Chapter 14
Hermine und Ron geraten heftig aneinander, als Krummbein sich eines Abends wieder auf Rons inzwischen völlig verhärmt aussehende Ratte Krätze stürzen will. Ihr Streit dauert mehrere Tage. Angesichts des ersten Ausflugs nach Hogsmeade bittet Harry Professor McGonagall vergeblich um eine Sondererlaubnis, ausnahmsweise auch ohne die Unterschrift der Erziehungsberechtigten mitgehen zu dürfen. Als sie strikt ablehnt, versprechen Ron und Hermine, dass sie Harry alles berichten und ihm so viele Leckereien aus dem Honigtopf mitbringen werden, wie sie tragen können.
Harry ist traurig, als Neville, Ron und Hermine ohne ihn nach Hogsmeade gehen. Er fühlt sich allein und streift durch das Schloss. Schließlich wird er von Professor Lupin auf einen Tee eingeladen. Auf Harrys Frage hin erklärt Lupin, dass er damals verhindern wollte, dass der Irrwicht Harry in der Gestalt von Lord Voldemort gegenübertritt. Harry ist verblüfft über diese Erklärung und darüber, dass Lupin Voldemort beim Namen nennt. Er stellt klar, dass sein Irrwicht die Gestalt eines Dementors angenommen hätte.
Ihr Gespräch wird von Snape unterbrochen, der Lupin einen dampfenden Becher mit einem Zaubertrank bringt. Trotz Harrys vorsichtiger Warnungen trinkt Lupin den Becher ganz aus und erklärt, dass Snape diesen komplizierten Trank für ihn brauen kann.
Harry trifft auf Gomez und Morticia und ist überrascht, dass sie nicht im Dorf sind. Gomez erzählt ihm, dass seine Mutter die Familie besucht. Gomez und Morticia teilen Süßigkeiten mit Harry und erzählen ihm Geistergeschichten. Das Paar stört ihn nicht, und sie haben viel Spaß zusammen. Harry bemerkt kaum, dass Neville, Ron und Hermine ebenfalls da sind. Zuerst nehmen Gomez und Morticia Harry mit Freude auf.
Als Harry sich einen warmen Umhang holen möchte, wird er plötzlich von Sirius Black überrascht, der die Fette Dame, das Porträt, das den Zugang bewacht, mit einem Messer attackiert. Das Porträt liegt teilweise zerfetzt am Boden, und die Fette Dame ist geflohen. Sirius Black dreht sich um und erstarrt, als er Harry, Gomez und Morticia sieht. Er nutzt einen Blendzauber, um zu entkommen. Harry, Gomez und Morticia feuern Zauber ab, treffen Sirius aber nicht, und er schafft es zu entkommen. Sie rufen einen Patronus in die Halle.
Professor Dumbledore und mehrere Lehrer eilen alarmiert herbei, während Peeves überglücklich berichtet, dass Sirius Black sie so übel zugerichtet hat. Die gesamte Schülerschaft schläft in dieser Nacht in der Großen Halle, während alle Räume in Hogwarts von den Lehrern nach Sirius Black durchsucht werden. Die Vertrauensschüler und Schulsprecher führen die Aufsicht über die tatsächlich oder vorgeblich Schlafenden. Nach der ergebnislos verlaufenen Suchaktion flüstert Professor Dumbledore mit Percy. Etwas später stößt auch Professor Snape zu ihnen. Harry liegt mit Hermine und Ron nahe genug, um alles aufzuschnappen. Gomez und Morticia hören alles mit, da sie neben ihren Freunden liegen.
Tage später erzählt eine Thestral, dass der Hund Sirius Black ist. Sein großer Hund kam zu Gomez, und er ging mit ihm tief in den verbotenen Wald. Gomez zeigt keine Angst und sagt, dass Sirius Black das wusste. Black verwandelt sich zurück und ist überrascht, dass der Junge keine Angst hat. Gomez hört Black zu, und Sirius zeigt ihm seine Erinnerungen. Gomez verspricht Black zu helfen, aber er muss Geduld haben. Sirius verspricht zu warten und geht zurück ins Dorf.
