
Ein. Aus.
Ein. Aus.
Ein. Aus.
Harry lauschte seinen Atemgeräuschen, in der Hoffnung, sich nicht mehr auf die frostige Kälte zu konzentrieren, die seine Knochen langsam, aber sicher aufzufressen drohte. Der Mond stand über dem Verbotenen Wald wie ein trübes Auge und verlieh dem Großen See, der heute Nacht außergewöhnlich still war, einen silbrigen Glanz. Nebelschwaden krochen über das Wasser, fast wie gespenstische Finger, die sich in die Dunkelheit erstreckten. Alles wirkte zu ruhig – die Art von Ruhe, die einem Sturm vorausgeht.
Er verlagerte sein Gewicht und drehte seinen Kopf weiter nach links, um die Peitschende Weide zu betrachten, die still und unschuldig am Rande des Waldes stand. Die Äste hingen leblos, doch Harry wusste, dass sie nur darauf wartete, zuzuschlagen. Genau wie er.
Die Aussicht vom Astronomieturm hatte etwas Mystisches, fast schon Magisches. Die Sterne funkelten schwach durch die Wolken, doch es lag etwas Bedrohliches in der Luft, als hätte die Natur den Atem angehalten. Seit er mit 11 Jahren in die Zauberwelt eingeführt worden war, hatte er hohe Erwartungen gehabt. Doch spätestens, als der Hut ihn nach Gryffindor geschickt hatte und er nur wenige Stunden nach seiner Einteilungszeremonie Zeuge der bitteren Häuserrivalität in Hogwarts wurde, begann er, an der Wahnvorstellung zu zweifeln, die er sich in den Kopf gesetzt hatte. Er hatte gedacht, Zauberer wären anders. Nicht so unbedacht, schwach und erbärmlich. Doch die starren, kalten Wände von Hogwarts erinnerten ihn nur zu sehr an seine alte Muggelgrundschule. Nur diesmal waren es nicht Lehrer, sondern der Tod selbst, der über ihm schwebte.
Die Enttäuschung, die er erlebt hatte, als er die Zauberwelt zum ersten Mal ohne von Emotionen oder Hoffnung beeinflusst zu werden betrachtete, hatte ihn hart getroffen. Ein korruptes Bildungssystem, eine unfähige Regierung und die schiere Naivität der Zauberer waren erst der Anfang gewesen.
Unter zahlreichen geheimen Identitäten begann er langsam, aber sicher, sein Netz aus Manipulation, Einfluss und Macht zu spinnen.
Mit 14 begegnete er nicht nur dem Dunklen Lord, der gar nicht so tot war, wie alle behaupteten, sondern zwang ihn auch zu einem Bündnis. Zugegeben, er hatte eine Menge Glück, und dass der Dunkle Lord aus gerade mal einem Bruchteil seiner Seele bestand, war sicherlich ein ziemlich hilfreicher Faktor. Am Ende war es jedoch die Beherrschung der Parselsprache, die ihn überzeugte.
Und hier stand er jetzt, nur drei Jahre später, und wartete auf ihn. Die letzten Stützpunkte der Rebellion waren zusammen mit dem Ministerium gefallen, und die Menschen schienen alle nach Hogwarts zu fliehen, in dem Glauben, dass es sicher sein würde. An sich waren die Sicherheitsmaßnahmen, die aufgestellt worden waren, nachdem Hogsmeade gefallen war, nicht einmal so simpel und unüberlegt wie erwartet. Der einzige Fehler war der Glaube, dass sie alle treu zu Dumbledore halten würden.
Die Naivität der Zauberwelt hatte ihn schon immer überrascht.
