Welcome to the Kiramman Orphanage

Arcane: League of Legends (Cartoon 2021)
F/F
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Welcome to the Kiramman Orphanage
Summary
Beginnt mit Angst, wird zu fluff, erhält noch einmal eine ordentliche Portion Dark zum Ende hin. Und Regenbogen.
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Die Einweihung

Das Gebäude glänzte von innen wie von außen. Der Name „Kiramman Waisenheim“ prangerte groß über der Eingangstür. In Gold, nur um den Rat und ihre Mitglieder zu ärgern.

Caitlyn betrat das Gebäude und machte sich auf die Suche nach Violet. Sie strich dabei den Stoff über ihren Bauch flach. Das leichte Kleid welches Caitlyn trug, saß perfekt. Sie hatte ihre Schneiderin in den letzten Tagen so intensiv kennengelernt wie nie zuvor. „Es muss perfekt aussehen!“ befahl ihr Caitlyn. „Es soll schreien nach ‚in die Fresse‘ verstehen Sie mich?“ Die Schneiderin verstand, denn sie war gebürtige Zaunitin und wusste genau in welche Fresse es gerichtet war.

Caitlyns Kleid schmiegte sich an jede perfekte Kurve an ihrem Körper. Royal blaue Seide von höchster Qualität und goldenen Schnallen an Schulter und Taille. Die Schneiderin hatte auf Caitlyns Bitte hin, den Kleidungsstil von Zaun mit Piltover kombiniert. Das Kleid schrie nach der Opulenz von Piltover und dem industriellen Erfindergeist Zauns.

Caitlyn drückte ihren Rücken etwas durch, wodurch ihr Decolté ebenso opulenter erschien. Keine weißen Rüschen wie früher um dezent zu wirken. Sie fühlte sich wundervoll und unbesiegbar in ihrem Kleid. Um diese Unbesiegbarkeit zu unterstreichen, hatte sie außerdem dunkelroten Lippenstift benutzt, etwas was sie sonst nie tat.    

„Violet?“ rief sie quer durch den Eingang des Heims und hörte Skys Lachen aus dem Mädchenzimmer gefolgt von einem „Shhh“ von Violet. Versteckte sie sich etwa? Caitlyn folgte dem Kichern und fand Violet schließlich. Sie erstarrte im Türrahmen.

Die letzten Tage waren einige hitzige Diskussionen entstanden über die erforderliche Kleidung für ein solches Event. Violet weigerte sich vehement etwas anzuziehen was ihre Beine nicht bedeckt und schon gar nicht einen langen Rock. Caitlyn akzeptierte schließlich, dass Violet einfach Violet bleiben sollte. Sie bat lediglich um eine Hose ohne Löcher und keine Lederjacke.

Die Violet die jetzt jedoch vor ihr stand, raubte ihr den Atem.

Violet trug ein dunkelviolettes Oberteil, ein Korsett bemerkte Caitlyn blinzelnd. Es wurde vorne mit Kupferfarbenen Schnallen geschlossen. Es unterstrich Violets wunderschöne Rundungen ihrer Brüste. Diese waren dezent bedeckt von einer schwarzen Spitzenbluse, damit der Ausschnitt nicht zu obszön wirkte. Unter dem Korsett trug sie einen langen Rock, ebenso dunkelviolett wie das Oberteil, im Vokuhila Stil welcher knapp über ihren Knien begann. Ihre Beine waren tatsächlich nackt bis runter zu ihren schwarzen Boots. Die Schuhe hatten einen leichten Absatz und waren über und über mit Kupferfarbenen Schnallen verzieht.

Sie hatte das dunkelviolett sogar im Lidschatten aufgegriffen.

„Vielleicht solltest du deinen Mund schließen, bevor die Reichen Leute eintreffen.“ Entgegnete Violet stolz grinsend.

„Wieso hast du nichts gesagt?“ fragte Caitlyn, immer noch positiv geschockt. Violet zuckte nur einmal mit den Schultern. „Ist ein wichtiger Tag, nein? Ich will die große Caitlyn Kiramman nicht blamieren!“ meinte Violet nonchalant und Caitlyn wusste ganz genau, dass es sehr große Energie von Violet forderte sich so zu verstellen.

„Aber…“ begann Caitlyn, fand jedoch nicht die passenden Worte. Stattdessen schloss sie die Distanz zwischen den Beiden und ergriff Violets Gesicht. Sie blickte ihr kurz tief in ihre grau-blauen Augen, bevor sie sich küssten.