Am Tag des ersten Quidditch-Spiels der Saison, Gryffindor gegen Slytherin, kommt Gomez fast zu spät zum Spiel. Er setzt sich zu Morticia, Hermine und Ron. Das Quidditch-Spiel findet bei einem heftigen Gewittersturm statt, sodass der Wind die fliegenden Besen abdriften lässt und das Tosen sogar den Spielkommentar von Lee Jordan übertönt. Harry kann erst dann etwas durch seine Brille sehen, als Hermine sie magisch imprägniert. Zu seinem Entsetzen erblickt er beim Aufleuchten eines Blitzes in der obersten Reihe der Zuschauertribüne wieder die Umrisse eines großen Hundes.
Oliver Wood macht ihn auf Draco Malfoy aufmerksam, der dem Schnatz hinterherjagt. Harry nimmt die Verfolgung auf, als es plötzlich unheimlich still ringsum wird. Eine eisige Kälte erfasst ihn, und er hört wieder flehentliche Hilferufe. Unter ihm nimmt er Dementoren wahr. Es ist zu spät, um seinen Patronus zu rufen. Morticia und Gomez springen auf und ziehen ihre Zauberstäbe. Sie rufen ihren Thestral Patronus, um die Monster zu vertreiben. Gomez nutzt einen Schwebezauber, um Harrys Fall zu verlangsamen. Dumbledore hilft dem Paar.
Erst im Krankenflügel kommt Harry wieder zu sich und erfährt, dass Slytherin gewonnen hat. Mit Ron und Hermine wagt er es nicht, diese neue Sorge zu besprechen. Ihm wird klar, dass er, wenn die Dementoren ihm zusetzen, die letzten Hilferufe seiner Mutter hört, mit denen sie Voldemort anfleht, nicht Harry zu töten, sondern sie. Harry fragt sich, warum die Dementoren ihm mehr ausmachen als allen anderen. Morticia und Gomez sprechen mit Harry über Dumbledore und seine Mutter.
Harry übt in jeder freien Minute mit Morticia und Gomez, bis er den Patronus ohne Mühe im Schlaf aufrufen kann. Am letzten Wochenende vor Weihnachten dürfen die anderen wieder nach Hogsmeade. Harry will sich eigentlich zum Lesen zurückziehen, wird aber von den Weasley-Zwillingen mit einem besonderen Vor-Weihnachtsgeschenk überrascht: Sie präsentieren ihm die Karte des Rumtreibers, auf der alle Geheimgänge von Hogwarts eingezeichnet sind und auf der sich alle Personen als kleine beschriftete Punkte bewegen. Die Zwillinge haben die magische Karte aus den beschlagnahmten Beständen von Argus Filch gestohlen. Nach der Einweisung in die Magie der Karte wünschen sie Harry augenzwinkernd viel Freude damit.
Harry nutzt die Karte sofort, um durch einen der eingezeichneten Geheimgänge in den Keller des Honigtopfes zu gelangen. Von dort aus schleicht er sich in den Laden voller verlockender Süßigkeiten und stößt auf Ron und Hermine. Die drei gehen zusammen durch das heftige Schneetreiben in die Drei Besen auf ein wärmendes Butterbier. Kurz nach ihnen betreten die Professoren McGonagall und Flitwick, gefolgt von Hagrid und dem Zaubereiminister Fudge, die Gaststube. Ehe sie am Nebentisch Platz nehmen, drücken Hermine und Ron Harry unter den Tisch, während Hermine magisch schnell einen Weihnachtsbaum als Sichtschutz direkt vor ihren Tisch bewegt, sodass Harry durch die unteren Zweige spähen kann.
Das Gespräch am Nebentisch, dem sich auch noch die Wirtin Madam Rosmerta anschließt, dreht sich um Sirius Black. Harry trifft Gomez und Morticia über den Weg, und sie ziehen sich in ein verlassenes Klassenzimmer zurück. Das Paar nimmt Harry in die Arme, was sich gut anfühlt, da er nicht oft umarmt wird. Harry erzählt seinen Freunden von dem, was er gehört hat. Gomez und Morticia sehen sich kurz an und tauschen stumme Blicke aus. Er seufzt schwer und erzählt Harry alles, was er in Blacks Erinnerungen gesehen hat.
