy, seine Augen suchen Ulis Gesicht nach einer Antwort.
„Dich liebe ich auch, Jeremy. Aber anders als Eva. Ich muss noch darüber nachdenken“, sagt Uli, ihre Stimme klingt nachdenklich und schwer.
Die Worte hängen einen Moment lang zwischen ihnen. Jeremy bleibt ruhig, doch in seinem Blick ist ein Hauch von Enttäuschung zu erkennen.
Jeremy und Uli sitzen am Abend zusammen auf der Couch. Die Luft zwischen ihnen ist schwer, fast greifbar. Sie reden über ihre Ehe, darüber, was schiefgelaufen ist, wo sie falsch abgebogen sind. Es fühlt sich an wie ein Gespräch, das längst hätte stattfinden müssen – und doch kommt es jetzt viel zu spät.
„Eigentlich war es Paolo, der Eva und mich zusammengebracht hat“, sagt Uli plötzlich und vermeidet Jeremys Blick. „Er hat uns Drogen in den Alkohol gemischt. Ohne ihn… na ja, wer weiß, ob wir uns je so nahegekommen wären.“
Jeremy starrt sie an, seine Stirn in Falten.
„Aber Eva… sie ist einfach so anders, weißt du? Ganz anders, als ich es je erwartet hätte. Sie ist einfühlsam, sinnlich, hilfsbereit… und so unglaublich stark.“
„Kannst du bitte aufhören, über sie zu schwärmen?“ Jeremy verdreht die Augen, seine Stimme ist schneidend. „Als ob die Situation nicht schon schwer genug wäre.“
Uli schweigt einen Moment, dann sagt sie leise: „Willst du… willst du eine offene Beziehung?“
Jeremy hält inne, von der Frage überrumpelt. Uli sieht ihn an, zögernd, fast ängstlich. Schließlich nickt er, langsam. „Vielleicht… vielleicht brauche ich das. Vielleicht ist es der einzige Weg, um herauszufinden, wer ich wirklich bin.“
„Aber bitte… erzähl Eva nichts von meinen Gefühlen“, fügt sie schnell hinzu, als ob sie sich selbst damit schützen könnte. „Ich glaube nicht, dass sie mehr will als… Spaß.“
Jeremy lehnt sich zurück, verschränkt die Arme und sieht sie mit einem Blick an, der irgendwo zwischen Verachtung und Sorge liegt. „Und du willst dich dafür benutzen lassen, Uli? Das bist doch nicht du. Du bist doch nicht nur gut fürs Bett oder fürs Kochen.“
„Ich weiß.“ Uli senkt den Kopf, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Aber ich muss herausfinden, was Eva wirklich will. Ich will an Silvester mit ihr reden… ihr von meinen Ängsten erzählen. Vielleicht auch von meinen Gefühlen.“
„Uli?“ Jeremys Stimme klingt fast verzweifelt. „Wir feiern seit fünfzehn Jahren zusammen Silvester. Du willst das jetzt einfach aufgeben? Uns aufgeben? Wir sind deine Familie.“
„Ich weiß“, sagt Uli und schaut ihn endlich an. Ihre Augen glänzen. „Aber ich muss an mich denken, Jeremy. Bitte verzeih mir. Ich kann so nicht weitermachen.“
Jeremy schüttelt den Kopf, atmet tief durch. „Weißt du überhaupt, mit wem und wo sie feiert? Vielleicht ist sie längst mit jemand anderem verabredet.“
Ulis Gesicht wird bleich, die Vorstellung trifft sie wie ein Schlag. „Denkst du wirklich?“
Jeremy hebt die Schultern. „Warum fragst du sie nicht einfach?“
„Nein.“ Uli schüttelt energisch den Kopf. „Ich will nicht wie eine Klette wirken.“
„Dein Ernst?“ Jeremy sieht sie fassungslos an. „Dann lass es halt, aber die Antwort kommt nicht von allein.“
Uli nimmt ihr Handy in die Hand, starrt darauf, als hätte es die Macht, ihr Leben zu verändern. Schließlich tippt sie.
Ich vermisse dich. Wir sitzen gerade zusammen. Was hast du Silvester geplant?
Eva liest die Nachricht fast sofort. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Sie antwortet innerhalb weniger Sekunden.
Uli las die Nachricht auf ihrem Handy und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
Ich vermisse dich auch! Ich bin mit Freunden in Berlin. Warum? Willst du mit?
Sie spürte, wie ein Kribbeln in ihrem Bauch aufstieg, ein Gefühl, das sie lange vermisst hatte. Bevor sie antwortete, warf sie einen kurzen Blick zu Jeremy. Er seufzte genervt und richtete seinen Blick bewusst auf den Fernseher, als wollte er sich dem Gespräch entziehen.
Ja, wenn du mich dabei haben möchtest. schrieb Uli und drückte auf „Senden“.
Sie sah Jeremy an und atmete tief durch. „Ich bin Silvester mit Eva in Berlin. Soll ich Ivy bei Freunden unterbringen, oder nimmst du sie mit?“ fragte sie vorsichtig.
Jeremy zuckte mit den Schultern. „Ich werde schauen. Ich denke, sie kommt mit.“
„Danke, Jeremy“, sagte Uli leise und nickte verständnisvoll. Es war nicht viel, aber es fühlte sich an wie ein Zugeständnis.
Nachricht an Eva:
Wann und wo soll ich hinkommen?
Nachricht von Eva:
31.12. um 10 Uhr hier bei mir. Pack warme Sachen ein – es könnte kalt werden. Und wir bleiben zwei Nächte. Gute Nacht.
Uli legte das Handy weg, ihre Gedanken tanzten. Sie träumte sich bereits in die bevorstehenden Tage hinein, spürte eine Vorfreude, die sie kaum zuordnen konnte. Jeremy stand kommentarlos auf, ohne sie anzusehen, und ging ins Bett. Er ließ Uli alleine zurück. Sie hörte die Tür seines Schlafzimmers ins Schloss fallen.
Allein mit ihren Gedanken begann Uli, sich mental auf die Reise vorzubereiten. „Was soll ich anziehen? Was, wenn wir ausgehen? Was, wenn sie mich…“ Sie hielt inne. Es war viel zu früh, sich in solche Fantasien zu verlieren. Trotzdem konnte sie nicht anders.
Der Morgen des 31. Dezember
Uli stand früh auf, fertig gepackt, mit einer Reisetasche, die viel mehr enthielt, als sie tatsächlich brauchen würde. „Man weiß ja nie,“ murmelte sie zu sich selbst. Nervosität lag in der Luft.
Vor dem Hotel angekommen, hielt sie einen Moment inne und betrachtete die schicke Fassade. Evas Zimmerkarte lag in ihrer Hand, eine Einladung, die viel zu persönlich wirkte und doch so nüchtern gegeben worden war. Sie öffnete die Tür zur Suite, und das Erste, was sie sah, war Eva, die vor dem Fenster stand und hinausblickte.
„Uli!“ Eva zuckte zusammen, als sie die Tür hörte, doch ihre Augen leuchteten sofort auf. Sie eilte zu ihr, nahm sie in die Arme, die Umarmung länger und fester, als es ein einfacher Gruß gewesen wäre. Schließlich zog Eva sie zu sich, ihr Gesicht nur Zentimeter entfernt, bevor sie ihr sanft einen Kuss auf die Lippen drückte.
„Endlich hab ich dich wieder“, murmelte Eva leise, ihr Gesicht an Ulis Hals vergraben.
Uli schloss die Augen, ihre Hände krallten sich an Evas Rücken. Sie wollte diesen Moment festhalten.
Doch sie war die Erste, die sich löste. „Eva, lass uns los.“
Eva lachte leise. „Keine Sorge, wir fahren direkt in die Tiefgarage. Da entdeckt uns niemand.“
Kurze Zeit später verstaute Eva das Gepäck im Kofferraum ihres Wagens, und die beiden machten sich auf den Weg nach Berlin. Uli saß auf dem Beifahrersitz, ihre Hand wie selbstverständlich in Evas.
„Eva?“ fragte sie irgendwann zögernd. „Warum suchst du dir keine Frau, mit der du glücklich werden kannst?“
Eva seufzte, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. „Ich habe die Suche aufgegeben. Man kann Glück nicht erzwingen. Es kommt von allein, oder es kommt eben nicht.“
Uli nickte langsam. Die Antwort fühlte sich an wie eine Wand, an der sie nicht vorbeikam.
„Und warum feierst du nicht mit deinem Mann Silvester?“ fragte Eva schließlich, der Tonfall beiläufig, doch die Frage scharf.
Uli zögerte. „Er ist mit seinen Jungs unterwegs. Und ich… ich habe den Frauen abgesagt. Für dich.“
„Und Jeremy?“ Eva warf ihr einen kurzen Blick zu.
Uli zuckte mit den Schultern. „Er hat nichts gesagt. Ich darf doch wohl selbst entscheiden, mit wem ich feiern will.“
Eva lächelte zufrieden. „Stimmt auch wieder.“
Vor dem Adlon Hotel
Als sie vor dem legendären Hotel hielten, kam sofort ein Angestellter, um das Gepäck zu nehmen und den Schlüssel entgegenzunehmen.
„Mein Gott, was für ein Luxus“, flüsterte Uli beeindruckt.
