Harry Potter und der mehlige Auftritt

Harry Potter - J. K. Rowling Bernd das Brot | Bernd the Bread (TV)
Gen
G
Harry Potter und der mehlige Auftritt
Summary
Eigentlich wollten Harry und Ron Hermine nur bei ihrer Hausarbeit über Zaubersprüche helfen, als ein neuer Zauberspruch zu neuen Gästen führt... Das Chaos ist vorprogrammiert.
Note
Ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist. Jedenfalls ist Vollmond, ich kann nicht schlafen, also hier, schiddebön, schankedön. Normalerweise mache ich Kapitel draus, aber hier hat es sich nicht richtig angefühlt. Also diesmal alles in eins. Und jetzt: Let's GOGOGO!

Hogwarts. Griffindor Gemeinschaftsraum. Es war ein friedlicher Morgen in den frühen Stunden zwischen Frühstuck und Unterrichtsbeginn. Die meisten Griffindors krochen gerade erst aus ihren Betten, andere waren bereits zur großen Halle zum Frühstück aufgebrochen. 

Aber was machten wohl unsere drei Lieblingsgriffindors gerade?

„Wingardium Lackier mich Rosa!“, ein paar Funken sprühten aus Rons mehr schlecht als recht geklebten Zauberstab, während er ihn experimentell durch den Raum schwang. Nichts passierte.
In einer der hinteren Ecke des Gemeinschaftsraums saßen die drei an einem Tisch, Hermine mit einer Liste bewaffnet, Harry den Kopf auf den Händen aufgestützt und Ron mit der Zunge im Mundwinkel, während er fleißig die ihm vorgesagten Zaubersprüche wiederholte.

„Nein.“ seufzte Harry gelangweilt, während Hermine ein Kreuz auf einer Liste machte. „Ron, nimm den Nächsten!“, wies sie ihn an. Harry verdrehte die Augen. „Warum machen wir das hier nochmal?“

„Für meine Hausarbeit über neue magische Sprüche. Ich werde damit nachweisen, dass man nicht einfach ein paar halblateinisch klingende Sprüche ohne sinnhafte Bedeutung zusammenklatschen kann und sie dann-“, begann Hermine zu Sinnieren, während Harry schon abgeschaltet hatte und stattdessen ans Frühstück dachte. Saftiges Rührei. Kleine Würstchen. Danach noch eine Schale Müsli und Orangensaft. Hm... Orangensaft. Gerade als er aufstehen und losgehen wollte, geschah etwas Magisches.

In einer mehlweißen Wolke erschien ein... Brot. Mit Duschhaube.

„Was macht ihr... in meinem Bad?“

Während Ron mit einem kleinen Schrei seinen Zauberstab fast fallen ließ, fiel Hermine nur die Kinnlade runter. Harry dachte kurz über ein Nutella Toast zum Frühstück nach.

„Das ist... unmöglich...“, verdattert starrte Hermine auf das Brot. „Da kneif mich doch ei- Aua!“ Noch bevor sie zuende sprechen konnte, hatte Ron sie in den Oberarm gekniffen. „ Hey! Das ist nur ne Redewendung, Ron.“

„Sorry, es war schneller und einfacher dich zu kneifen, als mich selbst zu kneifen.“

Verwirrt sah das Brot zwischen den dreien hin und her. „Ähm. Hallo? Ich will ja nicht stören, aber …“

„Also so langsam habe ich echt Hunger. Können wir jetzt zum Frühstück?“, fragte Harry in die Runde.

Hermine sah ihn streng an. „Harry, Frühstück ist gerade das Letzte, an das wir denken sollten.“

„Ach manno, aber ich hab soooo Hunger...“

„WAS ZUR HÖLLE IST HIER LOS?“ Unterbrach ein wütendes Brot die Diskussion. Bis es selbst verwundert drein blickte. „Moment, ich kann... fluchen?“

Harry, Hermine und Ron sahen sich verwirrt an, dann zum Brot. „ähm... ja? Wer bist du eigentlich?“, fragte Harry schließlich.

„Aber ich stamme aus dem Kinderprogramm.... Ich bin Bernd das Brot... Ihr seid doch auch aus einem Film für Kinder. Wie geht das?“

Und Hermine begann zu erklären. „Äh... nun. Technisch gesehen, ja. Allerdings sind wir nicht vom Original. Weißt du, es gab da mal so eine Youtuberin, die das ganze parodiert hat und-“

„Aber Hermine, woher weißt du das alles?“, unterbrach Ron sie erstaunt.