Harry fragt: „Glaubst du Black?“
„Ja, das tue ich. Er war die ganze Zeit bei uns und hätte dich die ganze Zeit töten können“, antwortet Gomez und fährt sich durch die Haare. „Wir müssen Rons Ratte zu Professor Dumbledore bringen. Es wäre am besten, wenn mein Vater seine Worte in der Zauberwelt Gehör finden. Er besucht uns über Weihnachten, dann können wir mit ihm reden.“
„Was ist, wenn die Ratte vorher abhaut?“ fragt Harry, um sich zu beruhigen.
Gomez grinst wissend. „Meine Thestral-Freunde werden Peter immer finden und ihn zum Begingen bringen.“
„Gut“, nickt Harry.
Gomez lächelt. „Du kommst morgen mit nach Hause.“
Harry kann nicht anders und umarmt Gomez und Morticia. Am nächsten Tag in Gomez' Zimmer trifft Harry seinen Paten. Sirius erzählt von seinem Leben. Lupin war ein Werwolf, und Albus Dumbledore hatte Remus in die Heulende Hütte durch einen Geheimgang unter der Peitschenden Weide gebracht, um seine Mitschüler vor ihm zu schützen. Die weithin hörbaren schrecklichen Schreie seien seine eigenen Schmerzensschreie gewesen, wenn er sich qualvoll in einen Werwolf verwandelt habe. Er habe auch gebrüllt, weil er sich als Werwolf selbst verletzt und gebissen habe, da es in der Hütte kein anderes Opfer gab. Sirius, Peter und James Potter waren die besten Freunde von Remus.
Gomez schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn: „Der Wolfsbann-Trank, den Professor Snape für Lupin braut.“
„Oh“, sagt Harry, der es nicht versteht.
Sirius spricht weiter und erklärt, dass sie Animagi geworden sind. Sie hätten gelernt, sich in Tiere zu verwandeln. Da dies gegen Dumbledores Sicherheitsvorkehrungen und gegen die Zaubereigesetze verstoßen habe, sei keiner von ihnen je offiziell registriert worden. Werwölfe greifen keine Tiere an, nur Menschen. In ihrer Tiergestalt hätten die vier Freunde zahlreiche Abenteuer innerhalb und später auch außerhalb der Hütte erlebt und, wie die Karte des Rumtreibers zeigt, mehr erkundet als jeder andere Hogwarts-Schüler vor ihnen. Dumbledore hätte seine Freunde damals von der Schule verweisen müssen, wenn sie als Animagi aufgeflogen wären. Deshalb habe Lupin sich trotz aller Gewissensbisse nie getraut, ihm das zu verraten. Es sei durchaus nicht immer ungefährlich gewesen, dass sie damals Dumbledores Sicherheitsvorkehrungen missachtet hätten.
Einmal habe Sirius ihrem Mitschüler Severus Snape einen gefährlichen Streich gespielt. Als Snape mal wieder ausspionieren wollte, wohin Lupin immer verschwand, ließ Sirius ihn wissen, wie er die Peitschende Weide lähmen könne. Snape stieg nichts ahnend in den Geheimgang nach. James habe Snape gerade noch gerettet, aber er glaube wohl immer noch, dass Lupin damals in Sirius' Streich eingeweiht gewesen sei. Morticia sieht Sirius böse an. „Du hast Remus fast sein ganzes Leben zerstört.“
„Ich weiß, es war schrecklich dumm von mir“, murmelt Sirius leise.
Morticia lehnt an Gomez' Brust und erzählt Sirius von ihren Plänen. Sirius nickt und sieht zu Harry. „Ein Plan B wäre auch nicht schlecht.“
„Du hast mir deine Erinnerung gezeigt. Mach das Gleiche mit Professor Dumbledore und deinen Eltern jetzt gleich“, fordert Harry.
Gomez streichelt Tish durch die Haare. Sirius kopiert seine Erinnerungen aus seinem Kopf mit seinem Zauberstab und füllt zwei Gefäße ab. Er gibt die Gefäße Gomez. Schnell schreibt er einen Brief und sagt, dass Sirius es nicht war. Gomez ruft seine Raben zu sich, gibt ihnen eines der Gefäße und den Brief und lässt sie fliegen. Ohne Sirius verlässt das Zimmer und zeigt die Erinnerung von Sirius.
Sirius und Eudora Addams, seine Freundin Scarlett Frump, stellen sich gleich auf die Seite der Kinder. Sie beschließen, auf eine Antwort von Dumbledore zu warten, bevor sie hoch zum Schloss gehen.