Eva grinste. „Das ist normal hier. Warte, bis du die Suite siehst.“
Sie betraten die Lobby, wurden freundlich begrüßt, und Eva checkte sie mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit ein, die Uli neidisch machte. Ein Begrüßungschampagner wurde serviert, den Eva mit einem schelmischen „Mädchenbrause“ in einem Zug hinunterkippte.
Dann ging es auf das Zimmer. Große Fenster, hohe Decken, die Aussicht direkt aufs Brandenburger Tor. Uli trat ans Fenster, ihre Augen weit vor Staunen.
„Wow… das war bestimmt teuer, diese Aussicht an Silvester“, flüsterte sie ehrfürchtig.
Eva lachte. „Mit Beziehungen geht das. Und nicht solche, wie du denkst – rein freundschaftlich.“
Uli drehte sich um, ihre Augen fragend. „So freundschaftlich wie unsere Beziehung?“
Eva lachte erneut, ein helles, leicht provokantes Lachen. „Ich meinte eine richtige Freundschaft. Aber keine Sorge, du lernst meine Kontakte später kennen.“
Eva streckte sich, ein leises Gähnen entkam ihr. „Ich brauche jetzt erstmal einen Mittagsschlaf. Kommst du mit kuscheln?“
Uli zögerte, ihre Lippen bewegten sich, aber keine Worte kamen heraus. Schließlich nickte sie langsam. „Ja… warum nicht?“
Eva zog sie an der Hand zum Bett, und Uli folgte ihr, obwohl ihr Herz raste.
Uli legte sich neben Eva in das riesige Bett. Beide fühlten sich verloren in der Weite, wie zwei kleine Punkte in einem Meer aus Kissen und Decken.
„Ich freu mich auf die Nacht mit dir in diesem Bett“, sagte Uli mit einem schelmischen Grinsen.
Eva erwiderte das Lächeln und zog sie spielerisch näher. „Vielleicht verbringen wir die Nacht nicht hier, aber den Morgen – darauf freu ich mich jetzt schon.“
Ihre Worte waren kaum verklungen, da verschloss Eva Ulis Lippen mit einem Kuss. Erst zärtlich, dann leidenschaftlicher. Ihre Herzen schlugen im Einklang, beide spürten die Wärme der anderen. Schließlich ließ Eva Uli noch näher an sich heran und flüsterte: „Jetzt schlaf ein bisschen.“
Uli schmiegte sich an Eva, die sich fest um sie schloss, und beide drifteten in einen leichten Schlaf.
Zwei Stunden später
Evas Wecker durchbrach die Ruhe. Mit einem genervten Stöhnen griff Eva danach, drückte ihn aus und rieb sich die Augen. „Ich bin so müde… War keine gute Idee mit dem Mittagsschlaf. Ich könnte glatt bis morgen schlafen.“
„Ich auch“, murmelte Uli schläfrig, ohne die Augen zu öffnen.
Doch Eva richtete sich auf und lächelte. „Aber wir müssen uns fertig machen, Schatz.“
Das Wort ließ Uli blinzeln und Eva erstaunt ansehen. „Das müssen wir wohl… Schatz“, erwiderte sie schließlich und lächelte.
Die beiden standen auf dem Balkon ihrer Suite, fertig angezogen für den Abend. Die Aussicht aufs Brandenburger Tor war atemberaubend, und die Lichter der Stadt flimmerten in der kühlen Nachtluft. Uli hielt Eva von hinten im Arm und vergrub ihr Gesicht in Evas Haar.
„Du riechst so gut“, flüsterte sie.
„Danke“, antwortete Eva leise.
Uli drehte Eva sanft zu sich, sodass sie sich in die Augen sahen. „Eva? Ich muss mit dir reden.“
Evas Stirn zog sich leicht zusammen, ihre Augen wurden wachsam. „Okay… Worum geht es?“
Uli atmete tief ein. „Warum willst du keine Beziehung?“ fragte sie vorsichtig.
Eva hielt inne, ihre Gedanken schienen für einen Moment weit weg. „Das stimmt so nicht“, sagte sie schließlich. „Ich will eine Beziehung, aber ich will nicht suchen. Entweder es passiert von allein, oder eben nicht.“
Uli nickte langsam. „Und was, wenn diese Frau schon längst in deinem Leben ist? Aber du sie einfach nicht als Partnerin siehst?“
Evas Augen wurden weich, aber gleichzeitig lag ein Hauch von Verwirrung in ihrem Blick. Sie nahm Ulis Hand und hielt sie fest. „Uli… was möchtest du mir sagen?“
Ulis Herz pochte, und für einen Moment rang sie mit sich selbst. Dann sprach sie, mit zitternder Stimme: „Ich… ich hab mich in dich verliebt, Eva.“
Evas Atem stockte, und dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Ein verlegenes, freudiges Lächeln, das sie noch schöner machte.
„Dann sind wir ja schon zu zweit“, sagte sie schließlich und zog Uli näher zu sich. „Ich hab mich auch in dich verliebt.“
Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Ihre Blicke trafen sich, bevor Eva Uli sanft küsste, ein Kuss voller Zärtlichkeit und Leidenschaft.
„Willst du mit mir zusammen sein, Eva?“ fragte Uli leise, fast ängstlich.
Eva grinste und nickte. „Und wie ich das will, Schatz.“
Ihre Lippen trafen sich erneut, diesmal intensiver. Eva legte ihre Hände an Ulis Wangen und zog sie noch näher.
„Jetzt bin ich glücklich“, flüsterte Uli, ihre Stimme voller Erleichterung und Freude.
Eva lachte leise. „Und ich bin mit einer verheirateten Frau zusammen, die ein Kind hat und immer alles besser weiß. Genau das, was ich nie gesucht habe.“
Uli schüttelte den Kopf und lächelte. „Nie gesucht – aber vielleicht genau darauf gewartet, Eva. Das Leben kommt doch nie so, wie man es plant.“
„Stimmt.“ Eva zwinkerte. „Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal mit einer wunderschönen Frau zusammen bin, die ich so begehre.“
Sie trafen Evas Freunde: Pia, Lennard, Max und André. Die Gruppe war entspannt und vertraut, und Uli fühlte sich schnell wohl.
„Man braucht nur gute Kontakte“, scherzte Eva, als sie ihre VIP-Bänder bekamen und an der wartenden Menge vorbeigingen. Sie klopfte André leicht auf den Arm.
„Jedes Jahr dasselbe“, stöhnte Pia, als sie durch die Einlasskontrolle gingen.
Sie nahmen ihre Plätze ein – eine reservierte Lounge mit perfektem Blick auf die Bühne und das Feuerwerk. Während die Musik lief, hielt Eva Ulis Hand und führte sie in die Gespräche mit ihren Freunden ein.
„Und Eva? Wieso hast du uns nicht erzählt, dass du eine Freundin hast?“ fragte Pia plötzlich, während die anderen interessiert lauschten.
Eva lachte. „Weil es erst seit heute offiziell ist. Vorher war es nur… na ja, Spaß.“ Sie drückte Ulis Hand, als wollte sie ihr zeigen, dass es mehr als das war.
„Und wie habt ihr euch kennengelernt?“ fragte Lennard neugierig.
Uli schluckte. „Es war… etwas ungewöhnlich. Wir haben uns nur wegen Paolo kennengelernt – und weil er uns Drogen in den Alkohol gemischt hat.“
Die Gruppe starrte die beiden ungläubig an, bis Eva schnell hinzufügte: „Wir wussten es nicht! Aber trotzdem… hat es mir meine wunderschöne Freundin gebracht.“ Sie küsste Uli zärtlich auf die Lippen, um das Thema zu entschärfen.
„Na, immerhin“, sagte Pia trocken. „Also heute keine Tabletten-Dance-Bar, Eva? Wie jedes Jahr?“
Eva blickte kurz zu Uli, suchte ihren Blick.
Uli grinste. „Doch, warum nicht? Gucken kann man ja, aber gegessen wird zuhause.“
Evas Lächeln wurde breiter, und sie nickte zufrieden. „Das stimmt, Schatz. Aber ich sage dir: Kein Körper ist so schön wie deiner.“
Pia lachte laut. „Na, dann.“
Die Gruppe stimmte zu, und mit Evas Hand fest in ihrer fühlte sich Uli plötzlich angekommen. Es war ein neues Kapitel – und vielleicht das schönste ihres Lebens.
Eva und Uli waren auf der Tanzfläche, die Musik vibrierte durch den Raum, doch sie spürten nur einander. Eng aneinandergeschmiegt bewegten sie sich im Takt, ihre Körper im Einklang.
„Du bist wunderschön, Uli“, sagte Eva leise, während ihre Augen an Ulis Gesicht hängen blieben. „Deine Augen ziehen mich magisch an… und aus.“
Uli lachte leise, errötete ein wenig und zog Eva in einen sanften Kuss. Ihre Lippen berührten sich flüchtig, bevor Uli sie spielerisch löste. „Du bist unmöglich, Eva.“
„Das weißt du doch“, antwortete Eva mit einem verschmitzten Grinsen, bevor sie Uli noch enger an sich zog.
Nachdem sie eine Weile getanzt hatten, kehrten sie zu den anderen zurück. Die Gespräche flossen leicht, es wurde gelacht, und die Gruppe wuchs weiter zusammen. Doch Eva und Uli waren in ihrer eigenen kleinen Welt, ihre Hände berührten sich immer wieder wie zufällig, ihre Blicke sprachen mehr als Worte.
