
Zauberstäbe
Dazai schielte auf seine Vorratsliste, faltete sie zusammen und steckte sie in seinen Mantel. Er lächelte das Gebäude vor dem Snape gestoppt hatte leer an.
"Ollivanders?", brummte er, "Dort gibts Zauberstäbe?"
Snape warf ihm einen vernichtenden Blick zu, aber diese Art von Wut war nicht so beeindruckend wie bei den Mafiosi, die Dazai kannte. Im Moment machte es ihm jedoch nichts aus, sich den Launen des Professors zu fügen. Bis er konkretere Erkenntnisse über Magie hatte, war es sicherer, Befehle zu befolgen.
Er würde noch bessere Entscheidungen treffen wenn Mori ihm einfach sagen würde was zum Teufel der Plan war. Bastard.
„Gut,“ brummte Dazai, “dann gehe ich eben rein.“
Er erwartete fast das Snape sich davonmachen würde, aber der Mann folgte nur einen halben Schritt weit hinter ihm. Dazai muss daraufhin einen seltsamen Gesichtsausdruck gemacht haben, denn Snape seufzte.
"Es scheint so als ob ich es dir nicht überlassen kann, alleine einzukaufen.", zischte er, „Außerdem ist die Vorstellung, dass sich ein Zauberstab freiwillig mit dir abgibt, unvorstellbar.“
"Es ist nicht meine Schuld das Kobolde mich nicht mögen!" Vermutlich. "Warte- soll das heißen das die Zauberstäbe lebendig sind?"
Snape warf ihm einen weiteren Blick zu, gerade als er die Tür öffnete und den Laden betrat.
Sofort wurde Dazai von turmhohen Regalen begrüßt, die von vorne bis hinten mit kleinen Kisten gefüllt waren. Er blinzelte zu dem, was er als Zauberstab vermutete, mit einem Blick der Ehrfurcht hinauf, der normalerweise für Dinge von besonderem Interesse reserviert war. Also waren dies die Gegenstände die Leuten erlaubten Magie zu manipulieren! Er würde gerne einen aufbrechen und sehen, wie sie funktionierten - und sei es nur, um in dieser langweiligen Welt etwas zu tun zu haben. Dazai streckte die Hand aus, um eines aus dem Regal zu nehmen.
"Entschuldigen sie bitte."
Ein älter-aussehender Mann erschien plötzlich direkt zu Dazais linken. Dazai hatte ihn nicht kommen hören und zog seine Hand zischend zurück.
"Ollivander." Snape begrüßte ihn mit einem passiven grunzen über seine Schulter.
"Severus." Der Zauberstabmacher lächelte. "Es kommt nicht oft vor das du zu meinem Laden kommst. Ich nehme an, dein Zauberstab ist noch funktionstüchtig?“
"In der Tat." Er streckte sein Kinn vor: „Leider erfordert ein ausländischer Muggelgeborener mehr Feingefühl, als unser Wildhüter aufbringen kann, also habe ich die Aufgabe, ihn in der Winkelgasse herumzuliefern“
„Ich nehme an, Hagrid neigt dazu, eine Szene zu machen. Also ein Zauberstab für den Jungen?“
Snape gab ein Geräusch aus seiner Kehle von sich.
Mit einem Nicken drehte sich Ollivander zu Dazai. Seine Augen waren schmal und abschätzend auf eine Art und Weise, die Dazais Wirbelsäule noch ein wenig gerader werden ließ. Dennoch war er mit dieser Art von Aufmerksamkeit vertraut genug, um seinen Ausdruck zu schulen.
Dazai blinzelte den älteren Mann träge an und machte einen völlig stumpfen Eindruck. Ollivander seinerseits musterte ihn nur weiter mit einem Blick, der an optimistisches Interesse erinnerte. Nach einem Moment des schweigenden Starrens räusperte sich Severus laut.
Ollivander nickte abrupt. "Deine Zauberstabs-Hand?"
Etwas unvorbereitet über die plötzliche Frage, streckte Dazai seine rechte Hand aus. Der alte Zauberstabmacher meinte wahrscheinlich die dominante Hand, und obwohl das technisch gesehen bedeutete, dass er beide Hände benutzen konnte, war Dazai begierig darauf, voranzukommen. Ollivanders Augen waren fast genauso kryptisch berechnend wie die von Mori, und das bedeutete alle seine Geheimnisse waren leichtes Spiel.