„Ich lerne jeden Tag drei Wikipedia Artikel auswendig.“, konterte Hermine. „Warum wisst ihr das nicht?“

Im Hintergrund begann Bernd das Brot zu glucksen. Zu kichern. Dann grinste er fast und rief: „Scheiße, Scheiße Scheiße, Verfickte Facki Scheiße, Sie Arschkackewurst! Verdammte Kacke!“

Mit jedem Schimpfwort mehr schien er glücklicher zu werden, bevor er schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen verstummte.

„Tut mir leid, das musste einmal raus. Wenn ihr wüsstet, wie viele Jahre ich das schon unterdrücken muss.“

„Mein Beileid, Kumpel. Nicht mehr fluchen zu können ist mein 34. schlimmster Albtraum.“, pflichtete Harry ihm bei.

„Danke, es ist so befreiend.“ Er holte nochmal tief Luft, bevor er weitermachte. „Ich hasse Harry fucking Potter.“

Harry erschrak. „Was? Bist du etwa ein Todesser?“

„Nein.“

„Ein Malfoy?“

„Nein.“

„Oder noch schlimmer: Snape?“

Irgendwo in einem Korridor am anderen Ende von Hogwarts entfuhr dem Lehrer für Zaubertränke ein Niesen. Er sah sich kurz um, bevor ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.

„Ich bin ein Brot, verdammt. Ich meine auch nicht Harry Potter als Person, mehr so Harry Potter als Konzept.... Habt ihr eigentlich nichts besseres zu tun? Müsst ihr nicht in den Unterricht?“

„Stimmt! Schnell! Lasst uns -“ Harry sprang auf und lief nach rechts, nur um links wieder ins Bild zu laufen. „Moment.“

Bernd seufzte. „Mist. Und das Fluchen ist auch wieder weg. Mist Mist Mist...“

„Hey, warum kommen wir nicht weg, es muss doch-“ Harry rannte mit aller Macht aus dem Bild, wieder in das Bild, durch das Bild, aus dem Bild. Immer näher an Bernd vorbei, der ihm mittlerweile ausweichen musste.

„Woah! Junge, pass doch auf, wo du hinläufst!“

„Warum geht es hier nicht raus???“ Und Harry rann durchs Bild. 

„Das frage ich mich jedes Mal.“

„Ist das ein Zauber? Bist du verflucht?“, fragte Ron das Brot.

„Das einzig Verfluchte hier ist der Oberdoppelriesenmist, der hier schon wieder abgeht.“ Entnervt sah er zu Hermine, die genauso wie Ron auch nur Harry beobachtete, der nicht müde wurde, aus dem Bild zu laufen. „Aber eins ist schon merkwürdig. Sonst begleitet mich immer diese Stimme aus dem Off, die-“

„Hallo Bernd! Heute erklärst du uns die Welt der Zauberer!“

„Und da ist sie auch schon.“ Bernd seufzte tief. „Nein! Mach ich nicht!“

„Wo kommt die Stimme her?“ Verängstigt sah Ron sich um, konnte aber niemanden sonst entdecken.

Bernd zuckte mit den Schultern. „Wenn ich das wüsste. Sie verfolgt mich schon mein Leben lang.“

Harry, der mittlerweile schwer atmend neben ihm stehen geblieben war, nickte mitfühlend. „So, wie mich diese verrückte Frau da hinten schon ein Leben lang verfolgt.“

Er deutete auf J. K. Rowling, die sich daraufhin hinter einem Vorhang versteckte und sich transfeindliche Notizen machte.

„Na komm schon Bernd, du magst doch Zauberer!“

„Ich hasse Zauberer!“, antwortete Bernd genervt.

„Ey!“, warf Ron empört ein. „Nicht euch, mehr als Konzept.“, erklärte Bernd wieder.

„Was machst du denn sonst, wenn das passiert?“, fragte Hermine.

„Ja. Nix halt. Ich ergebe mich meinem Schicksal. Meistens ist es nach etwa 12 Minuten sowieso vorbei.“

„Dann zähl uns doch mal all deine Lieblingszaubersprüche auf, Bernd!“

Hermine öffnete den Mund, um auf die Frage zu antworten und Bernd zu helfen, doch kein Ton kam heraus.