Die Stimmung wurde erwartungsvoll. Uli zog Eva sanft in ihre Arme, ihre Augen sprachen von Sehnsucht und Liebe. Die letzten Sekunden des Jahres liefen ab, und der Countdown hallte durch die Menge:
„Drei… zwei… eins!“
Als die Uhr Mitternacht schlug, blickten Eva und Uli sich tief in die Augen. Einen Moment lang schien die Welt stillzustehen. Und dann küsste Eva Uli – leidenschaftlich, fordernd, intensiv. Ihre Zungen fanden einander, ein stilles Versprechen, ein Anfang.
„Ich liebe dich“, flüsterte Eva leise, ihre Stirn an Ulis gelehnt.
Uli lächelte, küsste Eva noch einmal und hauchte in ihr Ohr: „Ich liebe dich auch, Eva. Frohes neues Jahr, Frau de Vries.“
Eva lachte, ein freudiges, glückliches Lachen, und drückte Uli noch fester. Beide strahlten, als sie mit den anderen anstießen und das glitzernde Feuerwerk über Berlin betrachteten.
„Es ist so schön mit dir“, flüsterte Uli und ließ ihre Finger über Evas Rücken gleiten.
Eva lächelte, zog Uli noch näher und genoss den Moment. Während die anderen weiter tranken und feierten, genossen sie die Stille ihrer Zweisamkeit inmitten des Trubels.
Um 2 Uhr machten sich Eva, Uli und die Freunde auf den Weg zu ihrer nächsten Station – einer exklusiven Table-Dance-Bar. Auf dem Weg zückte Uli ihr Handy, um Jeremy und Ivy anzurufen.
„Frohes neues Jahr!“ sagte sie fröhlich, als Jeremy abnahm.
„Euch auch“, kam es etwas müde zurück.
„Ich wollte dir sagen, dass… Eva und ich jetzt zusammen sind“, fügte Uli zögernd hinzu, ihre Stimme zugleich vorsichtig und entschlossen.
Am anderen Ende blieb es kurz still, dann hörte man Jeremys Seufzen. „Genau das, was ich jetzt hören wollte“, murmelte er mit einem Hauch Sarkasmus, sagte aber nichts weiter.
Eva lauschte schweigend, ihre Augen auf die vorbeiziehenden Lichter der Stadt gerichtet. Sie wollte sich nicht einmischen, doch sie spürte den unterschwelligen Frust in Jeremys Stimme.
Als das Gespräch beendet war, nahm Eva Ulis Hand und drückte sie sanft. „Alles gut?“ fragte sie mit einem Blick, der zugleich Verständnis und Zuneigung ausdrückte.
Uli nickte. „Ja, alles gut. Danke, dass du einfach da bist, Eva.“
Eva lächelte und küsste Uli kurz auf die Schläfe.
Als sie die Bar betraten, umfing sie ein pulsierender Mix aus Musik, Lichtern und der glamourösen Atmosphäre des Clubs. Sie setzten sich an einen Tisch, und Eva nahm Ulis Hand in ihre, während sie einen Cocktail bestellte.
„Wenn es dir zu viel wird, sag Bescheid, und wir gehen, okay?“ sagte Eva leise.
Uli schüttelte den Kopf und lächelte. „Alles gut, Eva. Es ist bestimmt… interessant.“
„Und wie interessant“, warf Lennard grinsend ein. „Mal sehen, wie viel Money Eva dieses Jahr macht.“
Uli drehte sich fragend zu Eva, die nur leicht den Kopf schüttelte und abwinkte.
„Ist egal, Uli“, sagte sie ruhig. „Ich hab dich, und das reicht mir.“
Bevor Uli etwas erwidern konnte, trat eine Tänzerin an ihren Tisch. Eine groß gewachsene Frau mit langem, dunklem Haar und einem frechen Grinsen. Sie blieb direkt vor Eva stehen, ihre Augen funkelten.
„Ich erinnere mich an dich“, sagte die Frau mit einer samtigen Stimme, die Eva direkt ins Gesicht lächelte. „Du bist die heiße Blonde, die mir letztes Jahr das ganze Geld zugesteckt hat.“
Uli hob überrascht eine Augenbraue und schaute zwischen der Tänzerin und Eva hin und her.
Eva nickte gelassen und lächelte. „Gute Augen“, sagte sie trocken.
Die Tänzerin trat einen Schritt näher, ihre Stimme wurde leiser. „Deine Augen vergesse ich nicht“, flüsterte sie, ein Hauch von Schalk in ihrem Ton.
Eva erwiderte das Lächeln freundlich, bevor sie ihre Hand auf Ulis legte und sie leicht drückte. „Aber dieses Jahr werde ich nichts verteilen“, sagte Eva schließlich, ihre Stimme klar, aber sanft. „Ich hab alles, was ich brauche.“
Die Tänzerin schmunzelte, zwinkerte Eva zu und zog sich zurück.
Uli lehnte sich näher zu Eva und flüsterte: „Deine Augen ziehen ja wirklich alle magisch an.“
Eva lachte, ein ehrliches, warmes Lachen. „Vielleicht, aber nur du darfst mich ausziehen.“
Uli lächelte, küsste Eva sanft auf die Lippen und ließ sich wieder in ihrem Stuhl zurücksinken.
Für den Rest der Nacht genossen sie die Show, die Drinks und vor allem die Gesellschaft der anderen. Doch immer wieder fanden ihre Blicke zueinander, und in diesen Momenten gehörte die Welt nur ihnen.
Uli staunte nicht schlecht, als sie beobachtete, wie Frauen in der Table-Dance-Bar angeflirtet wurden. Sie hatte so etwas noch nie erlebt und konnte kaum glauben, wie unverblümt es zuging.
Evas Hand ruhte sanft auf Ulis Bein und strich in kleinen, beruhigenden Kreisen über ihren Oberschenkel. Dieses einfache, vertraute Berühren ließ Uli ein warmes Kribbeln verspüren.
„Leute, ich muss ins Bett“, verkündete Eva schließlich mit einem charmanten Zwinkern. „Ich bin müde und möchte noch ein bisschen Zeit mit meiner Liebsten verbringen.“
Uli errötete leicht, aber das Lächeln auf ihrem Gesicht sprach von Stolz. Eva hatte sie gerade vor allen als ihre Partnerin bezeichnet.
Die beiden verabschiedeten sich von den anderen und machten sich auf den Weg zurück zum Hotel. Berlin zeigte sich in der frühen Morgendämmerung still und fast magisch.
„Ich freu mich richtig auf das warme Bett mit dir“, murmelte Uli und schmiegte sich an Eva, ihre Schritte synchron, ihre Herzen voller Wärme.
Als sie endlich das Hotel erreichten, war es schon fünf Uhr morgens. Beide schleppten sich müde in ihr Zimmer, ihre Schritte schwer von der langen Nacht.
Während sie sich im Badezimmer die Zähne putzten, warf Eva Uli durch den Spiegel einen verschmitzten Blick zu. „Später Sex?“ fragte sie leise, fast verlegen.
Uli spülte ihren Mund aus, legte die Zahnbürste weg und nickte zufrieden. „Müde, aber… warum nicht?“
Eva lachte und streckte die Hand nach ihr aus. „Komm her, du Herz.“
Doch kaum lagen sie zusammen im Bett, schien die Müdigkeit sie zu überwältigen. Sie kuschelten sich eng aneinander, Eva legte ihre Arme schützend um Uli, und in dieser Umarmung schliefen sie schließlich ein.
Gegen halb elf wachte Eva auf. Die Sonne fiel durch die großen Fenster, tauchte das Zimmer in weiches Licht. Sie drehte den Kopf und betrachtete Uli, die noch tief und ruhig schlief. Ihre Finger fanden den Weg zu Ulis Haar und streichelten zärtlich darüber.
„Guten Morgen“, murmelte Uli, ohne die Augen zu öffnen. Sie rutschte näher an Eva heran, schmiegte sich an sie und lächelte schläfrig.
Eva küsste ihre Stirn. „Guten Morgen, mein Herz.“
Es dauerte nicht lange, bis ihre Morgenroutine durch einen weiteren leidenschaftlichen Moment unterbrochen wurde. Ihre Umarmungen wurden intensiver, ihre Lippen fanden sich, und sie gaben sich einander hin – der perfekte Start in einen gemeinsamen Tag.
Nach dem Frühstück gingen sie spazieren, hielten Händchen und genossen die klare, kühle Berliner Winterluft. Während einer kurzen Pause auf einer Bank zückte Eva ihr Handy und zeigte Uli die Fotos, die sie von der Silvesternacht erhalten hatte.
Ein Bild stach besonders hervor: ein Moment, eingefangen unter dem Feuerwerk, als sie einander tief in die Augen sahen.
„Das Bild ist wunderschön“, sagte Uli leise, ihr Blick verklärt.