Ohne Vorwarnung wurde Dazai ein langer Stock in die Hand gedrückt. Er starrte ihn einen Moment lang an, bevor er zu Ollivander zurückblickte. „Nussbaum und Drachenherzfaser. 8 ½ Zoll.“
„Na, dann schwing ihn mal, Junge!“
Das tat er. Obwohl er das Fehlen von Informationen nicht zu schätzen wusste, musste er zugeben, dass er neugierig war. Er wischte und schnippte mit dem Zauberstab-
Nichts passierte. Noch nicht mal ein Lichtschein, weder ein Geräusch. Dazai runzelte die Stirn und schwang ihn erneut mit etwas mehr Nachdruck als nötig.
"Nicht dieser also." Als er sah, wie der Junge über seinen Zauberstab schmollte, versuchte es Ollivander mit einer versichernden Stimme. Dazai fand, dass er nicht sonderlich überzeugend klang, konnte aber nicht sagen, warum. „Wir werden schon einen Zauberstab für dich finden.“
Er nahm den glorifizierten Stock zurück und ersetzte ihn sofort durch einen anderen. „Apfelholz und Einhornhaar dann.“
Dazai packte das Holz fest und schwang es erneut. Wieder keine Reaktion.
Der Blick in Ollivanders Augen - er mochte diese manische Art von Eifer nicht. Es war ein Blick, als hätte er etwas recht spaßiges gefunden, mit dem er spielen konnte. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, fand ein weiterer Zauberstab seinen Weg in Dazais Hände. Dann noch einer. Und noch einer.
Neben der Tür kniff Severus sich in den Nasenrücken.
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Fast drei Stunden später hatte Dazai den Zauberstabladen praktisch ausgeblutet. Zauberstab nach Zauberstab nach Zauberstab-in seinen Händen unbrauchbar geworden. Ollivander rieb sich das Kinn und runzelte die Stirn. Doch in seinen Augen lag ein Glitzern, das Dazai glauben ließ, dass der Mann tatsächlich ein wenig Spaß hatte. Er nahm an, dass es langweilig werden musste, so lange in ein und demselben Geschäft zu arbeiten.
Bei dem Druck, den Snape auf seinen Kopf ausübte, dachte Dazai, der Kopf des Mannes könnte explodieren. Fast wollte er dem Mann sagen, er solle einfach nach Hause gehen, aber er hatte seinen eigenen Spaß daran, den Professor in den Wahnsinn zu treiben.
Nichts desto trotz war es ein nutzloses Unterfangen nach einem Zauberstab zu suchen. Da „No Longer Human“ so war, wie es war, war Dazai sich fast sicher, dass jeder dieser so genannten Zauberstäbe bei Kontakt zu wenig mehr als nutzlosen Zweigen werden würde. Er war immer noch nicht ganz überzeugt davon, dass er überhaupt Magie besaß. Trotz dem was Snape und Dumbledore gesagt haben- verdammt, was sogar Mori gesagt hat, Dazai hatte immer noch keinen Beweis dafür, dass die Magie, die er besaß, nicht aufgehoben war. Er wusste nicht wirklich, welches Spiel Mori spielte, indem er ihn so ins Feuer warf.
Nervig. Er würde lieber an einer Schlinge hängen, als in eine Welt einzutauchen, von der er nichts wusste. Dazai blinzelte den Zauberstabmacher leicht an und spürte, wie sich in seinem Hinterkopf Kopfschmerzen bildeten.
"Ich denke nicht das ihre Zauberstäbe mich mögen. Hey- lasst uns einfach aufgeben und nach hause gehen. Denken sie die verkaufen hier in der Nähe irgendwo Krabben?"
Ollivander kratzte seine Augenbraue mit einem angespannten Gesichtsausdruck. Er ignorierte Dazais Bemerkung einfach. „Es scheint nicht so. Meine Güte! So einen Fall hatte ich seit Jahrzehnten nicht mehr!“
„Und?“ Snape schnaubte. „Soll ich den Jungen einfach so nach Hogwarts bringen, ohne eine Möglichkeit zu zaubern?“
"Es gibt keine Zauberstäbe in Tränken, richtig? Wollen sie nicht das ich da rumhänge?"
Snape schoss ihm so etwas wie einen bösen Blick zu, obwohl Dazai sein bestes Tat um sympathisch zu wirken. Ah-vielleicht hat der Professor für Zaubertränke schon gemerkt, dass Dazai im Herzen ein Faulpelz ist.