Ein kaum wahrnehmbarer Windhauch riss ihn aus seinen Gedanken und zwang ihn, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Der Wind trug das leise Rascheln von Blättern mit sich, als hätte der Wald selbst den Tod gespürt, der kommen würde. Er zeigte keine äußerliche Reaktion, aber das war nicht nötig. Die schwarze Maske, die er trug, war Zeichen genug für die Todesser, die sich in dem magisch vergrößerten Turm versammelt hatten. Sobald alle von ihren Besen gestiegen waren, fielen sie auf die Knie. Harry neigte seinen Kopf, eine Geste, von der er hoffte, dass sie ausreichen würde, um klarzustellen, dass sie anfangen durften. Aber natürlich war grundlegendes Verständnis für Körpersprache zu viel verlangt, und so erhoben sie sich zwar synchron, was Harry angesichts ihrer geistigen Fähigkeiten sehr beeindruckte, aber blieben an Ort und Stelle.
Harry stieß sich von der Wand ab, an der er lehnte, und trat einen Schritt vor. Mit rauer Stimme sagte er: "Auf Position, der Angriff beginnt auf mein Kommando." Die Todesser senkten ihre Köpfe und hasteten die Treppe hinunter, niemand in der Stimmung, jemanden zu verärgern.
Er wartete eine halbe Minute, bevor er die Augen schloss und seine Okklumentik-Schilde gerade so weit herunterließ, um Zugriff auf die mentale Verbindung zum Dunklen Lord zu bekommen. Ein flüchtiger Schauer lief ihm über den Rücken, als er die Berührung der fremden Präsenz spürte. Etwas in dieser Verbindung ging über das rein Mentale hinaus. Eine Intensität, die ihn jedes Mal aufs Neue fesselte. Harry sendete den Standort der Todesser und bekam im Gegenzug den Countdown von zwei Minuten.
Nach exakt 118 Sekunden hob er seinen Zauberstab und flüsterte die lateinische Formel *accipere coactus subditorum*.
Sie würden nun das Signal über das Dunkle Mal erhalten, eine Idee, die dem Dunklen Lord nicht wirklich gefiel, aber viel zu gut war, um sie nicht zu verwenden. Nach 316 Sekunden brachen die Schreie der Schüler, Familien und Lehrer aus.
Harry ignorierte das alles gewissenhaft fast 20 Minuten, bis er die Präsenz spürte – die erdrückende Dunkelheit, die sich neben ihm aufbaute, als wäre der Raum selbst in die Knie gezwungen worden. Er schloss die Augen für einen Moment, fühlte die Kälte, die sich von der Gestalt ausbreitete, und doch… gab es da etwas anderes, das unter seiner Haut kribbelte. Ein Gefühl, das er nur bei ihm spürte. Die Luft um ihn herum schien dicker zu werden, heißer, als der Dunkle Lord näher trat.
Er legte den Kopf in den Nacken, grinste leicht, und atmete tief ein. Es war fast wie ein Spiel zwischen ihnen – eine stumme Herausforderung, wer sich zuerst bewegen würde. Als er seinen Blick zum Dunklen Lord wandte, trafen sich ihre Augen, und es war, als würde ein unsichtbarer Faden sie verbinden. Voldemorts Blick durchbohrte ihn mit der gleichen Intensität wie am Tag der dritten Aufgabe, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Die Spannung, die zwischen ihnen schwebte, hatte sich seitdem nur noch verstärkt. Sie war jetzt greifbar, pulsierend. Wie Strom, der durch die Luft jagte.
Der Dunkle Lord war schon immer zu fasziniert von ihm gewesen. Diese Faszination war beinahe spürbar, wie ein Raubtier, das seine Beute beobachtete – aber da war auch etwas anderes. Etwas, das Harry in den Augen des Dunklen Lords gesehen hatte, wenn sie sich so nahe waren. Etwas, das ihn jedes Mal aufs Neue in seinen Bann zog, obwohl er wusste, wie gefährlich es war. Er sollte längst tot sein, das wusste er. Und doch ließ Voldemort ihn leben, hielt ihn näher bei sich als jeden anderen. Vielleicht lag es daran, dass Harry ihm beim Wiedervereinigen seiner Horkruxe geholfen hatte, vielleicht aber auch an der unausgesprochenen Verbindung, die sie teilten. Eine Verbindung, die über das Offensichtliche hinausging.