„Soll ich es posten?“ fragte sie zögernd. „Dann weiß jeder Bescheid… über uns.“
Eva schaute sie lange an, bevor sie vorsichtig antwortete. „Ich glaube, besser nicht. Dein Mann wird sicher nicht begeistert sein.“
Uli schüttelte den Kopf. „Eva, das ist mir egal. Ich will, dass jeder sieht, wie glücklich ich mit dir bin.“
Nach kurzem Überlegen fügte sie hinzu: „Ich könnte es als Profilbild nehmen. Dann fällt es nicht sofort jedem auf.“
Eva nickte schließlich. „Okay. Aber nur, wenn du sicher bist.“
Uli lächelte, küsste Eva zärtlich auf die Wange und lud das Bild hoch. „Siehst du? Perfekt. Du bist wunderschön, meine Liebe.“
Eva errötete leicht und schmunzelte. „Dann will ich auch ein neues Bild – aber nicht von gestern Nacht. Etwas anderes.“
Uli nahm ihr Handy und machte ein spontanes Foto, wie sie Eva einen Kuss auf die Wange gab. Eva strahlte vor Liebe.
„Perfekt“, sagte Uli zufrieden.
Eva nickte dankbar und änderte ebenfalls ihr Profilbild. Sie sah Uli an, und beide wussten: Jetzt war es offiziell.
Der Tag verging wie im Flug. Nach einem gemütlichen Essen und einem romantischen Kinobesuch kehrten sie ins Hotel zurück. Uli war glücklich und entspannt, doch als sie ihr Handy entsperrte, zog sich ihre Stimmung zusammen.
„Oh nein“, seufzte sie laut.
Ihr Handy explodierte geradezu vor Nachrichten. Jeremy hatte ihr mehrfach geschrieben, offensichtlich aufgebracht über das neue Profilbild. Auch Freundinnen hatten gefragt, wer die Frau auf dem Bild sei und ob Uli ihnen etwas erzählen wollte.
Eva, die neben Uli auf dem Bett lag, hob den Kopf. „Alles okay?“
Uli nickte langsam. „Ja… es ist nur Jeremy. Und die anderen. Sie wollen wissen, wer du bist.“
„Willst du es ihnen erzählen?“ fragte Eva vorsichtig, während sie Uli sanft über den Arm strich.
„Ich muss“, antwortete Uli, entschlossen. Sie nahm ihr Handy und schrieb Jeremy eine lange Nachricht. Sie erklärte ihm, dass sie nun mit Eva zusammen war und dass es ihr wichtig war, ihre Liebe nicht zu verstecken.
An ihre Freundinnen schrieb sie: „Ja, das ist Eva, und wir sind zusammen. Ich bin glücklich, und ich hoffe, ihr könnt euch mit mir freuen.“
Nachdem sie die Nachrichten abgeschickt hatte, ließ Uli das Handy sinken und lehnte sich an Eva. „Ich will einfach zu dir stehen, ohne Drama. Ohne Schuldgefühle.“
Eva küsste ihre Stirn. „Das tust du, mein Schatz. Und ich bin so stolz auf dich.“
Sie kuschelten sich enger aneinander, zufrieden mit sich und ihrer kleinen, aber mutigen Entscheidung, ihre Liebe nicht länger zu verstecken.
Eva wirft einen flüchtigen Blick auf ihr Handy. Natürlich hat ihre Tante das Bild bereits gesehen.
„Nur Freunde“, schreibt sie.
Eva muss lächeln. Sie tippt eine freche Antwort zurück:
„Nur ein paar ;)“, schreibt sie und lächelt dabei glücklich.
Am nächsten Morgen machen sich Eva und Uli auf den Weg zurück nach Schwerin. Während der Fahrt reden sie darüber, wie wohl ihre Arbeitskollegen reagieren werden.
„Die meisten sind da echt entspannt“, sagt Uli, „das dürfte kein Problem sein. Außer Jeremy vielleicht.“
Eva nickt nachdenklich. „Und bei mir wahrscheinlich die Chefetage“, fügt sie hinzu. „Aber unsere Jobs haben ja nichts miteinander zu tun. Es gibt keinen Punkt, an dem ich dir irgendeinen Vorteil verschaffen könnte. Du kriegst nicht mal digitale Abrechnungen hin.“
Uli lacht leise. „Niemand hat mich zu irgendwas gezwungen, also gibt’s da wirklich keinen Grund, ein Drama draus zu machen.“
Doch Uli weiß, dass eine andere Herausforderung noch bevorsteht. Ihre Tochter Ivy. Sie muss ihr beibringen, dass sie Eva liebt und mit ihr zusammen ist.
Als sie schließlich vor Ulis Wohnung ankommen, halten beide inne. Eva parkt den Wagen und dreht sich zu Uli. Ihre Blicke treffen sich, intensiv und bedeutungsvoll. Eva beugt sich zu ihr und gibt ihr einen Kuss, der lange nachhallt.
„Wann sehen wir uns wieder?“, fragt sie vorsichtig.
Uli lächelt sanft. „Komm doch einfach mit rein und lern Ivy kennen“, schlägt sie vor.
Eva zögert. „Ich glaube, Jeremy wäre nicht begeistert“, sagt sie leise.
Uli winkt ab. „Egal. Du bist meine Freundin, Eva.“
Eva runzelt die Stirn. „Klär das mit ihm, okay? Dann komme ich später vorbei. Sonst sehen wir uns morgen.“
Uli verdreht genervt die Augen, kann sich ein Lächeln aber nicht verkneifen. „Okay, Eva. Weil du es bist.“
Sie tauschen einen letzten, zarten Abschiedskuss, bevor Uli ins Haus geht und Eva in Richtung ihres Hotels davonfährt.
Drinnen ruft Uli ein fröhliches „Hallo!“ in die Wohnung, während sie ihre Sachen ablegt. Sofort stürmt Ivy auf sie zu.
„Mamaaaa, wo warst duuu?“, ruft sie mit gespitzten Lippen und großen Augen.
„In Berlin. Mit Eva“, antwortet Uli.
„Wer ist Eva?“, fragt Ivy neugierig und überrascht.
Uli holt tief Luft. „Meine Freundin.“
Zusammen gehen sie ins Wohnzimmer, wo Jeremy auf dem Sofa sitzt. Er wirft nur einen flüchtigen Blick auf Uli, murmelt ein kurzes „Hi“, bevor er sich wieder seinem Handy widmet. Ivy setzt sich zu ihm, schaut neugierig zwischen ihrer Mutter und Jeremy hin und her.
„Und, wie war’s?“, fragt Jeremy beiläufig, ohne den Blick von seinem Bildschirm zu lösen.
Uli beginnt zu erzählen – lebhaft, strahlend. Sie berichtet von all den schönen Momenten, die sie mit Eva in Berlin erlebt hat, und schwärmt dabei fast ein wenig zu ausführlich.
Jeremy verdreht genervt die Augen.
„Eva kommt später vorbei. Ist das okay?“, fragt Uli schließlich vorsichtig.
Jeremy sieht sie plötzlich an, völlig entsetzt. „Und dann? Was wollt ihr hier? Soll ich euch beim Rumknutschen zugucken?“
Uli atmet tief durch, versucht ruhig zu bleiben. „Nein, Jeremy. Ich dachte, wir könnten alle zusammen Zeit verbringen. Vielleicht kann Ivy Eva so auch ein bisschen kennenlernen.“
Jeremy schüttelt ungläubig den Kopf. „Meinst du nicht, das ist ein bisschen früh? Vielleicht hält das mit euch gerade mal zwei Wochen. Und du bist jetzt schon so in sie vernarrt, dass du alles um dich herum vergisst. Pass lieber auf, dass du ihr nicht zu viel wirst.“
Seine Worte treffen Uli wie ein Schlag, aber sie lässt sich nichts anmerken. Stattdessen hält sie seinem Blick stand. „Jeremy, das ist meine Entscheidung. Und ich wünsche mir, dass ihr beide Eva kennenlernt. Aber wenn du nicht willst, ist das dein Problem.“
Jeremy starrt sie an, sagt aber nichts mehr. Ivy schaut schweigend zwischen den beiden hin und her, sichtlich verwirrt von der Spannung, die plötzlich im Raum liegt.
„Ich bin Eva nicht zu viel“, denkt sie entschieden. „Ich spüre, dass sie mich genauso liebt, wie ich bin.“
Währenddessen sitzt Uli im Wohnzimmer und redet mit ihrer Tochter Ivy, die neugierig fragt:
„Mama, warum liebst du Eva? Und was ist mit Papa?“
Uli streichelt Ivy sanft über den Kopf. „Weil ich Eva wirklich sehr doll liebe – und Papa auch. Man kann auch zwei Menschen, oder sogar mehr, lieben. Dich zum Beispiel liebe ich über alles, Ivy. Und ich hoffe, dass du Eva auch mögen wirst. Das wäre mir sehr wichtig.“
Ivy schaut sie nachdenklich an. Nach einem Moment fragt sie: „Was kochst du denn später, wenn Eva kommt?“
Uli lächelt und wendet sich an Ivy und Jeremy. „Was meint ihr? Was sollen wir essen?“
Jeremy zuckt die Schultern und gibt einen trockenen Kommentar ab. „Eva isst wahrscheinlich nichts, was nicht edel ist. Also musst du entscheiden, was du für deine Freundin kochst. Ich wäre mit Pizza oder Pasta zufrieden.“
„Oh ja, Pizza, Mama!“, ruft Ivy begeistert.
Uli lacht und nickt. Während sie überlegt, welche Zutaten sie für die Pizza verwenden könnte, schreibt sie Eva eine Nachricht:
„Komm später vorbei. Ich koche für uns.“
Eva liest die Nachricht und fühlt, wie sich ein Kribbeln in ihrem Bauch ausbreitet. Sie ist nervös. Der Gedanke, Jeremy zu begegnen, lässt sie unsicher werden. Sie weiß, dass er sie nicht mag und nur höflich ist, weil sie die Chefin ist. Doch Uli ist es wert.
