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Note
Esther Schweins als Barbara Geldermann made me write this.

Vorzimmer der Staatsanwältin Geldermann, Landgericht Hamburg.

 

Fiona, die Ende Zwanzigjährige Assistentin der Staatsanwältin mit hellbraunen Haaren, betritt gerade ihr Büro. Nachdem sie, gekleidet in eine schwarze Jeans, eine hellblaue Bluse und einen schwarzen Blazer, als erste Amtshandlung des Tages das Fenster in ihrem Büro geöffnet hatte, stellt sie ihre Tasche auf den Schreibtisch und lässt sich dann auf den Bürostuhl fallen, während kühle Septemberluft das Büro durchflutet. 

 

Sie arbeitete nun schon seit einem guten halben Jahr für ihre Chefin, die Staatsanwältin Barbara Geldermann. Kurz nachdem sie ihr zweites Staatsexamen mit Prädikat bestanden hatte, hatte sie sich auf die Assistentenstelle beworben. Sie wollte erst einmal noch mehr Erfahrungen bei Gericht sammeln und nicht gleich als Anwältin anheuern, ganz im Gegensatz zu vielen ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen. Als sie im Kreis derer davon erzählt hatte, dass sie ab dem ersten März die Assistentin der Staatsanwältin Geldermann sein würde, hatte ein Kommilitone von ihr nur gelacht. „Oh weh, bei der Eiskönigin! Na dann mal viel Spaß!“ Fiona hatte damals abgewunken und das als blöden misogynen Spruch abgetan - ganz nach dem Motto, dass Männer schlicht ein Problem damit haben, wenn Frauen in ihrem Beruf erfolgreich sind. Nach ein paar Tagen hatte sie jedoch feststellen müssen, dass er nicht ganz Unrecht gehabt hatte. Barbara Geldermann war zu Beginn nicht wirklich umgänglich gewesen, mehrfach war sie Fiona gegenüber sehr harsch aufgetreten. Insbesondere dann, wenn sie das Gefühl hatte, dass ihre Assistentin nicht intensiv genug über einen Sachverhalt nachdachte. Irgendwann hatte Fiona jedoch verstanden, dass es ihrer Chefin keineswegs darum ging, sie klein zu halten oder zu tyrannisieren - im Gegenteil. Barbara Geldermann wollte, dass Fiona mit ihr diskutierte, weil sie ihre Meinung und ihren Verstand schätzte. Sie wollte, dass Fiona ihre fundierte Meinung auch zu uneindeutigen oder komplizierten Themen abgab und nicht ständig klein beigab, nur um ihrer Chefin zu gefallen. 

Infolgedessen hatte Fiona ein gutes Verhältnis zu ihrer Chefin aufgebaut - sie waren ein eingespieltes Team geworden, das professionell und freundlich, aber dennoch immer auf Distanz miteinander arbeitete. Fiona schätzte ihre Chefin sehr und - so viel musste sie sich eingestehen - fand sie ausgesprochen attraktiv. Auch wenn sie zu Beginn versucht hatte, das Unvermeidliche zu vermeiden, hatte sie es irgendwann aufgegeben und akzeptiert, dass Barbara Geldermann ihr ‚professional crush‘ wurde. Sie hatte sich damit arrangiert und beschränkte sich darauf, ihre Chefin gelegentlich einen Augenblick zu lange anzuschauen, mehr aber auch nicht.

 

Irgendwann hatte sich das Verhalten der Staatsanwältin ihr gegenüber jedoch plötzlich von freundlich-professionell zu regelrecht eiskalt verändert - Fiona hatte bis heute nicht verstanden, warum und was der Auslöser dafür gewesen sein könnte. 

Es war - in Fionas Erinnerung - nichts vorgefallen, was einen solchen Sinneswandel hätte hervorrufen können. Weder hatte sie einen Fehler gemacht (zumindest hatte die Chefin das nicht verlauten lassen, und das tat sie normalerweise) noch hatte sie sich in irgendeiner Form - zumindest bewusst - daneben benommen. 