Der Dunkle Lord, der aussah wie Tom Riddle in seinen späten Dreißigern, musterte ihn für einen Moment, und Harry konnte das leichte Zucken in den Mundwinkeln erkennen – fast ein Lächeln. Ein Nicken folgte, und die beiden gingen wortlos die Treppe zum Erdgeschoss hinunter.
Wie befohlen war der Weg frei, und die Todesser hatten die gesamte Bevölkerung von Hogwarts in die Große Halle gebracht. Die Schritte des Dunklen Lords hallten laut in dem gespenstisch stillen Schloss wider, ein fast hypnotischer Rhythmus, dem Harry sich nur schwer entziehen konnte. Seine eigenen Schritte waren lautlos, fast wie ein Schatten neben der unheilvollen Gestalt. Und doch spürte er, wie sich ihre Machtfelder berührten, wie sie gegeneinander drückten, miteinander rangen.
Trotzdem würde niemand, der die beiden sah, behaupten, dass Harry von Voldemort überschattet wurde. Es war eher so, als ob sie in einem merkwürdigen Gleichgewicht standen. Zwei Mächte, die sich gegenseitig antrieben, herausforderten. Die Spannung zwischen ihnen war fast körperlich spürbar, eine unsichtbare Kraft, die den Raum erfüllte und jeden anderen zum Schweigen brachte.
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In dieser Version ist die Spannung zwischen Harry und Voldemort verstärkt, indem ihre nonverbale Interaktion und die gegenseitige Faszination betont werden. Es gibt Andeutungen von Anziehung, Machtspielchen und einer geheimen VerHier ist die vollständige Geschichte, die das ursprüngliche Ende mit den neuen Elementen der Spannung, den Anspielungen zwischen Harry und Voldemort sowie dem Befehl an die
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Harry lauschte seinen Atemgeräuschen, in der Hoffnung, sich nicht mehr auf die frostige Kälte, die seine Knochen langsam, aber sicher aufzufressen drohte, konzentrieren zu müssen. Der Mond stand über dem verbotenen Wald und verlieh dem Großen See, der heute Nacht außergewöhnlich still war, einen silbrigen Glanz. Er verlagerte sein Gewicht und drehte seinen Kopf weiter nach links, um die Peitschende Weide, die still und unschuldig am Rande des Waldes stand, anzusehen.
Die Aussicht aus dem Astronomieturm hatte etwas Mystisches, fast schon Magisches. Seit er mit 11 Jahren in die Zauberwelt eingeführt wurde, waren seine Erwartungen hoch gewesen. Doch spätestens als der Hut ihn nach Gryffindor geschickt hatte und er nur wenige Stunden nach seiner Einteilungszeremonie Zeuge der bitteren Häuserrivalität in Hogwarts wurde, begann er an der Wahnvorstellung, die er sich in den Kopf gesetzt hatte, zu zweifeln. Er dachte, Zauberer wären anders. Nicht so unbedacht, schwach und erbärmlich. Allerdings erinnerte ihn der Großteil von Hogwarts an seine Muggelgrundschule.
Die Enttäuschung, die er erlebt hatte, als er zum ersten Mal die Zauberwelt betrachtete, ohne von Emotionen, Gefühlen oder Hoffnung beeinflusst zu werden, hatte ihn hart getroffen. Ein korruptes Bildungssystem, eine unfähige Regierung und die schiere Naivität der Zauberer waren erst der Anfang.
Unter zahlreichen geheimen Identitäten begann er langsam, aber sicher, sein Netz aus Manipulation, Einfluss und Macht zu spinnen.