Eva macht sich frisch, zieht bequeme Alltagskleidung an und hält unterwegs an, um eine Flasche Rotwein und eine rote Rose für Uli zu kaufen.
Als sie vor Ulis Haus parkt, rast ihr Herz. Sie nimmt die Rose und den Wein und klingelt. Die Tür öffnet sich, und Uli steht vor ihr, strahlend. Sie zieht Eva in eine sanfte, herzliche Umarmung und gibt ihr einen Kuss zur Begrüßung.
Eva hält ihr die Rose und den Wein hin.
„Du musst mir nicht immer etwas mitbringen, Eva“, sagt Uli mit einem Kopfschütteln, aber einem warmen Lächeln.
„So bin ich halt“, flüstert Eva.
Uli nimmt Eva den Mantel ab, greift ihre Hand und führt sie in die Küche. „Es gibt Pizza.“
Eva nickt begeistert. „Perfekt!“
Die beiden reden entspannt über ihren Berlin-Trip und all die schönen Momente, die sie dort geteilt haben. Während sie erzählt, zieht Uli Eva zu sich und umarmt sie.
„Du riechst so gut, Eva“, flüstert sie, ihre Lippen nah an Evas Ohr.
In diesem Moment betritt Jeremy die Küche. Uli lässt Eva sofort los und tritt einen Schritt zur Seite. Die Atmosphäre verändert sich spürbar.
Eva und Jeremy tauschen einen distanzierten Blick und murmeln ein kühles „Hallo“.
Uli verdreht die Augen. „Wow, super Stimmung hier“, murmelt sie sarkastisch. „Setz dich doch bitte, Eva.“
An Jeremy gewandt sagt sie: „Kannst du Eva etwas zu trinken geben?“
Jeremy schaut Eva an. „Was möchten Sie trinken?“ Seine Stimme ist höflich, aber distanziert.
„Wasser“, antwortet Eva kühl.
Uli ruft nach Ivy. Während sie wartet, setzt sie sich neben Eva und schenkt ihr einen kurzen, intensiven Blick. Ivy kommt in die Küche, schaut sich neugierig um und sagt höflich: „Hallo, Eva.“
Sie setzt sich neben Jeremy, gegenüber von Eva, und mustert sie. „Ich hab dich schon mal gesehen.“
Eva lächelt. „Im Hotel, denke ich.“
„Stimmt. Du wohnst da. Die haben alle Angst vor dir – außer Mama.“
Die beiden Frauen lachen, aber Jeremy schüttelt leicht den Kopf. „Ich hab auch keine Angst“, sagt er trocken und sieht Eva an.
Eva hebt eine Augenbraue. „Man braucht auch keine Angst vor mir zu haben. Respekt reicht völlig.“
Jeremy schmunzelt und verkneift sich ein Lachen.
Während des Essens beobachtet Eva fasziniert, wie Ivy sich Maggi auf ihre Pizza kippt.
„Mama, kannst du mir das Maggi geben?“, fragt sie unschuldig.
Eva lacht leise, während Uli genervt die Augen verdreht. „Den Geschmack hat sie nicht von mir“, sagt sie mit einem Kopfschütteln.
Neugierig probiert Eva ebenfalls Maggi auf ihrer Pizza und ist überrascht. „Das schmeckt tatsächlich gar nicht mal so schlecht!“
Ivy nickt triumphierend. „Wenigstens jemand mit Geschmack.“
Nach dem Essen schlagen Eva Uli einen Spaziergang vor. Sie genießen die Zeit zu zweit. Unterwegs bleibt Eva stehen, zieht Uli zu sich und küsst sie leidenschaftlich. „Ich freu mich schon, wenn du wieder bei mir schläfst“, murmelt sie gegen ihre Lippen. „Ich vermisse deine Nähe.“
Uli streichelt Evas Gesicht. „Ich vermisse dich auch. Aber ich muss auch für meine Familie da sein.“
Eva nickt, aber ihre Augen verraten ihre Enttäuschung. Uli bemerkt es und zieht sie fest in ihre Arme.
„Schatz, wir sehen uns doch jeden Tag auf der Arbeit“, sagt sie sanft.
„Versprich mir, dass wir das zusammen schaffen“, flüstert Eva.
Uli sieht ihr tief in die Augen und nickt. „Ich verspreche es dir.“
Als sie schließlich wieder vor Ulis Haus ankommen, bringt Uli Eva zu ihrem Auto. Sie küssen sich innig zum Abschied, und Eva haucht: „Ich brenne für dich.“
Uli grinst und zieht sich langsam von Eva zurück. „Bis morgen, Schatz.“
Am nächsten Morgen sitzt Eva in ihrem Büro. Sie ist wieder ganz in ihre Arbeit vertieft, klärt neue Aufträge und arbeitet sich durch ihre Aufgaben – doch in ihrem Hinterkopf hat sie nur einen Gedanken: Uli.
Eva hatte alle Abteilungsleiter zu sich ins Büro bestellt. Der erste, der erschien, war Jeremy. Ohne ein Wort zu sagen, trat er ein, schloss die Tür hinter sich und ließ seinen Blick durch das kühle, modern eingerichtete Büro schweifen. Der Raum war still, fast steril – nur das leise Klicken von Evas Fingern auf der Tastatur unterbrach die Ruhe.
Jeremy setzte sich auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete. Sein Blick ruhte auf Eva, die, tief in ihre Unterlagen vertieft, ihn nicht eines Blickes würdigte. Sie blätterte akribisch durch die Seiten, strich hier und da etwas durch und warf immer wieder einen flüchtigen Blick auf die große Uhr an der Wand.
Plötzlich ging die Tür auf. Uli trat ein, mit ihrer typischen Energie und Selbstsicherheit. Ohne zu zögern, lehnte sie sich zu Eva hinüber und drückte ihr einen flüchtigen, aber intimen Kuss auf die Lippen.
Evas Augen weiteten sich, ihre Hände hielten inne, mitten in der Bewegung. Sie blickte schnell zu Jeremy, der den Moment in stummer Abwehr beobachtete. Sein Blick war wie Stein: hart, unbewegt, aber deutlich voller Spannung.
„Na, du“, flüsterte Uli mit einem schelmischen Lächeln, ohne Jeremys Anwesenheit sofort wahrzunehmen.
Dann bemerkte sie ihn. Einen Moment lang erstarrte sie, ihre Körpersprache verriet Unsicherheit, doch sie überspielte es schnell und setzte sich mit einer lässigen Bewegung neben ihn. Jeremy schnaubte leise durch die Nase, seine Kiefermuskeln arbeiteten.
„Was ist denn schon wieder?“ fragte Uli schließlich genervt, ohne ihn anzusehen. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, verschränkte die Beine und wartete auf seine Antwort.
„Muss das sein? Hier? Auf der Arbeit? Und vor allem, wenn ich dabei bin?“ fragte Jeremy leise, aber seine Stimme war wie ein Dolch – kalt und präzise.
Evas Augen wanderten unauffällig zwischen den beiden hin und her, ihre Neugier geweckt.
„Ja, Jeremy, das muss sein.“ Ulis Stimme war jetzt lauter, durchdrungen von Trotz. Sie lehnte sich vor, als wollte sie ihm ihre Worte direkt ins Gesicht schleudern. „Immer und überall. Oder hast du vergessen, wie wir früher immer und überall geküsst haben? Und mehr …“ Sie hielt kurz inne, bevor sie ein provokantes Lächeln aufsetzte, das Jeremy nur noch mehr reizte.
Eva klärte ihre Kehle, um die Spannung zu unterbrechen. „Möchtet ihr was trinken?“ fragte sie mit einem Tonfall, der gleichzeitig höflich und bestimmend war.
„Whisky wäre nett“, knurrte Jeremy, ohne den Blick von Uli abzuwenden.
Doch Eva ließ sich nicht beeindrucken. „Den kannst du nach der Arbeit trinken“, antwortete sie mit kühler Autorität und straffte ihre Schultern. Ihre Worte schnitten die Situation ab wie ein scharfes Messer, und für einen Moment herrschte wieder Stille im Raum.
Nach und nach trudelten die anderen Abteilungsleiter ein, und Eva begann, die Besprechung zu leiten. Sie sprach mit Klarheit und Präzision, ihre Stimme durchbrach die Spannung, die noch immer in der Luft hing.
„Es gibt ein paar Dinge, die wir dringend erledigen müssen“, begann sie. „Die vegane Speisekarte muss finalisiert werden. Außerdem brauchen wir neue Snacks für die Minibar, die ebenfalls vegan sein müssen. Alles sollte für Vegetarier geeignet sein – wir wollen den wachsenden Markt in diesem Bereich nicht ignorieren. Natürlich bleibt Fleisch weiterhin auf der Karte, aber wir müssen flexibler und offener werden, um mit der Zeit zu gehen.“
Einige der Mitarbeiter nickten, während andere sich Notizen machten. Jeremys Blick wanderte währenddessen immer wieder zu Uli, die demonstrativ gelassen wirkte und scheinbar nur halb zuhörte.
Nachdem die letzten Punkte besprochen waren, löste sich die Versammlung langsam auf. Eva lehnte sich zurück und sah Uli an. „Bleibst du noch hier, um an der Karte zu arbeiten?“ fragte sie sachlich, ohne Emotion in der Stimme.