"Nein, nein!" Ollivander unterbrach sie, mit seiner Hand wedelnd. Er warf einen prüfenden Blick zwischen den beiden hin und her, wobei seine Augen fast eine Minute lang auf Dazais neckischem Gesichtsausdruck verweilten. "Nun ja, vielleicht... Es ist allerdings komisch. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen das du überhaupt keine Magie besitzt."
Dazais Augen verengten sich. "Zu dem Zauberstab-"
"Stimmt, natürlich! Ich werde einen individuellen machen müssen, nur für dich. Sehr aufregend, wirklich. Nicht oft kommt ein Fall wie deiner vor." Er hielt für einen Moment inne. "Drei Wochen... vielleicht vier. Und ich brauche natürlich etwas von dir. Haare machen sich immer gut-
"Wie sieht es mit Blut aus?"
Sowohl Ollivander als auch Snape erschraken und blinzelten den bandagierten Jungen mit zwei ähnlich schockierten Gesichtern an. Der Zauberstabmacher ließ seine Hände in der Mitte einer übertriebenen, demonstrierenden Bewegung fallen. "Für den Kern... ja, ich nehme an das würde genügen."
Severus's Lippe zuckte.
Gut. Dazai nickte, beruhigt. Haare... er war sich nicht sicher über Haare. Aber Blut könnte einfach als Verlängerung seines eigenen Körpers funktionieren, insbesondere falls Dazai herausfinden könnte wie er seine "Magie" dort hinein kanalisieren kann. Er war optimistisch das wenn der Zauberstab Blut seines schlagendem Herzens beinhaltet, irgendetwas vielleicht funktionieren würde. Sogar wenn dieses etwas nur er sein würde, wie er ein mit Blut gefülltes Stück Holz herumwirbelt. Er war sich zwar immer noch sicher, dass die ganze Sache mit der Magie nicht funktionieren würde... aber er hatte einen Deal mit Mori gemacht. Da konnte er genauso gut versuchen, einen funktionierenden Zauberstab zu bekommen.
Dazai war jedenfalls sehr gespannt, ob es auch funktionieren würde.
„Blut ... ja, ja. Ich glaube, das ist genau das Richtige!“ Der Mann betrachtete ihn mit einem unergründlichen Ausdruck. "Ich benötige natürlich eine Ampulle. Ich nehme nicht an-"
"Ah, haben sie vielleicht eine?" Er zog das Taschenmesser aus der Tasche seines langen, schwarzen Mantels- "Ein Gefäß?" Snape warf ihm einen schnellen Blick zu-einen fast Herausfordernden oder Ärgerlichen.
-und grub die Klinge prompt durch die Bandagen an seinem linken Arm und in seine Haut.
Wieder erstarrten beide Parteien mit verblüfften Gesichtern. Severus trug einen Blick, den Dazai nur zögernd einordnen konnte - etwas Erschrockenes, aber auch Vorsichtiges. Der Professor und der Zauberstabmacher schienen von seiner plötzlichen Aktion zu schockiert zu sein und verharrten in stummem Erstaunen, bis sich die weißen Verbände rot zu färben begannen.
Ein Tropfen Blut fiel zu Boden.
Snape reagierte als erster und stürmte mit einer steineren Miene vor. "Was tust du da?!" Ohne Vorwarnung schnappte er sich Dazais Arm und übte Druck auf die Stichwunde aus.
Bei der plötzlichen, unerwünschten Berührung musste Dazai sich zwingen, nicht zusammenzuzucken (es war wirklich nah dran). "Ah, Professor... Haben sie nicht zugehört? Ich besorge Blut."
Snape runzelte die Stirn und warf dem Jungen einen unbeschreiblichen, ausdruckslosen Blick zu.
Wie von der Tarantel gestochen, verschwand Ollivander abrupt hinter einer Regalreihe. Keine Minute später kehrte er mit einer kleinen hellblauen Tasse zurück.
Dazai verschwendete keine Sekunde damit, sich aus Severus' Griff zu befreien, und legte seine Hand einen Zentimeter über die Tasse. Langsam begann eine dünne Blutspur die Tasse zu füllen.
Er spürte, wie die Augen der anderen beiden sich in ihn bohrten.