Sie hatte die Staatsanwältin an einem Abend sogar in einem nicht-beruflichen Kontext getroffen - nämlich als sie mit einem Date (das sich dann später als eine absolute Katastrophe herausstellte) in einer Bar in der Nähe vom Hamburger Hafen unterwegs gewesen war. Als sie am Tresen saßen und ihr Date, Elisa, voller Enthusiasmus von ihrem Job bei einem „green Start up“ erzählt hatte und davon, welchen „krassen Impact“ ihr Job auf die Welt hatte, war irgendwann Barbara Geldermann durch die Glastür getreten. Und zwar alleine - das hatte Fiona gewundert. Sie hatten sich nicht überschwänglich gegrüßt, lediglich ein kurzes Kopfnicken und ein knappes „Guten Abend, Frau Mey“ hatte die Staatsanwältin zustande gebracht. Beim Anblick ihrer Chefin war Fiona kurz ganz weit weg von Elisas Gerede gewesen - zu sehr abgelenkt durch das schwarze Kleid, die braunen kniehohen Stiefel und den langen schwarzen Mantel, den Barbara Geldermann getragen hatte. Während die Staatsanwältin Fiona scheinbar keines weiteren Blickes mehr gewürdigt, sich an das andere Ende der Theke platziert und einen doppelten Scotch bestellt hatte, waren Fionas Gedanken noch eine ganze Weile um ihre Chefin gekreist.

Warum war sie alleine in einer Bar? Wartete sie auf jemanden, hatte sie etwa ein Date? Falls letzteres der Fall war, hoffte Fiona, dass es sich hierbei um einen vernünftigen, netten und soweit möglich gutaussehenden Mann handelte. Es wäre ihr wesentlich lieber gewesen, wenn sich das vermeintliche Date als Frau herausgestellt hätte - aber die Chance, dass Staatsanwältin Geldermann bi- oder gar homosexuell war, kalkulierte Fiona mit einem Prozentsatz mit sehr vielen Nullen vor dem Komma. 

Nachdem Elisa dann irgendwann „ Hallo? Erde an Fiona? “ gefragt hatte, hatte sie schweren Herzens den Blick von der rothaarigen Frau abgewandt, die nach wie vor alleine am Tresen saß und in ihr Whiskyglas starrte. Elisa hatte dann ihren Gesprächsfaden wieder aufgenommen und immer wieder bei ihren Gesten wie zufällig Fionas Hand berührt. Die Intention dahinter war klar gewesen - sie hätte jedoch für Fiona nicht weniger relevant sein können. Immer wieder hatte Fiona auf die andere Seite der Bar geschaut, in der Hoffnung, einen Blick auf das potentielle Date ihrer Chefin zu erhaschen. Doch niemand hatte sich zu der rothaarigen Frau gesetzt - und nach einiger Zeit hatte sie ihr Getränk bezahlt und war, ohne Fiona noch eines Blickes zu würdigen, durch die Glastür hinaus in den stürmischen Abend getreten. Der nächste Tag war ein Samstag gewesen und mit dem darauffolgenden Montag hatte sich die Stimmung im Büro grundlegend verändert. Barbara Geldermann hatte jetzt nicht mehr nur ein freundlich-professionelles Verhalten an den Tag gelegt, sondern war zu der ‘Eiskönigin’ geworden, vor der Fionas Kommilitone sie gewarnt hatte.

Kurz hatte Fiona überlegt, ob ihre Chefin wohl ein Problem damit hätte, dass sie von ihrer Assistentin in ihrem Privatleben „erwischt“ worden war - diesen Gedanken aber schnell beiseite geschoben und nicht weiter darüber nachgedacht, da just in dieser Woche so viel Arbeit angefallen war, dass sie schlicht keine Zeit und Energie dazu hatte.