Uli nickte, ein schelmisches Grinsen auf den Lippen. „Natürlich bleibe ich.“
Jeremy rollte genervt mit den Augen, bevor er aufstand. Sein Blick traf den von Uli, und ein unausgesprochenes Verstehen blitzte zwischen ihnen auf. Eva registrierte das, sagte jedoch etwas.
„Du kannst auch hierbleiben, wenn dich das so brennend interessiert, was hier im Büro passiert. Dein Blick spricht ja Bände“, sagte Eva provokant und sah Jeremy direkt in die Augen.
Jeremy presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Das tue ich mir nicht an.“
„Sehr schön“, murmelte Eva, sichtlich zufrieden.
Als schließlich alle aus dem Raum gegangen waren, atmete Eva tief durch, die Spannung fiel von ihr ab. Sie setzte sich neben Uli, die entspannt in ihrem Stuhl lehnte.
„So, dann lass uns die Karte weiter machen“, begann Eva sachlich, doch ihre Augen verrieten, dass sie mehr spürte als professionelle Dringlichkeit.
Uli schüttelte jedoch den Kopf und beugte sich mit einem schelmischen Grinsen näher zu ihr. „Erst gibst du mir einen Kuss. Einen richtigen.“
Eva zögerte einen Moment, dann lächelte sie warm und zog Uli sanft zu sich. Ihre Lippen trafen sich in einem liebevollen, tiefen Kuss, der die Anspannung des Tages für einen kurzen Moment vergessen ließ.
„So, jetzt aber, Schatz. Ich will die Karte endlich in den Druck geben“, sagte Eva, nachdem sie sich widerwillig gelöst hatte.
Gemeinsam vertieften sie sich in die Details der Gerichte, diskutierten Zutaten und setzten finale Entscheidungen für das vegane Angebot. Doch während sie arbeiteten, spürte Eva immer wieder den leichten Druck der Nähe, das leise Prickeln, das Uli in ihr auslöste.
„Kommst du später zu mir?“ fragte Eva schließlich vorsichtig, ihre Stimme fast ein Flüstern.
Uli nickte und erhob sich mit einem Lächeln. „Natürlich.“ Sie verließ das Büro und ging hinunter in die Küche.
Dort wurde sie bereits mit einem breiten Grinsen von Pit empfangen.
„Was gibt’s denn da zu grinsen?“ fragte Uli scharf, obwohl sie wusste, dass die Gerüchte um ihre Beziehung zu Eva längst die Runde gemacht hatten.
„Ach, gar nichts“, antwortete Pit, immer noch grinsend.
„Wir haben die vegane Karte besprochen“, erklärte Uli betont sachlich. „Das wird eine Menge Arbeit, alles umzustellen.“
Jeremy tauchte kurz darauf in der Küchentür auf. Sein Blick wanderte durch den Raum, und als er Uli erblickte, entspannte er sich sichtbar.
„Jeremy, ich bleibe heute Nacht hier“, warf Uli beiläufig ein, während sie sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm.
Jeremy starrte sie einen Moment an, dann glitt sein Blick zu Pit, der eilig wegsah. Es war eine unangenehme, unausgesprochene Spannung im Raum. „Unangenehm“ war das einzige Wort, das Jeremy durch den Kopf schoss, bevor er wieder ging.
Jeremy wartete vor der Küche auf Uli. Die Kälte des Tages hatte seine Geduld nicht gebessert, und er war entschlossen, mit ihr zu reden. Als sie herauskam, zog er sie beiseite.
„Wir müssen reden“, begann er.
„Oh, wirklich?“ Uli verschränkte die Arme und blickte ihn genervt an.
„Das geht so nicht. Du kannst nicht jeden Tag bei Eva schlafen. Wir haben auch ein Familienleben, Uli.“
Uli schnaubte und rollte die Augen. „Willst du mir wirklich vorschreiben, wann ich meine Freundin sehen darf? Jeremy, ich habe gestern zu Hause geschlafen. Dann darf ich wohl heute wieder bei Eva übernachten, oder?“
„Es geht nicht darum, dass du sie nicht sehen kannst“, entgegnete Jeremy, bemüht ruhig zu bleiben. „Aber das hier ist keine Beziehung, die nur auf Arbeit und Übernachtungen bei ihr basiert. Was ist mit uns, mit ivy? Denkst du da überhaupt noch dran?“
Uli machte einen Schritt nach vorne, ihr Blick brannte. „Ich führe keine Beziehung, die nur aus Verpflichtungen und Streit besteht, Jeremy. Komm damit klar oder lass es. Ich geh jetzt zu Eva.“
Jeremy blieb einen Moment reglos stehen, ihre Worte hallten in seinem Kopf nach. Schließlich nickte er langsam, drehte sich wortlos um und ging.
„Alles klar“, murmelte er leise vor sich hin. „Jetzt weiß ich, woran ich bin.“
Uli schüttelte den Kopf, ein leichtes Lächeln spielte um ihre Lippen, und sie ging zu Eva hinüber. Ohne ein Wort zu verlieren, zog sie Eva in eine innige Umarmung, hielt sie fest und atmete ihren vertrauten Duft ein.
„Mir fällt gerade auf, ich hab gar keine Sachen hier“, murmelte Uli leise, ihre Stirn an Evas gelehnt.
Eva lächelte warm und strich ihr über den Rücken. „Wir können später welche holen. Oder du ziehst einfach was von mir an.“
Dann zog sie die Augenbrauen hoch, ein schelmisches Funkeln in ihrem Blick. „Oder … du trägst einfach gar nichts. Das wäre noch viel besser.“
Ihre Hände wanderten langsam zu Ulis Hose. Mit einem verführerischen Grinsen öffnete Eva den Knopf, ließ den Reißverschluss leise nach unten gleiten und sah Uli direkt in die Augen.
„Komm mit ins Bett“, flüsterte Uli, ihre Stimme rau vor Verlangen, und zog Eva sanft an der Hand mit sich.
Im Schlafzimmer angekommen, blieben keine Worte mehr. Beide zogen sich hastig aus, ihre Kleidung fiel achtlos zu Boden. Sie schlüpften unter die Decke, eng aneinander gekuschelt, während ihre Finger sich auf eine neugierige Entdeckungsreise begaben.
Ulis Hände wanderten über Evas Körper, erkundeten jede Kurve, jeden Zentimeter ihrer Haut. Eva seufzte leise, als Uli die Decke anhob und zwischen ihre Beine glitt. Die Berührungen waren zärtlich und doch zielgerichtet, und Eva lehnte sich entspannt zurück, ließ sich fallen und genoss jede Sekunde von Ulis Aufmerksamkeit.
Ihr Atem wurde schneller, ihre Hände krallten sich in das Bettlaken, bis sie schließlich nach einigen Minuten erzitterte und einen überwältigenden Höhepunkt erreichte. Uli tauchte wieder auf, ihre Lippen glänzten vor einem Lächeln, als sie sich neben Eva legte.
Eva drehte sich zu ihr, ihre Augen funkelten vor Lust und Zärtlichkeit. Langsam zog sie Uli auf sich, ihre Hände sanft an Ulis Hüften. Während ihr Mund Ulis Brust zärtlich liebkoste, glitten ihre Finger zwischen Ulis Beine und fanden genau die Stellen, die sie kannte und liebte.
„Reit mich“, hauchte Eva mit einem Hauch von Dringlichkeit in Ulis Ohr.
Uli lächelte, folgte der Aufforderung und bewegte sich in einem langsamen, verführerischen Rhythmus. Evas Finger gaben alles, fanden den perfekten Takt, bis Uli schließlich zitternd den Höhepunkt erreichte. Sie ließ sich mit einem glücklichen Seufzen auf Eva nieder, ihr Kopf ruhte auf ihrer Brust.
Eva streichelte sanft über ihren Rücken, ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen, bevor sie Uli einen langen, zärtlichen Kuss gab.
„Zieh bei mir ein“, flüsterte Eva schließlich in Ulis Ohr, ihre Stimme voller Ernsthaftigkeit und leiser Hoffnung.
Uli hob den Kopf, ihre Augen weiteten sich überrascht. „Aber … Ivy?“
Eva strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und schenkte ihr einen beruhigenden Blick. „Dafür finden wir eine Lösung. Sie kann ein eigenes Zimmer haben oder … wir regeln das anders. Was auch immer nötig ist.“
Uli biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. „Geht das nicht alles ein bisschen zu schnell, Eva?“
Eva richtete sich leicht auf, ihre Augen suchten Ulis. „Wenn du nicht willst, sag es einfach. Für mich ist das ernst. Ich meine das wirklich. Ich will dich. Und zwar für immer. Aber wenn es dir zu viel ist, sag mir das. Ich warte auf dich.“
Uli schluckte, ihre Hände spielten nervös mit der Decke. „Ich dachte nur … ich bin dir vielleicht zu viel. Dass ich zu sehr an dir klebe, und du irgendwann das Gefühl hast, keine Zeit mehr für dich selbst zu haben.“
Eva schüttelte sanft den Kopf und nahm Ulis Gesicht in ihre Hände. „Das ist doch Unsinn. Du bist alles, was ich will. Ich brauche keine Distanz von dir, Uli. Du bist genau richtig – nicht zu viel, nicht zu wenig. Einfach perfekt.“
Ein Lächeln stahl sich auf Ulis Lippen, und sie drückte einen sanften Kuss auf Evas Stirn. „Ich denke darüber nach, okay?“
„Das reicht mir.“ Eva zog sie wieder an sich, ihre Arme schützend um Uli gelegt. Beide lagen noch lange wach, genossen die Nähe und das leise Flüstern, das den Raum erfüllte.