Beide Frauen schlossen ihre Augen, den Kuss genießend. Violets Hände schlossen sich um Caitlyns Nacken und den unteren Teil ihres Rückens. Der Kuss wurde intensiver, fast schon hungrig.

Sky quietschte alarmierend laut um dem Zauber ein Ende zu setzen.

Caitlyn brach den Kuss ab und lehnte ihre Stirn an Violets, leicht atemlos, aber überglücklich lächelnd.

„Versprich mir, dass ich dich heute Abend ausziehen darf“ flüsterte Caitlyn leise und Violet grinste, mit einem kurzen Funkeln in den Augen. „Wersprochen.“ Flüsterte sie ihr entgegen und küsste sie noch einmal kurz auf den Mund.

Sie wollte Violet am liebsten sofort ausziehen und alle da unten warten lassen.

„Hey!“ schrie eine Stimme hoch „Wo seid ihr?“ Ekko.

Caitlyn trat schließlich einen Schritt zurück, begutachtete Violet noch einmal hungrig. Sie hob ihre Hand und wischte Violet leicht am Mundwinkel Spuren des roten Lippenstiftes, den sie hinterlassen hatte, weg. Violet kicherte amüsiert.

„Auf in den Kampf?“ fragte Caitlyn sanft.

„Auf in den Kampf!“ erwiderte Violet, griff sich die kleine Sky vom Boden und klemmte sie sich, wie automatisch, auf ihre rechte Hüfte und hielt sie mit dem Arm fest. Skye trug ein entzückendes gelbes Rüschenkleidchen mit weißen Gänseblümchen.

-

Nicht nur die anderen des Rats waren anwesend, sondern auch einige Repräsentanten von reichen Häusern. Ganz zu schweigen von Schaulustigen aus der Nachbarschaft.

Violet blendete so gut sie konnte den Andrang aus. Ihr war nicht ganz wohl und das Kleid reichte nicht aus um sich selbst etwas vorzuspielen. Wenn die Blicke ihr zu viel wurden, fixierte sie einen Punkt an Sky’s Kleidchen und tat so als müsse sie etwas zurechtziehen, oder zog ihr einen Finger sanft aus dem Mund. Die kleine Ablenkung reichte ihr zum Durchatmen. Caitlyn manövrierte perfekt durch die Einweihung mitsamt Rede von Änderungen und Verbesserungen und Kinder seien unsere Zukunft.

Violet fragte sich wann sie die Rede schrieb und ob sie diese auch geprobt hatte. Wenn sie zu Caitlyn rüber blickte, schwellte ihr die Brust vor Stolz an. Caitlyn stand stramm und war das Ebenbild ihrer Mutter Cassandra. Alles an ihr schrie nach ‚Leg dich ruhig mit mir an!‘. Der verdammte Lippenstift sah besonders sexy aus.

Eigentlich sollte Violet gemeinsam mit Caitlyn das rote Samtband durchschneiden. Als die Schere gereicht wurde, erstarrte Violet jedoch. Ihr Blick traf auf Caitlyns und diese schien in ihren Augen etwas zu lesen, welches Violet selbst nicht zu verstehen schien. Kurzerhand schnitt Caitlyn das Band durch und lauter Applaus ertönte. Dies schreckte Violet aus ihrer Starre. Sie ließ ihren Blick über die Menge streifen und stellte für sich selbst fest, dass ihr das alles jetzt reichte.

Caitlyn verkündete gerade noch stolz „Wir zeigen Ihnen jetzt das Innere!“ da huschte Violet bereits durch die Eingangstür. Das gesamte Geschehen von vor der Tür folgte beide Frauen ins Innere des Gebäudes und Caitlyn erklärte, wo sich welche Räumlichkeiten befinden.

Als sie ihre Führung beendeten, rief Caitlyn mit klarer Stimme „Gibt es noch Fragen die wir ihnen beantworten könnten?“. Violet schluckte einmal schwer und krallte ihre Finger etwas fester in den Stoff des gelben Kleidchens von Sky.

„Was werden die Kinder lernen? Hoffentlich die Geschichte von Piltover!“ rief irgendeine Männerstimme dessen Gesicht Violet nicht sah.

„Ich hoffe den Zauniten-kindern werden Benehmen beigebracht!“ eine schrille Frauenstimme.

„Müssen wir jetzt unsere eigenen Kinder wegsperren damit sie keinen schlechten Einfluss erleiden müssen?“ eine andere hochnäsige Frauenstimme.

Violet spürte langsam ihre Wut hochbrodeln. Caitlyns Blick wurde stattdessen eisig, ihre Körperhaltung unmöglich strammer.

Als eine weitere Stimme ansetzte, unterbrach Caitlyn laut.