Mit 14 begegnete er nicht nur dem Dunklen Lord, der gar nicht so tot war, wie alle behaupteten, sondern zwang ihn auch zu einem Bündnis. Zugegeben, er hatte eine Menge Glück, und dass der Dunkle Lord aus gerade mal einem Bruchteil seiner Seele bestand, waren sicherlich ziemlich hilfreiche Faktoren. Allerdings war es am Ende doch die Beherrschung der Parselsprache, die ihn überzeugte.
Und hier stand er jetzt, nur drei Jahre später, und wartete auf ihn. Die letzten Stützpunkte der Rebellion waren zusammen mit dem Ministerium gefallen, und die Menschen schienen alle nach Hogwarts zu fliehen, in dem Glauben, dass es sicher sein würde. An sich waren die Sicherheitsmaßnahmen, die aufgestellt worden waren, nachdem Hogsmead fiel, nicht einmal so simpel und unüberlegt wie erwartet. Der einzige Fehler war der Glaube, dass sie alle treu zu Dumbledore halten würden.
Die Naivität der Zauberwelt hatte ihn schon immer überrascht.
Ein kaum wahrnehmbarer Windhauch riss ihn aus seinen Gedanken und zwang ihn, sich aufs Hier und Jetzt zu konzentrieren. Er zeigte keine äußerliche Reaktion, aber das war nicht nötig. Die schwarze Maske, die er trug, war Zeichen genug für die Todesser, die sich in dem magisch vergrößerten Turm versammelten. Sobald alle von ihren Besen gestiegen waren, fielen sie auf die Knie. Harry neigte seinen Kopf, eine Geste, von der er hoffte, dass sie reichen würde, um klarzustellen, dass sie anfangen durften. Aber natürlich war grundlegendes Verständnis für Körpersprache zu viel verlangt, und so erhoben sie sich zwar synchron, was Harry angesichts ihrer geistigen Fähigkeiten sehr beeindruckte, blieben jedoch an Ort und Stelle.
Harry stieß sich von der Wand ab, an der er lehnte, und trat einen Schritt vor. Mit rauer Stimme sagte er: "Auf Position, der Angriff beginnt auf mein Kommando." Die Todesser senkten ihre Köpfe und hasteten die Treppe hinunter, niemand in Stimmung, jemanden zu verärgern.
Er wartete eine halbe Minute, bevor er die Augen schloss und seine Okklumentikschilde gerade so weit herunterließ, um Zugriff auf die mentale Verbindung des Dunklen Lords zu bekommen. Harry sendete den Standort der Todesser und erhielt im Gegenzug den Countdown von 2 Minuten.
Nach exakt 118 Sekunden hob er seinen Zauberstab und flüsterte die lateinische Formel *accipere coactus subditorum*.
Sie würden nun das Signal über das Dunkle Mal erhalten, eine Idee, die dem Dunklen Lord nicht wirklich gefiel, aber viel zu gut war, um sie nicht zu verwenden. Nach 316 Sekunden brachen die Schreie der Schüler, Familien und Lehrer aus.
Harry ignorierte das alles gewissenhaft fast 20 Minuten, bis eine erdrückende, dunkle Präsenz neben ihm erschien. Er legte den Kopf in den Nacken, grinste und atmete ein. Als er seinen Blick zum Dunklen Lord wandte, begegnete er seinem Blick, der ihn mit der gleichen Intensität durchbohrte wie am Tag der dritten Aufgabe, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Der Dunkle Lord war schon immer zu fasziniert von ihm gewesen. Es wäre schlauer gewesen, ihn umbringen zu lassen, und obwohl der Schwur nur 2 Jahre hielt, behielt ihn der Dunkle Lord danach nur noch näher bei sich, was allerdings auch daran liegen könnte, dass Harry ihm beim Wiedervereinigen seiner Horkruxe geholfen hatte und dadurch schlichtweg zu sensible Informationen erfahren hatte, um ihn einfach wieder gehen zu lassen.