„Ah ah ah, vorsagen gilt nicht!“, tadelte sie die Stimme. Eingeschnappt verschränkte Hermine die Arme vor der Brust.

„Ich kenne keine Zaubersprüche! Und jetzt lass mich in Ruhe!“

„Aber Bernd, die Kinder lieben Zaubersprüche! Willst du uns nicht wenigstens dein Lieblingshaus verraten?“

„Mein Lieblingshaus ist das Haus, in dem ich wohne! Da gibt es alles, was ich brauche! Und vor allem Raufasertapete! Nicht dieses Teppichzeug, was hier überall hängt.“, meckerte Bernd die Stimme an.

„Nichts gegen euch, es ist bestimmt... nett hier, wenn man hier wohnt.“

„Ach, keine Sorge. Manchmal hat man sowieso das Gefühl, dass Dumbledore die Hälfte der Inneneinrichtung auf Ebay ersteigert hat.“ Und Harry zeigte auf die verschiedenen Stühle, wo keiner zu einem anderen passte. „Wenigstens sind sie bequem.“

„Ähem, zurück zu den wichtigen Dingen! Bernd, die Kinder warten. Was wäre, wenn du ihnen einfach mal die große Halle zeigst?“

Mit einem Wuschgeräusch verschwamm der Hintergrund und alle vier befanden sich in der großen Halle. Die sonst zum Frühstück eingedeckten Tische waren bereits leer. Auch sonst war niemand außer ihnen anwesend. „Mein Frühstück...“ jammerte Harry mit Tränen in den Augen.

Bernd seufzte. „Das hier ist die große Halle. Wenigstens muss ich nicht den Schulleiter miemen.“

Noch bevor er es sich versah, saß er auf Dubledores Stuhl und hatte sowohl seinen Hut, als auch seine Robe an. „Was riecht denn hier so... Und warum klebt hier etwas in der Tasche... Sind das.. uneingepackte Zitronenbonbons?“

„Na, Bernd? Willst du nicht eine Rede halten, bevor der sprechende Hut die Schüler in ihre Häuser einteilt?“

„Nein.“

„Bernd...?“, mahnte ihn die Stimme.


„Schon gut, schon gut. Hallo Kinder. Schaltet bitte ab. Ich wünsche euch Geruchsfernsehen, dann würdet ihr wissen, wie sehr der alte Greis hier sonst riecht.“ Er wandte sich an die drei Griffindors. „Stört euch das denn nicht?“

„Hm.“

„Eh.“

„Naja. Man gewöhnt sich an alles.“

„Naja, Bernd, das geht doch noch besser! Bernd zeigt uns jetzt, wie echter Zauberunterricht aussieht!“

Nach und nach wurde aus einer verschwommenen großen Halle das Klassenzimmer für Verwandlungskunst. Im Hintergrund stand an der Tafel die Formel, wie man eine Ratte in eine Teetasse verwandelt.

„Und los Bernd!“

„Wollt ihr euch nicht etwas anderes ansehen? Läuft nicht irgendwo so etwas wie 'Die lustigsten Baggerunfälle Deutschlands'?“ Bernd stand neben Harry, Hermine, Ron und einer entgeisterten McGonagall.

„Bernd, der Zauberunterricht wartet.“

Neben ihm meldete sich McGonagall zu Wort. „Kinder! Wo kommt ihr her? Fürs Schwänzen gibt es Nachsitzen!“ Die Griffindors wollten sich gerade rechtfertigen, da wandte sich McGonagall schon an Bernd das Brot. „Und wer sind Sie und warum haben Sie Albus' Kleidung an?“

„Wer sind Sie und woher kennen Sie diese Kleidung?“

„Der Geruch ist unverkennbar, glauben Sie mir.“

„Ich glaube es Ihnen gerne. Aber warum hat denn noch niemand versucht, diesem alten Mann ein Stück Seife zu geben?“

„Natürlich habe ich das versucht! Das letzte Mal hat er es bei Ebay versteigert und sich stattdessen eine gebrauchte Leggings mit Leopardenmuster gekauft!“

Bernd schüttelte mit dem Kopf. „Warum hat man Kinder eigentlich jahrelang vor dem Internet gewarnt und lässt jetzt diese leichtgläubigen Boomer und Rentner alleine durchs Netz surfen?“

