
Ende gut, alles gut
Erst zu spät aufgestanden, dann zwei Leute getötet, ein Baby fast getötet und nun auch noch sein gutes Aussehen verloren. Danach in Babykaka gelandet und knapp dem Tierheim entkommen. Von einer Menschenmenge gefilmt worden, wie er mit Kacke um sich geworfen hatte. Und er würde nicht einmal dafür bezahlt werden.
Kurzum: Tom Riddle hatte einen wirklich schlechten Tag.
Nun hatte er es irgendwie als 'der dunkle Lord' zurück in die Burschenschaft geschafft. Stinkend und wehleidig versuchte er sich durch den Eingangsbereich zu schleichen, als ihn jemand von der Seite anrempelte.
Natürlich war es Wurmschwanz. Sein ärgster Kontrahent und Neider. Den konnte er heute wirklich nicht gebrauchen.
„Hey, pass doch auf, wo du hinläufst!“, pampte ihn Wurmschwanz an, bis er sein Gesicht sah und Kreidebleich wurde. „Es, es tut mir so leid, Milord!“
„Milord?“
„Ihr seid es doch, oder? Hey Leute, Milord ist zurückgekehrt!“ Schnell hatte sich eine Traube um Tom Riddle gebildet. Viele Hände versuchten seine zu schütteln, oder ihn wenigstens zu berühren, während einige weinten. „Was zum..? Hey! Griffel weg!“ Sofort gaben sie ihm den gewünschten Freiraum. Nun, wo er sich also ein wenig umsehen konnte, fiel sein Blick auf das Bild des Gründervaters der Burschenschaft. Er war schon oft an diesem sehr sehr hässlichen Mann vorbei gelaufen. „Das soll ich sein..?“, brach er mit gebrochener Stimme hervor. Als ihn die anderen daraufhin jedoch verwundert, teils leicht verächtlich anstarrten, wusste er, dasss er seine Chance nutzen musste, bevor der unangenehm faulige Geruch von Babykaka alle zur Besinnung brachte.
„Natürlich bin ich es, ihr vergammelten Manderinen, ihr...“, er überlegte kurz eine weitere schlimme Beleidigung. „Totennässer!“ Zustimmend wurde geklatscht. Scheinbar hatte er damit genau den Ton getroffen, den der damalige Gründer auch immer angeschlagen hatte. „Und jetzt lasst mich durch zu meinem Zimmer, ich-“ und während er sich zu seinem Zimmer durchmogeln wollte, wurde er wieder von Wurmschwanz aufgehalten.
„Milord! Aber da geht es doch gar nicht lang! Folgen Sie mir!“ So watschelte Wurmschwanz voran zum VIP Fahrstuhl, der bis in den zweiten Stock fuhr. Tom Riddle war begeistert. Niemand durfte sonst hier hoch.
Mit einem Ping öffneten sich die Fahrstuhltüren wieder und vor ihm war eine prunkvolle Suite. Es gab eine Couch, einen Fernseher, eine Minibar. Ein richtiges Bett und nicht nur eine Ausziehcouch, wie er sie vorher hatte. Tom Riddle konnte sich nach diesem fürchterlichen Tag nur grade so zusammenreißen. „Das ist alles für mich?“
„Es tut mir leid, Milord, die Unordnung. Wir wollten alles so hinterlassen, wie sie es hinterlassen hatten. Nur die Minibar habe ich wieder aufgefüllt.“, entschuldigte sich Wurmschwanz mit einer kleinen Verbeugung und rang sich die Hände. „Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit? Sir?“
Da traten dem armen Tom Riddle die Tränen in die Augen. „Ja, es ist mehr als OK.“ Er umarmte Wurmschwanz, der glücklich und vom Geruch angewidert zugleich schien. „Das ist schon ok, Milord. Sie sind schließlich unser Gründer und wir sind Ihre... Mandarinen?“
„Totennässer.“
„Totenesser?“
„Nein, Totennässer.“
„Todesfresser?“
„Nein, Totennässer!“
„Droht das Wetter?“
„Das hab ich überhaupt nicht gesagt!“
„Todesser?“
„Ja, besser wird’s wohl nicht. Und jetzt hinfort! Ich habe zu tun.“ Mit diesen Worten schickte er Wurmschwanz weg. Im übergroßen Badezimmer befreite er sich von Harrys Windelgeruch, Nahm sich einen der schwarzen flauschigen Bademäntel und fletzte sich mit einem Bier auf die Couch, um den Lesslie Filmmarathon zu schauen.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann sitzt er da noch heute und brütet böse Pläne aus, wie er sich an Harry Potter rächen kann, der ihm mit einem Steinwurf alles genommen hatte
„Na warte, Potter, wenn ich dich in die Finger kriege! Oh, Knoppers Werbung! Schnell, besorgt mir ein Knoppers!“
„Jawohl, Milord.“
Ende