„Die Kinder die zukünftig in diesem Heim ein Zuhause finden werden, haben ihre Väter, Mütter oder gar komplette Familie verloren. Ihr macht euch Sorgen um euren Frieden, während ein kleiner Junge für immer und ewig das letzte Bild seiner Familie vor Augen haben wird; wie eine Zimmerdecke seine Mutter mitsamt seiner kleinen Schwester auf dem Arm zermalmte.“ Dies lässt alle Beteiligten verstummen.

Der brutale Tod der gesamten Familie eines Piltover-Jungen stand angeblich damals in der Tageszeitschrift von Piltover. Es hatte einen bitteren Nachgeschmack für jeden. Caitlyn ermahnte die Angehörigen weiter.

„Mädchen die mitten der Nacht schreiend aufschrecken von Albträumen, die sie plagen. Sie haben Drogen und Brutalität erlebt. Sie haben den Krieg genauso erlebt wie wir und auch das Leid, das diesem entsprang.“

Caitlyn schüttelte leicht den Kopf und sprach unbeirrt weiter „Ihr erwartet perfektes gepflegtes Benehmen von Kindern, denen man jegliche Sicherheit im Leben stahl, die sie überhaupt Kind sein lassen ließ? Ich wünsche mir nicht, dass die Kinder adrett sitzen und die korrekte Gabel benutzen, nein. Ich wünsche mir, dass sie einen Grund finden, jeden einzelnen Tag, aufzustehen. Ich wünsche mir Lachen und Glück und Gesundheit. Sobald wir dies erreicht haben, werde ich selbstverständlich gerne auf eure Bedürfnisse zurückkommen und mein Bestes geben, dass diese erfüllt werden.“ 

Violet strahlte regelrecht vor Stolz. Sie trat einen Schritt neben Caitlyn und nahm ihre Hand und drückte diese fest.

Einige Leute hatten immer noch eine zweifelhafte Miene.

Violet sprach zum ersten Mal und versuchte ihre Stimme stark klingen zu lassen. „Wir Zauniten sind keine Monster. Ich selbst wurde als Waisenkind groß. Mein Ziehvater, Vander, nahm mich und meine kleine Schwester auf. Nicht jeder hatte das gleiche Glück damals. Ich weiß, was es bedeutet, morgens auf zu wachen und zu wissen, dass meine Mutter nie wieder durch die Haustür kommen wird mit ihrem Lächeln. Dieses Wissen löst in keinem Kind Freude aus. Ich hatte einen tiefen Hass im Herzen, auf die Welt und auf Piltover mit ihren glücklichen Familien.“ Violet nahm erneut tief Luft. „Ich projektierte diesen Hass auf die Welt und die Menschen darin. Vander versuchte mir diesen Hass zu nehmen und dann… starb auch er, bevor er dies erreichen konnte.“ Violet schluckte und kämpfte gegen die Tränen an. „Trotzdem stehe ich heute vor euch. Ich habe für euch und eure Familien gekämpft im Krieg und trotzdem behalte ich meinen Stolz ein Zaunit zu sein im Herzen.“ Violet wollte weiterreden, ihr versagte jedoch kurz die Stimme, bevor sie weitersprach. „Wieso gebt ihr uns immer noch keine Chance? Selbst wenn wir für euch kämpfen, könnt ihr nichts anderes tun als uns beschimpfen. Es sind Kinder, von denen wir hier sprechen! Kinder! Wenn wir jemandem eine Chance schuldig sind, dann ja wohl den Kindern!“ schimpfte Violet.  

Die Leute verstummten nun komplett und eine fast schon unangenehme Stille fiel über den Raum.

Caitlyn räusperte sich und lud alle noch zu Häppchen und einem Glas Sekt ein.

Violet dankte den Göttern als Sky zu quengeln begann und sie die perfekte Ausrede hatte zu flüchten. Sie flüsterte Caitlyn ein kurzes ‚tut mir leid‘ und ‚ich liebe dich‘ mitsamt Kuss auf die Wange, dann huschte sie schnell davon. Für Violet konnte das Ende dieses Tages nicht schnell genug kommen.

Sie verschanzte sich in der Küche und gab der Kleinen eine Flasche. Sie würde noch eine Weile hier verweilen, bevor sie wieder rausgehen würde. Sie saß am Ende des großen Tisches und beobachtete die Kellner die Häppchen holen kamen und mit leeren Serviertellern zurückkehrten.  Als die Teller begannen immer voller zurückzukehren, wusste Violet, dass sie allmählich wieder zu Caitlyn zurückkehren musste.

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