Darauf hatte McGonagall keine Antwort. Stattdessen sprangen ihr Tränen der Verzweiflung in die Augen. „Ich weiß es doch auch nicht... Es wird immer schwieriger mit ihm, manchmal frage ich mich, wie lange ich das noch-“

„ZAUBERUNTERRICHT. Spannend, Bernd, oder?“

„Jetzt lass doch der alten Frau einmal ihre fünf Minuten! Sie scheint völlig überlastet, wie alle Lehrkräfte momentan!“

„Deshalb erklärst du ja jetzt auch, wie das geht. Hier!“

Von der Seite reichte ihm jemand aus dem Off einen Zeigestock für die Tafel.

„Und jetzt go!“

Bernd sah verwirrt auf den Zeigestock, dann auf die Tafel. Nach einem tiefen Seufzer begann er zu erklären.

„Also hier... nehmt ihr eurer Tier. Bevorzugt eine Ratte.“ Er zeigte auf das erste Bild.

„Dann sprecht ihr den Zauberspruch hier...“ der Zeigestock wanderte zum nächsten Bild. „Und dann... oh mein Gott... Könnt ihr beobachten, wie eure Ratte, euer geliebtes Tier verschiedenste unethische Zwischenstadien durchmacht, bevor es zur Tasse wird. Ist das sicher für Kinder gemacht? Allein die Skizze sieht schon furchtbar aus.“ Er würgte kurz ein bisschen. „Mir ist schlecht.“

„Super Bernd! Und jetzt mit ein bisschen mehr Elan, okay? Bernd zeigt euch jetzt das Quidditchfeld!“

Wieder begann der Hintergrund zu verschwimmen, wieder befanden sich pötzlich alle vier an einem neuen Ort, dem Quidditchfeld. Bernd trug noch immer Dumbledores Klamotten.

„Und jetzt erklär uns doch mal die Spielregeln, Bernd!“

„Ich will nicht. Harry, willst du nicht lieber...?“

Harrys Augen wurden groß und begannen zu leuchten, doch auch er brachte keinen Ton heraus.

„Bernd, schummeln gilt nicht. Versuchs nochmal.“

„Na schön. Also es gibt kleine Bälle, große Bälle, Bälle, die dir das Gehirn wegschmettern können und Bälle, die sich ewig vor dir verstecken, wenn sie dich nicht mögen. Das Ganze spielt man ohne Sicherheitsnetz und Schutzkleidung in 10 Metern Höhe auf Besen, damit es auch wirklich viele Verletzte gibt. Das langweiligste Spiel der Welt. Zufrieden?“

Bei dem Kommentar 'Das langweiligste Spiel der Welt.' begann Harry wie wild mit den Armen zu wedeln und den Kopf zu schütteln. Wie um zum Beweis seinen Besen zu holen, versuchte er erneut, aus dem Bild zu gelangen, kam aber wieder zur anderen Seite rein und gab auf. Schmollend setzte er sich auf den Boden.

„Gut gemacht, Bernd! Und jetzt zurück zum Gemeinschaftsraum!“

Nach und nach veränderte sich der Hintergrund ein letztes Mal und alle vier standen wieder im Gemeinschaftsraum der Griffindors. Auch Dumbledores Kleidung war wieder verschwunden. 

„Ein Glück.“, seufzte Bernd erleichtert. „Darf ich jetzt nach Hause?“

„Wie meinst du das, Bernd?“

„Na, nach Hause? Ich hab doch alles gemacht, normalerweise darf ich dann nach Hause?“

„Ich habe dich nicht her gebracht Bernd. Oder, um es mit den Worten dieser Welt zu sagen: Das ist dein Problem, mein Freund.“ Und damit verschwand die Stimme.

„Wie jetzt. Ich muss wieder nach Hause zu Schaf und Busch! Ich kann mich nicht nochmal mit neuen Mitbewohnern einleben.“, flehte Bernd in den Raum, bevor er sich an unser Lieblingstrio wandte. „Jetzt helft mir doch mal!“ Panisch versuchte er aus dem Bild zu verschwinden, doch kam er an der anderen Seite wieder ins Bild. „Nein, nein, nein.... Oberdoppelriesenmist...“

Und als ob es in diesem Moment nicht schlimmer kommen könnte, trat von der Seite der Lieblingsnebencharakter der Gruppe auf.