All das geht Fiona durch den Kopf, als sie an diesem Freitag um 7:30 Uhr den Laptop hochfährt und ihre zwei Monitore auf ihrem Schreibtisch einschaltet. Sie wünschte, der Tag wäre schon vorbei. Heute stand der letzte Tag einer Gerichtsverhandlung an, die sowohl sie als auch die Staatsanwältin seit mehreren Wochen intensiv beschäftigt hatte. Es handelte sich um einen Mann, der mutmaßlich seine Frau im Rausch erschlagen hatte. Die Beweislast war erdrückend, aber sein Anwalt versuchte mit allen Mitteln, einen Freispruch zu erwirken. Heute war es Zeit für die Schlussplädoyers beider Seiten. Barbara Geldermann war die letzten Tage schlechter gelaunt gewesen als üblich, tiefe Augenringe hatten sich in ihr Gesicht gegraben. Fiona hatte ihr angesehen, dass der Fall sie mitnahm (auch wenn ihre Chefin das nie zugegeben hätte). Und so hatte sie sich noch mehr bemüht, sie zu unterstützen - hatte Dinge erledigt, die nicht in ihren Aufgabenbereich fielen und versucht, mit allen Mitteln der Staatsanwältin das Leben leichter zu machen. Heute war also der Tag der Tage. Das Plädoyer war fertig, alles war bereit für das große Finale. Hoffentlich hat die Richterin ein Einsehen‘, dachte Fiona, während sie sich durch die ersten Mails in ihrem Postfach klickte. 

Gegen 8:30 Uhr wurde sie aus ihrem Konzentrations-Tunnel geholt, als Barbara Geldermann die Tür zu Fionas Büro aufriss und mit einem knappen „Morgen“ auf den Lippen hindurch stürmte, um dann in ihrem eigenen Büro zu verschwinden. Fiona, die kaum den Blick von ihrem Bildschirm wenden konnte, so schnell ging alles, zuckte zusammen, als die Tür mit einem lauten Knall zugeworfen wurde. ‚Na das kann ja heiter werden‘, dachte sie und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass die Verhandlung schon vorbei wäre und sie endlich in ihr lang ersehntes Wochenende verschwinden konnte. Dieser Gedanke war jedoch nur von kurzer Dauer - denn schon einen Augenblick später wurde die Tür erneut aufgerissen und ihre Chefin trat mit grimmigem Gesichtsausdruck zu ihr an den Schreibtisch. „Ich brauche diese Blätter doppelseitig bedruckt! Hatte ich mich unklar ausgedrückt?“

Fiona zuckte erneut zusammen. „Ja, nein, natürlich nicht - bitte entschuldigen Sie! Ich druck‘ das schnell nochmal.“ 
„Das will ich aber auch meinen!“ 

Und damit drehte sich die rothaarige Staatsanwältin auf dem Absatz herum und knallte die Tür zu ihrem Büro erneut zu. Fiona atmete tief durch und begab sich an den Drucker, um das gewünschte Dokument erneut doppelseitig auszudrucken. Während sie darauf wartete, dass das Gerät seinen Dienst tat, konnte sie nicht umhin, sich das heutige Outfit ihrer Chefin wieder ins Gedächtnis zu rufen. Wenn sie ehrlich war, sah ihre Chefin jeden Morgen so aus, als wäre sie einem Modekatalog entstiegen. Und wie jeden Morgen brannte sich die Kleiderauswahl in Fionas Frontallappen - das gehörte zum professional crush dazu, das wusste sie. Doch heute hatte Barbara Geldermann es wieder geschafft, Fionas Gehirnleistung für einen Moment lang auf Null zu fahren. Sie trug ein schwarzes knielanges Kleid, von dem Fiona schwören könnte, dass es das gleiche war, das sie bei ihrer Begegnung in der Bar getragen hatte, schwarze Strümpfe und die gleichen hellbraunen Lederstiefel in Kombination mit einem cremefarbenen Trenchcoat. ‚Dressed to kill‘, dachte Fiona und musste bei dem Gedanken daran, wie ihre Chefin wohl in einer halben Stunde den Anwalt des Angeklagten auseinandernehmen würde, grinsen. 