"Das sollte genug sein." sagte der Zauberstabmacher zaghaft gerade als Dazai dachte er müsste wieder schneiden. "Danke..." Der Mann schickte ihm einen leisen, suchenden Blick.
Anscheinend fand er keine Antwort, denn alles was der Mann machte war sich sein Kinn zu reiben wie eine Person die versucht ein Puzzle zu lösen, welches sein Eckstück vermisst. Ollivander runzelte gedankenverloren die Stirn. "Ich werde eine Eule schicken wenn es getan ist."
An seiner Seite knurrte Snape und riss Dazais Arm zurück zu ihm. „Raus. Sofort.“
“Hm? Sollte ich ihn nicht bezahlen, Sir?" Er grinste.
Ollivander, der eben noch in die Tiefe von Dazais Blutlache starrte, winkte eher beiläufig. „Betrachten Sie es als kostenlos. So eine Herausforderung hatte ich schon lange nicht mehr. Und die Wartezeit, natürlich..."
Auf diese Aussage hin wartete Snape keinen Augenblick länger. Der Professor packte Dazai am Arm und zerrte ihn grob aus dem Laden. Trotz der groben Behandlung folgte der Mafioso ihm mit einem leicht belustigten Blick.
Noch in der selben Sekunde in der die Tür hinter ihnen zuklappte wirbelte Severus herum und starrte direkt in Dazais Augen. "Was zum Teufel tust du da?"
Er blinzelte perplex. "Blut besorgen? War das nicht offensichtlich?"
"Es-!" Severus wollte sich in den Nasenrücken kneifen, besann sich aber eines Besseren, als er merkte, dass Blut an seiner Hand klebte. „Sei nicht so knapp zu mir, Junge. Sich selbst zu erstechen ist in keiner Situation die richtige Reaktion. Hast du mich verstanden?“
"Ja, sir." Nein. Offensichtlich war Professor Snape kein sehr versierter Mensch, denn Dazai konnte sich eine Reihe von Situationen vorstellen, in denen es von Vorteil sein könnte, sich selbst zu erstechen. Der einfache Zugang zu seinem eigenen Blut war nur einer von vielen auf dieser hypothetischen Liste von Vorteilen.
"Gut. Ich weiß nicht womit dieses idiotische Verhalten begonnen hat," Seine Augen folgten langsam den vielen Verbänden am Körper des Jungen mit einem Ausdruck, den Dazai nicht ganz erkennen konnte, "aber es wird nicht länger toleriert werden."
Dazai nickte, verblüfft über die Überreaktion.
"Jetzt lass mich den Schnitt heilen."
„Hm? Ist schon in Ordnung. Machen Sie sich keine Mühe!"
Sein Arm war rot beschmiert, was bis zum Ellbogen von den Baumwollbinden aufgesogen wurde. Snape starrte auf das Blut, dann wieder ungeduldig zu Dazai.
"Es ist in Ordnung. Mori ist Artzt-er wird mich wieder zusammenflicken.
Severus's Augenbrauen hoben sich.
Ah-scheiße. Er sollte Mori vermutlich seinen Vater nennen, oder? Naja. „Wie auch immer“, ging er fließend über, “ich verspreche, mich den Rest des Weges zu benehmen! Was steht als Nächstes auf der Liste, sir?“
Wieder wurde der Blick des Lehrers hart. „Halt still.“ Snapes Griff um die blutige Hand des Jungen wurde fester, er hielt ihn an Ort und Stelle. Ohne ein weiteres Wort zückte er seinen Zauberstab.
Mit neuem Elan zerrte Dazai an seinem Arm, um sich zu befreien. Dadurch wurde die Wunde jedoch nur noch größer. Er fühlte sich wie ein Kind, das sich vergeblich gegen den harten Griff des Mannes wehrte.
“Bleib ruhig.“ Er wiederholte leise: „Wir müssen noch einkaufen, und ich will nicht, dass du das länger als nötig hinauszögerst, indem du auf dem Weg verblutest.“
Ha. Als ob Dazai so viel Glück haben würde.
Er würde den Schnitt lieber einfach wieder mit Verbandsmaterial umwickeln, aber, nun ja... er war neugierig wie es sich anfühlen würde wenn Magie bei ihm angewandt wurde. Zuerst war er sich nicht sicher, ob die Magie in seiner Nähe überhaupt funktionieren würde, wegen "No Longer Human". Aber der Fahrende Ritter schien keine Probleme zu haben. Und da war auch dieser leichte Hauch von Magie, der in der Luft der Winkelgasse schwirrte. Diese Magie hatte ihn schon den ganzen Tag gestreift. Also wirklich, was ist schon dabei?