„Hallo Leute! Mannomann, wisst ihr noch, wie ihr mich im Klassenraum 7c vergessen habt? Apropos vergessen, habt ihr vergessen, zum Unterricht zu gehen? Meine Güte, die McGonagall war vielleicht sauer, sie hat gesagt, dass sie euch alle nach der Schule in den verbotenen Wald schicken will als Strafe. Wisst ihr, da habt ihr wirklich Pech gehabt, so wie-“ 

Harry zog sich mit beiden Händen das Gesicht nach unten. „Mach, dass es aufhört! Bitte!“

Doch Neville plapperte ununterbrochen weiter. Bernd starrte ihn nur an. Bis er ihn aus dem nichts heraus schubste und Neville zu Boden fiel. „Aua...“

„Bernd! Warum?“, fragte Ron. 

Bernd zuckte mit seinen kurzen Armen. „Ich bin gestolpert. Einfach so.“

„Einfach so?“, fragte Hermine skeptisch.

„Hat jemand ein Taschentuch? Ich blute...“, wimmerte der am Boden liegende Neville kleinlaut.

„Nein.“

„Aber es ist wirklich viel Blut...“

„Boah ey Neville! Stirb leise, ja?“, fuhr Hermine ihn an.

„Entschuldigung... Es tut so weh...“, wimmerte Neville vor sich hin.

Alle ignorierten den vor sich hin siechenden Neville.

„Ron, jetzt zeig mir doch mal deinen Zauberstab!“, verlangte Hermine mit ausgestreckter Hand. „Hier.“, gab Ron ihr seinen Zauberstab ohne zu zögern. Nach kurzer Betrachtung rollte sie mit den Augen. „Ron, du hattest deinen Zauberstab auf  'Crossover' eingestellt. Warte, das haben wir gleich...“ 

Sie schien den schon längst verknickten und verbogenen Zauberstab in eine andere Richtung zu biegen und zu knicken. „So, jetzt sollte es funktionieren. Ron, sprich denselben Spruch nochmal.“

„Avocado Brota?“ In einem Puff verschwand Bernd spurlos.. „Juhu, es hat geklappt!“ Freute sich Ron. Hermine hingegen schien alles andere als erfreut. „Meine ganze These... Ich muss die komplette Hausarbeit umschreiben... So viele Seiten umsonst.... Ist das wirklich der Spruch, den du benutzt hast?“

„Ja klar. Avocado Brota!“ In einem mehligweißen Nebel erschien vor ihnen wieder Bernd das Brot. Finster blickte er zu Ron. „Upps. Sorry. Avocado Brota...“ In einem Puff verschwand er wieder. „Vielleicht sollte ich den hier erst mal wegstecken....“

„Können wir uns jetzt endlich was zu essen holen? Ich bin so hungrig, dass ich den Sexwitz mit 'Zauberstab wegstecken' nicht gemacht habe!“, jammerte Harry. Auch den anderen knurrte der Magen. Und so machten sie sich auf, um-

„MOMENT!“

Noch bevor sie den Raum verlassen konnten, stellte sich ihnen eine wütende McGonagall in den Weg. „Potter, Weasley, Granger! Sie müssen Nachsitzen für Ihr Schwänzen des Unterrichts!“

„Aber McGonagall, es gibt in Hogwarts doch kein Nachsitzen!“, warf Harry ein.

„Korrekt! Deshalb meldet ihr euch heute Abend alle bei Hagrid und geht mit ihm nach Schlafenszeit in den verbotenen Wald! Das habt ihr jetzt vom Schwänzen! Und sie auch, Mr. Longbottom! Tun Sie nicht so, als hätte ich sie auf dem Boden nicht gesehen!“

„Aber... Moment, ich hab gar nicht geschwänzt...!“, versuchte Neville sich zu verteidigen.

„Jajaja, das klingt genau wie etwas, das ein Schwänzer sagen würde. Sie glauben wirklich, diese Ausrede würde mich überzeugen, Mr. Longbottom? Ab mit Ihnen!“

Und so wurde aus einem einfachen Tag, an dem Harry und Ron Hermine bei ihrer Hausarbeit helfen wollten, ein Abend voller Ungewissheit und Angst. Nicht viele waren je aus dem verbotenen Wald zurück gekehrt, zumindest keine Schüler. Was sie dort wohl erwarten würde?