„Mach ihn fertig, Barbara“, flüsterte sie halblaut - mehr zu sich selbst - als der Drucker das letzte Blatt ausspuckte. Sie nahm das Papier und ging mit schnellen Schritten auf die Tür zum Büro ihrer Chefin zu. Bevor sie jedoch anklopfen konnte, wurde die Tür auch schon wieder aufgerissen und Fiona stand ihrer Chefin gegenüber - so nah, dass sie ihr Parfum riechen konnte. 

„Äh, hier, die Unterlagen, dieses Mal richtig gedruckt“ - mehr brachte sie nicht zustande. Sie drückte der Staatsanwältin das Papier in die Hand und drehte sich im gleichen Atemzug um, damit ihre Chefin ihre aufgerissenen Augen nicht sehen konnte. Fiona konnte regelrecht spüren, wie ihr Gesicht rot wurde. Schnell verschwand sie hinter ihrem Schreibtisch und wandte ihren Blick wieder ihrem Postfach zu. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass die Staatsanwältin das Papier musterte, nickte und dann wieder in ihrem Büro verschwand.

 

Knapp zwanzig Minuten später war Fiona gerade in den ersten Entwurf eines Schriftsatzes vertieft, als die Tür zum Büro ihrer Chefin erneut mit Vehemenz aufgerissen wurde. „Ich bin jetzt weg“, sagte die Staatsanwältin mit gepresster Stimme. „Bitte warten Sie später auf mich, ich habe noch etwas mit Ihnen zu besprechen.“
Irritiert aufgrund der Schärfe in ihrer Stimme erwidert Fiona nur ein leises „Ja natürlich“, bevor sie sich wieder ihrem Bildschirm zuwandte. 

Nachdem die Tür zu ihrem Büro dieses Mal deutlich sanfter geschlossen worden war, ließ sie sich in ihrem Schreibtischstuhl zurückfallen und schloss die Augen. Auch wenn sie versucht hatte, äußerlich ruhig und professionell aufzutreten, konnte sie nicht verhindern, dass ihre Gedanken kreisten. Was würde die Staatsanwältin mit ihr besprechen wollen? Hatte sie bei der Vorbereitung des Plädoyers einen Fehler gemacht? Fiona wurde nervös - weggeblasen waren die Gedanken an das Wochenende. 

 

Die Stunden vergingen und Fiona konnte sich noch immer keinen Reim auf die Aussage ihrer Chefin machen. Zuerst hatte sie noch überlegt und war alle vorbereiteten Dokumente für die heutige Verhandlung nochmal durchgegangen, um vielleicht den Fehler zu finden, den die Staatsanwältin ausgemacht hatte. Doch beim besten Willen hatte sie nicht herausfinden können, was das Problem gewesen sein könnte. Irgendwann hatte sie resigniert und sich wieder ihrer eigentlichen ToDo Liste zugewandt. 

Mittlerweile war es nach 16 Uhr und ihre Chefin war immer noch nicht zurück. Fiona begann sich zu wundern. Die Verhandlung war zäh, ja, aber so lange? War irgendetwas schief gelaufen?

Doch bevor sie weiter in ihrer Gedankenspirale versinken konnte, wurde sie durch das Geräusch ihrer Bürotür unterbrochen. Barbara Geldermann betrat das Büro, eine tiefe Falte auf der Stirn - ob aus Sorge oder Zorn, konnte Fiona nicht sagen. 