Der Dunkle Lord, der aussah wie Tom Riddle in seinen späten dreißigern, nickte ihm zu, und die beiden gingen zusammen die Treppe Richtung Erdgeschoss hinunter. Wie befohlen war der Weg frei, und die Todesser hatten die gesamte Bevölkerung von Hogwarts in die Große Halle gebracht. Die Wege waren frei, und die Schritte des Dunklen Lords hallten laut in dem gespenstisch stillen Schloss wieder. Seine eigenen Schritte waren lautlos, unhörbar in der erdrückenden Atmosphäre des gefürchtetsten Dunklen Lords des Jahrhunderts. Trotz allem würde niemand, der die beiden sehen würde, behaupten, dass Harry überschattet werden würde. Es war eher so, als wäre er immun gegen die Ausstrahlung des Dunklen Lords und würde seine eigene Macht neben ihm halten.
Als sie das Erdgeschoss erreichten, warteten Todesser im Abstand von zehn Metern auf sie, die jeweils ihren Kopf neigten und dann starr geradeaus blickten.
Hier ist eine überarbeitete Fassung, die noch mehr Spannung, unterschwellige Anspielungen zwischen Harry und Voldemort sowie einen dunkleren Abschluss mit Harrys Befehl an die Todesser enthält:
Die Türen der Großen Halle öffneten sich, als der Dunkle Lord und Harry eintraten, und das Murmeln verstummte augenblicklich. Die Schüler, Lehrer und Familien, die sich hier versammelt hatten, starrten in lähmender Stille auf die beiden. Der Schrecken über Voldemorts Anwesenheit war allgegenwärtig, doch der Blick der Menge blieb immer wieder an Harry hängen. Ihr Retter, der Auserwählte, ging nun Seite an Seite mit dem Mann, den sie alle fürchteten.
Harry fühlte die Augen auf sich, spürte den Unglauben, das Entsetzen – und auch etwas, das ihm fast Genugtuung verschaffte: die stille Anerkennung. Ihre Blicke, ob voller Angst oder Faszination, verrieten, dass sie alle erkannten, wer er geworden war. Nicht mehr der Junge, den sie verehrt hatten, sondern jemand, der die Macht verstand. Der die Macht liebte.
Voldemorts Robe streifte leicht Harrys Arm, als sie den Gang entlangschritten, und Harry spürte die vertraute Präsenz des Dunklen Lords dicht neben sich. Ein Zucken, kaum merklich, ging durch ihn, als die kühle Berührung der Macht über ihn hinwegwogte. Er war daran gewöhnt, und doch war es nie gleichgültig. Es war wie ein ständiges Ziehen, eine unausgesprochene Verbindung, die tiefer ging als jede andere Beziehung, die er jemals gekannt hatte.
Die Menge wich vor ihnen zurück, bis sie vor den Mitgliedern des Ordens stehen blieben. Professor McGonagall, Ron und Hermine standen an vorderster Front, ihre Gesichter gezeichnet von Schock, Schmerz und – in Ron und Hermines Fall – unverhohlener Verzweiflung. Ron öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, doch kein Wort kam heraus. Hermine sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, doch sie hielt sich beherrscht. Ihre Augen waren jedoch nicht weniger anklagend.
"Harry," begann McGonagall mit brüchiger Stimme, "warum? Warum tust du das? Du hast uns verraten. Alles, wofür du standest…"
Harrys Augen glitten über die Professorin, seine Miene vollkommen ruhig. "Wofür ich stand?" Er lachte leise, doch der Klang war kalt, schneidend. "Wofür habe ich jemals gestanden, außer für die Erwartungen anderer? Das hier ist die Realität, Minerva. Ihr habt mich immer nur benutzt, als Symbol, als Werkzeug. Aber das Spiel hat sich geändert."
Er spürte Voldemorts Blick auf sich ruhen, spürte die stille Anerkennung in der Art, wie der Dunkle Lord seine Nähe suchte, sich ein wenig mehr zu ihm neigte. Es war, als ob sie die Macht zwischen sich teilten, als ob sie ein unausgesprochenes Geheimnis miteinander verband. Ein geheimes Versprechen. Harrys Lippen zuckten leicht, als er den Gedanken in sich aufnahm.
