Serpent’s Gambit

Harry Potter - J. K. Rowling
M/M
G
Serpent’s Gambit
Summary
Nach den Ereignissen des Sommers 1995 bekommt Harry Potter eine unglückliche Nachricht: Umbridge besteht darauf, dass er sein Haus wechselt. Nun muss Harry nicht nur mit den Kommenden Ereignissen bezüglich Lord Voldemort zurechtkommen, sondern auch seine Streitigkeiten mit Draco Malfoy und die Plötzliche Freundschaft mit Theodore Nott verarbeiten. Und als wäre das nicht genug, stellen sich nun auch seine zwei besten Freunde gegen ihn.-Dies ist eine längere Fanfiction. Mit der Zeit wird geplant, diese auch auf Englisch zu übersetzen.
All Chapters

Chapter 16

Harry saß auf seinem Platz im kalten, düsteren Kerker und kämpfte gegen die Ungeduld an, die ihn fast auffraß. Der Tränkekessel vor ihm blubberte träge, während sich der scharfe Geruch von Drachenleber in die Luft mischte. Snape schritt durch die Reihen, sein schwarzer Umhang streifte gelegentlich die Tische, während er die Schüler mit Adleraugen musterte.

„Wenn einer von euch Trotteln es schafft, diesen Trank vollständig zu ruinieren, werde ich euch persönlich aus diesem Unterricht entfernen,“ sagte er trocken und ließ seinen Blick über die Klasse schweifen.

Harry knirschte mit den Zähnen und rührte so unmotiviert in seinem Trank, dass Theo ihn von der Seite anstieß. „Versuch wenigstens so zu tun, als wärst du interessiert, Potter. Sonst hält er uns noch auf.“

Harry brummte nur etwas Unverständliches. Sein Blick wanderte zur Uhr an der Wand. Noch fünfzehn Minuten. Fünfzehn elendig lange Minuten, bevor sie sich endlich im Raum der Wünsche treffen konnten.

Seit Wochen hatten sie darüber gesprochen, wo sie Verteidigung gegen die dunklen Künste üben konnten, ohne dass Umbridge ihnen in die Quere kam. Die Bibliothek war zu öffentlich, verlassene Klassenzimmer zu unsicher. Dann hatte Theo von einer Legende über einen geheimen Raum erzählt – einen Raum, der sich nach den Bedürfnissen derjenigen richtete, die ihn betraten. Und Harry hatte sich sofort daran erinnert, wie Dobby einst davon gesprochen hatte.

Heute war der Tag.

Er musste sich zusammenreißen, um nicht auf seinem Stuhl herumzurutschen. Snape schien ohnehin schon in mieser Laune zu sein, und das Letzte, was Harry wollte, war eine Strafarbeit am Abend.

Blaise schob ihm einen genervten Blick zu. „Reiß dich zusammen, Potter. Du zappelst ja mehr als ein Hippogreif im Käfig.“

Harry riss sich tatsächlich zusammen. Doch als Snape endlich mit einer letzten abfälligen Bemerkung die Stunde beendete, packte er seine Sachen schneller als je zuvor zusammen und eilte aus dem Kerker. Theo folgte ihm mit einem schmunzelnden Blick.

„Du hättest ihn beinahe umgebracht mit deiner Ungeduld,“ sagte er, während sie den Flur entlangliefen.

„Komm einfach mit, Nott,“ erwiderte Harry nur.

Sie nahmen eine Abkürzung über einen der Seitengänge und trafen vor dem Porträt der fetten Dame auf Blaise und Pansy.

„Alles klar?“ fragte Blaise.

Harry nickte. „Draco und Daphne?“

„Die kommen direkt von der Bibliothek.“

Sie warteten nicht länger und machten sich auf den Weg zum siebten Stock. Je näher sie dem Ziel kamen, desto mehr stieg Harrys Aufregung.

Dann waren sie da.

Ein leerer Wandabschnitt, nichts weiter. Doch Harry wusste es besser. Er trat drei Mal auf und ab, konzentrierte sich mit aller Kraft auf das, was er brauchte.

Einen Raum zum Trainieren. Einen Raum zum Lernen. Einen Raum, in dem Umbridge sie nicht finden würde.