„Frau Mey, auf ein Wort“, sagte die Staatsanwältin knapp und durchschritt zügig das Zimmer, um kurz darauf ihre Bürotür zu öffnen. Sie blieb stehen und behielt die Klinke in der Hand. Fiona saß noch immer wie erstarrt vor ihren Bildschirmen. Erst als ihre Chefin ein nicht unfreundliches „Na los“ verlauten ließ, stand sie auf und ging eilig um den Schreibtisch herum. Nachdem sie das Büro der Staatsanwältin betreten hatte, schloss diese die Tür hinter sich. Fiona traute sich nicht, sich hinzusetzen und blieb, verlegen auf den Boden starrend, vor dem dunklen Schreibtisch stehen. Barbara Geldermann schleuderte ihre Tasche neben den Schreibtisch und trat Fiona gegenüber. Wortlos starrte sie ihre Assistentin an und Fiona spürte regelrecht, wie sich die grauen Augen ihrer Chefin in ihre eigenen bohrten. Nach mehreren Sekunden, die Fiona wie eine Ewigkeit vorkamen, war sie es, die das Schweigen brach.

“Ähm, Sie wollten etwas besprechen? Habe ich einen Fehler gemacht?“

Noch immer schweigend glitt der Blick der Staatsanwältin über sie. Sie musterte sie von oben bis unten. Fiona spürte, wie ihr Atem sich beschleunigte und hoffte, dass ihr Gesicht nicht rot wurde. Was dann passierte, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können: Barbara Geldermann strich, noch immer ohne ein Wort zu sagen, eine Haarsträhne aus Fionas Gesicht. 

„Nein, hast du nicht.“ Wieder schwieg sie. In Fionas Adern rauschte das Blut, sie konnte es förmlich hören. Was passierte hier? Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass alles, was sie gerade im Begriff war zu tun, falsch war - aber es war ihr schlichtweg egal. Für sie zählte gerade nur die Tatsache, dass Barbara Geldermann ihr mit ihren eisgrauen Augen ins Gesicht blickte, während ihre Hand wieder und wieder durch Fionas Haare glitt. Und so tat sie das, was für sie am logischsten erschien: sie legte eine Hand auf die der rothaarigen Frau, mit der anderen zog sie sie näher an sich. Die Staatsanwältin zuckte kurz zusammen, ihr Atem wurde schneller. Noch immer war ihr Gesichtsausdruck grimmig, die Zornesfalte noch immer sichtbar auf ihrer Stirn. Was dann geschah, würde noch Wochen danach dafür sorgen, dass Fiona sich fragte, woher in aller Welt sie das Selbstbewusstsein genommen hatte: sie lehnte sich nach vorne und gab der Staatsanwältin kurzerhand einen schnellen Kuss auf die Lippen. Sie sah, wie sich die Augen von Barbara Geldermann weiteten und zuckte zurück. ‚Was zur Hölle hab ich gerade gemacht?‘, schoss es ihr durch den Kopf. ‚Wollte sie das?‘ 

Doch weiter kamen ihre Gedanken nicht, denn mit einer fließenden Bewegung nahm die Staatsanwältin Fionas Gesicht in beide Hände und küsste sie mit einer Inbrunst, die Fiona Hören und Sehen vergehen ließ. Ihre Lippen krachten regelrecht zusammen und einen Augenblick später spürte Fiona, wie die Zunge der Anderen über ihre Lippen glitt und um Einlass bat. Ohne Zögern gewährte sie ihn, und als ihre Zungen sich das erste Mal berührten, fühlte Fiona sich, als ob in ihrem Innern ein Haus in Flammen stünde. Ihre Hände machten sich selbständig, glitten über die Taille der Staatsanwältin, über ihren Rücken und kamen schließlich auf ihrem Hintern zum Halt. Sie bearbeitete die Lippen von Barbara mit ihren Zähnen, bettelte mit der Zunge dann ihrerseits um Einlass - der sofort gewährt wurde. Barbara seufzte leise in den Kuss hinein und Fiona spürte, wie die Hitze in ihrem Körper ins schier Unermessliche stieg.