Aus irgendeinem Grund erschien es wie eine schlechte Idee.
Vielleicht mochte er es einfach nicht wenn Snape ihn anfasste. Trotzdem hatte Dazai eigentlich keine andere Wahl. Er verzog das Gesicht, gab das sinnlose Kämpfen auf und warf ihm stattdessen einen kleinlauten Blick zu. Mit einem kindlichen Schmollmund zu der Stelle, an der Snapes Hand einen weißen Fleck auf ihm hinterließ, jammerte Dazai: "Bitte gehen Sie sanfter mit mir um, Sir. Ich bin zerbrechlich.“
Snape schien das nicht zu interessieren, denn sein finsterer Blick vertiefte sich noch weiter. Dennoch konnte Dazai nicht umhin, interessiert aufzuhorchen, als sein Professor einen Zauberstab hob und ihn auf die Wunde richtete.
“ Episkey .“
Dazai starrte auf die triefende Wunde hinunter und blinzelte anschließend. Das Kribbeln der Magie, das er in der Luft gespürt hatte, schien zu singen - die Luft um seinen Arm, auf den der Zauberstab gerichtet war, fühlte sich dick an. Er wartete darauf, dass die Wunde verheilte, aber nach einer Sekunde verschwand die intensive Welle der Magie.
Er blickte von der noch immer stark blutenden Wunde zu Snape und versuchte, einen unschuldigen Blick aufzusetzen. „Sir?“
Snapes Stirn legte sich in Falten und er schwenkte den Zauberstab ein weiteres Mal (wenn auch etwas schärfer).“Episkey.“ presste er hervor.
Erneut folgte dieser Woge von Magie eine Abwesenheit. Dazai gluckste leise. Hob "No Longer Human" Magie also doch auf?
„Tja, das war's. Schätze, ich werde es später einfach flicken lassen." Er würde das definitiv später untersuchen müssen.
Snapes Gesichtsausdruck wurde nicht klarer. Wenn überhaupt, dann drohte das Knurren, das sich in seiner Kehle aufbaute, nur noch lauter zu werden. „Was machst du da?“
"...sind sie sich sicher das sie es nicht einfach falsch gemacht haben?"
Der Griff um seinen Arm verstärkte sich um das Zehnfache, und Dazai spürte, wie er sich als Antwort anspannte.
"Ich habe nichts falsch gemacht, Junge."
„Ah“, murmelte Dazai und versuchte es mit einem Scherz, „das glaube ich Ihnen nicht."
Er ruckte an Dazais Arm und zwang ihn, einen stolpernden Schritt vorwärts zu machen. Trotz seines Glanzes und Charmes war Dazai körperlich nicht stark genug, um nicht wie eine Puppe (oder schlimmer: wie ein Kind) herumgezerrt zu werden.
"Was. Hast. Du. Getan?"
"Nichts." Aber ich ersteche sie vielleicht wenn sie mich nicht loslassen. Dazais Augen verengten sich, aber er versuchte, nicht ganz so abwehrend zu wirken, wie er sich fühlte, indem er lächelte. „ Sagten Sie nicht, wir hätten es eilig? Außerdem heilt es schon wieder.“
Tat es nicht.
Nicht das es eine Rolle spielte. Dazai war geschlagen, geprellt und angeschossen worden - oft genug, um zu wissen, wann eine Wunde ernst war. So etwas würde ihn nicht umbringen - es war nicht tief genug. Leider.
Der finstere Blick auf Snapes Gesicht wurde nicht schwächer. Seine Lippen zogen sich in einer Mischung aus Abscheu und Verärgerung nach oben. „Diese Respektlosigkeit werde ich in der Schule nicht dulden, Junge. Hoffen wir, dass das Verbluten auf dem Weg zu deinen Büchern dich etwas über Gehorsam lehrt."
Wenn Verbluten so einfach wäre, hätte er es schon längst getan. Trotzdem konnte Dazai das zufriedene Lächeln nicht unterdrücken, das über sein Gesicht huschte, als Snape einwilligte. Leider war er sich sicher, dass auch der Professor über die Situation nachdachte, und Dazai mochte es nicht, so unter die Lupe genommen zu werden.
„Bücher, Sir?“