Requiem of a broken bird

Harry Potter - J. K. Rowling
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Requiem of a broken bird
Summary
Draco soll hingerichtet werde, doch das Schicksal hat andere Pläne für ihn. Findet er vielleicht endlich den frieden denn er schon so lange gesucht hat?
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Die Bibliothek

Die nächsten Tage vergingen in einer Mischung aus Angst und Misstrauen. Hogwarts war von einem unsichtbaren Nebel der Unruhe umhüllt. Es gab immer wieder Gerüchte und mysteriöse Vorfälle, und niemand fühlte sich wirklich sicher. Doch zwischen all der Dunkelheit, die die Schule umhüllte, gab es etwas, das Draco nicht erwartet hatte – eine langsam wachsende Nähe zu Harry.

Es war an einem Abend, als sie sich erneut in der Bibliothek trafen. Harry war auf der Suche nach Informationen über die Kammer des Schreckens, und Draco hatte sich, wie schon so oft in den letzten Wochen, in ein altes Buch über die Slytherin-Legenden vertieft. Die Stunden zogen sich hin, und die beiden saßen oft in angespannter Stille nebeneinander.

"Du hast das Buch immer noch", bemerkte Harry eines Abends, als er zufällig einen Blick auf Dracos Seiten warf.

"Ja", antwortete Draco kurz. "Es gibt nicht viel Neues zu finden, aber es hilft mir, die Legenden zu verstehen. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang."

Harry nickte, aber anstatt einfach zu gehen, wie es normalerweise der Fall gewesen wäre, setzte er sich. "Weißt du, Draco, es ist komisch. Seitdem wir uns kennen, warst du immer der, der mir Steine in den Weg gelegt hat. Aber jetzt… Es fühlt sich anders an."

Draco starrte auf den Text vor sich, die Worte verschwammen vor seinen Augen. Er wollte antworten, wollte sagen, dass es an ihm lag – an dem Wissen aus der Zukunft, das ihn antrieb, etwas zu ändern, um die Welt von einer noch schlimmeren Dunkelheit zu retten. Doch er hielt inne. Was, wenn Harry es herausfand? Was würde er denken, wenn er die Wahrheit erfuhr?

"Es ist nur, dass…" Harry fuhr fort und sah ihn nachdenklich an. "Es war am anfang schwer, dir zu vertrauen, Draco. Dein Vater,die Gerüchte sagen das er noch imme auf der Seite des Dunklen steht . Aber ich weis natürlich, dass du nicht dein Vater bist, sondern das du auf unserer, auf meiner Seite stehst und dafür wollte ich mich bedanken, Danke das du mein Freund geworden bist Draco."

Draco spürte, wie ein warmer Schauer über seinen Rücken lief. Er wusste das er nicht der gleiche Draco war wie der als der er einst in Askaban gestorben war, Nein er war besser. Draco wollte, dass er ihm vertraute. Der Gedanke, dass Harry ihm gegenüber etwas anderes empfinden könnte als den Hass den er seine eigene Schulzeit lang immer gespürt hatte, war zu verwirrend, um ihn in Worte zu fassen. Er blickte Harry an und fand sich von dessen Blick gefangen.

"Du bist nicht der Einzige, der sich verändert, Potter", sagte er schließlich, die Worte wie eine Entschuldigung, obwohl er sie nicht als solche meinte.

Harry zog eine Augenbraue hoch, ein kleines Lächeln spielte um seine Lippen. "Ich habe nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber du bist nicht der schlimmste Malfoy, den ich je getroffen habe."

Draco spürte, wie seine Brust sich zusammenzog. Die Worte, die Harry gesagt hatte, waren viel bedeutender als sie auf den ersten Blick schienen. Es war ein Schritt – ein kleiner, aber bedeutender, der die Art und Weise, wie er und Harry miteinander umgingen, für immer verändern würde.

In den folgenden Tagen begannen sie, öfter zusammenzuarbeiten. Nicht mehr nur, weil sie es mussten, sondern weil sie es wollten. Sie studierten gemeinsam für ihre Prüfungen, halfen einander bei Zaubersprüchen und erkundeten die Geheimnisse von Hogwarts. Es war seltsam, wie natürlich es sich anfühlte. Die Spannungen zwischen ihnen schienen zu schwinden, ersetzt durch eine Art unsichtbares Band.

Eines Abends, als sie gerade das Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste-Buch durchgingen, fragte Harry plötzlich: "Warum tust du das, Draco? Warum hilfst du mir so sehr? Du könntest genauso gut auf der Seite deiner Familie stehen. Warum versuchst du, dich von all dem zu distanzieren?"

Draco zögerte, seine Hand rutschte nervös über das Buch. Er wollte ihm nicht die Wahrheit sagen. Nicht noch nicht. Aber irgendwie konnte er nicht mehr lügen, nicht in diesem Moment, wo Harry ihm so nahe war.

"Ich… ich habe Fehler gemacht", sagte er schließlich leise. "Und ich will nicht, dass die Geschichte sich immer wieder wiederholt."

Harry sah ihn lange an, als ob er nach den richtigen Worten suchte. Doch statt etwas zu sagen, beugte er sich vor und legte eine Hand auf Dracos. Es war ein Moment der Stille, der eine ungesprochene Verbindung zwischen ihnen herstellte.

"Es ist okay, Draco", sagte Harry nach einer Weile und drückte leicht zu. "Du musst nicht perfekt sein, um das Richtige zu tun."

Draco wusste, dass Harry ihn verstand – oder vielleicht verstand er ihn noch nicht vollständig, aber es war ein Anfang. Ein Anfang, auf den er nicht mehr verzichten wollte. Vielleicht war es das, was er immer gesucht hatte, ohne es zu wissen: die Möglichkeit, sich selbst zu ändern, ohne verurteilt zu werden.

In den kommenden Wochen entwickelten sich ihre Gespräche von der reinen Zusammenarbeit hin zu persönlicheren Themen. Sie sprachen über ihre Familien, ihre Ängste und ihre Wünsche für die Zukunft. Draco begann, mehr über Harry zu erfahren, als er je erwartet hatte. Die tiefe Einsamkeit, die Harry manchmal zu umgeben schien, berührte ihn. Er war ein Junge, der mehr durchgemacht hatte, als jemand in seinem Alter je sollte.

Eines Nachmittags, als sie in einem stillen Winkel der Bibliothek saßen, legte Harry das Buch beiseite und sah Draco ernst an. "Glaubst du, dass wir die Kammer des Schreckens finden können?"

Draco dachte nach. Es war eine Frage, die ihn schon lange beschäftigte. "Vielleicht", antwortete er nachdenklich. "Aber wir müssen vorsichtig sein. Wir wissen nicht, was uns erwartet."

Harry nickte. "Aber wir können es zusammen tun, oder?"

Für einen Moment herrschte Stille. Dann nickte Draco, ein kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.

"Ja. Zusammen."

Und in diesem Moment wusste er, dass egal was noch kommen würde – sie würden nicht nur gemeinsam das Geheimnis der Kammer des Schreckens lösen. Vielleicht würde dies auch der Beginn von etwas ganz anderem sein. Etwas, das weder Vergangenheit noch Zukunft trennen konnte.

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