Sie spürte, wie Barbaras Hände über ihren Rücken glitten und schließlich den Weg unter die Bluse fanden. Dort, wo ihre Finger die Haut berührten, brannte sie. Fiona schloss die Augen, als sie merkte, dass Barbara sie mit dem Rücken an die Wand drückte und legte ihren Kopf in den Nacken, um sich ihr vollends hinzugeben. Sofort wandte sich die Ältere Fionas Hals zu, bearbeitete diesen so heftig mit den Zähnen, dass Fiona aufstöhnte. Sie öffnete die Augen für einen Moment, nur um das zufriedene Lächeln im Gesicht der Staatsanwältin zu sehen, deren Hände drauf und dran waren, den Verschluss ihres BHs zu öffnen. Doch dann erstarrte sie. Barbaras Finger hatten aufgehört, sich über ihren Rücken zu bewegen, und sie schaute Fiona fragend an, noch immer ohne ein Wort zu verlieren.

„Oh Gott, bitte, mach weiter“ war alles, das Fiona herausbrachte. Und das reichte. Auf einmal waren Barbaras Lippen wieder auf ihren, spürte sie, wie die Zunge jeden Winkel ihres Mundes erkundete. Barbaras Hände öffneten zuerst den Verschluss ihres BHs, dann glitten sie nach vorne um die Bluse aufzuknöpfen. Offensichtlich dauerte das der Staatsanwältin zu lange - denn sie riss einen Moment später die Bluse kurzerhand auf. Die kleinen Knöpfe flogen durch den Raum, doch Fiona war zu abgelenkt, um sich darüber zu sorgen, dass die Bluse ziemlich teuer gewesen war. Barbaras Finger waren gerade wichtiger. Finger, die über ihre Brüste glitten und zärtlich mit ihren Brustwarzen spielten, während der Atem immer schneller ging. Fiona spürte, wie es zwischen ihren Beinen feucht wurde. Sie war so dermaßen erregt, dass sie fürchtete, sie würde verbrennen. Als sie dann spürte, wie sich lange, schmale Finger daran machten, den Knopf ihrer Jeans zu öffnen, setzte ihr Gehirn endgültig aus. 

Und als sie dachte, sie würde gleich explodieren, raunte ihr die Staatsanwältin mit einem Lächeln zu „So weit bist du schon? Wegen mir?“

Fiona fluchte innerlich. Aber jetzt war es auch schon egal. „Mein Gott, JA! Ich … brauche … dich. Jetzt!“, keuchte sie. Ihre Hüften hatten sich selbstständig gemacht und zuckten unkontrolliert. 

„Na wenn das so ist…“, murmelte die Andere und presste die Lippen erneut auf ihre, während ihre Finger gleichzeitig über Fionas Mitte glitten. Und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, geschah endlich das, was sie so dringend gebraucht hatte: die schmalen Finger der Staatsanwältin fanden den Weg in ihren Slip. Sie massierten sie, glitten über ihre sensibelste Stelle und just als Fiona das Gefühl hatte, dass sie es nicht länger aushielt, spürte sie, wie ein Finger in sie hinein glitt. In diesem Moment verglühten ihre Synapsen. Mit einer Hand klammerte sie sich an Barbara fest, als ihre Knie nachgaben und sie ihren Höhepunkt erreichte. Barbara hielt sie fest, half ihr, wieder von ihrem Hoch herunter zu kommen und küsste sie dann zärtlich auf die mittlerweile verschwitzte Stirn. 

„Oh mein Gott“, flüsterte Fiona heiser. 

Barbara lächelte. „Das war lange überfällig“, erwiderte sie. Als ihrer beider Atem wieder gleichmäßig ging, war auch Barbara es, die das Wort erneut ergriff. „Wir müssen uns unterhalten. Heute Abend,  Fleet? 19 Uhr?“

Fiona, noch immer völlig berauscht und neben der Spur wegen dem, was gerade passiert war, konnte nur lächeln. „Ich, äh, werde da sein“, stammelte sie. 

 

Und das würde sie sein. Und darauf hoffen, dass sie das, was gerade in diesem Büro passiert war, nicht geträumt hatte.