Einige Tage später
Uli lag wieder zuhause bei Jeremy, der Arm ihres Mannes schützend um ihre Taille gelegt. Sie hatte sich so darauf gefreut, mit ihm offen zu sprechen, doch jetzt, wo sie es aussprach, schien der Raum plötzlich eng und bedrückend.
„Ich habe darüber nachgedacht“, begann Uli vorsichtig und kuschelte sich an ihn, als wolle sie den Moment weniger unangenehm machen. „Ich überlege wirklich, zu Eva zu ziehen.“
Jeremy erstarrte, nur einen Moment, bevor er sich räusperte und begann, ihr Haar zu streicheln. „Lass uns nicht jetzt darüber reden“, murmelte er.
Uli zog sich etwas zurück, sah ihn prüfend an. „Jeremy, ich meine es ernst. Ich will zu ihr. Wir müssen darüber reden.“
Er wich ihrem Blick aus, als hätte er ihre Worte nicht gehört. Stattdessen ließ er seine Hand langsam über ihren Körper gleiten, zog sie näher zu sich und küsste sie leidenschaftlich.
„Jeremy, hör auf“, murmelte Uli genervt, doch sie ließ es geschehen. Ihre Gedanken schwirrten, während er sie weiter berührte, und obwohl sie sich innerlich wehrte, gab sie schließlich nach.
Die beiden schliefen miteinander, doch Uli fühlte sich danach seltsam leer. Sie lag still neben ihm, während er zufrieden lächelte.
„Das würdest du doch vermissen, oder?“ fragte er plötzlich mit einer Spur Überheblichkeit in der Stimme. „Wenn du zu Eva ziehst.“
Uli hob ihren Kopf und sah ihn direkt an, ihre Augen kalt und entschlossen. „Wenn du es genau wissen willst, Jeremy, ich habe großartigen Sex mit Eva. Besser, als du dir vorstellen kannst. Und ich ziehe zu ihr.“
Sein Lächeln verschwand. „Was ist mit Ivy? Willst du sie mir wegnehmen?“
„Wir finden eine Lösung“, erwiderte Uli entschieden. „Eva und ich werden in ein anderes Zimmer ziehen. Ivy wird einen Platz haben, wo sie sich wohlfühlt. Aber das ist meine Entscheidung.“
Währenddessen in Evas Suite
Eva saß an ihrem Schreibtisch, der Raum erfüllt vom sanften Klicken der Tastatur. Sie arbeitete an einem gewagten Plan – ein Konzept, das nicht nur ihr Leben, sondern auch das Hotel revolutionieren würde. Sie hatte beschlossen, ihren Chefs ein Angebot zu machen: das gesamte Hotel zu kaufen. Doch dafür musste sie die Bank überzeugen, ihr den Kredit zu bewilligen.
Sie vertiefte sich in die Zahlen und Strategien, als plötzlich ihr Handy klingelte. Der Bildschirm leuchtete auf, und Evas Herz machte einen kleinen Sprung. Um diese Uhrzeit konnte es nur Uli sein.
„Ich vermisse dich“, sagte Uli, ihre Stimme weich und schläfrig.
„Ich dich auch“, antwortete Eva und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
„Ich komme morgen zu dir“, versprach Uli. „Aber jetzt muss ich schlafen. Ich bin todmüde.“
„Schlaf gut, meine Liebe. Bis morgen.“
Am nächsten Morgen
Eva saß in ihrer Suite, vertieft in ihre Arbeit. Sie trug einen bequemen Morgenmantel, eine Tasse Kaffee dampfte neben ihr, während sie letzte Details an ihrem Konzept ausarbeitete. Plötzlich hörte sie die Tür aufgehen.
Sie hob den Blick, und ein breites Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht, als sie Uli erkannte. Sie trug eine dicke Mütze und einen langen Mantel, und ihre Wangen waren von der Kälte leicht gerötet.
„Ist es so kalt draußen?“ fragte Eva, das Grinsen noch immer auf ihren Lippen.
„Und wie, Eva! Es ist eisig!“
Uli zog ihre Mütze ab, und Eva verschluckte sich beinahe vor Überraschung. Sie starrte Uli mit großen Augen an.
„Ja hallo … was ist denn da passiert?“ fragte Eva mit gespielter Verwunderung. „Wer ist denn die heiße Braut?“
Uli lachte, ein bisschen nervös, während sie ihre kurzen Haare durchfuhr. Sie hatte sich radikal verändert: Die langen, fließenden Haare waren einem frechen Pixie-Cut gewichen, der ihre Gesichtszüge betonte.
Eva stand auf, ging langsam auf Uli zu und ließ ihre Finger sanft durch das kurze Haar gleiten. „Da warst du aber mutig, Schatz.“
„Es musste was Neues her“, erklärte Uli mit einem schiefen Grinsen. „Ich hab mich in den Stuhl gesetzt und die Frau einfach machen lassen. Sieht … schlimm aus?“ fragte sie unsicher.
Eva betrachtete sie einen Moment, ein warmes Lächeln auf den Lippen. „Nein, Schatz. Ganz und gar nicht. Es sieht unglaublich gut aus.“ Sie ließ ihre Hand an Ulis Wange ruhen, zog sie näher zu sich. „Es macht dich noch frecher als sonst. Und ich mag es.“
Uli entspannte sich bei Evas Worten und ließ sich von ihr in eine Umarmung ziehen. „Danke. Ich hatte echt Angst, dass es blöd aussieht.“
„Blöd?“ Eva lachte leise, zog sie an sich und küsste sie zärtlich. „Du könntest nie blöd aussehen.“
Die beiden setzten sich zusammen, Eva mit einem letzten verliebten Blick auf Uli, während sie ihre Arbeit kurz beiseite schob. Es war ein Moment der Ruhe, der Nähe, der versprach, dass alles irgendwie gut werden würde.
Eva küsste Uli zärtlich, ihre Lippen berührten sich, verweilten, als wollten sie eine unausgesprochene Wahrheit übermitteln. Uli spürte, wie ihr Herz schneller schlug, wie sich Evas Wärme in ihrem Inneren ausbreitete. Eva zog sie langsam zur Couch und ließ sich mit ihr darauf sinken.
„So eine Frisur“, sagte Eva leise, während ihre Finger sanft durch die kurzen Strähnen glitten, „steht doch immer für einen Neuanfang.“
Uli lehnte sich an Eva, ihr Gesicht nah an ihrem. „Ein neues Kapitel für uns, Eva?“ fragte sie, ihre Stimme beinahe ein Flüstern, voller Hoffnung und Sehnsucht.
Eva sah sie an, ihre Augen voller Versprechen. „Ja, ein neues Kapitel. Unsere Zukunft.“
Sie küssten sich erneut, tiefer, fordernder, als wollten sie die Vergangenheit hinter sich lassen und sich der Zukunft verschreiben. Uli schloss die Augen, ließ sich in diesem Moment fallen, in dem sich alles richtig und vollkommen anfühlte.
Am nächsten Morgen
Die Lobby war belebt, doch für Uli und Eva fühlte es sich an, als gäbe es nur sie beide. Eva trug ein elegantes Business-Outfit, das ihre Entschlossenheit unterstrich, und strahlte eine Aura von Stärke aus, die Uli immer wieder aufs Neue faszinierte.
„Viel Glück, mein Schatz“, sagte Uli, ihre Stimme weich, während sie Evas Hand in ihre nahm. Sie zog Eva in eine enge Umarmung, ihre Lippen trafen sich in einem zärtlichen, aber intensiven Kuss, der alles um sie herum ausblendete.
Doch nicht jeder war begeistert von diesem Moment. Jeremy beobachtete sie aus einiger Entfernung, und sein Gesicht verzog sich vor Wut. Mit schnellen Schritten kam er auf sie zu, seine Stimme scharf und laut genug, dass einige Mitarbeiter stehen blieben.
„Uli, entscheide dich endlich!“ zischte er, seine Augen vor Zorn funkelnd. „Du kannst nicht mit uns beiden schlafen. Vorgestern ich. Gestern Eva. Was ist heute? Wieder ich, oder was? Das ist einfach ekelhaft!“
Uli blickte ihn geschockt an, während Eva ruhig blieb, ihre Augen kalt, ihre Haltung entschlossen. Doch Jeremy war noch nicht fertig.
„Oder liegt es daran, dass Eva es nicht bringt? Brauchst du das von mir so dringend?“ Seine Stimme tropfte vor Spott. „Und deine Frisur … was soll das? Musst du jetzt auch noch aussehen wie eine Klischee-Lesbe?“
Evas Augenbrauen hoben sich, und sie trat einen Schritt nach vorne, ihre Stimme gefährlich ruhig. „Uli sieht wunderschön aus. Ob mit langen oder kurzen Haaren.“ Ihre Augen durchbohrten Jeremy. „Aber ich habe jetzt Wichtigeres zu tun. Viel Erfolg, Uli. Bis später.“
Eva drehte sich um, küsste Uli sanft auf die Wange und verließ die Lobby mit erhobenem Kopf.