"Das… bist nicht du!" Hermine klang verzweifelt, ihre Hände zitterten leicht, als sie versuchte, seine Augen zu fangen. "Du warst unser Freund. Du warst derjenige, der uns geführt hat!"
"Und wohin hat uns das gebracht?" Harrys Stimme war sanft, fast mitleidig. "Die Zeit der Träume ist vorbei, Hermine. Hier geht es um Macht. Nur darum."
Voldemorts Finger berührten für einen flüchtigen Moment Harrys Unterarm, eine stille, fast intime Geste, die niemand außer Harry bemerkte. Der Kontakt schickte eine Welle von Kälte und dunkler Energie durch seinen Körper, ein kaum wahrnehmbarer Schauer, der ihn durchzog – ein weiteres unausgesprochenes Versprechen zwischen ihnen, das tiefer ging als bloße Allianz. Voldemorts Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln, als ob er genau wusste, welche Wirkung seine Anwesenheit auf Harry hatte.
Die Todesser, die an den Wänden der Halle warteten, schienen kaum zu atmen, ihre Augen aufmerksam auf Harry und den Dunklen Lord gerichtet. Die Spannung zwischen den beiden Führern war greifbar, intensiv. Harry fühlte die stille Macht, die von Voldemort ausging, doch ebenso spürte er, wie sie sich um ihn wickelte, ihn einhüllte und ihn auf eine Weise beanspruchte, die niemand hier verstehen konnte. Niemand außer Voldemort.
Ron machte einen Schritt nach vorne, die Fäuste geballt, als ob er im letzten Moment noch einen verzweifelten Versuch unternehmen wollte. "Du kannst das nicht ernst meinen, Harry! Das bist nicht du!"
Harry hielt ihn mit einem einzigen Blick auf. "Doch, Ron. Genau das bin ich."
Er wandte sich ab und ließ den Blick über die verängstigten Gesichter gleiten. Die Angst in ihren Augen war beinahe berauschend. Voldemort trat noch näher, ihre Schultern berührten sich fast. Harry fühlte die Hitze der Macht zwischen ihnen pulsieren, ein elektrisches Knistern, das die Luft erfüllte. Er konnte fühlen, dass Voldemort ihn testete, ihn prüfte, und Harry wusste, was nun kommen musste.
Mit einer langsamen Bewegung hob Harry seinen Zauberstab und drehte sich zu den Todessern um, die in perfekter Disziplin auf seine Befehle warteten. Ein Lächeln spielte auf seinen Lippen, als er spürte, wie Voldemorts Augen auf ihm lagen, aufmerksam, erwartungsvoll.
"Bringt die Überflüssigen um," sagte Harry, seine Stimme leise, doch in der totenstillen Halle hallte sie wie ein Todesurteil wider. "Lasst keinen von ihnen am Leben."
Die Todesser reagierten sofort, bewegten sich wie ein dunkler Schatten durch die Reihen der Gefangenen. Panik brach aus, Schreie erfüllten die Halle, als die Menschen versuchten, zu fliehen, doch es war zwecklos. Das Schicksal war besiegelt.
Voldemort trat an Harrys Seite, seine kalten Finger streiften flüchtig Harrys Nacken, eine fast zärtliche Geste, die mehr Macht ausstrahlte als jede Gewalt. "Sehr gut, Harry," flüsterte er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch, doch sie brachte ein dunkles Lächeln auf Harrys Lippen.
Harry neigte leicht den Kopf, seine Augen fest auf die chaotische Szene vor ihnen gerichtet, während die Schreie und das Gemetzel um sie herum tobten. Er spürte die Kraft, die Kontrolle, die er nun besaß. Er hatte sich seinen Platz verdient – neben Voldemort, nicht als Diener, sondern als gleichwertiger Partner. Und das wussten sie alle.
Sie waren jetzt unantastbar.
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