Die Wand veränderte sich. Ein massives Holztor erschien, als wäre es schon immer da gewesen. Ohne zu zögern, riss Harry die Tür auf.

Der Anblick ließ ihn für einen Moment erneut den Atem anhalten.

Der Raum war riesig, mit hohen, steinernen Wänden und einer Decke, die mit alten, schwebenden Laternen beleuchtet wurde. Bücher über Verteidigung gegen die dunklen Künste stapelten sich in Regalen, Übungspuppen standen am Rand, und sogar eine Reihe von Schutzzaubern flackerte an den Wänden. Genau, wie sie es beim ersten Mal vor den Ferien hergefunden hatten.

„Das ist perfekt,“ sagte Pansy ehrfürchtig.

Harry drehte sich zu ihnen um und grinste. „Dann lasst uns anfangen.“

Kaum hatte Harry die Worte ausgesprochen, erklang ein gedämpftes Klopfen an der Tür des Raums der Wünsche. Theo war der Nächste, der reagierte, und öffnete sie vorsichtig.

Draco und Daphne traten ein, gefolgt von Millicent Bulstrode und Tracey Davis. Draco sah sich skeptisch um, hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das ist also der sagenumwobene, perfekte Trainingsraum?“ fragte er mit gespielter Arroganz, während sein Blick über die Übungspuppen, die schwebenden Bücher und die Schutzzauber an den Wänden wanderte.

„Hast du etwa etwas Besseres erwartet?“ erwiderte Harry trocken und schloss die Tür hinter ihnen.

Daphne sah sich beeindruckt um. „Ich gebe zu, das ist wirklich beeindruckend. Wie hast du das gemacht, Potter?“

„Man muss nur wissen, wie man fragt.“

Millicent war weniger subtil. Sie trat vor, musterte die Puppen und rieb sich die Hände. „Also, wann fangen wir an? Ich habe einige Zauber zu üben.“

„Geduld, Bulstrode,“ sagte Blaise grinsend, während er sich an einen der Tischstapel lehnte. „Wir müssen erst einmal sicherstellen, dass wir uns nicht gegenseitig in die Luft jagen.“

Draco seufzte und ließ sich auf einem nahen Kissen nieder. „Ich frage mich, wie lange wir das durchziehen können, bevor Umbridge Wind davon bekommt.“

„Solange wir vorsichtig sind – und niemand redet – sollte es kein Problem sein,“ sagte Theo und warf Draco einen bedeutungsvollen Blick zu.
Draco schnaubte und erwiderte den Blick mit einer Mischung aus Herausforderung und Belustigung. „Ach, bitte. Ich habe Besseres zu tun, als Umbridge in die Hände zu spielen.“

Harry trat einen Schritt vor und verschränkte die Arme. „Gut. Dann machen wir es offiziell. Wir trainieren hier, weil wir es müssen. Wenn Umbridge glaubt, dass wir uns einfach alles gefallen lassen, hat sie sich geschnitten.“

Zustimmendes Murmeln ging durch die Gruppe.

„Fangen wir mit einfachen Schutzzaubern an. Schildzauber, Entwaffnungsflüche – Grundlagen, aber wenn man sie richtig beherrscht, kann man damit eine Menge bewirken.“

Pansy zog gespielt eine Augenbraue hoch. „Also, Potter wird unser Lehrer? Seit wann bist du der Anführer?“

Die erste Stunde verlief besser als erwartet. Zwar gab es einige kleinere Unfälle – Tracey hatte beinahe Theo mit einem fehlgeleiteten Stupor-Zauber umgeworfen, und Draco hatte Millicent fast eine Augenbraue weggebrannt –, doch insgesamt hatten alle erstaunlich schnell gelernt.

Harry beobachtete zufrieden, wie Daphne mit Pansy ein Duell übte, während Blaise und Millicent an ihrem Schildzauber feilten. Theo stand neben ihm und sah sich das Treiben mit verschränkten Armen an.

„Du bist gar nicht so schlecht als Lehrer, Potter,“ sagte er schließlich.

Harry zuckte mit den Schultern. „Irgendjemand muss das ja übernehmen.“

Theo sah ihn einen Moment nachdenklich an, dann grinste er leicht. „Ich bin gespannt, wie lange das gut geht.“

„Hoffen wir auf lange genug.“

Sign in to leave a review.