Jeremy sah ihr nach, bevor er sich wieder Uli zuwandte, seine Wut unverändert.
„Das geht so nicht, Jeremy!“ rief Uli schließlich, ihre Stimme voller Entschlossenheit.
Jeremy verschränkte die Arme, sein Blick kalt. „Da hast du recht, Uli. Das geht wirklich nicht. Ich bin kein Spielzeug, das du benutzen kannst, wie es dir gerade passt. Ich will, dass du dich entscheidest. Entweder Eva – oder ich.“
Uli schnappte nach Luft, ihr Kopf schwirrte vor den unausgesprochenen Konsequenzen. Doch dann hob sie das Kinn, ihre Stimme klar und fest. „Ich habe mich entschieden. Ich liebe Eva.“
Jeremy starrte sie an, als hätte sie ihm gerade ins Gesicht geschlagen. „Du willst dich also von mir trennen?“ fragte er leise, fast ungläubig.
„Vielleicht sollten wir das“, sagte Uli und spürte, wie sich ein Knoten in ihrer Brust zusammenzog. „Ich ziehe zu Eva. Ivy bekommt ihr eigenes Zimmer bei uns. Wir kriegen das hin.“
Jeremy lachte bitter, seine Stimme schwer vor Sarkasmus. „Scheint ja alles schon festzustehen. Wunderbar. Dann können wir ja gleich die Scheidung einreichen.“
Uli spürte, wie ihre Augen zu brennen begannen, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. „Ja, vielleicht sollten wir das.“
Er schüttelte nur den Kopf, drehte sich abrupt um und ging.
Später am Tag
Uli arbeitete in der Küche, doch ihre Gedanken hingen immer noch an dem Streit mit Jeremy. Es tat weh, aber es fühlte sich auch wie der richtige Schritt an.
Als Eva von ihrem Banktermin zurückkam, strahlte sie über das ganze Gesicht. Ihre Energie füllte den Raum, und Uli konnte nicht anders, als sie anzulächeln.
„Und?“ fragte Uli, die Spannung in ihrer Stimme kaum zu verbergen.
Eva nickte, ihre Augen vor Freude leuchtend. „Es sieht gut aus. Wirklich gut! Der erste Schritt ist geschafft!“
Uli konnte ihre Erleichterung kaum verbergen und ging auf Eva zu, zog sie fest in ihre Arme. „Ich bin so stolz auf dich, Eva. Für uns. Jetzt muss nur noch der Rest klappen.“
Eva drückte Uli noch fester, ihre Lippen berührten ihre Stirn. „Ich gehe mal ins Büro und mache ein paar Anrufe.“ Sie hielt inne, sah Uli an, ihre Stimme wurde leiser, fast unsicher. „Kommst du später hoch?“
Uli hob eine Augenbraue, ein schelmisches Lächeln auf ihrem Gesicht. „Natürlich, Eva. Wohin sonst?“
Eva grinste breit, die Unsicherheit verflog sofort. „Gut“, sagte sie, küsste Uli auf die Lippen und ließ ihre Finger kurz über Ulis Taille gleiten, bevor sie sich umdrehte und ging.
Uli sah ihr nach, ein warmes, wohliges Gefühl durchströmte sie. Trotz allem – trotz Jeremy, der Entscheidungen, der Herausforderungen – fühlte sie, dass sie auf dem richtigen Weg war.
Eva schloss die Tür ihres Büros hinter sich und atmete tief durch. Sie hatte sich vorbereitet, jedes Argument, jede Zahl, jede Möglichkeit in ihrem Kopf durchgespielt. Nun war der Moment gekommen. Sie nahm das Telefon zur Hand und wählte die Nummer ihrer Vorgesetzten.
„Guten Morgen“, begann sie selbstbewusst, ihre Stimme ruhig, aber bestimmt. „Ich möchte Ihnen ein Angebot für das Hotel unterbreiten.“
Auf der anderen Seite herrschte für einen Moment Stille, dann begannen die Verhandlungen. Eva wusste, dass ihre Vorgesetzten froh waren, das Hotel loszuwerden – und genau das spielte ihr in die Karten. Sie startete mit einem niedrigen Angebot, strategisch klug, und zog die Gespräche geschickt auf ihre Seite. Es war ein Balanceakt zwischen Entgegenkommen und Selbstbewusstsein, aber nach einer Stunde intensiver Diskussion war klar: Sie würden sich einig werden.
Als sie den Hörer auflegte, fühlte sich Eva wie auf Wolke sieben. Ihr Herz klopfte vor Erleichterung und Freude, und ein breites Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie rief Paolo, den Barkeeper, an und bestellte eine Flasche Champagner. Heute war ein Tag zum Feiern.
Einige Stunden später
Eva stand im Konferenzraum, eine große Rolle mit Bauplänen vor sich ausgebreitet. Sie hatte die Grundrisse des Hotels studiert, Ideen gesammelt und mögliche Änderungen skizziert. Ihr Blick wanderte über die Pläne, während sie sich die zukünftigen Räume vorstellte. Ihre Gedanken wirbelten um Details: Wo könnte eine Wand fallen, wo könnte ein neuer Durchgang entstehen?
Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich, und eine vertraute Stimme erklang leise. „Na, Schatz? Was machst du da so Schönes?“
Uli trat ein, ein liebevolles Lächeln auf den Lippen und eine Teller mit Essen in der Hand. „Ich habe dir etwas mitgebracht“, sagte sie, während sie zu Eva hinüberging.
Eva drehte sich um, ihre Augen leuchteten, und sie zog Uli in einen warmen Kuss. „Sehr schön, danke, Liebling.“
Uli stellte das Essen auf den Tisch und betrachtete die Pläne neugierig. „Und? Was planst du da?“
„Unsere Wohnung“, antwortete Eva, ein schelmisches Grinsen auf ihren Lippen. Sie zeigte auf die Pläne. „Oder ein Zimmer. Mal schauen, was es wird. Ich habe zwei Ideen, die ich mit dir besprechen wollte.“
Uli zog einen Stuhl heran und setzte sich neben Eva, die begeistert weiterredete: „Wir könnten aus zwei Suiten eine große Wohnung machen. Das wäre perfekt. Natürlich verlieren wir damit Einnahmen, aber wir hätten eine eigene kleine Oase hier oben, mit mehr Privatsphäre.“
Sie deutete auf die Pläne. „Die zweite Möglichkeit wäre, zwei Doppelzimmer zu einem Familienzimmer zusammenzulegen. Praktisch, aber … es fühlt sich nicht ganz richtig an. Ich bin wirklich für die Suiten. Es wäre unser eigenes kleines Zuhause.“
Eva lehnte sich nachdenklich zurück. „Wenn wir das machen, müssten wir das Schlafzimmer und das Wohnzimmer vertauschen und eine zusätzliche Tür einbauen. Das müsste ich mit einem Architekten klären.“
Uli nickte langsam, ihre Hand fand Evas. „Das klingt perfekt. Die Suiten wären wirklich ideal. Und wenn du das so siehst, unterstütze ich dich.“
Eva lächelte zufrieden und zog Uli in ihre Arme. Der Moment fühlte sich vertraut und vollkommen an, als wären sie genau dort, wo sie sein sollten.
Nach einer Weile brach Uli das Schweigen. „Jeremy und ich haben uns übrigens getrennt.“
Eva zog sich leicht zurück, überrascht. „Wie kommt es dazu?“ fragte sie, ein Funken Erleichterung in ihrer Stimme. „Ich meine, es freut mich – aber für euch ist das sicher nicht leicht.“
Uli atmete tief ein. „Es war das Beste für uns beide. Wir hatten keinen Weg mehr, der für beide funktioniert hätte. Es ist nicht einfach, aber es fühlt sich richtig an.“
Eva umarmte Uli noch fester. „Ich bin stolz auf dich“, sagte sie leise.
Der Abend verging ruhig und voller Wärme, beide genossen die Nähe zueinander und die Aussicht auf ihre gemeinsame Zukunft.
Einige Wochen später
Die Umbauarbeiten hatten begonnen, und das Hotel war erfüllt von geschäftigem Treiben. Eva und Uli standen auf einem Balkon und beobachteten, wie Möbel verschoben, Wände abgebaut und neue Strukturen geschaffen wurden. Die beiden hatten sich einstimmig für die Suiten entschieden, und mit jedem neuen Fortschritt fühlte sich die Entscheidung richtiger an.
Uli war entspannt, ein seltener Anblick in den letzten Wochen. Sie hatte sich bemüht, Jeremy aus dem Weg zu gehen, außer wenn es um ihre Tochter ging. Die Scheidung war eingereicht, und beide hatten sich auf ein geteiltes Sorgerecht geeinigt. Es war schwer gewesen, doch jetzt fühlte es sich an, als hätte sie die Freiheit, ein neues Leben zu beginnen.
Eva stand neben ihr und strahlte. „Ich kann es kaum erwarten, bis wir einziehen. Es wird unser Zuhause, Uli. Unser Anfang.“
Uli legte den Arm um Eva, zog sie nah zu sich und lächelte. „Ich auch. Es fühlt sich endlich alles richtig an.“
Die beiden blickten auf die Baustelle vor ihnen – ein Symbol für ihren gemeinsamen Neuanfang. Nichts stand ihnen mehr im Weg.